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09.04.2024, 19:28 Uhr | Mamamit3malL
Hallo,

ich glaube ich muss mich einfach mal ausweinen.
ich weiß nicht weiter. Alles was ich Versuche hilft 2-3 Tage und dann geht alles von vorne los.

Mein Sohn ist fast 4 Jahre. Seit klein auf ist er anders. Richtig begriffen habe ich dies jedoch erst vor etwa 9 Monaten. Dort fing ich auch an ihm Hilfe zu suchen und wir gehen seit 3 Monaten zur Verhaltenstherapie. Doch es ändert sich nichts. Heute hatten wir die u8. Ich habe erzählt, dass er extreme Wutanfälle hat. Die Antwort der Ärztin: "er ist halt fast 4, dass ist das Alter für Wutanfälle". Danke das weiß ich. Ich habe schon 2 Töchter, davon ist eine gerade 5 geworden und die andere 7 Jahre alt und gerade die Große hat mich mit ihren Wutanfällen schon zur Verzweiflung gebracht, aber das war nix in Bezug auf meinen Sohn. Jeden Tag habe ich Angst, dass jemand von uns schwer verletzt wird. Ich trage mittlerweile so viele blaue Flecken durch seine Tritte und sein Boxen. Seine Therapeutin hat mir in sofern geholfen, dass sie mir erklärt hat, wie ich damit umgehen soll, aber dieses ruhig mit dem Kind reden, seine Gefühle widerspiegeln, wenn er auf mich Eintritt, ist ehrlich gesagt nicht so einfach. Heute war es wieder besonders schlimm. 1 Stunde war ich mit ihm und seiner Wut beschäftigt, dann brauchte mich kurz meine Große. Ich habe ihn maximal 3 Minuten nicht beachtet und er kippt mir in der Zeit das komplette Trinken, was auf dem Tisch stand, im Wohnzimmer aus. Immerhin mal was neues, dass hatten wir noch nicht. Im Prinzip kann ich ihn keine 2 Minuten außer Augen lassen, insbesondere, wenn seine Schwestern da sein. Ich lebe in der ständigen Angst, dass er explodiert.

Dazu seine anderen Auffälligkeiten. Oberteil bei der Ärztin ausziehen, ist ihm unangenehm und ist jedesmal ein riesen Theater. Er sollte eine Urinprobe abgeben, hat er nicht gemacht, weil ihm das peinlich war. Heute haben wir 13 paar Socken gebraucht, bis dass eine einigermaßen so war, dass wir los konnten. Auf dem Rückweg ging er dann ohne Socken.
Essen tut er fast gar nichts mehr und manchmal denke ich, er müsste irgendwann verhungern.
Wenn ihn jemand darauf hinweist, dass er sein Oberteil falsch herum angezogen hat, ist ihm das peinlich und wehe jemand hört, dass er gepupst hat, dann schämt er sich so sehr. Er ist doch noch nicht mal 4 Jahre alt. Er sollte darüber lachen.

Ich weiß nicht weiter. Ich will doch nur, dass ihm geholfen wird. Das wir wieder ein schönes Familienleben haben. Ich leide, er leidet und seine Schwestern leiden wohl am meisten, denn Zeit habe ich nicht mehr wirklich für die beiden und sie sind doch auch noch so klein.
02.05.2024, 11:11 Uhr | marinadiezweite
Hallo mamamit3malL. Wie oft geht dein Sohn zur Verhaltenstherapie? Hat er vorneweg eine Diagnose erhalten?
Ist ja von der Therapie aus gesehen etwas widersprüchlich zu meinen, Ausraster seien normal in dem Alter. Also Wutanfälle. Diese dann aber nicht so zu erkennen, dass sie und das drumherum über das übliche Maß hinausgehen.
Wieviele Stunden geht dein Sohn in den Kindergarten und wie verhält er sich dort.
Ich habe eher so eine andere Vermutung, was er haben könnte. Jedoch finde ich wichtig, sich da nicht nur auf Diagnosen zu verlassen.
Also ich meine auch, dass Autismus gar nicht passt. Bei Tests wird genau geschaut, gemessen im Sinne von Kriterien.
Was ich meine, dass dein Sohn viel Ruhe braucht. Vielleicht weniger Verpflichtungen, klare Strukturen. Also das, was hier nun schon beschrieben wurde.
Man merkt ihm nun an, dass er ja nicht nur euch stresst. Sondern auch sich selbst bis zur völligen Erschöpfung.
Bestimmte Dinge scheint dein Sohn stärker wahrzunehmen als andere Kinder. Missempfinden(Socken, nasse Unterhosen, die keine sind). Vielleicht hilft es dir, wenn du dich da nicht grenzenlos in Umziehaktionen einbeziehen lässt. Besonders nicht auf dem Weg zum Kindergarten.
Ist ein bisschen wie das Gegenteil von spiegeln. Jedoch kommt man bei Kindern oft nicht weiter, wenn man sehr auf ihre Missempfinden eingeht.
Ich würde mir beim Einkaufen, bei Feiern und so selbst Grenzen setzen. Quasi so, dass bevor dein Sohn genervt ist und ihr wegen ihm heim müsst, du noch im entspannten Bereich sagen kannst: So, alles gut, ab nach Hause.
Deine Angst an der Straße versteh ich voll. Sie hat nur, befürchte ich, zur Folge, dass sich die Angst vor was Schlimmem so krass auf ihn überträgt. Dann fangen Kinder in dem Alter gerne an, zu übertreiben. Zu rennen, Quatsch zu machen.
Heißt, am besten nur einmal vorneweg eine Ansage. (Wir bleiben schön an Mamas Hand).
Dann ist das ehernes Gesetz und es braucht nicht wiederholt werden, was alles passieren könnte. Das scheint ihn ja eh nicht zu erreichen.
01.05.2024, 15:58 Uhr | bke-Claudia-Rohde
Hallo Mamamit3malL,
ich wünsche Ihnen erst einmal, dass Ihre Kinder jetzt alle gesund bleiben und Sie natürlich auch.
Sie schreiben, dass die Ausraster gerade weniger waren und auf der anderen Seite es diese langen Weinphasen gab, Ihr Sohn sehr empfindlich reagiert Schlüpfer, Socken usw.
Und er hat viel geschlafen.
Ich bin immer sehr vorsichtig, wenn so Diagnosen im Raum stehen, die zwar möglich sind, aber noch nicht verifiziert.
Es gibt eben auch Kinder, die sehr sensibel sind. Diese Kinder sind schnell von Reizen überfordert, brauchen viel Ruhe, sind empfindsam. Familienfeiern, viele Menschen sind oft sehr anstrengend für diese Kinder.
Außerdem lernen ja Kinder in seinem Alter noch mit den Gefühlen umzugehen.
Eine stabile Tagesstruktur und eine gute Sicht auf die Situationen, in denen was passiert, ist ganz wichtig.
Viele Grüße
bke-Claudia Rohde
30.04.2024, 21:05 Uhr | Mamamit3malL
Hallo ihr alle,

erstmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich solange nicht geantwortet habe. Meine 3 Kids waren jetzt die letzten 4 Wochen dauer krank bzw. sind es immer noch.

Dadurch das mein Sohn auch viel krank war, hatten wir kaum Therapie, aber auch wenig Ausraster. Dafür andere Baustellen. Er hat im Prinzip eine Woche nur durchgeweint. Er war permanent der Meinung sein Schlüpfer ist nass, war er aber nicht. Irgendwann war er so verzweifelt, dass er 3 Tage ohne Schlüpfer im Bett bzw. auf meiner Couch gelegen hat. Wenn er mal nicht geweint hat, dann hat er geschlafen und selbst, als er eigentlich wieder gesund war, ist er ständig noch vor dem Abendessen eingeschlafen und hat teilweise 13 Stunden durchgeschlafen. Und auch wenn ich es super anstrengend finde, wenn er abends nicht schlafen will oder kann oder nachts stundenlang wach ist, so habe ich mich heute tatsächlich gefreut, dass wir heute wieder zumindest diskutieren mussten, ob es jetzt schlafen geht. Zum richtig kämpfen ist er immer noch zu schwach.

Autismus hat die Therapeutin ganz zu Anfang Mal kurz angesprochen, aber es dann wieder verworfen, weil er sehr gut spricht, Augenkontakt (wenn auch nur kurz) halten kann und bei ihr die 1 Stunde halt nicht dieses Verhalten an den Tag legt, wie zu Hause.
Aber auch ich komme immer wieder an den Punkt, wo ich denke, dass er Autismus haben könnte. So ist er zwar auch mal gerne zwischen anderen Kindern, aber spielt doch alleine. Sein nicht mit Spielzeug spielen können. Seine neueste Angewohnheit ist, dass beim Essen sein Stuhl absolut gerade stehen muss. Seine Überforderung in Verkehrsmitteln, bei Familienfeier, Kitafesten oder beim Einkaufen. Er geht so gerne mit einkaufen, aber sobald es voller ist, merke ich richtig, wie er eigentlich gerne flüchten möchte und dann ganz nah bei mir Schutz sucht. Seine weglauftendenz, die zum Glück bisher noch gestoppt wird von der Angst alleine zu sein, aber wie lange wird das noch so sein? Und verdammt, wenn er weg rennt, ist er jetzt mit fast 4 schon verdammt schnell. Was ist, wenn er mal weg ist bzw. in dem Moment denkt er erst Recht nicht daran an Straßen stehen zu bleiben. Bisher konnte ich immer verhindern, dass er auf eine Straße rennt, aber was ist, wenn ich es mal nicht schaffe?

Seine Therapeutin meinte, dass ich einfach zu viel Angst vor der bzw. Vor seiner Zukunft habe. Aber wie soll ich die nicht haben!? Ich erlebe meinen Sohn jeden Tag. Ich weiß wie viel Wut und andere Emotionen in ihm stecken. Und ja ich habe Angst, was passiert, wenn ihm keiner hilft.

Routine Versuche ich auf jeden Fall wieder mehr rein zubringen. Ich hoffe, dass sie nun auch alle gesund werden und bleiben und dann will ich wirklich mit unserem Tagesplan arbeiten.
25.04.2024, 23:11 Uhr | sweety22
Hallo Mamamit3malL

Kam bei der Psychologin mittlerweile noch etwas heraus ?

Es wurde schon mal angesprochen und auch ich habe bei deinem Beitrag sofort an Autismus gedacht.
Die Unausgeglichenheit, kaum Interesse an spielen und Wutausbrüche ohne ersichtlichen Grund kommen mir sehr bekannt vor. Auch das nicht gut essen, aussortieren oder Kleidung nicht mögen / spezielle nur , könnte ein Anzeichen dafür sein.

Wäre das eine Idee für dich da nach zu Haken ?

Meine Tochter (mittlerweile 4,5) ist Autistin und ich habe bis zur Diagnose (im Dezember) ähnliches wie du durch gemacht.
Natürlich bin ich keine Expertin und dein Sohn kann andere Probleme haben aber geschaut werden sollte auf jeden Fall.
Gerade bei nicht typisch Autistisch ist die die Diagnose sehr schwer.
Jeglichen sotiatibswechsel kann dein Sohn durcheinander bringen. Ich rate dir so oder so, so viel Routine wie möglich in euren Alltag zu bekommen. Und schauen ob es minimal besser wird. Sein Sohn ist wohl sehr schlau, redet er auch viel?
Viel Kraft weiterhin
19.04.2024, 20:32 Uhr | marinadiezweite
Hallo Herr Bach, jede und Herr Becker. Ich kann das jetzt nicht so stehen lassen. Ich schaue in die Kommentare und es wird immer gravierender.
Hand Ausrutscher... sich Hilfe holen, bewusst. Boa, nichts von dem war es. Meine Tochter, etwa 4, hat mir in die Hand gebissen , so Handgelenk etwa. Das tat so weh und kam so unerwartet, dass ich im handwegziehen wohl so an ihr Gesicht gekommen bin. Habe bestimmt geschrien, aua, Mist.
Nein, da war gar nichts mehr mit Absicht Strafe oder so. Es ähnelte halt vielleicht im Empfinden eines 4jährigen Kindes einem Schubser oder was.
Das hat meine Tochter nicht wieder gemacht. Und darum ging es in meinem Beitrag hier. Dass ich es nicht gut finde, wenn eine Mutter sich blaue Flecken und Tritte von ihrem Kind aushalten soll. Dann erstmal fragt, was das Kind hat. Und ihren Schmerz über die Tritte, die Zweifel an sich selbst und ein "Aua, das tut weh, lass das, ich will das nicht, dass du das machst", erstmal und immer wieder zurückhält.
Ich glaube nicht, dass Kinder einen dann noch ernst nehmen oder gar wissen, dass das wehtut, Wutanfall hin oder her
19.04.2024, 19:22 Uhr | bke-Hannes-Bach
Liebe LeserInnen,
wie man es auch immer nennen mag: "Hand aus rutschen", "Reflex", "Backpfeife".... Es darf und sollte keine wie auch immer bezeichnete Form des Kontrolle-Verlierens auf Seiten der Erwachsenen geben. Und damit auch keine beschönigende Weise, den körperlichen Übergriff zu benennen.
Vielen Dank Joeyce für Ihre Klarstellung! Wir Erwachsene habe die Aufgabe, die eigene Gereiztheit rechtzeitig zu registrieren und zu lernen, angemessene Reaktionsweisen zum Schutze des schwächeren Kindes und zur Bewältigung einer wie auch immer herausfordernden Situation zu entwickeln. Und: man kann es lernen und sich helfen lassen!
Viele Grüße, bke-Hannes-Bach
18.04.2024, 19:43 Uhr | Joeyce
Hallo, ich möchte die Diskussion nicht weiter anheizen. Da der Begriff Reflex im Zusammenhang mit schlagen jetzt aber zwei mal gefallen ist, möchte ich an dieser Stelle einen weiteren Widerspruch einlegen. Schlagen ist per Definition kein Reflex. Reflexe sind angeboren und können nicht willentlich gesteuert werden, der Reflex als Ergebnis auf einen Reiz ist von Individuum zu Individuum identisch. Das trifft beim zuhauen nicht zu. Selbst der gleiche Mensch schlägt wahrscheinlich auch den Kollegen oder Chef nicht, wenn der einem versehentlich auf den Fuß tritt, obwohl der Schmerzreiz ebenso da ist. Man hat vielleicht vorher nicht nachgedacht, aber man hätte anders handeln können als zuzuschlagen. Immer. viele Grüße, Joeyce
17.04.2024, 21:40 Uhr | marinadiezweite
Hallo bke Stefan Becker. Das mit der Backpfeife stimmt. Sowas macht man nicht. Ist das das gleiche wie eine Ohrfeige?
Ich könnte das auch anders nennen, denn es war weder absichtlich noch als Strafe von mir gedacht. Das war einfach ein Reflex auf Schmerz und Schreck. So, wie man wohl erschreckt ist, wenn ein Kind, das wütend ist, beisst und tritt. Wohin meine Gegenwehr dann ging, weiß ich nicht mal mehr genau. Wollte damit ja sagen, dass das so ungewollt ungewohnt einfach passierte. Keine Wut von einer Mutter, die nicht weiß, wie sie auf ihr tosenden und schimpfendes Kind eingehen kann. Sondern so ein unvorhergesehener Moment, in dem ich gar nicht irgendwie überlegt habe.
Ist ja nun nichts rühmliches. Ob aber ein Kind nicht auch irgendeiner Form spüren sollte, dass Erwachsene oder andere Kinder, die gebissen und getreten werden, plötzlich mal ihre Geduld und Liebenswürdigkeit verlieren können.
15.04.2024, 10:17 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Hallo,

liebe marinadiezweite, wir "kennen" uns schon eine Weile hier und ich bin immer wieder beeindruckt von Ihren guten Beiträgen. Mir ist klar, dass Sie eine kompetente Mutter sind. Allerdings könnte ein Teil Ihres Postings falsch verstanden werden, deshalb erlauben Sie mir, etwas aus meiner Sicht klar zu stellen: Backpfeifen sind nie ein adäquates Mittel, in der Erziehung. Sie beschreiben eine Ausnahmesituation und einen Reflex. Und selbstverständlich keine prügelnde Mutter. Backpfeifen sind allerdings sehr durchsetzungsstark. Sie wirken sofort. Das Kind hört mit seinem unerwünschten Handeln auf. Aber: Sie sind entwürdigend, nachhaltig schädlich, es muss immer härter zugeschlagen werden, damit die Wirkung bleibt und vieles mehr.

Das schreibe ich nur der Vollständigkeit halber.

Mamamit3malL, es ist wirklich super, dass Sie etwas gefunden haben, das hilft. Dass Sie die Kraft hatten, es umzusetzen und uns daran teilhaben lassen. Auch Ihr Vorhaben, sollte es nochmal zu einer Situation kommen, die Sie hier gemeinsam anschauen wollen, sie genau zu beschreiben, gefällt mir. Allerdings wäre es auch super, wenn diese Situationen gar nicht mehr eintreffen würden. Dann würden wir alle aber gerne lesen, wie Sie das geschafft haben. An Positiv-Beispielen lässt sich prima lernen.

Viele Grüße schickt

bke-Stephan-Bäcker
15.04.2024, 09:39 Uhr | marinadiezweite
Hallomamamit3L, das freut mich, dass es etwas Aufwärtsbewegung. Schließlich haben Mamas auch eine Seele. Ich erinnere mich manchmal an meine eigene Kindererziehungszeit. Wobei Kinder phasenweise den Stress der Erwachsenenwelt mit aufnehmen. Und diesen mal besser, mal schlechter vertragen. Je nach Kindesgemüt. Ich seh das dann so pragmatisch. Egal, was los ist, Eltern Geschwister Kindergartenkinder beissen treten schlagen geht nicht. Da entfleuchte mir manchmal ein: "Lass es". Man könnte es nennen, sei authentisch. Ich hab aber einfach gar nicht nachgedacht. Es ist mir so spontan wütend herausgerutscht, wie spontan wütend mein Kind war.
Keine Erklärung oder Entschuldigung. Meine Tochter hatte mich mal gebissen im Wutanfall. Peng, hab ich meine Hand im Reflex gehoben. Und batsch, hatte sie eine Backpfeife weg. Also sie hatte in meinen Arm gebissen, da kam meine Hand wie ein Reflex.
Es spielte keine Rolle, warum wieso sie wütend war. Peng, das hat gesessen, das hat sie sich gemerkt.
Scheint wirklich so, wie du es jetzt gerade bemerkst. Dass sich auch Kinder anders, besser verhalten, wenn Erwachsene mal nicht nur die ewig geduldiger immer redenden liebsten sind.
Und Kinder brauchen, auch das erlebst du ja, Zeit, um nachzudenken. Wer gerade sehr bockig war, kann nicht im nächsten Moment liebevoll überschüttet werden mit Spielideen. (Das ist keine Strafe sondern mal Ruhepause für alle)
14.04.2024, 19:41 Uhr | Mamamit3malL
Hallo,

dein Tipp mit dem bejahendes sagen, war echt richtig gut. Es klappt nicht perfekt, aber deutlich besser, als bisher alles versuchte. Er war gerade beim ersten Mal, sichtlich irritiert davon, hat es dann aber, mehr oder weniger so gemacht.

Das Essen mache ich im übrigen nicht mehr zum Thema, wenn er nicht isst, dann isst er nicht. Ich denke, dass da vielleicht eher Schuld sein könnte, dass ich seinen Schwestern eine Zeitlang viel Aufmerksamkeit diesbezüglich gegeben habe. Die sind nämlich auch beide richtig schlechte Esser. Entscheiden was er von den vorhandenen essen möchte, tut er schon sehr lange, aber sobald wir am Tisch sitzen, kann das schon wieder falsch sein.

Die letzten Tage waren zum Glück nicht mehr ganz so schlimm. Vielleicht, weil er gemerkt hat, dass ich eh nicht so gut drauf bin. Seine älteste Schwester war nämlich nach über 4 Jahren das erste Mal wieder bei ihrem Vater und ich war sichtlich angespannt dieses Wochenende.

Sollte ich die Tage mal wieder eine Extremsituationen mit ihm haben, werde ich die hier mal darstellen, vielleicht kriege ich hier wirklich hilfreiche Tipps, wie ich es anders/besser machen kann. Bisher hilft das hier zu schreiben mehr, als all das was ich zuvor an Hilfe gekriegt habe.

Lg
13.04.2024, 11:59 Uhr | marinadiezweite
Hallo mamamit3malL. Da hast du bei der Beratung eine wichtige Erfahrung gemacht. Tipps aus der Ferne sind immer ganz toll. (Meine zählen auch dau, denn ich war nicht dabei, kann es mir aber megagut vorstellen. Wie das ist, wenn man/Mama sich eine Stunde zusammenreißen.)
Beratungsstellen arbeiten natürlich erstmal nach Standards und Schema. Logisch. Jetzt scheint es auch da anzukommen, dass es mit Standarderziehungen nicht getan ist.
Der Tipp, beschäftige dich ganz viel mit ihm, keine Langeweile aufkommen lassen. Echt, den hab ich noch nie gehört.
Der ist eher aus der Richtung für Eltern, die sich nicht um ihre Kinder kümmern. So, dass diese anfangen, auf negative Weise auf sich aufmerksam zu machen.
Eine Diagnose ist wichtig. Auch mir scheint, dein Sohn ist intelligent und übersevsibel, reizempfindlich.
Seltsam finde ich in dem Zusammenhang, dass er schlecht isst. Dafür gibt es ja keinen gesundheitlichen Grund?
Ich glaube, er hat das inzwischen dass, dass sich alles sorgenvoll um ihn dreht. Einschließlich essen. Was besonders knifflig ist. Es führt dazu, dass Eltern dauernd nachfragen, ess,doch was, du musst doch essen, willst du was anderes, soll ich dir was anderes kochen.
Kinder verhungern bestimmt nicht. Jedoch haben sie ganz schnell raus, wie sorgenvoll die Erwachsenen werden.
Versuche dir mal für deinen Sohn den Satz einzuprägen: Du schaffst das!
Ob spielen oder sich selbst sein Essen aus dem vorhandenen zusammen zu stellen. Das schaffen auch 4jährige. Das Kind, das ich ab und zu betreue, ist schon recht souverän. Aber wenn seine Mama beim Essen 15 mal gefragt hat: möchtest du noch was, bist du satt... Dann kippt bei ihm die Stimmung.
Wegräumen ohne Diskussion ist am besten und würde bei euch mit 3 Kindern sowieso gut passen.
12.04.2024, 20:32 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Hallo Mamamit3malL,

Sie haben jetzt einige Hinweise und Ideen bekommen, wie geht es Ihnen damit?

Wenn Ihr Kind wütend ist, lässt es sich vermutlich in dem Moment nicht erziehen. Meine Idee ist zu schauen, wie das wütend sein so gehandhabt wird, dass er wieder erreichbar ist. Dafür gibt es kein Pauschalkonzept. Es könnte sich lohnen, sich einzelne Situationen mal ganz genau anzuschauen und dann gemeinsam Ideen zu entwickeln, was helfen könnte.

Wenn Sie möchten, kann das hier im Forum passieren. Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie hier die Einzelberatung nutzen, entweder per Chat oder in der Mailberatung.

Viele Grüße schickt

bke-Stephan-Bäcker
Zuletzt editiert am: 12.04.2024, 21:02 Uhr, von: bke-Stephan-Bäcker
12.04.2024, 19:52 Uhr | Mamamit3malL
Hallo marinadiezweite,

vielen Dank für deine Antwort.

An sich sehe ich das ja wie du, aber seine Therapeutin hat mich so dermaßen verunsichert. Ich soll ihn ständig beschäftigen. Ihn sich nicht langweilen lassen. Ihm halt all meine Aufmerksamkeit schenken. Ich bin dir gerade so wahnsinnig dankbar, dass du siehst, dass es da noch 2 Kinder gibt, die mich auch brauchen und die einfach auch ihre Probleme haben, die meine Aufmerksamkeit brauchen. Die beiden kommen einfach viel zu kurz.

Immerhin hat seine Therapeutin heute mal seine plötzliche Gefühlsänderung miterlebt, auch wenn er wenigstens nicht wütend geworden ist, aber er wechselte von absolut ausgeglichen und fröhlich, auf in sich gekehrt und traurig innerhalb weniger Sekunden.
Ich glaube seine Therapeutin hat auch einfach nicht verstanden, wie brutal, seine Wutanfälle sind und sie hat mir heute deutlich gesagt, dass ich ihn in solchen extremen Momenten von mir fernhalten darf und ich mich nicht schlagen und treten lassen muss.

Seine Therapeutin sieht nach der heutigen Stunde auf jeden Fall, dass eine Diagnostik wichtig ist und sie will spätestens in 2 Wochen damit beginnen. Anfangen wird sie mit einem IQ Test, weil sie sieht, wie intelligent er eigentlich ist.

Ja er geht in den Kindergarten, wenn auch nicht sehr regelmäßig (daran arbeiten wir gerade hart), aber entweder einer ist krank, die Kita hat Notbetreuung (und da ich nicht arbeite, dürfen meine beiden nicht gehen) oder ich weiß schon morgens, dass er den Weg nicht ohne absoluten "Zusammenbruch" schafft.

Seine Fragen zu seiner Uroma beantworte ich mittlerweile auch nur kurz und das reicht ihm zum Glück auch. Allerdings zeigt er mir da, halt auch wie einfühlsam er ist. Wenn er weiß, dass ich zu ihr fahre, lässt er mich problemlos gehen, auch wenn er traurig ist. Sonst gibt es jedesmal ein riesen Drama.

Ich werde das mit dem bejahendes sagen auf jeden Fall mal ausprobieren. Vielen Dank für den Tipp.

LG
12.04.2024, 15:07 Uhr | marinadiezweite
Hallo Mamamit3malL. Ich wollte meinen Beitrag noch ergänzen. Ich betreue ab und zu kleine Kinder. Da war nun auch die Situation, Uropa krank. Über die Frage, ob manche Menschen sich wünschen, uralt zu werden, aber jeder sterben muss, braucht man hier nicht diskutieren.
Besagtes Kind war oft mit und dabei im Krankenhaus. Dann fingen die Wutanfälle an. Mir fiel dann auf, dass dieses Ereignis und die Tatsache, dass der Uropa dann gestorben ist, einen riesigen Raum in der Familie einnahm.
Ja, man denkt, dass Kinder das alles mitkriegen sollen. Dass ihre Fragen beantwortet werden. Es ist jedoch für Kinder in dem Alter schnell zu viel. Ich habe mich dann auf kurze Antworten verlegt. Dann war es seltsamerweise sofort erledigt.
Opi ist im Himmel und fertig war es für den kleinen. Ich habe auch das Buch über Sterben und Tod nicht benutzt. Es ist extra für Kleinkinder.
DerJunge, den ich betreue, ist extrem sensibel. Was du ja bei deinem Sohn auch beobachtet hast.
Er fat nie gebissen oder sowas. Aber ein anderes Kind ihn. Da empfiehlt es sich, nur bejahendes zu sagen. Das prägen sich nicht nur Kinder viel besser ein. Also zum Beispiel: Wenn du so wütend bist, knuffe lieber deinen Teddy.
Man liegt gar nicht immer so richtig mit der Spiegelung. Die Wut an sich und was gevau ahinter steckt, ist manchmal schwer zu erkennen.

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