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02.10.2015, 17:11 Uhr | Besen74
Hallo liebe Leute

ich lese immer wieder vom "Liebesentzug" - hier und auch anderswo - und weiss nciht so genau was das ist - wenn das so genau definiert ist - oder ewas ihr damit meint...?


Ein tobendes Kind in sein Zimmer schicken, ist das Liebesentzug? Oder unter welchen Umständen?

Sagen "So hab ich keine Lust mehr, mit dir zu spielen"?
Sagen "So hab ich keine Lust mehr, mit dir zu spielen" und rausgehen?

Wenn das Kind nicht schlafen will und zum x-ten mal aus dem Bett "mamaaa / ich hab AAAANGSt / bauchweh /Durst / will kuuuuuscheln" ruft: Sagen "ich HAB keinen Nerv mehr, verflixt, ich will dass du jetzt sofort Ruhe gibtst und aufhörst, ich hab feierabend"?

Sagen "Du bist eine entsetzliche Nervensäge, hör ENDLICH auf mit dem Scheiss"?


Es brüllend in der Kita zurücklassen?

Ich liebe die Kleinen WIRKLICH und sie sollten nicht auf die Idee kommen, dass ich ihnen auch nur vorübergehend meine Liebe entziehe.

Danke für klärende Antworten!
Besen
16.10.2015, 10:50 Uhr | Besen74
Vielen Dank für eure Antworten, das macht alles Sinn.

Im Moment geht's grade alles ganz gut, weil eine relativ unstressige Phase in der Familie herrscht, mein Mann arbeitet bis Mitte November nicht *laughing* Daumen hoch

Aber es ist wichtig, da aufmerksam zu sein.

Ja, die Abende sind manchmal nicht leicht. Alle sind erledigt (ich von der Arbeit, Papa vom ungeliebten Hausmannsdasein, die Kinder von der Kita) und trotzdem muss in die paar stunden zwischen halb sechs und acht so viel rein. Essen, waschen, Zähneputzen... und eigentlich auch Spielen, schmusen, erzählen... so eine Struktur mit Bldcheng efällt mir als Idee, das würde den Jungs auch Spaß machen, denke ich....

mal sehen *smiling*

danke jedenfalls *smiling*


LG
B
13.10.2015, 13:47 Uhr | lexa8102
Hallo Besen74,

Liebensentzug ist für meine Begriffe der Entzug der eigenen Liebe für das Kind. Das heißt, wenn man das Kind spüren lässt, das man es aus welchem Grund auch immer nicht mehr lieb hat. Am krassesten ist es natürlich, wenn man zum Kind sagen würde "ich hab dich erst wieder lieb, wenn du ...". Das ist dann ja offensichtlich.

Mir ist wichtig, meinen Kindern zu signalisieren "Es ist ok, dass du jetzt wütend (sauer, traurig, müde usw.) bist. Ich habe dich auch lieb, wenn du wütend (sauer, traurig, müde usw.) bist." Meine Kinder dürfen ihre Gefühle bei mir rauslassen (wo sonst, wenn nicht zuhause?) und ich versuche, ihnen zu helfen, damit umzugehen. Wie du in einem anderen Beitrag lesen kannst, leider nicht mit sehr viel Verständnis von meinem Mann. Da es mir SOOOO wichtig ist, ziehe ich es aber trotzdem durch. Ich weiß, wie ich geworden bin und welche psychischen Auswirkungen es für mich hatte, dass Gefühle bei mir in der Familie verdrängt wurden. Ich möchte nicht, dass es meinen Kindern genauso ergeht.

Viele Grüße,
Lexa
07.10.2015, 10:12 Uhr | bke-Eddy-Kreuzer
Sehr geehrte Userin Besen74,

vielen Dank für Ihren Beitrag in unserem Elternforum. Von Lune und Pauliprinzessin haben Sie jabereits Antworten auf Ihren Beitrag erhalten und vielleicht ist Ihre Frage damit auch schon ein wenig beantwortet.
Liebesentzug ist ein Empfinden und daher schwer mit konkreten Beispielen und Redewendungen zu beschreiben. Natürlich können und müssen Sie Ihrem Kind Grenzen setzen und gegebenenfalls auch schimpfen oder Verbote aussprechen. Dennoch sollte sich Ihr Kind von Ihnen geliebt fühlen, denn es geht dabei um Erzeihung und nicht um emotionale Kälte oder grundsätzliche Ablehnung des Kindes. Ihr Kind sollte sich trotz erzieherischer Interventionen Ihrerseits sicher und geborgen fühlen. Von Liebesentzug ist zu sprechen, wenn sich das Kind nicht sicher und von den Eltern emotional verlassen fühlt. Dadurch wird die Bindung zwischen Eltern und Kind grundsätzlich gestört.
Ich hoffe, Sie könen damit etwas anfangen.
Herzliche Grüße bke-Eddy-Kreuzer
03.10.2015, 21:49 Uhr | Lune
Ich finde, man darf einem Kind sowohl sagen, dass man "so" nicht mehr mit ihm spielen will, man darf auch sagen, dass man keinen Nerv mehr hat,man darf auch mal den Raum verlassen oder das Kind zum runterkommen ins Zimmer schicken. Wenn ich nicht manchmal rausgegangen wäre, hätte ich meinem Kind womöglich den Hintern versohlt...

Ich habe immer versucht und tue es noch, klar zu trennen: ich liebe dieses Kind, ich bin aber nicht einverstanden mit dem, was er manchmal tut. Nicht "du bist so doof" sondern "dein Schreien ist so doof". Mein Sohn ist schon etwas größer, und da sage ich durchaus in das pubertäre Getobe, dass ich ihn liebe, dass ich aber nicht gut finde, was er macht und er doch bitte in seinem Zimmer toben soll.

Liebesentzug ist meiner Meinung nach Kälte, Ignorieren etc. Nicht menschliches Genervtsein, was wohl alle Eltern kennen. Und ich habe mich auch schon bei meinem Sohn entschuldigt, wenn ich meiner Meinung nach überreagiert habe, und erklärt, dass ich halt genervt war, es mir leid tut,und dass ich ihn liebe.
02.10.2015, 18:56 Uhr | Pauliprinzessin
Da Eltern auch nur Menschen sind sind auch ihre Nerven irgendwann einmal am Ende

Daher sagen: " ich habe dich lieb, aber jetzt habe ich Feierabend, Du schläfst jetzt" ist mit Sicherheit kein Liebesentzug. Habe ich mit meinen Kindern auch so gehandhabt.Schließlich erkennt man doch ganz genau wann wirklich Bauchweh dahinter stecken und wann es einfach nur Spaß macht die Mama zum xten Mal wieder erscheinen zu lassen...

Liebesentzug wäre für mich tatsächlich wenn ich das Kind nicht mehr ansehe, es nicht mehr mit ihm spreche , ihm nur noch widerwillig was zu essen hinwerfe etc...
Ein : "Geh jetzt fünf Minuten in dein Zimmer um dich zu beruhigen" ist allemal besser für alle Beteiligten als das Kind irgendwann anzubrüllen und zu beschimpfen.
Was man vermeiden sollte sind sicher Dinge wie : Du bist zu blöd dafür, Dumme Gans, dümmer als ein Hausschwein und andere nette Titulierungen für das Kind. Denk mal zurück was man dir als Kind so alles "an den Kopf geworfen hat" Auch sollte man Sachen wie: Du machst mich krank nicht sagen und auch diese Dumme Angewohnheit im Geschäft zu sagen: OK , dann Tschüss ich geh jetzt" wenn das Kind bockt ist ziemlich doof. Man macht es ja doch nicht aber das kann das Kind erstmal nicht wissen und daher ist diese Aussage sehr bedrohlich.

Wenn ihr im Moment einige Schwierigkeiten habt mit zum Beispiel zu Bett gehen, dann helfen manchmal für alle ein starrer Plan den die Kinder selbst mit abarbeiten können- Bildereihenfolgen oder mittels einer Uhr /Sanduhr/Timer die Zeit festzulegen wann was erledigt wird bis Mama/Papa das Zimmer verlassen.

Treffer: 6

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