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06.10.2016, 12:02 Uhr | anni123
Hallo alle miteinander.
unsere Tochter wird nächstes Schuljahr eingeschult. Nun sollen wir entscheiden ob wir sie in eine normale oder eine jükl klasse schicken möchten. Es wurde gesagt das das vorallem für starke Erstklässler gut ist weil die sich an den 2. Orientieren können und das schwache zweitklässler sich nicht so schwach fühlen weil sie den 1. Helfen können. Nun weiß ich ja nich wie sich mein Kind in der Schule entwickeln wird und es stellt sich nur die Frage was passiert mit den starken 2. Wenn die neuen 1. Kommen bzw. Fühlen sich schwache Erstklässler nicht besonders schwach? Geht die Schere da nicht sehr weit auseinander irgendwann. Mich würde interessieren welche Erfahrungen ihr so gemacht habt, bzw. Welche Meinungen ihr zu den Thema habt. Find die Entscheidung grad ziemlich schwer.
22.10.2016, 22:28 Uhr | Pauliprinzessin
Anni,
früher war es üblich, dass die Grundschüler alle zusammen Unterricht hatten.
Wir hatten unser Kind in einer Gruppe die die 1. bis 4. Klasse zusammen hatte. Das Allgemeine wiederholt sich in den vier Jahren, daher ist es vollkommen egal ob man nun in der ersten Klasse oder in der vierten Klasse die Unterrichtseinheit vom Korn zum Brot mit bekommt.
Für Erstleseunterricht und für bestimmte Themen wurden die Kiddies dann in separate Gruppen eingeteilt.
Perfekt war einfach, dass die Kiddies von Anfang an nicht nur stur nach Plan der jeweiligen Klassenstufe sondern eben sehr viel mehr mit bekommen haben. Sie haben sich gegenseitig geholfen und es war möglich jedes Kind individuell nach seinen Bedürfnissen und seinem Können Aufgaben zu geben- dadurch eben weder Unter noch Überforderung. Was meinst Du wie viel die Erstklässer schon mitnehmen wenn sie die Vorträge der älteren mit hören dürfen und eben auch mit Fragen stellen können- viel mehr als ein Lehrer vor der Tafel runterbeten kann....Das System hat sich seit vielen Jahren etabliert, die Grundschulen ziehen langsam nach, tun sich noch schwer mit der Umstellung.
Meine Großen wurde noch stur nach Lehrplan der jeweiligen Klassenstufe unterrichtet- ein Desaster für beide. Ist nämlich ziemlich blöd, wenn man schon lesen kann und Mathe kein Fremdwort ist und man dann ein Jahr lang nur Sinnlostexte wie - Fu mach Fu und Fara macht Fu lesen soll oder sich nur im Zahlenraum bis zehn bewegen muss.

Die Kiddies sind es gewohnt alters und damit auch "Können"gemischt zu sein- aus dem Kindergarten. Warum sollte das ab Schule plötzlich falsch sein, was drei bis vier Jahre doch das non plus ultra war?
21.10.2016, 21:51 Uhr | deta
Hallo,
ich glaube, dass es völlig egal ist, wofür ihr euch entscheidet. Es kann beides gut oder schlecht sein. Entscheidend wird sein, wie gut (oder schlecht) die Lehrerin oder der Lehrer sein wird und wie gut dein Kind mit dieser Person zurechtkommt. Und das kann man sich weder aussuchen noch vorhersehen. Ich war z. B. völlig begeistert von der zukünftigen Lehrerin unseres jüngeren Sohnes - bis sich herausstellte, dass die beiden gar nicht miteinander konnten.

Bei uns in der Grundschule gibt es keine jahrgangsübergreifenden Klassen, dafür sind alle Klassen aber Inklusionsklassen. Viele Inklusionskinder (=Lernbehinderte)sind schon älter, da sie die Klasse wiederholen (so z. B. zwei 8-jährige zu Anfang der ersten Klasse). Damit hatten wir dann auch extrem unterschiedlich alte und fähige Kinder in einer Jahrgangsklasse. Und ob das klappt, hängt von dem Lehrer und wie er unterstützt wird ab, und davon, ob es Doppelbesetzung gibt oder eben auch nicht. Übrigens sollte man sehr vorsichtig sein mit dem, was Schulen so versprechen. Eine Doppelbesetzung wurde uns zu Anfang großartig für mindestens die Hälfte der Unterrichtsstunden versprochen, jetzt in der vierten Klasse sind es höchstens noch 3 Stunden die Woche - vorausgesetzt, die Sonderpädagogin muss nicht in einer anderen Klasse Vertretungsunterricht machen - und das bei 27 Kindern, darunter vier Lernbehinderten.
Also nach meinen Erfahrungen: mach dir vorher keine Gedanken und gib sie in die Klasse, in die auch eine Freundin mitgeht (falls möglich) - alles andere kann man als Eltern nicht steuern. In der Schule hat man als Eltern leider ganz wenig Einfluss auf die wirklich wichtigen Dinge. Wenn ihr merkt, dass euer Kind nicht klarkommt, dann könnt ihr natürlich handeln: Gespräche, zur Not Wechsel der Klasse.

Vermutlich wird es aber ganz prima klappen, egal, wie ihr euch entscheidet, denn die meisten Grundschullehrer machen unserer Erfahrung nach eine prima Arbeit, trotz schwerer Bedingungen. Bei unserem jüngeren Sohn ging die Lehrerin übrigens nach dem ersten Jahr und bei der neuen Lehrerin ging er plötzlich gerne zur Schule.
Ich wünsche euch viel Erfolg!
07.10.2016, 09:45 Uhr | bke-Kai-Menke
Hallo anni123,

ich hoffe, Sie haben keinen Zeitdruck für die Entscheidung? Sicher ein guter Weg, sich in Ruhe umzuhören, um sich ein Bild zu machen, welche Unterrichtsform für Ihre Tochter besser passt.
Würde sie auch schon Kinder aus der 2. Jahrgangsstufe kennen? Könnte das auch ein Kriterium sein?

Ich wünsche Ihnen noch zahlreiche Erfahrungsberichte hier!
Herzlicher Gruß

bke-Kai-Menke
06.10.2016, 18:10 Uhr | BabyOne
Hallo anni,

von einer Lehrerin hörte ich, dass sie solche altersgemischten Klassen kritisch sieht, sofern es dann nicht auch einen Co-Betreuer in der Klasse gibt (also eine zweite Lehrkraft). Sie sagte, für die Erstklässler ist es erstmal gut, weil sie sich viel von den Zweitklässlern abschauen können. Für die Zweitklässler hingegen ist es nicht immer so gut, weil der Lehrer dann weniger Zeit für sie hat und sich mehr um die Kleinen kümmern muss. Die Kinder müssen in der Lage sein, auch mal allein nach Arbeitsplan Aufgaben zu erledigen. Kinder, die vielleicht weniger konzentriert sind, können dabei leichter untergehen. Der Lehrer hat mehr Arbeit mit der Vorbereitung und kann vielleicht nicht immer allen gleich gut gerecht werden, wenn er alleine alles machen muss.
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
06.10.2016, 13:29 Uhr | Louise-19
Hallo, Anni,
das ist gehupft wie gesprungen.
Zur Begründung:
Du bist offensichtlich eine Mutter , die sich Gedanken um ihr Kind macht.
Du wirst dafür sorgen,
daß Deine Tochter ihre Hausaufgaben erledigt,
und sie unterstützen, daß sie Freundinnen findet.

Deshalb wird sie grundsätzlich überall zurechtkommen.

Meine Idee zu altersgemischten Klassen:
Die sind wahrscheinlich besonders dann gut,
wenn ein Kind keine Geschwister hat,
und dann dort noch etwas üben kann,
wie es mit jüngeren und älteren Kindern umgehen muß.
Viele Grüße,
Louise

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