bke-Elternberatung

bke-Elternberatung anonym
kostenfrei
datensicher
Bundeskonferenz für
Erziehungsberatung e.V.

Forum - Themenansicht

17.11.2017, 21:12 Uhr | Hummenwutz
Hallo ihr lieben,

Aus lauter Verzweiflung und Ratlosigkeit bin ich nun hier gelandet. In der großen Hoffnung auf Menschen mit ähnlichen Erfahrungen und vielleicht hilfreichen Ratschlägen zu treffen.
Vorerst muss ich mich entschuldigen. Mein Text wird etwas länger und ich weiß wie wenig das zum lesen lockt[i][/i *suprised* . Trotzdem danke an die, die sich meine Geschichte angetan haben! Daumen hoch

Ich muss bei mir beginnen. Ich bin 37 Jahre alt.
Mein Verhältnis zu meiner Mutter war schon immer, seit ich denken kann von Unterjochung, Entwertung, gelegentliche Gewalt mit dem kleiderbügel und verboten geprägt. Mein Leben bestand aus Depressionen, Unterordnung , gelegentliche suizidalität und Einsamkeit.
Da mein Vater an Krebs starb als ich 1 Jahr alt war, hatte ich immer nur eine bezugsperson und für mich war es Normalität immer böse, die schuldige und ungewollt zu sein.
Meine Mutter hat selber die autoritäre Nachkriegszeit erlebt, was vielleicht das ein oder andere ihres Verhaltens erklärt.

Für mich war meine Mutter immer omnipotent und herrisch.
Ihr Wort war und ist Gesetz. Jeder der anderer Meinung ist, wird entwertet , beleidigt und schlecht gemacht, so auch ich.

Ich zog früh aus. Mit 29 Jahren bekam ich meinen Sohn, während meine Beziehung zerbrach.
2 Monate nach der Entbindung bekam ich einen heftigen Schub ( sprechen, laufen und sehen funktionierten nicht mehr). Es folgte die Diagnose Multiple Sklerose.
Ein Schock, ich hatte doch nun ein kleines Baby....

Da ich nicht handlungsfähig war und mir die Alternativen fehlten, zog ich mit meinem Sohn wieder in das Haus meiner Mutter.
Es dauerte nicht lange und die gewohnten Vorwürfe begannen. " du bist nicht krank, nur faul. Liegst Rum und machst dir ein schönes Leben auf meine kosten".
Kosten im übertragenen Sinn, denn mein Sohn hat ein kleines Zimmer und ich habe ein kleines Zimmer. Zusammen etwa 30 Quadratmeter. Und ich bezahle monatlich 500€ Miete.
Da ich meist nicht Weckbar bin, auch nicht durch schmerzreize, quatierte Oma ihren Enkel in ihrem Zimmer ein.
Da ich nicht konnte, kümmerte sie sich überführsorglich um den kleinen.
Es dauerte ein gutes Jahr bis ich zumindest wieder zum Teil einsatzfähig war. Geblieben ist die Fatique, die starken, chronischen Schmerzen, schnelle Ermüdung und die fortschreitenden Einschränkungen im kognitiven und körperlichen Bereich.
Die Konflikte daheim bestehen weiter, auch vor dem Kind.
Und auch nach langer Suche und gesprächen mit der Krankenkasse konnte ich keine geeignete unterbringung für meinen Sohn und mich finden.

Mit zwei Jahren begann mein Sohn zu stottern.
Im Kindergarten zeigten sich erste aggressive Auffälligkeiten.
Es folgte Logopädie und Psychotherapie. Beides ohne Erfolg.
Mittlerweile hat meine Mutter meinen Sohn so in der Hand das mir jede Form der Erziehung versagt ist.
Vorschläge und Regeln meinerseits werden nicht angenommen und boykottiert.
Und wenn ich anfange mich zu wehren, heißt es " zieh doch aus". Ich darf aber nicht allein leben laut meinem Arzt, weil ich immer wieder ohnmachtsanfälle habe oder am ganzen Körper so massiv zitiere das ich laufend stürze.
Sie weiß genau wie sie mich unter Druck setzen kann um ihre Herrschaft zu festigen.
Mittlerweile fühle ich mich nicht mehr als Mutter, eher als schwester und das tut sehr weh.
Nun geht mein Sohn in die schule und auch da gibt es Probleme. Gestern zb musste er abgeholt werden, weil er so aggressiv war.

Als ich einmal mit dem Gedanken spielte mit meinem Sohn zu Freunden zu ziehen, drohte mir meine Mutter das Jugendamt einzuschalten und mir mein Kind weg zu nehmen. Was aufgrund meiner vielen Diagnosen sicherlich nicht schwer ist.

Vor kurzem waren wir bei einem andern Psychologen von dem ich einen guten Eindruck habe. Da er meine Mutter aber begrenzt hat, sie ist jedem ins Wort gefallen, weigert sie sich mit diesem " jüngelchen" zu arbeiten.
Auch schlug er eine familientherapie vor, um die ich seit Kindesalter bettel. Nichts zu machen.
Ihrer Meinung nach bin ich an allem schuld, ich bin halt eine rabenmutter.

Oft sitze ich auf meinem Bett, in meinem zimmer das ich außer zur Toilette nicht verlasse, weil ich im restlichen haus nicht gern gesehen bin, weil ich keinen Rat mehr weiß.
Ich habe mich nun aus der Erziehung völlig zurück gezogen. Zum einen gibt es immer Streit wenn ich mich einbringen und mein Sohn kann damit nicht umgehen, zum zweiten wird er zwischen uns zerrissen. Und wenigstens das muss ich verhindern.

Den Vater brauche ich nicht um Hilfe zu bitten. Er will keinen Kontakt. Er will seinen Sohn weder sehen, noch einen Cent zahlen.

Nochmals : eine familientherapie lehnt Oma ab, denn sie ist frei von Fehlern und sieht sich außerdem als Opfer. Ich habe schon einige Therapien hinter mir mit dem Ergebnis das ich geistig völlig gesund und meine Meinung völlig richtig ist.

Sicherlich spürt ihr das auch meine wunde noch offen ist. Darum braucht ihr euch nicht kümmern. Mein Sohn ist wichtig. Ich würde sogar in ein Heim ziehen, wenn es ihm nutzen würde.
Ich finde die Problematik ziemlich deutlich. Problem ist die Beziehung zwischen Oma und mir. Und mein Sohn als schwächstes Glied in der Kette trägt die Symptome aus. Aber wenn ich das sagte, bin ich wieder irre, verrückt und lächerlich.
Auf der Ebene der Ungleichheit ist es mir unmöglich einen konstruktiven weg zu finden.

Ich bedanke mich herzlichst für euer lesen und die investierte zeit.

Ich liebe meinen Sohn von Herzen und ich bin von schuldgefühlen zerfressen, weil ich ihm nichts besseres für sein Leben mitgeben kann.

Alles gute für euch,
Caro
Carolin

Treffer: 1

Sollten in diesem Thema Inhalte veröffentlicht worden sein, die rassistischen, pornographischen bzw. menschenverachtenden Inhalts sind oder gegen die guten Sitten verstoßen, bitten wir Sie, den Moderator zu benachrichtigen.

Aktuelle Gruppenchats

Elternberatung im Gruppenchat
26.04.24 20:00
Fachkraft bke-Meggie-Mo

Elternberatung im Gruppenchat
28.04.24 20:00
Fachkraft bke-Sven-Galu

Elternberatung im Gruppenchat
03.05.24 20:00
Fachkraft bke-Meggie-Mo

Aktuelle Themenchats

"Über den eigenen Schatten springen" Eltern-Jugend-Themenchat
26.04.24 17:00
Fachkraft bke-Helena-Faber

Eltern - Jugendchat
02.05.24 20:00
Fachkraft bke-Sven-Galu

Trennung Scheidung Umgang
20.05.24 20:00
Fachkraft bke-Sven-Galu

Beratungsstellensuche

Zur Suche bitte Ihre PLZ eingeben und Enter drücken.