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07.01.2018, 21:25 Uhr | Ronja271214
Liebe Mitglieder, ich lebe seit ca 6 Monaten bei meinem Freund, der 2 Töchter im Alter von 5 und 9 Jahren hat. Die beiden leben überwiegend bei ihm, weil die beiden sich bei ihm wohl fühlen und zufrieden sind.
Mit seiner Kleinen komme ich super gut zurecht und habe meinen Weg mit ihr grfunden.
Seine 9jährige ist sehr schwierig, sie bekommt regelmässig Ausraster, wenn ihr was nicht passt und geht mich dann auch körperlich an , schmeisst mit Gegenstä,den nach mir. Das macht nur, wenn sie weiss dass ihr Vater nicht da ist oder ausser Sichtweite.Sie erzählt ihrem Vater Lügenmärchen über mich, versteckt oser schmeisst Sachen von mir in den Müll
und unterstellt mir Dinge, die nicht wahr sind. Sie kontrolliert mich auf Schritt und Tritt und will mir vorschreiben was ich in ihrem Haus darf und nicht darf. Z. B. wie lange ich dusche oder wieviel Toilettenpapier ich zu nehmen habe, wie und was ich benutzen darf oder eben. Es gibt aber auch die andere Seite von ihr, dann ist sie sehr liebevoll, anhänglich und verschmust, aber die Stimmung kippt sehr schnell bei uhr und dann ist alles vorbei. Mir graut schon regelrecht davor, wenn ich weiss, ich bin mit ihr allein, weil ich früher von der Arbeit komme oder Ferien sind. Ich weiss, dass es ihr hinterher sehr leid tut, sie sagt es mir auch und entschuldigt sich. Was kann ich für dieses Mädchen tun und wie verhält man sich in solchen Momenten der Eskalation, wie kann ich sie wieder runterfahren? Ich weiss mir keinen Rat mehr.
Mein Freund ist auch total fertig und steht ständig zwischen den Stühlen und versucht es allen Recht zu machen. Manchmal bin ich kurz davor alles hinzuschmeissen und zu gehen, aber dann hätte sie ihr Ziel, dass ich gehen soll, erreicht. Ich hätte nie gedacht, dass ein Kind einen Erwachsenen Menschen so zermürben und an seine eigene Grenzen bringt.
Vielleicht hat hier jemand ähnliche Erfahrungen
Liebe Grüsse Ronja271214
21.01.2018, 20:21 Uhr | Louise-19
Hallo, Ronja,
hier stimme ich mal Deinem Partner zu.
Die beiden sind Eltern, und das werden sie für den Rest ihres Lebens bleiben.
Sie wollen , daß es den Kindern gut geht.
Dazu ist es sehr wichtig, daß sie nicht zerstritten sind,
miteinander vernünftig reden können,
und einander zumindest als Eltern vertrauen.

Wenn alle diese Voraussetzungen erfüllt sind,
bleibt es nicht aus,
daß aus der langen gemeinsamen Vergangenheit
weiterhin eine (platonische) Freundschaft resultiert.

Vermutlich werden sie sich noch mehr oder weniger gemeinsam
und in Absprache um zukünftige Enkel kümmern.
Viele Grüße,
Louise
19.01.2018, 15:45 Uhr | Ronja271214
Hallo Marina die zweite
genau so empfinde ich es auch. Die machen irgendwie noch ein auf Familie. Wie eine räumliche Trennung auf Zeit und jeder sucht sich erstmal.ein neuen Partner. Die beiden sind so vertraut und eng verbunden. Ich glaube sogar die besprechen die Probleme mit den neuen Partnern usw. Auf mich als neue wirkr es zumindest so. Irgendwie sind die beiden noch nicht komplett voneinander los. Als ich ihn mal darauf ansprach, wurde er sauer und meinte zu mir, sei froh, dass es so ist. Kein Streit und Ärger so wie man es bei anderen gescheiterten Familien kennt und fertig war er damit. Das den Kindern da, n Hoffnung gemacht wird, dass sie irgendwann wieder eine richtige Familie sind und es massgeblich dazu beiträgt, dass die grosse sich mir gegenüber so verhält ist auch mein Gedanke. Irgendwie habe ich auch nicht zu 100% Prozent das Vertrauen zu ihm hergestellt. Ich bin zur Zeit total verunsichert
18.01.2018, 09:18 Uhr | marinadiezweite
Hallo Ronja, die Tochter deines Freundes meldet eigentlich das ganze Dilemma komplett zurück. Die Ex kommt noch ins Haus, macht die Kinder bereit. Dann bist du dran. Die Mutter des MÄdels und der Vater des MÄdels machen einen auf Familie. Sicher haben sie nicht die Absicht gehabt, dich als Putze zu beschäftigen. Aber du hast sehr schnell kurze Zeit nach dem Kennenlernen diese Rolle übernommen. Alle haben sich noch nicht von der alten Beziehung verabschiedet. Nun spiegelt die 9-jährige deutlich, dass es täglich vor und zurück geht. Die kleine hat sich wohl an die Situtation auf ihre Art gewöhnt. Sie spielt allein in ihrer Traumwelt. Was sicher nicht verkehrt ist.
Die große ist aber total verunsichert. So wehrt sie sich abwechselt und sucht wiederum deine Nähe.
Ich denke, das größte Problem ist, dass du ja nicht die Mutter bist. Es spielt keine Rolle, dass der Vater, dein Partner nicht so richtig Bock auf seine Kinder hat. Es sind seine Kinder und alle Aufgaben, die du bisher freiwillig oder unfreiwillig übernommen hast, solltet ihr nochmal neu aufteilen. So als wärest du nicht da oder als wärest du einfach nur die neue Partnerin deines Mannes. Du bist weder die Putze noch die Erzieherin. Klär das unbedingt mit deinem Partner, er ist der einzige, der da was dran ändern kann. Sicher machst du dich dann unbeliebt. Aber es geht nicht an, dass du die ganze Organisation übernimmst.
In Bezug auf die noch bestehenden ''lustigen Kontakte'' solltest du wohl konsequenter sein. Wenn du das nicht möchtest, sag das deinem Partner. Sonst wird es eher schwierig mit der Beziehung und mit der Großen. In Bezug auf die Große solltest du versuchen, die Dinge direkt mit ihr zu regeln. Egal, ob sie petzt oder dein Partner das nicht hören will. Du kannst ihr ruhig mal sagen, dass sie dich nicht los wird, selbst wenn sie deine Sachen in den Müll wirft. Sie versteht sicher auch schon, dass du nicht mal wie Dreck und mal wie eine liebe Freundin behandelt werden möchtest. Es ist legitim, wenn du erstmal alle Dienstleistungen einstellst. Vorn allem ist es sinnvoll, dass du einfach auf Durchzug schaltest, wenn sie dich massregeln will. Oder mal die Rollen tauschst. Manchmal hilft spiegeln: Du willst mir das Duschen beschränken auf 10 Minuten? Du willst, dass ich nicht mehr als zwei Toilettenpapierblätter nehme? Also nicht ärgern oder aufregen sondern das von ihr gesagte wiederholen und etwas verstärken. Warte mal ab, wie sie dann reagiert. Vor allem braucht man nicht dieses Wechselbad der Gefühle. Das versteht sie sicher, dass du nicht eine Minute kontrolliert, die nächste als Kuschelfreundin da sein willst. Nur so versteht sie auch, dass du keine Angst mehr vor ihr hast. Ich hab mal ein Buch über Patchwork gelesen, da waren echt gelungene Ideen drin, wie man sich bewußter den Situtationen stellen kann. Vielleicht suchst du mal nach so einer Lektüe. Wäre doch gelacht, wenn man das nicht hinkriegen würde, sich zu hause wieder wohl zu fühlen.
Die Kinder untereinander scheinen aber auch keine tollen Beziehungen zu haben.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
17.01.2018, 22:09 Uhr | Louise-19
Hallo, Ronja,
Du meinst, Du bist von Deiner Arbeit weggezogen, und hast keine neue Arbeit in der Nähe Deines Partners gefunden?
Ok.
Deine Arbeit und Deine Arbeitsfähigkeit müssen für Dich Vorrang haben.
Es ist nicht Deine Aufgabe, Dich um den Haushalt Deines Partners zu kümmern.
Achte auf Deine Gesundheit und Deine Freizeit und Deine Erholung.
Viele Grüße,
Louise
17.01.2018, 16:47 Uhr | Ronja271214
Liebe Clara, danke für deine Rückmeldung!
Die Mutter und Ex Partnerin und der Vater haben nein sehr gutes Verhältnis zueinander, was ich auch ganz gut finde. Allerdings für meinen Geschmack etwas zuviel des guten. Beide sind sehr vertraut miteinander und haben sogar noch ein gemeinsames Konto, dass habe ich aber erst im nachhinein mitbekommen. Es wird oft miteinander telefoniert und sie holt und bringt die Kindrr in in meiner Abwesenheit. Ob sie das Haus betritt kann ich nicht sagen. Er verneint es, aber ich habe so meine Zweifel. Mein Partner erzählte m, gehe ich um 20.00r mal aus einer Laune heraus, dass sie die perfekte Partnerin war, aber sich überhaupt nicht um.die Mädchen kümmerte und alles auf ihm lastete. Sie ging arbeiten und wenn Feierabend war, war Feierabend auch in Bezug auf die Kinder. Sie hat die beiden so gut wie nie gewickelt , gebadet oder die Flasche gegeben. Sie kann mit ihren Kindern einfach nichts anfangen und wollte ihre Ruhe haben. Andere Dinge sind und waren ihr wichtiger.
Zu deiner Frage, ob ich Kontakte geknüpft habe oder etwas für mich tue. Nein, nicht mehr. Ich finde keine Zeit mehr für mich. Momentan finde ich Entspannung wenn ich arbeiten gehe. Wenn ich nicht arbeite, mache ich das Chaos im Haus weg, spiele mit den Kindern. Vor allem die große braucht unglaublich viel, dass Aufmerksamkeit.Die Kleine kann sich wunderbar stundenlang allein beschäftigen mit ihren Pupoen, Lego und Pferden. Im.Grunde fühle ich mich wie eine Nanny und Haushälterin. FürBeziehung und Partnerschaft bleibt eigentl kaum Zeit. Wenn ich Frühdienst habe, gehe ich um 20.00 Uhr mit den Kindern schlafen, so erschlagen bin ich vom Tag. Mir kommt es manchmal so vor, dass mein Partner es geniesst sich komplett rauszuziehen und seine Ruhe zu haben, was ich auch irgendwie verstehen kann. Immerhin hat er sich all die Jahre fast allein um seine Mädels gekümmert. Leider ist es so, dass seine Ex ein neuen Arbeitsplatz hat und sie morgens um 6.00 Uhr anfängt. Sie fragte meinen Freund ob ich die Kinder dann morgens wegfahren kann. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass beide es sich irgendwie bequem machen, seitdem ich dort bin.Da ich selbst im Schichtdienst arbeite und 100 km fahre um zur Arbeit zu kommen, bin ich teilweise erst um 23.00 Uhr zu Hause und dann wird von mir wie selbstverständlich erwartet, dass ich morgens um 5.30 aufstehe, die Kinder
versorge, anziehe mit Stress und Streit, Beschimpfungen und Beleidigungen um sie dann in den Kiga und zur Schule zu fahren. Irgendwie bleibe ich selbst total auf der Strecke und kann mich nicht mehr um mich selbst kümmern. Aber am allerschlimmsten finde ich das unerträgliche, agressive Verhalten von der großen Tochter.
17.01.2018, 08:57 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo Ronja271214,

es freut mich, dass Sie sich erst einmal dazu entschlossen haben, Abstand von der Situation zu nehmen und ihre eigene Rolle zu klären. Es ist sonderbar, wenn die leibliche Mutter in dem Haushalt ein und aus geht und Sie deshalb versucht haben, die Kinder alleine fertig zu machen. Das verstehe ich.

Sie sind jetzt sehr enttäuscht, weil sich alles anders zeigt, als Sie sich vorher gewünscht haben. In dieser Konstellation sind Gespräche zwischen den beteiligten Erwachsenen notwendig! Was ist mit Ihrer Beziehung zu dem Vater? Welchen Stellenwert hat sie? Was hat der Vater für Vorstellungen über Ihre Rolle? Wie definiert er seine Rolle? Anscheinend hat er sich als moderner Vater gezeigt, der Elternzeiten nimmt und sich um seine Kinder kümmern möchte. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehe ich keine klare Rollenübernahme in Bezug auf die Kinder bei ihm. Das ist zu klären. Zudem gibt es scheinbar gute Kontakte zu der leiblichen Mutter, so dass diese ebenfalls hinzu gezogen werden kann. Welche Rolle spielt sie? Was kann sie dazu beitragen, dass Sie als neue Partnerin in die Familie integriert werden? Was ist mit dem neuen Freund der leiblichen Mutter?

Schließlich sollten Sie sich die Zeit nehmen und über Ihre Position nachdenken. Was steht bei Ihnen im Vordergrund? Eine neue Liebe? Kinder und Familie? Sie haben einiges hinter sich gelassen und sind zur Verantwortungsübernahme bereit gewesen. Es gibt ja mehr als "Kinder" und "Arbeit"! Konnten Sie in Ihrer neuen Umgebung Kontakte knüpfen? Haben Sie Hobbys und Aktivitäten außerhalb als Ausgleich zu der spannungsgeladenen häuslichen Situation? Verlieren Sie sich nicht aus den Augen, sondern gönnen Sie sich etwas Schönes!

Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg *smiling*
15.01.2018, 20:49 Uhr | Ronja271214
@Spidermum, nein vor meiner Zeit kam die Mama morgens zu ihm ins Haus und hat die beiden fertig gemacht und zur Schule und in den Kiga gefahren. Nachmittags hat sie die kleine um 16.00 Uhr vom Kiga abgeholt und die grosse war entweder im Hort oder dieGrosseltern haben für 2 Std ufgepasst. Es ist so, dass ich es befremdlich fand, wenn die Mutter weiterhin morgens ins Haus kommt um ihre Kinder fertig zu machen, obwohl ich dort bin. Und wenn ich Frühdienst habe und der Papa auch, sie Zugang hat und inzwischen auch meine Privatsphäre einfach betritt. Die grosse schläft zwar auch mal bei ihrer Mutter aber die Kleine hält es maximal eine Nacht dort aus und möchte dann sofort wieder zu Papa. Er hat die stärkere Bindung zu beiden. Er hat die Elternzeit bei beiden gemacht und sich auch danach immer sehr um die beiden gekümmert. Alles in allem.ist es eine schwere Situation und ich hab meinen Weg und Platz noch nicht gefunden bin noch nicht so wirklich dort angekommen. Ich bin aus der Stadt zu ihm aufs Land gezogen.100 km weit weg. Manchmal denke ich , es war eine Fehlentscheidung und iich habe mir etwas vorgemacht. Ich wollte immer Kinder aber es hat nicht geklappt. Viell war es meine Sehnsucht nach Kindern und Familie und nun holt mich die Realität eiin.
13.01.2018, 00:06 Uhr | Spidermom
Hallo Ronja,

wie war es denn vorher als du noch nicht dort gewohnt hast? Waren die Kinder dann morgens und nachmittags alleine?
12.01.2018, 17:09 Uhr | Ronja271214
Vielen Dank für die Antworten. Ja, ich habe bestimmt nicht alles richtig gemacht und es haben sich gerade am Anfang Fehler eingeschlichen. Ich habe nun meine eigene Lösung gefunden und werde zukünftig erstmal nicht mit ihr allein im Haus sein. Entweder fahre ich in der Zeit einkaufen oder geh spazieren. Auch morgens werde ich die Kinder nicht mehr allein versorgen. Es wurde mir immer mehr Verantwortung zugeschoben und der Druck immer für die beiden da zu sein stieg und hat sich eingeschlichen. Ich bin nicht die Mutter und nicht der Vater. Ich bin bereit zu unterstützen und auch da zu sein, aber nicht komplett die Rolle der Mutter zu übernehmen, weil es auch gar nicht funktioniert. Mir geht es seitdem viel besser und schafft mir Erleichterung und Freiraum. Ich hatte ja kaum noch 2 Min für mich um durchzuatmen.
Ich hoffe es wird sich irgendwann entspannen, die momentane Atmosphäre ist auf allen Seiten sehr angespannt und keiner fühlt sich so richtig wohl. Schade, am Anfang war alles so schön. Aber da hab ich auch noch nicht dort gewohnt.
LG Ronja
09.01.2018, 20:53 Uhr | BabyOne
Hallo Ronja,

Ich will Dir gerne sagen, dass ich einen großen Respekt davor habe, dass Du bereit warst, zwei "fremde" Kinder anzunehmen und Dich mit um sie zu kümmern, obwohl Du selber keine Kinder hast. Das ist eine große Herausforderung und Aufgabe.

Ganz wichtig in solchen Patchwork-Familien ist dabei aber immer, dass die Eltern diejenigen sind und bleiben, die in erster Linie für die Kinder zuständig sind. Väter sind da gerne mal etwas bequem und lassen die Partnerin machen, die sich freut, ihren Einsatzwillen beweisen zu können, und schwupps, ist die neue Partnerin auf einmal für alles mögliche zuständig und der Vater zieht sich zurück. Es ist völlig richtig, dass Du dem Vater gesagt hast, dass er sich morgens darum kümmern soll die Kinder fertig zu machen, oder dass er wenigstens anwesend sein soll. Das ist nämlich zuallererst sein Job, nicht Deiner!

Mit neun ist das Mädchen vielleicht schon so leicht vorpubertär. Hilfe beim Anziehen braucht ein normales Kind in dem Alter sicher nicht mehr... Als "die Große" hat sie vorher vielleicht ein wenig das Gefühl gehabt, dem Papa die Partnerin zu ersetzen und war stolz darauf, und ist jetzt eifersüchtig. Das würde erklären, warum sie beim Partner der Mutter nicht so fies ist. Du schreibst ja auch, dass die Kinder mehr beim Vater sind, das passt auch dazu.

Die Idee zu einer Beratung zu gehen würde ich unbedingt unterstützen. Diese Situation hat das Potential, eine Beziehung kaputt zu machen oder zumindest schwer zu belasten, und ich bin persönlich der Meinung, dass man eigentlich in solchen Patchwork-Konstellationen immer eine Beratung gebrauchen kann, aber spätestens dann wenn so ein Problem auftaucht wird es wirklich Zeit sich Hilfe zu holen.

Ich würde vorschlagen, dass Du ein paar solche Situationen filmst, mit dem Handy oder einer Kamera. Dein Partner soll sich das ansehen, damit er einen Eindruck davon hat was da los ist, und für eine Beratung kann es auch hilfreich sein. (Tonaufnahmen zu machen kann etwas unauffälliger sein, falls das Dir Sorgen macht.) Ich würde auch versuchen möglichst gar keine Situationen entstehen zu lassen, wo Du mit ihr alleine bist. Denn wenn Du in der Situation selbst streng reagierst, bist Du die Böse. Reagierst Du nicht groß, bist Du nicht ernst zu nehmen und sowieso immer die Petze, die dem Papa hinterher Schauergeschichten erzählt. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass das Mädchen zumindest vorübergehend (zum Beispiel nachmittags) mehr bei der Mutter bleibt, um die Situation bei euch zu entspannen.

Falls es aber doch zu solchen Situationen kommt, versuch daran zu denken, wie Du bei einem völlig fremden Kind auf der Straße reagieren würdest. Würdest Du da so ein Verhalten ignorieren, kommentieren, oder unterbinden? Wenn ein fremdes Kind beispielsweise Dinge nehmen oder kaputt machen würde, die Dir gehören, würdest Du sicher notfalls auch körperlich eingreifen oder das Kind deutlich maßregeln. Bei bloßen Frechheiten würdest Du es vielleicht eher ignorieren. Wenn Du versuchst das im Hinterkopf zu behalten, fällt es Dir vielleicht leichter, "echt" zu reagieren und nicht nur taktisch, und nicht gehemmt vor lauter Angst zu sein, irgendwas falsch zu machen. Wenn das Kind randaliert, würde ich übrigens auch nicht hinter ihr aufräumen. Mit neun ist sie alt genug dafür, das selber zum machen, und wenn sie sich weigert, muss es ihr halt der Vater befehlen, wenn er wieder da ist.

Außerdem würde ich Dir raten zu überlegen, wie sich das entwickelt hat. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das vom ersten Tag an so war. Ich vermute, Du hast Dich bemüht, extra-nett zu ihr zu sein, und das Mädchen hat da quasi Deinen Schwachpunkt entdeckt und nach und nach dieses Verhalten entwickelt, weil sie gemerkt hat, dass Du keine richtigen Grenzen setzt. Wenn mir ein Kind auf das Klo folgen wollte, würde ich schlicht die Tür hinter mir zusperren, und dann wäre es mir auch völlig egal, wenn sie einen Trotzanfall hinlegt. Oder, wenn sie Dir auf Schritt und Tritt folgt, würde ich mich vielleicht mal ins Schlafzimmer zurückziehen und ihr die Tür vor der Nase zumachen. Oder vielleicht laute Schlagermusik anmachen, das soll auch gegen Jugendliche helfen *cool* Da geht es um Deine Intimsphäre. (Denk dran, fremdes Kind auf der Straße - käme ganz sicher nicht mir Dir aufs Klo...) Auf Fragen, ob Du an den Schrank gehen darfst, könnte man ja auch zurückfragen "ich ja, aber darfst Du in diesem Zimmer sein? Das ist das Schlafzimmer von Papa und mir, kein Kinderzimmer." (Das kann man vielleicht auch anders sehen, aber ich fand immer, das die Kinder schlicht nichts im Elternschlafzimmer verloren haben, ab einem gewissen Alter.)
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: BabyOne
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
09.01.2018, 19:49 Uhr | Sorglosigkeit
Hallo Ronja,
Vielleicht kannst Du mal zu einer ungewöhnlichen Maßnahme greifen.
Du sagst, dass es auch Momente gibt, in denen sie kuscheln will usw.
Sage ihr doch in so einem Moment mal, dass Du Dir Sorgen machst und es Dir leid tut, dass ihr manchmal Schwierigkeiten miteinander habt und Du gerne solche schwierigen Situationen im Nachhinein und in Ruhe mit ihr besprechen möchtest.
Und zu diesem Zweck würdest Du gerne eine Kamera in die Ecke positionieren und Euch beide filmen.
Sie weiß also Bescheid und es wäre spannend zu erfahren, ob sie dann auch so ausrastet. Wenn nicht, gut für Dich. Wenn ja, sieht Dein Partner mal die Situation, und für eine Erziehungsberatung wäre es eventuell auch hilfreich.
Was meinst Du dazu?
Liebe Grüße
Sorglosigkeit
09.01.2018, 16:05 Uhr | Ronja271214
Vielen Dank für die AntwortCiara,
Sie möchte Macht und Druck ausüben. Es ist nur ein Beispiel von vielen. Sie bewacht mich auf Schritt und Tritt. Nicht einmal auf die Toilette lässt sie mich allein. Sie kommt hinterher um zu schauen was ich dort mache. Sie will das Sagen im Haus haben und mir vorschreiben was ich zu tun und zu lassen habe. Wenn ich etwas aus dem Schrank nehme fragt sie ob ich das darf für Papa und das es nicht mir gehört. Ich habe kaum Luft zum durc,atmen wenn ich mit ihr allein bin.Ständig schleicht sie um mich herum und penetriert mich. Sie will mich wie eine Bedienstete behandeln. Mach mir mal was zu essen, bring mir was zu trinken. Wenn ich es verneine, mit der Begründung sie sei alt genug um sich ihr Getränk selbst aus der Küche zu holen,eskaliert es sofort. Ein Nein von mir ist inakzeptabel und Anlass ihrer Wut freien Lauf zu lassen. Schmeisst sie Gegenstände nach mir schreit sie derart laut herum so und das kannst du jetzt wegmachen, du Putzfrau.Ich habe ihm gestern gesagt dass ich mometan keine andere Möglichkeit sehe, als mit dem Auto wegzufahren wenn sie aus der Schule kommt. Egal was ich mache und versuche es ist alles falsch. Ich komme mit diesem Kind einfach nicht zurecht. Sie sagt mir oft ich will immer die schönsten Sachen tragen und ihr gefälligst auch mal was kaufen. Ich kümmere mich nicht um sie und würde nur an mich denken. Was überhaupt nicht der Wahrheit entspricht. Ich habe schon soviel in die beiden investiert.Kleidung, Spielzeug, meine freie Zeit um mit denen zu spielen oder wegzufahren. Andererseits sucht sie auch die Nähe und nimmt mich in den Arm und sagt mir wie lieb sie mich hat und das der Streit ihr leid tut und sie es eigentlich gar nicht will. Mir ist auch aufgefallen, dass sie sehr schnell anfängt zu weinen. Irgendwas stimmt nicht so ganz mit dem Kind.
09.01.2018, 14:46 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo Ronja,

die beschriebenen Verhaltensweisen sind sehr auffällig und Sie sollten diese Dringlichkeit mit dem Vater besprechen. Mit dieser Problematik könnte er sich auch an eine Beratungsstelle wenden, um dort fachlichen Rat zu erhalten. Es ist schwierig zu beurteilen, inwieweit die Tochter prüft, ob die Beziehung zwischen Ihnen und dem Vater hält oder ob sie Kontrolle und Macht ausüben will. Sie sollten beraten, welche Konsequenzen auf das aggressive Verhalten folgen. Normalerweise würden Eltern so etwas nicht dulden, sondern Grenzen setzen und oder Folgen ankündigen. Setzt das Mädchen häufig auf diese Art und Weise ihren Willen durch?

In Bezug auf die Anziehsituation: will sie Sie zu etwas zwingen oder wünscht sie sich, wie ein kleines Kind betüttelt zu werden? Was meinen Sie?

Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg *smiling*
08.01.2018, 21:29 Uhr | Ronja271214
Liebe Luise, ich habe es mehrfach mit ihm besprochen, dass es in seiner Abwesenheit derart eskaliert und ich sehr darunter leide.Ja und ich bin ganz deiner Meinung, er macht es sich zu einfach oser denkt, ich übrrtreibe. Weil er es ja nie so mitbekommt wie sie sie austickt wenner nicht da ist
Ich kann ihm die Situation nur schildern, aber nichts desto trotz ist er nie dabei, weil sie es nicht machen würde, wenn er da ist oder in der Nähe. Ich hab ihm.heute gesagt, dass ich nicht mehr bereit bin motgens die Kinder für den Kiga oder die Schule in seiner Abwesenheit fertig zu machen und wegtufahren. Denn sobald er aus der Tür ist geht es los mit dem Stress. Die 9jähige will mich zwingen sie anzuziehen obwohl sie es sonst auch allein gemacht hat. Ich weigere mich und schon geht der Terror los und sie dreht durch. Wenn ich nicht das mache was sie mir" befiehlt" ist es ein Anlass für sie mich zu attakieren in welcher Form auch immer. Ich fühle mich total unwohl und merke wie ich mich immer mehr von dem Kind distanziere, obwohl ich das gar nicht möchte.
08.01.2018, 21:00 Uhr | Louise-19
Hallo, Ronja,
ich finde, der Vater macht es sich zu einfach, wahrscheinlich, weil er den Ernst der Lage nicht erkannt hat.
Wie sollte er auch, wenn die Tochter gezielt in seiner Abwesenheit handelt.
Also ist es Deine Aufgabe, es ihm klarzumachen.
Ich schlage vor, daß Du Dich weigerst, die große Tochter zu betreuen,
und zum Beispiel vorschlägst, daß sie ihre Nachmittage im Hort verbringt,
oder wie es geregelt war, bevor Du dort einzogst.
Viele Grüße,
Louise

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