Hallo liebes Forum,

Ich hoffe hier auf einen guten Austausch :).
Wir haben 2 Kinder: unser Sohn ist 7 Jahre alt, und unsere kleine Tochter gerade mal 4 Monate.
Nach der ersten Eingewöhnungszeit ist unser Sohn sehr verliebt in seine kleine Schwester.
Er "spielt" auch schon ein wenig mit ihr, und hat auch gesagt, dass er sich so freut, dass wir nun zu viert sind.
Nun ist es so, dass am Anfang als die Kleine da war, hier oft "Land unter" war, denn wir hatten die berühmten 3 Monats Koliken.
Mein Mann ist dann dazu übergegangen, unserem Sohn zum Teil, etwas auf Netflix am ipad zu zeigen. Irgendwann kam dann in der Klasse des Kleinen der Hype um Playmobil Ghostbusters auf. Er hat dann meinen Mann gebeten, mal auf netflix zu schauen, ob es da nichts gibt.
Und irgendwie haben sie dann eine alte Serie gefunden, die er dann öfter anschaute.
Leider ist diese Serie aber erst ab 12 Jahren! Ich möchte meinem Mann nicht die Schuld geben, er hat nicht darauf geachtet, da es Zeichentrick ist, und ich war mir der Kleinen dauerbeschäftigt. Ich ärgere mich, dass ich nicht genauer hingeschaut habe.
Denn nun haben wir das Problem, dass unser Sohn ständig Angst hat. Er möchte überhaupt nicht mehr kurz alleine bleiben. Früher war das überhaupt kein Problem für ihn. Wenn ich z. bsp die Treppe hochgehe, rennt er mir sofort hinterher, er will nicht alleine unten sein. In der Nacht sollen möglichst mein Mann oder ich, bei ihm bleiben.
Er hat Angst, irgendwo könnte etwas "Komisches" sein. Er hat teilweise richtig Panik.
Ich mache mir solche Vorwürfe! Natürlich beteuern wir ihm immer wieder, dass es keine Geister oder ähnliches gibt. Es nutzt alles nichts. Wie sollen wir am besten reagieren?

Hallo Mariposa,

ich verstehe, dass Ihr Euch nun Vorwürfe macht, aber ich möchte Dich insofern "beruhigen", dass es nun auch nichts mehr nützt. Ich kenne den besagten Film natürlich nicht, aber ich weiß, dass Kinder immer mal wieder Phasen der Ängstlichkeit durchleben. Vielleicht ist dieser Film gerade auch in so einer Phase "passiert"... FSK 12 kann schon erschreckend sein.... Wenn Du einen konkreten Verdacht hast, um welchen Film es sich handelt, dann schaue ihn Dir selber mal an und überlege, welches Thema Deinem Sohn Angst machen könnte. So findet man vielleicht auch eine tröstende Idee.
Ansonsten würde ich mich einfach darauf einlassen, ihm momentan die notwendige Aufmerksamkeit und Geborgenheit zu geben, die er benötigt. Vielleicht ist es einfach nur ein Zufall und er wäre auch ohne den Film ängstlich geworden. So eine Ängstlichkeit taucht manchmal plötzlich vor einem relativ großem Entwicklungsschritt auf..... vielleicht hat er in drei Wochen eine völlig neue Fertigkeit: Lesen, Schreiben, moralisches Verständnis.... was auch immer.
Wenn er den Film eh schon gesehen hat und ihr einen "Verdacht" habt, dann schaut es doch noch einmal zusammen und versucht, das Gesehene zu besprechen und zu relativieren....

Wir hatten hier zu der Zeit noch "Bob der Baumeister" oder "Thomas die Eisenbahn" auf dem Programm. Bei Bob gab es einen Kran namens "Hippo". Der hatte auch vor allem Möglichen Angst und kann einem Kind helfen, dass es dieses Gefühl gibt und wie man damit umgeht.... Elternunterstützung natürlich gefragt. Aber die hat Euer Zwerg, denn sonst hättest Du Dich hier nicht gemeldet

Liebe Grüße Tanjamutti

Herzlichen Dank für die hilfreiche Antwort!
Das kann auch gut sein, dass es zu sehr zum Thema gemacht wurde, also eher von uns, dass wir versuchten, es zu beheben. Wir versuchen jetzt, insofern nicht so sehr darauf einzugehen, dass wir es nicht mehr selbst hervorholen.
Ich finde die letzten Tage war es etwas besser!
UND ich achte jetzt wirklich sehr darauf, was er anschaut!
Selbst auf die FSK Angaben finde ich ist nicht immer Verlass, man muss es wirklich auch auf das Kind bezogen sehen, und selbst entscheiden.

Danke!

Sehr geehrte Userin Mariposa10,

willkommen im Elternforum der bke. Sie beschreiben, dass sich Ihr Sohn seit Kurzem sehr ängstlich zeigt, da er einen Trickfilm ab 12 Jahre gesehen hat. Das ist natürlich eine etwas ungeschickt herbeigeführte Situation. Dennoch hilft es Ihnen natürlich nicht weiter, wenn Sie sich Vorwürfe machen, denn Sie wollten Ihren Sohn nicht absichtlich ängstigen.
Dennoch braucht Ihr Sohn nun erst einmal Ihre verstärkte Zuwendung und sucht Sicherheit bei Ihnen. Rationale Erklärungen werden ihn nur wenig beruhigen.
So wäre es sicher sinnvoll, zunächst auf seine emotionalen Bedürfnisse soweit wie möglich einzugehen und ihn dann wieder schrittweise zu "entwöhnen". Kleine Schritte wie ein Nachtlicht oder eine beruhigende Geschichte können dabei sicher hilfreich sein. Oft reicht es dann, wenn die Kinder die Eltern hören und schlafen darüber ein.
Sie sollten allerdings darauf achten, dass die Angst Ihres Sohnes nicht zum zentralen Thema wird und Ihr Sohn dieses sekundär (aus) nutzt. Ein wenig Geduld wird es brauchen, um den "Normalzustand" wieder herzustellen.
Aber sicher haben noch andere User hilfreiche Ideen zu diesem Thema.
Ich hoffe, die Situation wird sich bald wieder beruhigen.
Viele Grüße bke-Eddy-Kreuzer