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18.01.2018, 00:06 Uhr | Mari1201
Hallo liebe Community,

ich heiße M., bin 32 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder.
L. (12), L. (8) und V. (3).

Ich bin nach langer Suche auf dieses Forum gestoßen.
Ich hoffe hier ein bisschen Hilfe und Tipps zu bekommen.

Nun zu meinem Problem:
Meiner großen geht es schon seit längerem nicht mehr so gut. Es hat damit angefangen das sie sehr nachdenklich war und sich zurück gezogen hat. Sie klagte über Magenschmerzen und Übelkeit. Auf Nachfragen sagte sie mir und meinem Mann es wäre nichts. Dann wollte sie nicht mehr in die Schule. Ich habe sie gefragt ob etwas vorgefallen ist, aber sie meinte es sei nichts passiert. Als wir sie dann in die Schule bringen wollten hat sie plötzlich schrecklich angefangen zu weinen und sich übergeben, wir haben uns mit ihr zusammen gesetzt und versucht mit ihr zu reden aber sie blockt ab. Am nächsten Morgen wollte ich sie wieder in die Schule bringen aber dann ist die Situation völlig eskaliert, sie hat geschrien und um sich geschlagen. Ich habe sie dann erstmal in Ruhe gelassen. Als ich dann von der Arbeit gekommen bin habe ich nochmal das Gespräch mit ihr gesucht. Auf die Frage warum sie nicht mehr in die Schule will, sagte sie mir:"Ich weiß nicht was los ist. Mama warum bin ich so falsch." Sie weinte schrecklich und ich habe versucht sie zu trösten. In den nächsten Tagen weinte sie immer mehr und war so traurig. Wir haben alles versucht um Ihr zu helfen. Wir haben ihr Rückhalt gegeben und immer eine Möglichkeit zum Sprechen. Aber es wurde nicht besser, im Gegenteil. Nach großem Ärger mit der Schule und viel Druck ist sie gezwungenermaßen wieder zum Unterricht gegangen. Nebenbei haben wir einen Termin von der Kinder und Jugendpsychartrie bekommen.
Am Montag nach der Schule ging es ihr überhaupt nicht gut, ich dachte mir das wird schon werden. In der Nacht hörte ich sie weinen, als ich zu ihr ging, hörte sie auf. Am Morgen stand sie auf und fing sofort an zu weinen, sie hörte nicht mehr auf. Sie fing an zu Hyperventilieren. Ich habe mein Kind noch nie so weinen gehört. Nach 2 Stunden bin ich total überfordert zum Arzt mit ihr. Er hat sich viel Zeit genommen und ganz ruhig mit uns gesprochen aber L. //Edit// hat immer weiter geweint. Der Arzt hat ihr dann etwas zur Beruhigung gegeben und wir sind nachhause gefahren. Nach 1 Stunde hat sie aufgehört zu weinen und ist in meinem Arm eingeschlafen. Nach 2 Stunden Schlaf ging es ihr ein wenig besser aber ich sah in ihrem Blick das etwas anders ist. Die letzte Nacht hat sie kaum geschlafen und heute hat sie viel geweint. Wir lassen sie weinen und trösten sie, kuscheln mit ihr und versuchen da zu sein aber ich gebe ehrlich zu, ich bin überfordert. Ich weiß nicht wie ich Ihr helfen kann. Wir fühlen uns so machtlos, so hilflos. Ihr kleiner Bruder mit dem Sie ein sehr inniges Verhältnis hat, versucht sie zu trösten auch ihre Schwester will sie trösten aber es geht irgendwie nicht und ich sehe wie schlimm die Situation auch für sie ist. Wir können ihr anscheinend keinen Trost spenden, jedenfalls nicht so wie sie ihn braucht, oder ist das nur ein Gefühl von mir?
Was können wir machen oder was sollten wir nicht machen?

Es tut mir leid das der Text etwas länger. Ich bin für jeden Tipp und Ratschlag dankbar.

M.

Hallo M,
aus Datenschutzgründen habe ich die Namen editiert.
Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Stephan-Bäcker
21.01.2018, 23:58 Uhr | Mutzemandel
HallonMein Sohn wurde auch eine Zeitlang in der Schule gemobbt. Es war klar das etwas vorgeht, er hat das auch nicht abgestritten. Wollte aber niemanden verpetzen.

Es war eine furchtbare Zeit. Er war total in sich gekehrt und still und jedes Lachen und jeder Spaß ist aus seinem Gesicht verschwunden. nEr sagte immer nur es ist nichts und ich sag auch nichts ich bin keine Petze.

Ich sprach dann mit der Klassenlehrerin um sie zu sensibilisieren und ein bisschen aufzupassen.
Ihr war bisher nichts aufgefallen und auch bei einem späteren Vorfall, bei dem meinem Sohn fast die Nase gebrochen worden wäre hat sie nichts mitbekommen, obwohl mein Sohn ihr direkt gegenüber am Pult saß. Sie meinte nur, das es schon zur Pause geklingelt hatte und Ihr Pult mit Kindern umringt war. Nach diesem Vorfall gab er mir Namen und ich habe sofort die Eltern angerufen,die entsprechend schockiert waren.
Danach hörte es auf Ich kenne also deine Verzweiflung.
Was mich in eurer Situation aufhorchen lässt ist die Tatsache das sie so beharrlich schweigt. Vielleicht wird sie erpresst nichts zu sagen. Oder es ist etwas für Sie schamhaftes passiert. Mobbing halte ich für sehr wahrscheinlich nnIch habe damals auch sehr behutsam auf meinen Sohn eingeredet und abends beim Gute Nacht sagen hatte er endlich den Mut sich zu öffnen und wir konnten das beenden. Das wünsche ich euch auch.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Mutzemandel
19.01.2018, 12:46 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo Mari1202,

als Moderatorin in diesem Unterforum der Virtuellen Beratungsstelle begrüße ich Sie herzlich!

Ihre Tochter ist in der letzten Zeit völlig verändert, verängstigt, weint und möchte nicht mehr zur Schule. Sie gehen sehr liebevoll und fürsorglich mit ihr um, haben jedoch keine Idee, was vorgefallen sein könnte oder was sich dort abspielt. Gut, dass Sie sich zusätzlich fachliche Hilfe von außen holen.

Ihre Tochter besucht wahrscheinlich die 6. oder 7. Klasse einer weiterführenden Schule, was immer mit Veränderungen verbunden ist. Schulische Anforderungen auf der einen Seite und soziale Kontakte auf der anderen. Sie sollte nach Möglichkeit weiter zur Schule gehen, um eine längere Schulabwesenheit zu verhindern. Auf jeden Fall benötigt sie auch in der Schule eine gute Anbindung durch eine erwachsene Person, bei der sie sich sicher fühlt. Ich halte Gespräche mit der Schule für wichtig, um Anhaltspunkte zu gewinnen. Worum kann es gehen? Geht es um schulische Leistungen? Geht es um Mobbing und Ausgrenzung? Geht es um Verbreitung von persönlichen Videos oder Bildern? Geht es um Erpressung?

Wie ist die Anbindung Ihrer Tochter an die Mitschüler? Hat sie feste Freundinnen? Wer kann ihr zur Seite stehen, damit sie sich sicher fühlt? Erkundigen Sie sich bei anderen Eltern, ob die Kinder zu Hause etwas erzählt haben! Falls Ihre Tochter außerschulischen Aktivitäten nachgeht, sollte sie das möglichst weitermachen, um sich abzulenken und positive Erfahrungen zu haben.

Mit fachkundlicher Hilfe sollte abgeschätzt werden, ob sie im Moment eine Auszeit benötigt oder sogar einen klinischen Aufenthalt. Das ist virtuell schwer abzuschätzen. Ich habe den Eindruck, dass Sie hinter ihr stehen und einen sicheren Rahmen bieten! Signalisieren Sie ihr, dass egal, worum es sich handelt, diese Krise gemeinsam gemeistert werden wird!

Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg *smiling*
19.01.2018, 09:48 Uhr | -serafina-
Hallo Mari1201,nich kann mich dem nur anschließen, was Ruba schreibt. Es ist wesentlich, den Grund herauszufinden. Und die Schule mit einzubeziehen. Wenn ein Kind schulpflichtig ist und so an der Schule leidet, sehe ich diese ebenso in der, sagen wir mal, Fürsorgepflicht dem Kind ggü. Ich würde das Gespräch mit dem Klassenlehrer, ggfs. sogar auch mit allen Lehrern suchen. Wie ist sie im Unterricht? Hat sie sich auch in der Schule verändert? Wie ist sie in die Klasse integriert, etc. Gibt es einen Vertrauenslehrer an der Schule, oder Sozialarbeiter?nnEs klingt ja so, als fühle sich Deine Tochter durch irgendwas oder irgendwen bedroht, hat aber ein äußeres oder inneres Schweigegebot. nnSuper, dass sie in der Familie so geborgen ist und Halt findet. Mit aufgeregtem Herumbohren kommt man ja auch nicht weiter, aber mit stabilisierendem Da-Sein und Zuhören und Versichern, dass sie sich mit allem anvertrauen kann, ohne dass etwas Schlimmes geschieht, wird sie sich vielleicht doch öffnen, das wünsche ich Euch auf jeden Fall sehr.
Serafina
18.01.2018, 03:42 Uhr | Ruba
Nimm bitte die Namen Deiner Kinder raus!

Erst einmal heiße ich Dich hier herzlich willkommen,
dass Dich die Situation überfordert, glaube ich gerne.
Wenn ich es richtig verstanden habe, kennt ihr ja die Ursache nicht.
Hast Du schon das Gespräch mit dem Klassenlehrer gesucht?
Es muss ja eine Ursache geben.
Ich tippe ins Blaue hinein auf Mobbing durch Mitschüler.
Meine Tochter hat mir erst viele Jahre später davon erzählt, dass sie gemobbt wurde. Sie hat sich damals täglich übergeben -und ich war genauso hilflos wie Du.
Findet den Grund heraus -dann könnt ihr reagieren.

Treffer: 5

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