Liebe Leute

das ist jetzt nur am Rande Erziehung aber spielt auch mit rein:

Mein Sohn, der 5jährige, hat sich in der Kita mit einem Jungen angefreundet, dessen Mutter eine spastische Lähmung und infoledessen eine schwer verständliche Aussprache hat. Ihr Sohn und ihr Mann verstehen sie schon , aber für alle anderen ist das - naja, nicht nur schwer sondern unmöglich - ich stelle mich nicht nur an, Ihre Sprache ist wirklich etwas für "Eingeweihte".

Und nun würde ich gern ein bisschen Kontakt mit ihr aufnehmen, wie ich das mit allen Eltern mache, mit denen der Kleine gern spielt - wo sie her sind, wie ihnen die Kita gefällt, ob der Kleine auch eingeschult wird und wenn ja wo - die übliche Nachbarschafts- und Sandkastenrandgespräche - aber ich bin extrem unsicher und verlegen, wie ich das machen soll!

"Guten Tag ich bin die mutter von X! Der X und Ihr Y verstehen sich ganz gut, will mir scheinen, und ich würde gern mit Ihnen plaudern - falls Sie das auch wollen, können Sie mir einen tip geben, wie wir das anstellen können?" Keine Ahnung, aber schon bei dem Gedanken geniere ich mich unsäglich.

Aber wie gesagt, so tun als wäre nix, einfach draus los reden und hoffen, dass es irgendwie klappt, das wird auf keinen Fall funktionieren. Und anders als bei denen, bei denen die deutsche Sprache holpert, kann ich auch nicht auf Englisch oder spanisch ausweichen

Und einfach gar keinen Kontakt aufzunehmen, kommt mir auch falsch vor. Insbesondere wenn die beiden in die selbe Schule kommen. Ich kann mich vor dem Kontakten ja nicht die nächsten zehn Jahre drücken weil ich mich unsicher fühle.

Danke für Tips und Anregungen

Beste Grüße
MR

Liebe alle

vielen Dank für eure Anregungen!!! Das ermutigt mich in den nächstrn Monaten werde ich hoffentlich Gelegenheiten haben, es auszuprobieren, wenn es an die Schuleinschreibung etc. geht.


LG
und bis bald
B

Hallo Besen74,

Sie möchten gerne eine Mutter mit einer kaum verständlichen Aussprache ansprechen und wissen nicht so richtig wie.


Ich kann Ihre Verunsicherung nachvollziehen. Aus Erfahrung weiß ich, dass es beeinträchtigten Menschen am liebsten ist, wenn sie "ganz normal" angesprochen werden. Verstehen Sie die Mutter dann nicht, können Sie nachfragen und sagen, dass Sie gerne mit ihr Kontakt haben möchten, weil sich die Kinder angefreundet haben. Daher möchten Sie wissen, wie sich die Mutter am besten austauschen kann. Vielleicht geht es mit der Zeit besser oder auf schriftlichem Weg? Die beeinträchtigte Mutter weiß ja um ihr Leiden und manche wollen offen darauf angesprochen werden. Probieren Sie es! Es ist positiv Kontakt aufzunehmen!

Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg

Hallo Besen 74, ich denke mal, du hast vollkommen Recht. Es wird nicht so einfach wie Englisch oder eine andere Fremdsprache. Vor allem ist es schwer einen Anfang zu finden. Da man sicher zuerst gar nichts versteht. Wenn du dich aber überwindest, es zu probieren, dann wird es sicher nach und nach einfacher. Denn solange man gar nicht weiß,was gerade das Thema ist, ist es megaschwer, was zu verstehen. Wenn man aber den Kontext hat, zum Beispiel ein gemeinsamer Elternsprechtag oder Elternabend, eine Veranstaltung. Dann ist es schon etwas leichter, hinter die Äußerungen zu kommen. Mit den Ja Nein Fragen ist es da in der Tat zuerst am leichtesten. Nehm dir am Anfang nicht zu viel vor.
Zum Beispiel kann man unverfänglich sagen, feststellen, unsere Kinder, Namen nennen, spielen ja fast täglich zusammen. Ich finde das gut. Und sie kommen bald zusammen zur Schule.
Dann kann die Mutter nicken, antworten oder es lassen. So kannst du dann auch, wenn du merkst, sie ist nicht so gesprächswillig, schönen Tag wünschen und gut ist (vorerst).

Hallo,

ich denke mal, Menschen mit so einer Behinderung wissen ja, dass sie diese Behinderung haben. Für sie selbst ist das normal. Nur für uns Außenstehende ist es so etwas Besonderes. Vielleicht hat sie irgendwelche Strategien (vielleicht fungiert das Kind als Dolmetscher?). Oder vielleicht kann sie schreiben, wenn sprechen nicht so gut klappt. Bestimmt hilft es auch, wenn man am Anfang erst einmal mit ein paar ja-nein-Fragen einsteigt, so dass sie einfach mit Gesten antworten kann.

Ich vermute mal, wenn ich so eine Behinderung hätte, würde ich mich einfach freuen, wenn jemand den Kontakt zu mir aufnimmt und die Geduld hat auf eine Antwort auch zu warten oder notfalls ein paarmal hintereinander versucht die Antwort zu verstehen.

Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir vorstellst, eine von euch würde einfach eine andere Sprache sprechen. Wenn man im Ausland ist und sich nicht so gut verständigen kann, dann versucht man es halt so gut wie es eben geht. Dass man sich nicht genauso ausdrücken kann wie die anderen bedeutet nicht, dass man selbst oder die anderen dumm wären. Also braucht man sich auch nicht zu genieren, und ich glaube sie wäre auch sicher nicht böse, wenn man mal sagt "es tut mir leid, es fällt mir schwer Sie zu verstehen." Sie wird ja die Erfahrung in ihrem Leben oft genug gemacht haben dass es so ist.