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30.10.2018, 19:41 Uhr | Puppy
Mein erster Beitrag... Hallo zusammen! :)

Obiger Themenkomplex beschäftigt mich zur Zeit sehr, daher möchte ich mich an dieser Stelle gern einmal an eine offene Runde wenden...

Kurz zum Background: Ich bin seit kurzem von der KM getrennt. Unsere gemeinsame Tochter ist nun 1 Jahr.
Wir unterhielten eine Fernbeziehung über etwa 400/500km. Seit der Schwangerschaft lege ich jedes zweite Wochenende den Weg allein zurück und habe dies auch für unsere Tochter nach der Trennung so beibehalten. (Umzug kommt nicht in Frage.)
Umgang findet am SA und SO jeweils zwischen 5-8 Stunden statt. Aus organisatorischen Gründen ausschließlich in der Wohnung der KM.
Vorerst möchte ich von Übernachtungen bei der KM absehen und habe mich anderweitig einquartiert.

Verständlicherweise wünscht sich meine Ex-Freundin mehr Freiräume und Unterstützung und möchte daher, dass unsere Kleine umgehend auch einmal bei mir übernachtet und das quasi gleich vom ersten Besuch an.

Wie seht Ihr das?

Ich habe hierzu viel recherchiert und mich natürlich mit befreundeten jungen Eltern darüber unterhalten.

Mir wäre es lieber, wenn die ersten Aufenthalte schrittweise und vorsichtiger erfolgen würden um eine schonende Eingewöhnung zu ermöglichen. Ich möchte vermeiden, dass die Kleine überfordert wird oder eine negative Einstellung zu mir/meinem Zuhause entwickelt.
(Auch in Hinblick auf Kita-Eingewöhnung oder die ersten Nächte bei den Großeltern habe ich viele ähnliche Empfehlungen gelesen. Dies bestärkte mich in meiner Ansicht. Dennoch bestehen Zweifel, ob dies übertrieben sei...)

Hand auf's Herz, bin auch ich etwas überrumpelt, die Umgangszeit von jetzt auf gleich zu verdoppeln oder verdreifachen ohne, dass die KM annähernd in der Nähe wäre.

Dennoch würde ich mich über mehr Zeit mit meiner Tochter freuen. Ganz klar. - Es ist also alles reichlich verzwickt... :/

Über vielfältige Meinungen, Erfahrungen, Ansätze würde ich mich sehr freuen. :) MFG
20.11.2018, 09:40 Uhr | Mona108
Ich finde die Idee einer Ferienwohnung auch gut. Man kann sich ja was schönes raus suchen und diese möglichst immer wieder anmieten. Wenn man merkt, dass die Wochenenden entspannt verlaufen und die Kleine sich auf die längere Zeit bei dir als Vater gut eingestellt hat, kann man sicher auch mit einem besserem Gefühl die 400 km zurücklegen.

Denn erst mal geht es ja um die Zeit, die du mit ihr verbringen kannst und die Beziehung, die ihr aufbaut.
Von "wenige Stunden bei sich zu Hause" zu "ein ganzes Wochenende woanders mit langer Fahrt zwischendurch" kann mit einer Einjährigen gut, aber auch ganz schön nach hinten losgehen.
Das könnte folgendermaßen aussehen:
1. Schritt: Du könntest sie erst mal ohne Übernachtung mit in die Ferienwohnung nehmen und dort Zeit mit ihr verbringen. Abends bringst du sie nach Hause und "spielst" bis zu einer im Vorfeld abgesprochenen Uhrzeit den Babysitter.
2. Schritt: Sie übernachtet mit dir in der Ferienwohnung
3. Schritt: du nimmst sie mit zu dir nach Hause

Ich denke, wenn du der Mutter sagst, dass du sie gerne entlasten möchtest (warum sollte es nicht auch darum gehen??) und eine Lösung zu bieten hast, steht dem Experiment doch nichts im Wege... und du hast eine tolle Möglichkeit gewonnen, mehr Zeit mit deinem Kind zu verbringen.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Mona108
06.11.2018, 08:55 Uhr | marinadiezweite
Hallo Puppy, ja sicher gilt vieles abzuwägen. Und bestimmt nützt es gar nicht viel, noch mehr Meinungen zu ergründen. Denn letztlich kann man es nur einfach mal probieren. Daher der Gedanke, eine Übernachtung mit der Möglichkeit der räumlichen Nähe. Ich denke nämlich, dass man nicht so intensiven Kontakt zum Kind hat, wenn man sich bisher nur in der Wohnung der Mutter des Kindes getroffen hat. Pauliprinzessin, das mit dem Helicoptervater versteh ich noch nicht so ganz. Für mich ist es ein Unterschied, ob ein in der Nachbarschaft wohnender Vater das Kind nun auch über Nacht bei sich behält. Oder ob ein Vater, der vorher auch schon eine Fernbeziehung mit der Kindesmutter geführt hat, nun sein Kind auf die Entfernung bei sich übernachten lässt. Da ist für mich sogar Oma und Opa was anderes, da diese in der Nähe wohnen.
Aber letztlich nützen alle Ratschläge nichts. Denn das entscheidende ist nicht nur der Vater, wie er das hinkriegt. Eine Zugfahrt von fünf Stunden oder mehr finden meiner Erfahrung nach Kinder in dem Alter nicht besonders lustig. Machbar ist das aber sicher. Ich glaube halt, dass so kleine Kinder noch nicht so ganz den Sinn von solchen Dingen einsehen und dem daher nichts irgendwie abgewinnen können. Auf jeden Fall mag es lustiger sein, fünf Stunden im Zug zu verbringen. Da du dann schon allein mit deiner Tochter Zeit verbringen kannst.
05.11.2018, 19:31 Uhr | Puppy
Hi zusammen und vielen Dank für die Beiträge :)

Zug ist mit bummelig 5 std. (einfache Tour) tatsächlich die einfachste Alternative. Für den angesprochenen Termin würde die KM unsere Tochter bringen, ja.
Auf lange Sicht werde ich sicher auch mal beide Touren zurücklegen müssen um die Kleine zu holen. Das ginge halt nur an einem verlängerten Wochenende oder Urlaub. Wenn sie älter ist.

Louise hat das für mich auf den Punkt gebracht: "Die Mutter überrumpelt nicht nur den Vater, sondern auch das Kind. "

Bzgl. der Großeltern habe ich nämlich ähnliches gelesen und aus dem Bekanntenkreis gehört. Natürlich geht hier einer ersten Übernachtung intensiver Kontakt (teilweise täglich) voraus und doch brauchen viele Kinder länger und die erste wirklich erfolgreiche Übernachtung erfolgt dann mit 2, 2 1/2 Jahren das erste Mal... Solche Stories verunsichern mich natürlich zusätzlich.
05.11.2018, 10:41 Uhr | Louise-19
Hallo Pauliprinzessin,
bei den Großeltern war das Beispiel-Kind schon öfter mit der Mutter zu Besuch, und auch ohne die Mutter, und kennt die Großeltern in verschiedenen Situationen , bevor es bei ihnen übernachtet.

Hier hat das Kind den Vater anscheinend nur in der Wohnung der Mutter und unter ihrer Aufsicht erlebt.
Die Mutter überrumpelt nicht nur den Vater, sondern auch das Kind.
Viele Grüße,
Louise
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Louise-19
04.11.2018, 20:13 Uhr | Pauliprinzessin
Ich seh jetzt außer der Überrumplung des KVs, der dann natürlich viel mehr Verantwortung hat als nur mal ein paar Stunden mit dem Kind zu spielen gar kein Problem.
Jedes Kind was noch das Glück hat Großeltern zu haben geht übers Wochenende zu diesen und übernachtet dort. Das Natürlichste der Welt. Auch Ferien dort. Fangen Väter jetzt auch schon an zu Helikoptern?
Das Kind muss nicht mehr gestillt werden und damit kann es auch außerhäusige Aufenthalte gut schaffen und wird deshalb nicht gleich krank. Dass es vielleicht etwas knatschig wird kann sein, muss nicht mal, weil sie in dem Alter doch noch recht pflegeleicht sind und eigentlich nur liebevolle aufmerksame Person benötigen. Perse ist das nicht nur ausschließlich die Mutter.
Wie lange wäre denn die Fahrtzeit? Gibts vielleicht auch einen Zug? Das finden Kinde ja spannend und sie können sich bewegen.
03.11.2018, 10:05 Uhr | marinadiezweite
Hallo Puppy, ihr habt leider eine etwas schwierige Konstellation. Fernbeziehung, Fahrstrecke ca 400 Kilometer. Du müsstest das Kind holen und bringen. So sieht es die Idee grundsätzlich vor. Wie soll das gehen? Das wären am WE zweimal 400 Kilometer pro Tag. Oder würde deine Ex dir die Kleine zumindest bringen?
Deine Partnerin, ihr Wunsch nach etwas Entlastung ist zu verstehen. Scheint aber nicht ohne weiteres machbar. Denn es darf auch nicht so ausarten, dass im Gegenzug du mega belastet bist. Eigentlich hättet ihr an solchen Wochenenden beide gar keine Entlastung und Freiheit. Du weil es doch sein kann, dass die Kleine weint. Es kann zumindest die ersten Male sein, dass man dieses Problem nicht lösen könnte. Sie wieder heimbringen muss. Da sollte es bei so kleinen Kindern schon eine machbare Alternative geben. Zum anderen hätte eine Mutter glaub ich auch keine ruhige Minute, wenn sie eigentlich mal Pause haben will. Und dann es sein kann, dass ihr Kind zurückgebracht wird.
Du wirst das schon hinkriegen, da besteht gar nicht mal ein Zweifel. Aber ich würde dir eher zu einer Lösung raten, mit der DU gut leben kannst. Sonst ist es Stress für dich.
Ich finde sogar, wenn die Mutter mal Freiraum braucht, ist zumindest für diese Zwecke eher ein Babysitter in der häuslichen Umgebung sinnvoller. So gibt es gar kein Problem mit weggehen und feiern.
Denn ein Wochenende beim Kindesvater hat andere Zwecke, als einer Mutter eine Entlastung zu bieten. Eine schiefgehende Übernachtung kann in Zukunft da noch mehr verderben. Besonders, wenn die Frage völlig offen ist, wie man sich im Falle des Falles der großen Tränen verhalten soll.
Die Idee mit der Ferienwohnung oder ähnlichem finde ich gar nicht so verkehrt. Da solltest du vielleicht sogar souveräner auftreten. Denn es geht auch um dich. NIcht nur darum, dass das Kind in einer Ferienwohnung vielleicht keine gewohnte Umgebung hat. Ich verstehe da die Tipps nicht ganz. Bin mir aber sicher, dass du bei einer gemeinsamen Beratung noch mehr Tipps bekommst, die dir nicht unbedingt gefallen werden.
Entscheide doch erstmal für dich, dass eine Ferienwohnung eine gute Lösung ist. Da kann man was schönes erleben. Ganz zu schweigen von der enormen Fahrt, die deiner Tochter damit erspart bleibt. Bestimmt wäre sie sonst 8 STunden und länger im Auto, Zug. Und man kann, wenn es schwierig wird, sich eine gute Lösung einfallen lassen. Es ist halt so, wenn Mama nicht zu Hause ist, bleibt dir eh nichts anderes übrig, als das Kind zum Übernachten zu überreden. *suprised*
31.10.2018, 21:44 Uhr | Puppy
Gegen eine gemeinsame Beratung weigert sich die KM leider strikt. Ich habe dies mehrmals angeregt.

Diese Überlegung, mit der Mutter zunächst im Hintergrund, erscheint mir als sehr gut.

Die Bereitschaft in Hinblick auf die Erreichbarkeit gestaltet sich jedoch leider ebenfalls schwierig. Die KM möchte Ihren Freiraum, feiern gehen, nicht gestört werden und scheint auch keine Notwendigkeit darin zu sehen notfalls schnell kommen zu können. (Zudem erschwert eine Distanz von einigen Kilometern die Umsetzung, gerade in Hinblick auf öffentliche Verkehrsmittel nachts.)
31.10.2018, 18:39 Uhr | BabyOne
Hallo Puppy,

wäre es denn eine Möglichkeit, es einfach einmal zu versuchen, dass sich aber die Mutter beim ersten Mal im Hintergrund (nicht in der Wohnung, aber so, dass sie Handyempfang hat und notfalls schnell da sein kann) bereithält und erreichbar bleibt? So kleine Kinder akzeptieren oft manches, so lange eine vertraute Bezugsperson in der Nähe ist. Ich würde auf jeden Fall sicher sein wollen dass die Mutter im Notfall schnell da sein kann, falls das KInd sich gar nicht beruhigen lässt. Aber ob es klappt und die Kleine gut damit zurecht kommt, wird man wohl am ehesten herausfinden, wenn man es einfach versucht.
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
30.10.2018, 21:47 Uhr | bke-Claudia-Rohde
Hallo,
die KM möchte Ihre Tochter z.B. am Sonnabend zu Ihnen bringen und am Sonntag wieder abholen?
Das ist sehr anstrengend für das Kind. Die Übernachtung selber muss da gar nicht das Problem sein.
Es ist sicher keine Ideallösung mit Ferienwohnung oder so, aber oft besser als bei der Expartnerin. Da kann irgendwann ein neuer Partner auftauchen und alles wird immer komplizierter.
Gibt es eine Möglichkeit mit der Kindesmutter gemeinsam in eine Beratung zu gehen und dort zu besprechen, was am besten für Ihre Tochter geht? Es gibt viele Möglichkeiten, aber Sie suchen eine für Ihre Tochter unter den gegebenen Bedingungen.

Bke-Claudia Rohde
30.10.2018, 21:08 Uhr | Puppy
Hallo Frau Rohde,

vielen Dank für Ihre Antwort. Der von mir angesprochene Umgang soll bei mir (KV) direkt erfolgen. Die KM brächte also abends unsere Tochter zu mir, würde ausgehen und die Kleine am Nachmittag des Folgetages wieder abholen.

Von Übernachtungen in Hotels, FeWos etc. wurde mir innerhalb einer anderen Familienberatung strikt abgeraten. Dies wäre kaum der geeignete, persönliche und entspannte Ort für den Umgang, so die Beraterin.
Auch in Hinblick auf das Alter scheinen die Meinungen sehr weit auseinander zu gehen... Übernachtungsbesuche ab schulpflichtigen Alter (in Hinblick auf Umgang) oder erst mit 2-3 Jahren liest man häufig. Andere Quellen machen zwischen der Mutter und dem Vater in Hinblick auf Umgang und Versorgung dann wiederum überhaupt keine Unterschiede.
Ich finde das alles sehr verwirrend...

Denkbar wären für mich auch nach einiger Zeit Übernachtungen in der Whg. der KM. Die Kommunikation und Trennung ist leider alles andere als gut, so dass ich hiermit derzeit jedoch noch warten möchte.

Dennoch wünscht sich die KM ja eine baldige Entlastung. Daher ihre Idee, unsere Tochter so plötzlich zu mir zu bringen.
30.10.2018, 20:31 Uhr | bke-Claudia-Rohde
Hallo,
ich möchte Sie zunächst hier im Elternforum begrüßen und Ihnen einen guten Austausch zu Ihrer Anfrage wünschen.
Mein Name ist bke-Claudia Rohde, ich bin eine der Moderator*innen im Forum.
Wenn ich richtig verstanden habe, besuchen Sie alle zwei Wochen Ihre Tochter, die sehr weit weg wohnt. Der Umgang beschränkt sich an beiden Wochenendtagen auf einige Stunden in der Wohnung der Mutter. Das ist ja schon eine Herausforderung und erfordert eine gute Kommunikation.
Mit dem Wunsch, dass die Tochter über Nacht bei Ihnen bleibt, soll der Umgang auch weiter in der Wohnung der KM stattfinden, oder dann woanders?
Den weiten Weg können Sie ja schlecht zweimal an einem WE zurücklegen.
Also wäre die Möglichkeit, dass Sie mit Ihrer Tochter in einer Ferienwohnung, Pension oder so schlafen.
Das wäre ja jetzt nur eine Verlängerung um die eine Nacht? Das könnte ich mir als Anfang vorstellen. Sie muss sich ja erst einmal daran gewöhnen, dass Mama dann länger nicht da ist.
Später ist dann sicher auch eine weitere Nacht möglich. Das alles sollte in guter Absprache zwischen Ihnen passieren.
Vielleicht gibt es ja hier auch Eltern, die da gute Erfahrungen gemacht haben und Ihre Meinung hier kund tun können.
bke-Claudia Rohde

Treffer: 12

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