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06.11.2018, 17:50 Uhr | Loni1
Hallo,
wir haben folgendes Problem:
Unser Sohn hat totale Angst vor der Klassenfahrt, die erst im guten halben Jahr stattfinden soll.
Er sagt schon jetzt, dass er auf keinen Fall mitfahren wird. Wenn er das muss, dann läuft er weg. Überhaupt wenn das Thema angesprochen wird, dreht er durch. Schreit, benutzt böse Worte, weint. Man sieht ihm seine *Not* an.
Er hat bisher noch nie woanders alleine geschlafen.
Die Großeltern wohnen sehr weit weg.
Übernachtung bei Freunden, hat er auch schon mehrfach abgelehnt. Einmal hat eine sehr gute Bekannte ihn direkt gefragt, ob er Lust hätte bei ihr und seinem Freund zu schlafen. Er wollte nicht, und lange Zeit dannach, jedes mal wenn wir dort zu Besuch waren, hatte er Angst, dort alleine zu bleiben, weil er dachte, dass er dort schlafen muss.
Es gab auch noch nie einen Tag in seinem Leben, dass ich mal nicht da war.
Ich denke, er hat Trennungsängste.
Doch nur im Zusammenhang mit dem Übernachten.
Sonst am Tage, Schule, Ausflüge, Freunde besuchen, Hobby keine Probleme.
Er sagt, er will nicht ohne mich, irgendwo anders schlafen. Er will nicht mit anderen Kindern im Zimmer schlafen.
Es ist eine nette Klassengemeinschaft, netter Lehrer und mein Sohn geht immer sehr gerne in die Schule !
Die Kinder sollen für die Klassenfahrt, das alleine schlafen üben. Er kann und will es nicht.
Ich möchte ihn nicht zwingen mitzufahren, ich und mein Mann würden uns freuen, wenn er fahren würde, doch nur wenn er es auch möchte.
Wie sollen wir uns verhalten, ist es überhaupt Pflicht in Schleswig-Holstein?
Ich hoffe, ich finde hier einen Rat.
Dankeschön im voraus
Loni
12.11.2018, 15:41 Uhr | Loni1
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten .
Es ist sehr interressant die unterschiedlichen Sichtweisen zu erfahren.
Wir fangen klein an und Stück für Stück unseren Sohn selbständiger zu machen. Dadurch wird seine Unsicherheit mit der Zeit hoffentlich immer weniger und sein Selbst gewinnt mehr an Stärke.
Angefangen haben wir das Einschlafritual zu ändern.
Es hat gestern geklappt, dass er zwar immer noch im Elternbett aber allein einschlafen konnte, also ohne dass ich daneben lag oder saß. Wenn es gut klappt, kommt er in sein Zimmer.
Zuletzt wurde hier nochmal gefragt, wie es weiterging nach den Terminen beim Psychologen.
Kurz dannach hat mein Mann seine eigene Psychtherapie angefangen, um seine Probleme besser zu verstehen und zu bewältigen. So dass er auch mit der Zeit sein Kind besser in der Entwicklung unterstützen kann.
User Sohn wendet sich nämlich mit allen wichtigen Anliegen mittlerweile nur an mich weil er das Gefühl hat, und es leider öfter auch so ist, dass der Papa nicht bei der Sache und mit den Gedanken woanders ist.

Außerdem haben wir Eltern über einige Zeit Beratungstermine bei einer Erziehungsberatungsstelle wahrgenommen .
Nun versuchen wir daran zu arbeiten.

Also Danke nochmals für Eure Ratschläge.
Viele Grüße
Loni
11.11.2018, 12:36 Uhr | bke-Meret-Klare
Hallo Loni,
beim Nachlesen der postings hier habe ich gesehen, dass Sie verschiedene Anregungen und Ideen erhalten haben. Auch von Ihnen habe ich gelesen, dass Sie sich viele Gedanken machen, sich auch nicht scheuen, kritisch zu hinterfragen, womit Sie Ihren Sohn unterstützen könnten. Auch seine Ängste nehmen Sie ernst und haben sie zum Anlass genommen, sich fachliche Unterstützung zu holen. Angesichts der geschilderten Sorgen und Ängste des Jungen war das aus meiner Sicht ein richtiger Schritt. Über den Kinderpsychologen haben Sie eine mögliche Erklärung für die Ursache seiner Unsicherheiten erhalten. Wie geht es danach weiter? Welche weiteren Empfehlungen zur Entlastung und Stärkung Ihres Sohnes haben Sie bekommen und konnten Sie vielleicht schon weiterverfolgen? Gibt es weitere Termine dort für Ihren Sohn oder ist eine Familientherapie angeraten?
Die Klassenfahrt im nächsten Jahr könnte ein Anlass von außen sein, um weiter am gelingenden Ablösungsprozeß zu arbeiten. Sie sollte aber nicht bedrohlich über allem stehen. Die Ablösung ist ein grundlegendes Thema, dass Sie als Familie zu bewältigen haben - ob mit Klassenfahrt oder ohne. Im Vordergrund steht aus meiner Sicht insbesondere, Ihren Sohn zu stärken, sich als selbstwirksam zu erleben, sich etwas zuzutrauen. Wenn er mit der Klassenfahrt dann doch noch nicht so weit ist, ist das nicht schlimm, solange Sie sich gemeinsam schon auf den Weg der Ablösung gemacht haben.
Einen erholsamen und entspannten Sonntag wünscht Ihnen aus dem Moderator*innenteam
bke-Meret Klare
09.11.2018, 12:13 Uhr | marinadiezweite
Das Thema Not, man sieht ihm seine Not an. Er droht, wegzulaufen. Nun, ich glaube, es ist jetzt zu früh, darüber schon zu diskutieren. Aber hinter den vermeindlichen Erpressungsversuchen eures Kindes steht ja wirklich Angst. Überlegt mal in Ruhe, ohne euer Kind. Ihr scheint ja Angst zu haben, dass er dort geschädigt wird. Macht euch das selbst erstmal klar, dass da nichts schlimmes passiert. Außer dem, was innerlich in seiner Welt ein riesiges Problem ist, gibt es dort nichts lebensbedrohliches. Sicher aber viele Situationen, die er jetzt schon meidet. Als da wären, ohne Mama schlafen, das Duschen, Kleidung wechseln. Ja, er hat sicher auch Angst, dass er ohne Mama sich nicht mal gekleidet bekommt. Geschweige denn schlafen kann. Aber wie gesagt, dann schläft man eben mal nicht. Bis man vielleicht doch schläft.
Es gibt noch eine Option, das wäre, dass er von der Klassenfahrt abgeholt werden kann, wenn es gar nicht geht. Asonsten, ich glaub, man kann in der Parallelklasse zum Unterricht gehen. Was ich aber keine gute Option finde. Ich glaube, ich würde nun zuallererst mal sein Zimmer so umgestalten, dass er dort übernachtet. Da hat er bestimmt gute Ideen. Denn mehr als eure Probleme wiegt die Tatsache, dass er in der Schule sich selbst zum Aussenseiter macht. Ich meine, dass man da gar nicht immer um Veränderungen bitten sollte sondern dass die Lehrer ihn mehr integrieren in die Bereiche, wo es nicht rund läuft. Es schadet glaub ich nicht, wenn man jemand anders ohne eure Einwirkung auf euren Sohn Einfluss nimmt.
Das Ablösen geschieht über die Mutter, halte ich für sehr kompliziert gedacht, mag aber stimmen. Nun ja, wichtiger scheint mir eine E inigkeit der Eltern, dass diese Ablösung wichtig ist. Dass ein Kind nicht das Spiegelbild eines unsicheren Vaters sein braucht und nicht der Beschützer einer ängstlichen Mutter.
09.11.2018, 11:50 Uhr | marinadiezweite
Hallo Loni1, ich möchte dir gern ein paar Tipps geben. Bin übrigens auch eine ''alte Mutter''. Hab aber vier Kinder, so dass die beiden Nachzügler schon auf erfahrene Eltern zurückblicken konnten. Euer Alter finde ich zunächst einmal nicht so als den Auslöser der Probleme. Und auch die Tatsache Einzelkind scheint mir nicht hauptsächlich das Problem verursacht zu haben. Jedoch glaub ich dass ihr beide als Eltern eure Vorstellungen von Erziehung nun nochmal hinterfragen müsstet.
Es geht dabei nicht um normal oder unnormal. Es geht eher darum, dass ein Kind nicht leidet. Schon die Integration in der Schule finde ich ungewöhnlich. (Duschen mit Kleidung und so). Es sollte aber meiner Meinung nach nicht alles über Therapie und behandeln laufen. Vor allem meine ich, dass euer Verständnis als Eltern der Veränderung sehr im Wege steht.
Eine Klassenfahrt vermeiden, ist sie Pflicht? Kontakte meiden? Ich denke, der Ansatz sollte anders sein. Dass es gar nicht entscheidend ist, ob dein Sohn sich selbst Sachen raussuchen kann. Ob er sich selbst sorgfältig die Zähne putzt. Und warum er das nicht selbst macht. Als Antwort hätte ich, dass er ja eine Mama hat, die für alles sorgt.
Ich glaube, wo es ohne Zwang geht, solltest du ihn einfach nur bestärken. Er schafft das. Kleidung kann man abends raussuchen, das kann er machen. So gibt es viele Dinge, die du ihm zutrauen solltest. Als Selbstverständlichkeit, nicht als Zwang ab sofort.
Das mit dem Schlafen bei dir würde ich abschaffen. Es hat wohl was damit zu tun, dass dein Mann oft weg ist. Dein Sohn scheint zu meinen, dass er dich beschützen muss?? Fast glaub ich auch, dass er sich deswegen nicht wegtraut. Er hat vielleicht den Eindruck, dass du Schutz brauchst.
Er erlebt seinen Vater als schwach. Das sollte jedoch nicht sein Leben prägen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was das an noch mehr Problemen gibt. Würde aber meinen, dass man klein anfangen kann. Also müssen muss er gar nichts. Vielleicht solltet ihr ihn auch gar nicht überreden zur Klassenfahrt. Aber das ist ja noch lange hin. Bis dahin empfiehlt es sich eher, dass ihr mal alle zusammen wegfahrt. Es ist übrigens nicht schlimm, wie schon beschrieben, wenn ein Kind mal nicht schläft.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
08.11.2018, 14:41 Uhr | Ruba
Er braucht also tatsächlich Mama zum Einschlafen.
Setzt Dich das als Mutter nicht sehr unter Druck?
Wie gesagt : Ich würde mal von Freitag auf Samstag wegfahren. Eine alte Schulfreundin besuchen oder so. Besser natürlich noch mitten in der Woche, wo er früh ins Bett muss.
Ihr dürft euch auch nicht zum Spielball eures Kindes machen. Eltern haben auch ein Recht auf ein eigenes Leben.
08.11.2018, 14:21 Uhr | Loni1
Hallo Ruba,
danke dir u.a über deine Erfahrungen als Mama von 3 Kindern.
Mit einem Kind kann man es nicht immer so gut einschätzen was noch " normal" ist.
Wir gehen schon mal abends zu zweit was essen oder zum Sport, eher aber selten und kommen noch Abend zurück.
Das machen wir wenn alle paar Wochen/ Monate die Oma zu Besuch ist.
Wir kommen dann aber abends zurück und unser Sohn wartet auch so lange bis wir da sind.
Oma bekommt ihn nicht zum Schlafen. Übrigens: Mein Mann schaff es auch nicht wenn ich mal eine Freundin besuche und etwas später nach Hause komme. Einmal war ich gegen Mitternacht zurück und unser Sohn schlief nicht sondern spielte.

Natürlich will ich nicht das Kind in alle Ewigkeit an mich binden,
in uns möglichen Rahmen, ziehe ich mich mit Absicht zurück. Wenn mein Mann am Wochenende Zeit und die Kraft findet, schicke ich die Beiden schon meistens alleine los, zB zum Schwimmen, Zoo, Baumarkt uvm.
Tagsüber bin ich auch alleine des öfteren weg.

Ich habe hier im Forum viele Tipps erhalten, wo wir ansetzen können.

Liebe Grüße
Loni
08.11.2018, 11:41 Uhr | Ruba
Hallo Loni,
aus Deinen letzten Beiträgen ersehe ich, dass Du die mangelnde Ablösung durch Deinen Sohn selber bemerkst und sie Dir Sorgen bereitet.
Es scheint also nicht Deine Absicht zu sein, den Jungen übermäßig lange an Dich zu binden.
Ihr seid schon ältere Eltern und Dein Sohn ist ein Einzelkind.
Diese Mischung birgt oft die Gefahr der Überbehütung.
Zum einen wird man mit den Jahren immer ängstlicher, zum anderen hat man nur dieses eine Kind, auf das sich alles konzentriert, die eigenen Eltern sind schon älter und nicht mehr so fit, so dass sie als Betreuungspersonen ausfallen, man hat vielleicht länger auf das Kind gewartet und sieht es daher als großen Schatz an, der zu beschützen gilt und und und
Ich habe selber drei Kinder. Zwei davon kurz hintereinander mit Ende 20/Anfang 30 bekommen und dann noch einen Nachzügler mit 40. Daher kann ich das alles wirklich gut nachempfinden.
Es ist nicht schlimm wenn ein 9jähriger noch bei Mama imBett schläft. Das ist nicht so selten der Fall.
Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Kinder sich in ihre Kindergartenzeit zurückträumen. Das haben meine auch getan.
Klar - Kindergarten heißt keine Hausaufgaben, keine Klassenarbeiten, für die man üben muss und Mama ist auch nicht so streng.
Nachvollziehbar.
Ihr seid bestimmt eine ganz wundervolle kleine Familie.
Aber es ist definitiv für Deinen Sohn nicht gut, die Klassenreise nicht mitzumachen.
Und ich hoffe sehr, dass Du hier doch die eine oder andere Anregung mitgenommen hast, um darauf hinzuwirken, dass Dein Sohn selbständiger wird und sich mehr zutraut.
Das Hygienebedürfnis setzt meiner Erfahrung nach übrigens erst in der Pubertät ein :) Mein 12jähriger würde ohne mein Zutun tagelang in den gleichen Klamotten in die Schule gehen.
Was hältst Du denn von der Idee, erst einmal die beiden Männer ein paar Tage alleine zu lassen ? Dann siehst Du, wie es ohne Dich funktioniert.
Der nächste Schritt könnte dann sein, dass ihr mal abends weggeht und einen Babysitter bestellt.
Ich kann übrigens nicht verstehen, dass man mit Ende 40 nicht mal abends ins Kino/Theater/Restaurant gehen will.
Ich bin über 50 und oft abends kinderlos unterwegs.
Er würde dann zumindest lernen, ohne eure Nähe einzuschlafen.
Ich hoffe sehr, es ist Dir ernst mit dem Wunsch nach mehr Ablösung. Du willst das Beste für Deinen Sohn.

Sehe gerade - unsere Beiträge haben sich überschnitten.
Wenn die Ablösung über den Vater nicht funktioniert, musst Du Dir weitere Personen mit ins Boot holen.
Wie gesagt - zB einen Babysitter, der abends mal aufpasst.
Es ist doch auch für Dich wichtig, dass Du Dir Freiräume schaffst.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Ruba
08.11.2018, 11:27 Uhr | Loni1
Die Frage von AnjaLe möchte ich beantworten.

Ja, wir waren vor ein paar Monaten beim Kinderpsychologen.
Die Ängste kommen aus der Unsicherheit, von noch nicht genug gestärktem Selbst und was auch hier schon geschrieben wurde von noch nicht ausreichend altersensprechender Loslösung von mir als Mutter über den Vater.
Das ganze läuft bei uns schwierig , da wie schon erwähnt, mein Mann selber wegen Ängsten, mangelndem Selbstwertgefühl in Therapie ist und auch beruflich sehr unter Druck steht. Somit machen wir nur kleine Schritte, und manchmal gehen wir wieder ein Schritt zurück.
Beim Schwimmen, unser Sohn ist in einem Schwimmclub, dort zieht er sich in der Umkleidekabine um, duscht in Badesachen dort.
In der Schule beim Sport muss er sich nicht ganz ausziehen. Sporthose und Tshirt, Unterwäsche bleibt an. Duschen müssen sich die Kinder bei uns in seiner 3. Klasse noch nicht.

Da die Loslösung über den Vater nicht so gut funktioniert, müsste ich zusätzlich andere Wege finden.
Vielleicht schreibt mir noch jemand dazu seine Gedanken.

Vielen Dank
Loni1
08.11.2018, 11:03 Uhr | Loni1
Hallo Serafina,
für deinen bisherigen letzten Beitrag möchte ich mich auch noch herzlich bedanken.
Lieben Gruß
Loni
07.11.2018, 21:49 Uhr | -serafina-
Hallo Loni1,

Du hast ja schon viele tolle Antworten bekommen. Ich finde es auch eine gute Idee, mal mit kleinen Schritten anzufangen. Die Klassenfahrt könntet Ihr ja mal als Anschubser nehmen, ohne zu viel Druck aufzubauen. Wenn er es schafft bis dahin, super, wenn nicht, geht davon die Welt nicht unter. Fährt er halt nicht mit und ihr übt weiter. Wenn er so große Angst hat, wird ihn auch nicht nicht beeindrucken, dass er dann in die Paraklasse muss solange. Es ist ja keine Frage des guten Wiillens. Und natürlich wird es schwierig für sein Standing in der Klasse, aber auch das würde ich nicht so überbewerten. Kinder denken darüber nicht lange nach und wer ihn mag, wird ihn nicht deshalb plötzlich nicht mehr mögen. Zu einer Schwäche stehen können ist viel schwieriger als vermeintlich immer stark zu sein. Vielleicht kannst Du das so kommunizieren, dass Ihr zusammen an einem Strang zieht, er aber auch weiß, dass Du ihn nicht zwingst, mitzufahren, wenn es gar nicht geht.

Natürlich kann es sein, dass er stärker wird, wenn er mitfahren muss und es meistert. Es kann aber auch nach hinten losgehen und so schlimm für ihn werden, dass er nie wieder so ein Risiko eingehen will und alles noch schlimmer wird, nur weil er jetzt können musste, was alle können.

Mit dem Schlafen könnte man ja als ersten Schritt andenken, dass er grundsätzlich in seinem eigenen Bett einschläft, aber nachts noch kommen darf.

Ehrlich gesagt finde ich es nicht ganz abwegig, über therapeutische Unterstützung nachzudenken, wenn Dein Sohn sich so fürchtet vor dem Großwerden, der arme Kerl. Warum sich nicht helfen lassen? Und es ist als Mutter ja auch ganz schön schwer loszulassen, wenn Du weißt, dass Dein Sohn so leidet dabei.

Es gibt immer mal Kinder, deren Entwicklung nicht dem "Mainstream" folgt. Die mehr Zeit brauchen, länger anhänglich sind, und dann meistern sie es doch, wenn sie eben so weit sind. Dein Sohn ist ja noch sehr jung, und wenn er so große Angst hat vor dem Großwerden (was für die meisten Kinder ja eher "lust"-besetzt ist), braucht er vermutlich beides sehr: LIebevolle Unterstützung einerseits (hat er ja), und auch Herausforderung, um wachsen zu können und ohne dabei in eine Überforderung zu kippen.

Man sagt ja immer, die Jungs lösen sich über den Papa von der Mama ab. Gibt es denn die Möglichkeit, dass Dein Mann mit ihm so ein Männerbündnis schließt - z.B. die beiden Männer den Wochenendeinkauf erledigen oder regelmäßig ins Schwimmbad gehen oder Fußball spielen, klettern, etc...., so dass diese Beziehung vertieft wird und der Kleine mehr Anreiz bekommt sich mit seinem Vater zu identifizieren?

Ansonsten würde ich noch versuchen, ihn in seinem Selbstwert zu unterstützen. Nicht so sehr übers loben, sondern darüber, dass Du ihn um HIlfe bittest, oder einen Gefallen, ihm etwas zutraust, so dass er das Großwerden mit der Zeit auch als etwas Schönes, Erstrebenswertes betrachten kann, das ihn mit Stolz erfüllt.
Serafina
07.11.2018, 21:14 Uhr | AnjaLe
Ausserden schämt er sich vor anderen auszuziehen oder womöglich gemeinsam unter die Dusche.


Hallo,

wie funktioniert das im Sportunterricht oder beim Schwimmen? So etwas wird es doch in der Schule auch mal geben? Da hat er ja die gleichen Klassenkameraden um sich! Wurde denn über die Entwicklung bzw. Ängste, mal mit einem Kinderarzt gesprochen?

Anja
07.11.2018, 16:06 Uhr | Loni1
Ich möchte nochmal hinzufügen, unser Sohn hat nicht nur Angst vor der Klassenfahrt sondern gerade auch noch vor dem Älterwerden.
Er hat in 2 Wochen Geburtstag. Da wird er 9 Jahre alt. Aber er sagt, er wäre lieber 5 oder höchstens 6 Jahre.
Er weint jetzt auch öfters, daß er " schon" so groß ist.
07.11.2018, 15:44 Uhr | Loni1
Hallo Stephan,
kurz nochmal zu Ihren Fragen:
Er duscht alleine, denn er schämt sich schon länger auch vor uns nackig zu sein. Wenn er in der Wanne liegt, versteckt er sich im Schaum, und ich wasche ihm manchmal noch die Haare. Aber nicht immer.
Das kann ich tatsächlich ganz lasaen,
Zähne Putzen, muss ich nach dem Gespräch mit der Zahnärztin, weiterhin nachputzen. Das macht er nicht besonders gründlich alleine .
Mit der Hygiene, meinte ich auch ganz alltägliche Sachen. Hände waschen, nach der Schule oder Toilette. Das vergießt er ständig, Spülen nach WC Gang, Er würde auch tagelang die gleiche Unterhose tragen, wenn ich ihm eine Neue nicht rsuslege.
Kleidung alleine raussuchen, keine Lust dazu.
Er schläft hauptsächlich im Elternzimmwr und dazugestelltem Bett, ab und zu in seinem Zimmer. Wenn er dort aufwacht, kommt er immer zu uns.
Er fährt schon länger mit den Rad alleine in die Schule.
Ich werde mir gut überlegen, mit welcher Anregung wir anfangen etwas zu ändern.

Danke für die zahlreichen Meinungen
Loni
07.11.2018, 15:07 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Hallo Loni,

Sie schreiben, dass mit dem "Loslassen" hat in einigen Gebieten noch nicht so gut geklappt. In anderen aber bestimmt schon. Ich finde es prima, wie Sie sich damit auseinandersetzen und dass es auch schon so viele gute Anregungen gegeben hat. Und ich möchte eine Anregungen gerne bekräftigen: Machen Sie langsam, es kann nicht alles gleich sofort geändert werden. Aber bleiben Sie ab heute konsequent dran. Denn: Sie selbst haben als Kind Freiheiten gehabt, waren früh selbstständig und haben bestimmt auch einiges davon genießen können.

Was mir auffällt, ist Ihre Beschreibung von hygienischen Dingen: Sie dürfen Ihren Sohn das ab sofort selbst machen lassen: Duschen und Zähne putzen.Inzwischen weiß er wie das geht. Und wenn ein Fuß mal etwas schmutzig bleibt oder die Zähne mal nicht so super geputzt sind, geht auch nicht gleich etwas kaputt. Sie müssen nur aushalten können, dass es nicht immer perfekt ist und dürfen natürlich bei groben Dingen sagen: Oh, das kannst Du aber das nächste Mal besser machen.

Schläft Ihr Sohn alleine in seinem Zimmer im eigenen Bett oder noch im Elternschlafzimmer? Wie haben Sie das geregelt? Geht er alleine zur Schule oder wird er gebracht? Das sind für mich 2 wichtige Entwicklungsschritte, deshalb frage ich nochmal genau nach.

Und was mich noch interessiert: Welchen von den vielen guten Tipps möchten Sie ab Morgen umsetzen?

Viele Grüße,

bke-Stephan-Bäcker
07.11.2018, 14:38 Uhr | Louise-19
Hallo Loni,
dann übt das langsam.
Vater und Sohn alleine zuhause, während Du übers Wochenende wegfährst.
Sohn und ein Elternteil alleine im Hotel, während der andere zuhause bleibt.
Übernachtung zu zweit im Zelt.
Du oder Dein Mann ladet Eure Freunde übers Wochenende zum Übernachten ein.
Freunde bringen ihr Kind mit.
Denk Dir was aus.
Bleib dran.
Gruß, Louise

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