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- 5-jähriger Sohn wird ab und zu aggressiv
wir haben ein Problem mit unserem 5-jährigen Sohn.
Erstmal vorab, er ist ein ganz liebenswürdiges Kind, offen, freundlich und an allem sehr interessiert. Seinen 7 Monate alten Bruder liebt er über alles und kümmert sich auch liebevoll um Ihn.
Er ist schon immer sehr aktiv und bewegungsfreudig und selten müde zu bekommen. Leider ist er auch sehr zappelig und kann einfach nicht still sitzen. (Wir haben heute nachmittag den ersten Termin zur Ergo).
Dennoch beschäftigt mich sein Verhalten momentan. Er ist sehr dickköpfig und stur. Wenn es nicht nach seinem Willen geht, rastet er schnell aus und wird mir gegenüber aggressiv. Er haut, tritt und beißt mich. Wenn ich versuche ihn zu beruhigen blockt er total ab. Wenn ich ihn ignoriere kommt er mir hinterher und macht einfach weiter. Wenn ich ihn festhalten, um ihn am hauen zu hindern, findet er es lustig, lacht mich aus und die Situation wird meist schlimmer.
Er beruhigt sich dennoch relativ schnell wieder. Nach meistens einer halben Stunde ist er wieder total lieb, kommt kuscheln, sagt das er mich lieb hat und es ist so als wäre nix gewesen. Wenn ich ihn frage warum er so reagiert, antwortet er immer mit "ich weiß es nicht". Er weiß auch ganz genau, dass er nicht hauen und treten darf.
Ich habe das Gefühl, dass er einfach nicht weiß wo er mit seinen Gefühlen hin soll und eben so handelt. Ich weiß einfach nicht, wie ich in dem Moment richtig reagieren soll und fühle mich manchmal auch recht hilflos. Vielleicht kann mir ja hier jemand einen Tipp geben?
Dass er selbst nicht weiß, warum er haut und so, ist da ein Hinweis. Ich würde dir daher raten, dass du einfach sehr spontan reagierst. Sagen, dass Hauen und so weiter in der Tat weh tut. Und du das nicht hier und auch nicht woanders möchtest. Interpretier das nicht als Aggression, die gegen dich oder andere Kinder gerichtet ist.
Frag ihn ruhig direkt, ob er das irgendwo mal gesehen hat. Notfalls lass ihn sogar mal fühlen, wie das ist, gehauen zu werden. (Nicht ihn wirklich hauen aber ihn das mal spüren lassen).
wegen des Kickboxens , ich verstehe nicht, warum der Kindergarten da nichts unternimmt.
Ein einziger Anruf im Kickboxdojo, und die Sache wäre gegessen.
Unser damaliger Kampfsportlehrer hat von sich aus (was ich aber nicht weiß, vielleicht auch erst auf einen Anruf hin)
ausgiebig über Ethik referiert.
"Das ist eine Ernste Sache. Das dürft Ihr nur im Ernstfall anwenden. Nie zum Spaß. Blah-blah-bla..."
Was er im Einzelnen gesagt hat, weiß ich nicht mehr, aber jedenfalls war ich gehörig beeindruckt.
Viele Grüße,
Louise
Vielen Dank für die Antworten.
Also ich bin viel mit den beiden Kindern allein, weil mein Mann in Schichten arbeiten geht. Er unterstützt mich natürlich auch, genauso unterstützen mich meine Eltern und eine Freundin. Aber die sind ja nicht immer da.
Er ist schon relativ lang so, dass er bockig wird und Wutanfälle bekommt, allerdings nicht so heftig dass er mich haut und tritt. Es war eher so, dass er Türen geknallt hat oder sein Spielzeug geworfen wurde. Dieses extreme Verhalten ist erst seit kurzem so. Ein Kissen oder ähnliches um seine Wut raus zu lassen möchte er aber auch nicht.
Mit der Erzieherin in der Kita haben wir vor zwei Tagen gesprochen. Dort ist momentan das Kämpfen unter den Jungs ganz hoch im Kurs. Alle finden es cool und alle machen mit. Viele Kinder gehen zur Zeit auch zum Kickboxen und zeigen das gelernte in der Kita. Die Erzieherinnen sind natürlich bestrebt das zu unterbinden, hindern die Kinder daran und sprechen auch mit ihnen darüber.
Er weiß auch, dass es nicht richtig ist und er sowas nicht machen sollte. Er entschuldigt sich in den meisten Fällen auch und weint dann, weil er gehauen hat.
Er ist schon immer ein sehr aktives Kind, mit viel Power und Bewegungsdrang. Das Kämpfen, ich nenne es jetzt mal so, hat sich erst in den letzten paar Monaten so entwickelt.
wenn die Wutausbrüche erst vor kurzer Zeit angefangen haben, stimme ich Kira Morgenthal zu.
Trotzphase und vielleicht auch Eifersucht auf den kleinen Bruder.
Wenn es aber schon immer so war, und sich einfach nicht auswächst, und er ja irgendwann auch in die Schule kommt,
dann würde ich jetzt Nägel mit Köpfen machen:
Rede mit der Kindergärtnerin, dem Kinderarzt, und vielleicht noch hier mit jemandem aus der E-mail-Beratung.
Jedenfalls ist in seiner Situation Hauen völlig in Ordnung, Treten naja, aber Beißen geht nicht .
Gewöhne ihm zuerst das Beißen ab.
Alles Gute, bleib dran,
Louise
ich begrüße Sie herzlich bei uns im Jugendforum!
Sie beschreiben Ihre Gefühle der Hilflosigkeit und möchten im Austausch mit anderen Eltern einige Ideen dazu finden, um Ihren Sohn angemessen zu begleiten. Damit sind Sie hier willkommen! Es hilft den Kindern, wenn die Eltern sich Hilfe suchen und sich über eigene Gefühle der Ohnmacht und Wut austauschen können.
Die Reaktionen Ihres Sohnes fassen Sie sehr passend zusammen: "er weiß nicht wo er mit seinen Gefühlen hin soll und handelt deshalb so".
Wenn Sie ihm kurz wiedergeben, man sagt dazu auch "spiegeln", was Sie denken, was er gerade fühlt, nehmen Sie ihn ernst und zeigen ihm, dass er auch mit solchen Gefühlen weiterhin geliebt wird, aber andere nicht verletzen oder tyrannisieren darf. Gehen Sie dabei mit ihm auf Augenhöhe und "spiegeln" Sie ihm kurz und deutlich, wie er sich gerade fühlen könnte. Sagen Sie ihm deutlich, dass Sie nicht geschlagen werden möchten.
Beim Lesen habe ich den Eindruck, dass Sie es sehr gut meistern und mit ihm mitfühlen, aber noch etwas Stärkung und Sicherheit brauchen, um es durchzustehen. Dazu brauchen Sie viele Ressourcen. Sorgen Sie bitte dafür, dass Sie zu Kräften kommen. Wie tanken Sie auf und was/wer hilft Ihnen dabei?
Seien Sie geduldig auch mit sich selbst. Sie durchleben die Trotzphase gerade gemeinsam und gehen zu zweit durch starke Gefühle.
Stärkende Grüße und einen hilfreichen Austausch hier wünscht Ihnen
bke-Kira-Morgenthal
Treffer: 6
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