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21.02.2019, 21:16 Uhr | ganda
Mein Sohn besucht eine Hausaufgaben-Nachmittagsbetreuung, wo auch größere Kinder bis 13/¹⁴ Jahre sind. In letzter Zeit habe ich gemerkt, daß er mehr bockt, nervig ist und nur cool sein wichtig ist. In der Schule 4. Klasse,macht er die Hausaufgaben nicht, wenn er was schreibt dann huddelt er einfach vor sich hin, oder vergisst Hefte und Bücher in der Schule. Er nimmt am Unterricht nicht so richtig teil, ist mit seinen Gedanken immer woanders. Wenn man ihn anspricht, sagt er , er habe keine Lust. Die Noten sind zwar immer noch ok, sind aber ziemlich schlechter geworden. Im Merkheft notiert er sehr schlampig die Hausaufgaben, so dass man zu Hause nicht versteht, was und ob er überhaupt was aufhat. Ansonsten ist er ein Chaot, hat total keine Ordnung, was sich auch in seinen Heften widerspiegelt. Was können wir als Eltern unternehmen?
Vielen Dank
27.02.2019, 09:03 Uhr | Pauliprinzessin
Hallo,
was ist denn seine Idee? Er muss für sich sein eigenes System entdecken. Ihr könntet in Zusammenarbeit mit den Lehrern ein System besprechen. Auch a la- so und so viel Hausaufgaben nicht gemacht-. es gibt eine Konsequenz.
Grundsätzlich sind Hausaufgaben aber ein Thema wo ich selbst immer wütend werde- nur Kinder die tatsächlich noch Übung benötigen sollten passendes Zusatzmaterial erhalten . Sinnloses Wiederholen zum xten Mal muss nicht jedes Kind, nur weil man das vor hundert Jahren mal eingeführt hat. Auf der einen Seite hat sich mittlerweile jede Schule profiliert und behauptet die individuelle Förderung hätte oberstes Gebot und auf der anderen Seite bekommen alle den selben Arbeitszettel der bereits vor 20 Jahren erstellt wurde.
Selbständigkeit erreichen Kinder in dem sie selbständig arbeiten und nach ihrem Tempo lernen und verstehen und sich Material dazu holen können, nicht in dem sie jeden Tag alle den selben Hausaufgabenkram und den selben Arbeitsauftrag in der Schule abarbeiten müssen egal ob sie schon viel mehr können oder nicht.
Seit dem ich meinem Sohn nach und nach nicht mehr alles einpacke und hinterhertrage ist es mit ihm tatsächlich besser geworden.Er hat eine tägliche feste Arbeitszeit mit einem mit ihm zusammen erstellten Plan. Er selbst bestimmt ob der diesen Plan täglich abarbeitet oder es lässt. Er ist derjenige der morgens manchmal noch drei mal hochrennen muss, weil er seine Sachen nicht wie vorgeschlagen am Abend vorher zusammen packt. Das trainiert _:)
25.02.2019, 19:58 Uhr | BabyOne
Hallo,

ich finde es übertrieben da gleich mit ADHS-Verdacht anzukommen. Das nur vorneweg.

Meine Tochter, die auch eher dazu neigt chaotisch (und kreativ) zu sein, hat sich in der Nachmittagsbetreuung immer schwer getan, weil sie sich dort nie zurückziehen konnte und sie eigentlich zwischendrin einmal eine Pause gebraucht hätte. Außerdem ist meine Erfahrung - auch nach dem was andere Mütter mir so erzählt haben- , dass die Hausaufgabenbetreuung in aller Regel keine vollwertige Betreuung ist, sondern meist nur ein "jetzt ist es Zeit, setzt euch hin und macht mal". Für Kinder, die sich leicht ablenken lassen, ist die Umgebung nicht ideal, weil andere da sind, die dann früher fertig werden, aufstehen und gehen, was jedesmal eine Störung ist für den, der noch nicht fertig ist. Eine echte Hilfe im Sinne davon dass einem die Betreuer etwas noch einmal erklären könnten was man nicht verstanden hat findet auch in aller Regel nicht statt.

Was ich auch im Nachhinein etwas bedaure ist, dass ich so wie Du das Chaos in der Tasche und im Kopf meiner Tochter vielleicht ein wenig zu sehr hingenommen habe im Sinne von "das ist nur eine Phase" (was es nicht war). Im Nachhinein denke ich, dass ich früher hätte versuchen sollen mehr Strukturen vorzugeben, was aber schwer ist, wenn das Kind den ganzen Tag außer Haus ist. Aber gerade die chaotischen Kinder brauchen Übung, damit sie bestimmte Abläufe einhalten. In der weiterführenden Schule wird von den Kindern mehr Selbstständigkeit erwartet, wie dass sie ihre Hausaufgaben selbst notieren, und wer da nur völlig verträumt durch die Gegend schaut hat ziemlich schnell ein ernsthaftes Problem. Man sollte also nicht zu lange abwarten, dass sich das von selber einpegelt.

Vielleicht kannst Du mal mit Deinem Sohn darüber sprechen, dass es ja keine Schikane ist wenn er seine Sachen ordentlich halten und Hausaufgaben ordentlich notieren und erledigen soll, sondern dass ihn das darauf vorbereiten soll, wenn es später mal schwieriger wird. Wenn er zu schlampig arbeitet, könnte man ihn vielleicht auch einmal die Aufgabe noch einmal machen lassen, damit er merkt dass es sich lohnt gleich sorgfältig zu arbeiten. Frag ihn was ihm seiner Meinung nach helfen könnte sich besser zu konzentrieren und besser zu arbeiten. Meine Tochter hat beispielsweise im Hort eine Zeitlang Ohrstöpsel benutzt, damit sie nicht von den Geräuschen der anderen abgelenkt wird, und sie setzt sich bis heute freiwillig in der Schule immer in die erste Reihe, damit sie den Lehrer gut hören kann und nicht so durch die anderen Schüler abgelenkt wird. Vielleicht würde es ihm helfen die Abläufe zu verändern, also beispielsweise nur einen Teil der Hausaufgaben in der Betreuung, dann spielen, und den Rest zuhause nach einer Pause, oder dass er nur in der Betreuung isst und dann nach Hause geht und die Hausaufgaben zuhause alleine macht. Sowas könnte man ja auch ein paar Tage lang ganz unverbindlich einmal ausprobieren.

Eine Sache die man im Zweifel auch immer überprüfen sollte sind, ob das Kind gut sehen und hören kann. Gerade die Augen können sich im Wachstum innerhalb kürzester Zeit sehr verschlechtern. Es kann sein dass ihm die Konzentration schlechter fällt, weil er vielleicht schlechter sieht oder hört als vorher.
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
23.02.2019, 11:15 Uhr | Louise-19
Hallo Ganda,
vielleicht hat der Sohn eine leichte Form von Adhs.
Er würde vorübergehend unterstützend Medikamente bekommen,
aber vor allem bräuchte er eine darauf ausgerichtete Erziehung,
um sein Chaosverhalten langfristig selber in den Griff zu bekommen.

Ich schlage vor, das bei einer darauf spezialisierten Stelle abklären zu lassen.
Der normale Kinderarzt kann euch dazu eine Überweisung ausstellen.
Viele Grüße, bleib dran,
Louise
22.02.2019, 20:09 Uhr | ganda
Vielen Dank Herr Bäcker für ihre Anregungen, es stimmt mein Sohn ist in der Nachmittagsbetreuung mit Profis zusammen, macht dort aber wie es sein sollte nicht seine Hausaufgaben. Einmal, weil er die Hausaufgaben nicht in seinem Merkheft immer notiert, zweitens nimmt er nicht immer seine Bücher bzw. Hefte mit. Es wird sogar spekuliert, dass er sie absichtlich nicht mitnimmt. Ich mische mich wegen den Hausaufgaben nur ein, weil Ich in die Schule gerufen worden bin und um meine Mitarbeit als Eltern gebeten worden bin. Finde es auch gut, dass Schule und Eltern zusammen an einem Strang ziehen.
22.02.2019, 18:31 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Hallo ganda,

Ihr Sohn spielt gerne, ist lustig, lacht viel. Macht gerne Sport. Singt gerne (wow, das ist gar nicht mehr alltäglich und beeindruckt mich besonders), findet Kontakt zu anderen. Und wenn ihn etwas interessiert, will er das ganz richtig machen. Ich finde, das hört sich nach einem tollen Jungen an! Wenn die Schule nicht wäre, dann wäre es echt prima!

In Zeiten, in denen es Mal nicht so gut läuft, ist es besonders wichtig, sich die Stärken und guten Eigenschaften des lieben Kindes wieder vor Augen und vor allem in das Herz zu führen. Es läuft zwar etwas auch echt blöd, aber auch vieles gut.

Und wichtig ist es, das Verhalten von der Person zu trennen. Natürlich darf der kleine Chaot auch sein Zimmer aufräumen. Aber er ist trotz des chaotisch-seins Ihr Kind. Und es ist gut, ihm das auch immer wieder zu sagen: Du kannst total viel, Du bist ein toller Junge und ich habe Dich gerne. Vor allem weil .... also möglichst konkret.

Manchmal ist es gar nicht so leicht, das so wie oben beschrieben zu machen. Schimpfen ist leichter. Hilft aber viel weniger.

Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es für die Hausaufgaben Profis, die sich darum kümmern. Was halten Sie davon, sich aus den Hausaufgaben rauszuhalten? Denn die Profis übernehmen das ja. Falls Sie das nur schwer können wäre es gut, den schulischen Kram zu Hause sehr zu begrenzen: Noch 15 Minuten am Tag, nicht länger. Am Besten mit Eieruhr. Wenn die klingelt ist es vorbei, egal wie viel oder wie wenig erreicht wurde. Und ab dann gibt es ein elterliches Genervtseinverbot *smiling*. Können Sie sich das vorstellen?

Das sind meine Gedanken zu Ihrem Posting, vielleicht haben die Eltern auch noch welche?

Viele Grüße schickt

bke-Stephan-Bäcker
22.02.2019, 13:16 Uhr | ganda
Guten Tag Frau Rohde
Zu ihre Fragen:
Mein Sohn besucht die Nachmittagsbetreuung, da ich nicht zu Hause sein kann, wenn er von der Schule Heim kommt. Das heißt kein Mittagessen usw. In der Nachmittagsbetreuung wird er von Lehrpersonen abgeholt, zum Mittagessen gebracht und anschließend gehen sie zu den Hausaufgaben über.
Ob er alleine seine Hausaufgaben erledigen könnte, würde ich sagen, dass er extrem lange braucht, da er während den Hausaufgaben mit seinen Gedanken total abschweift, oder mit spielen oder herummalen beginnen würde. Also eine sehr mühsame Angelegenheit.
In Bezug auf seiner Unordnung, die hatte er immer. Lässt alles herumliegen, zieht er sich zB aus, schmeißt er seine Klamotten umher.... Ich dachte mir, es wäre nur vorübergehend, schob dieses Thema als kindliche Unreife zu, aber geht immer noch weiter.
Er ist extrem verspielt und in seinen Gedanken vertieft, dass er auch einem nicht richtig zuhört. Was er sonst in letzter Zeit tut, ist immer was im Mund zu stecken: entweder sein Halstuch, Schlüssel...
Er betreibt in seiner Freizeit sehr gerne Sport er ist auch eifrig im Verein, ansonsten besucht er auch einmal die Woche die Musikschule zum Singen. Er ist ansonsten ein sehr lustiges und fröhliches Kind. Er hat auch ein sehr großes Allgemeinwissen.
Er ist auch ein kleiner Perfektionist für das, was ihm interessiert.
22.02.2019, 07:58 Uhr | bke-Claudia-Rohde
Guten Morgen Ganda,
ich habe gesehen, dass es ihr erster eigener Beitrag hier im Forum ist und möchte Sie ganz herzlich im Elternforum begrüßen.
Ich bin bke-Claudia Rohde, eine der Moderatorinnen hier.
Es ist gut nachvollziehbar, dass Sie sich Gedanken/Sorgen machen, wenn Ihr Sohn sich verändert. Er steht am Beginn der Pubertät, umgibt sich zumindest bei der Nachmittagsbetreuung mit etwas älteren Jungen. Er orientiert sich dort, findet es cool, so zu sein, wie diese.
Es scheint aber, dass es ja auch schon vorher etwas gab, was jetzt verstärkt wird. Er sei etwas chaotisch, könne keine Ordnung halten, schreiben sie.
Wozu ist denn diese Hausaufgabenbetreuung nötig? Ist das schon ein Punkt, um Struktur zu schaffen? Würde er sie zu Hause allein nicht machen?
Hat er denn ein Hobby oder macht er etwas sehr gern? Wo sind seine Stärken?
Was haben Sie denn schon probiert?
Ich wünsche Ihnen hier einen guten Austausch.
bke-Claudia Rohde

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