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22.02.2019, 19:43 Uhr | M-M-Mom
Hallo,
zunächst einmal hört sich das Thema nach einem 'normalen' Pubertätsproblem an.
Zur Vorgeschichte: Unsere Tochter, 14, hatte bereits als Kleinkind und später in der Grundschule besonders dann Probleme, wenn es entweder nicht nach Ihrem Willen ging oder sie Begrenzungen/Beschränkungen hinnehmen musste, sei es im Spiel (Verlieren bei Brettspielen) oder in der Schule (Akzeptieren von hierarchischen Strukturen, also Lehrern). Neben langdauernden Wutanfällen, bei denen meist etwas zu Bruch ging, ist sie auch körperlich z.B. gegen Lehrkräfte vorgegangen. Der jüngere Bruder war hiervon zu Hause am meisten betroffen. Ich war dann ca. 2 Jahre mit ihr in kinderpsychologischer Betreuung (1./2. Klasse); beim Abschlussgespräch meinte der Therapeut, dass die Frustrationstoleranz noch weit, der verbessert werden müsse und das aber mit zunehmenden Alter besser würde. Einige Jahre war das jetzt akzeptabel; seit Beginn der Pubertät zunehmend schwierig. Im vergangenen halben Jahr sind wir nun an einem Punkt angelangt, dass wir nur noch schreiend miteinander kommunizieren, sie lässt sich überhaupt nichts mehr sagen. Kleinigkeiten wie die Bitte, in der Küche den Tisch mit abzuräumen oder ihre Wäsche in den Schrank zu sortieren, arten in stundenlanges Schreien aus, zuletzt ging die Haustür, eine Stahlsicherheitstür, zu Bruch. Regelmäßig fallen Sätze wie:' Ich wünschte Du wärst tot' und Schimpfwörter, die wir nicht akzeptieren möchten. Meist verschwindet sie dann für einige Stunden. Ich bin weiterhin der Meinung, dass man ein Minimum an Respekt den Eltern gegenüber und an Mitarbeit im Haushalt erwarten kann und versuche, das auch Durchzusetzen. Die führt zu täglichen stundenlangen Auseinandersetzungen; Erklärungen oder Fragen in ruhigen Momenten helfen nur für wenige Stunden. Mittlerweile benimmt sie sich auch ihrem Vater gegenüber zunehmnend respektlos, bisher hielt sich das noch im Rahmen.
Vielleicht ergänzend noch, dass sie in der Schule eine gute bis sehr gute Schülerin ist, die allerdings hohe Ansprüche an sich selbst stellt. Wenn das nicht klappt, s.o.....Bei Freunden ist sie meist Gruppenführerin, aber beliebt und hat einige sehr gute Freundinnen. Anderen Eltern und auch den Lehrern gegenüber benimmt sie sich in der Regel respektvoll.
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Ich ahne, dass es - auch - ein Mutter-Tochter Thema ist, allerdings sind wir zum jetzigen Zeitpunkt so zerstritten, dass ich sie am liebsten in ein Internat geben würde- hauptsache weg von hier.
Über Kommentare und Meinungen würde ih mich freuen, Danke!
23.02.2019, 11:05 Uhr | Louise-19
Hallo M-M-Mom,
ich finde die Idee mit dem Internat gar nicht mal so verkehrt.
Zumindest könnt ihr euch informieren, was es da so gibt,
und es muß ja auch nicht so weit weg sein, so daß sie zb am Wochenende nachhause kommen kann.
Viele Grüße,
Louise
22.02.2019, 20:58 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Hallo M-M-Mom,

willkommen im Elternforum der bke-Onlineberatung. Schön, dass Sie uns gefunden haben. Mein Nickname ist bke-Stephan-Bäcker und ich gehöre zum Moderationsteam.

Zuerst möchte ich Ihnen Mal auf die Schulter klopfen *props* : Sie haben es geschafft, dass Ihre Tochter erfolgreich in der Schule ist. Dass sie Freundschaften schließen kann. Und sie kann sich bei anderen benehmen. Das kommt nicht von alleine sondern nur durch eine gute Beziehung. Sie haben ihr durch eine schwierige Zeit in der Grundschule geholfen und lange Zeit war es gut. Jetzt, mit der Pubertät, gibt es Rückschritte. Aber vieles ist gut angelegt worden.

Vielleicht gibt es einen Mutter-Tochter-Konflikt. In der Pubertät ist es die Aufgabe Ihrer Tochter, sich mit Ihnen zu reiben. Ihnen zu zeigen, dass sie eine eigene Vorstellung hat, was es heißt, eine Frau zu sein. Das kann anstrengend für alle Beteiligten sein und das ist es wohl auch gerade.

Wenn der mögliche Mutter-Tochter-Konflikt eines der Themen ist wäre es gut, Ihr gemeinsames Beziehungskonto aufzufüllen. Etwas dafür zu tun, dass von dem Konto wieder abgehoben werden kann. Das geht durch gemeinsame Aktionen ohne Streit, mit einem Kino oder Café-Besuch. Einem Pizzaessen, einer Shopingtour. Ohne anstrengende Gespräche, einfach so.

Aber es braucht auch, wenn das Konto etwas aufgefüllt worden ist, ein ernsthaftes Gespräch. Mit einer wohlwollenden Umgebung, etwas zum Trinken, mit der Aufgabe, zu reden, ohne zu streiten, am Besten mit einem Termin. Das Thema könnte sein: Was können wir tun, um gut zusammenzuleben? Wie wollen wir die nervigen häuslichen Pflichten so verteilen, dass wir alle nicht wahnsinnig werden? Was können wir tun, damit wir uns nicht anschreien müssen? Wichtig dabei ist: Respektvoller Umgang, ausreden lassen. Nicht schreien. Lieber eine Pause machen und den nächsten Termin vereinbaren. Das Gespräch auf Augenhöhe ist dabei wichtiger als die Ergebnisse. Die kommen dann fast von alleine.

Das sind meine Vorschläge, aber es gibt sicher noch andere?

Viele Grüße schickt

bke-Stephan-Bäcker

Treffer: 3

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