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30.03.2019, 20:08 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Liebe Eltern,

in der Beratungsstelle vor Ort und auch hier in der Onlineberatung werde ich immer wieder gefragt: Was mache ich eigentlich mit einem Kind, das wütend ist, weil es nicht das bekommt, was es will. Z.B. beim Wutanfall mitten im Supermarkt, wenn die Schokolade von der bösen Mama oder vom bösen Papa wieder vom Fließband genommen wird, obwohl das 6-jährige Kind sie dort so geschickt platziert hat.

Was empfehlen Sie? Was kann ich mit einem trotzigen, wütenden Kind machen, das mich in der Öffentlichkeit fordert?

Viele Grüße schickt

bke-Stephan-Bäcker
08.04.2019, 21:05 Uhr | deta
Hallo,
meine Kinder sind zum Glück auch aus dem Alter heraus. Im Supermarkt habe ich nie eine Süßigkeit oder Spielzeug für die Kinder gekauft, irgendwann haben die Kinder das dann akzeptiert.
Stattdessen durften sie dann immer im Obst- und Gemüseladen sich ein Stück Obst aussuchen. Als unsere Kinder noch klein waren, bin ich mit ihnen möglichst nur in Läden gegangen, die an der Kasse keine Süßigkeiten in Kleinkinderhöhe anbieten, um mir das Geschrei zu ersparen. Wenn sie geschrien haben, habe ich versucht ruhig zu bleiben und habe nicht nachgegeben. Mein Sohn hat sich häufiger schreiend auf den Boden geworfen (im Supermarkt, im Park, in der Kindergartengarderobe…). Ich habe aber nie negative Kommentare von anderen Leuten bekommen, eher umgekehrt, freundliche, mitfühlende, ermutigende. Es wäre mir aber auch egal gewesen, wenn jemand gemeckert hätte, vielleicht hat deswegen niemand etwas gesagt (oder ich habe es nur nicht gehört). Ich bin dennoch fast täglich mit ihnen einkaufen gegangen.
Geholfen hat auch, dass ich ihnen, als sie etwas älter waren, schon vorher gesagt habe, was wir kaufen und was nicht. Ich habe auch versucht, sie zu beteiligen, so haben sie immer die Waren auf das Kassenband gelegt.

Wenn die Kinder in Kassennähe etwas mitgenommen haben, habe ich es wieder zurückgelegt, auch wenn es vielleicht etwas zerdrückt war (Ich habe nicht nachgeschaut). Wenn die Supermärkte an der Kasse extra Süßigkeiten in Kinderhöhe platzieren, können sie die Eltern nicht dafür verantwortlich machen, wenn die Kinder diese auch anfassen und beschädigen. Sollen sie sie höher hinstellen. Man hat ja an der Kasse auch anderes zu tun.

Nach dem Kindergarten wollte mein Sohn häufig nicht selbst nach Hause gehen, sondern getragen werden. Ich habe mich dann auf ein Mäuerchen gesetzt und so lange gewartet, bis der Anfall vorbei war und wir weiter gehen konnten. Da haben natürlich manche Eltern nachgefragt, ob etwas passiert sei, sie helfen könnten. Ich habe das dann erklärt.
Ich würde wie Marina sagen, das Wichtigste ist nicht nachgeben, wenig reden und ruhig abwarten.
02.04.2019, 09:56 Uhr | marinadiezweite
Hallo bke Stefan-Bäcker, meine Kinder sind ja zum Glück aus dem Trotzkopfalter heraus. Waren in der Zeit sehr unterschiedlich. Mein Sohn hat sich aus dem Einkaufswagen geschwungen, schmiss sich vor dem Ü-Ei-Abteil hin. Da hatte ich keine Patentrezepte. Zumal einen Leute ansprachen: Ach, stellen se sich doch nicht so an, können se mal ihr Kind ruhig stellen. Nu kaufen se ihm schon was, schlecht erzogenes Kind, ich würde den aus dem Laden bringen, im Auto lassen, zu Hause lassen.... .
Am besten bin ich mit einer klaren Ansage weitergekommen. Dass es ein Ü-Ei gibt. Oder manchmal eine Kleinigkeit. Diese wurde aber erst nach dem Bezahlen ausgepackt.
Manchmal hab ich auch meinen Einkauf abgekürzt, ab nach Hause. Meistens merken sich Kinder solche Konsequenz eher, als wenn man immer mal ausnahmsweise nachgibt. Bei Schreien und Kreischen bin ich ziemlich resistent. Sinnvoll ist es, das ziemlich schweigend auszusitzen.
Mein Jüngster hat mich manchmal lautlos ausgetrickst. Eh ich mich versah, hatte er eine Süssigkeit ausgepackt. Ja, dann ist es zu spät fürs Reagieren. Ich hab ihm das dezent weggenommen. Hab gesagt, das geht nicht, dass man im Supermarkt Sachen auspackt, Sachen futtert. Die müssen wir wieder zurücktun. Klar konnte ich das nicht zurücktun. Ich konnte es nur unauffällig bezahlen, wegstecken. Dabei ging es mir nur darum, dass er keinen Erfolg hat mit seiner Strategie. Na ja, manchmal fand man das ja fast lustig. Oder pfiffig. Diese Methode hat aber gut funktioniert.
Kürzlich hab ich einen Vater beobachten können, der das mit seiner Tochter elegant gelöst hatte. ER hatte ihr eine Sache erlaubt, einen Schokoladenkakao. Sie meinte dann ganz pfiffig, sie wolle nur die Süssigkeiten anschauen. Dann wollte sie doch was haben. Der Vater sagte ihr, dass sie dann den Schokoladenkakao wieder zurücktun müsste. Das war lustig anzusehen, wie sie überlegte, was nun wichtiger ist. Zeugte aber auch davon, dass er die Spielregeln anwandte und diese ihr klar waren. *laughing*

Treffer: 3

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