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07.05.2019, 15:55 Uhr | Newyorkdoll
Seit knapp 4 Monaten sind wir mit unserem zweiten Kind komplett. Und meistens ist alles echt schön, aber momentan ist es so, dass wenn ich mit beiden alleine zusammen bin, mich das ganz schön schlaucht und mir ein schlechtes Gewissen macht.
Ich ertappe mich dabei, wie ich manchmal bei der Großen lauter werde, wenn sie nicht schnell genug ist ind ausgerechnet dann das Baby weint. Ich hasse mich dafür.
In meiner Umgebung gibts nur Supermütter, denen es mit ihren zwei Kindern nicht so ging. Ich liebe beide sehr, aber manchmal wirds mir einfach zuviel (gerade wenn der Herr Papa mal nicht da ist). Ist das irgendwie normal oder bin ich einfach ne schlechte Mutter?
Sehr traurige Grüße
10.05.2019, 08:40 Uhr | Pauliprinzessin
Newyorkdoll schrieb:
Seit knapp 4 Monaten sind wir mit unserem zweiten Kind komplett. Und meistens ist alles echt schön, aber momentan ist es so, dass wenn ich mit beiden alleine zusammen bin, mich das ganz schön schlaucht und mir ein schlechtes Gewissen macht.
Ich ertappe mich dabei, wie ich manchmal bei der Großen lauter werde, wenn sie nicht schnell genug ist ind ausgerechnet dann das Baby weint. Ich hasse mich dafür.
In meiner Umgebung gibts nur Supermütter, denen es mit ihren zwei Kindern nicht so ging. Ich liebe beide sehr, aber manchmal wirds mir einfach zuviel (gerade wenn der Herr Papa mal nicht da ist). Ist das irgendwie normal oder bin ich einfach ne schlechte Mutter?
Sehr traurige Grüße


Supermuttis? Ja klar, im Nachhinein war das alles nicht so... Aber glaub mir, alle Mütter und Väter haben das Selbe Problem wenn plötzlich zwei Kinder mit unterschiedlichen Bedürfnissen da sind.
Ich kenne Aussagen wie-" ich muss das Baby aufs Hochbett legen und die Leiter wegnehmen sonst geht der größere gleich drauf "oder sofern ich das Baby stille kommt die Große und drängelt und quengelt, versucht sich auf den Schoß zu quetschen".
Die Älteren müssen lernen, dass Mama und Papa eben nicht mehr sofort springen sondern sie warten müssen. Die Eltern sind müde und müssen sich ebenfalls wieder auf die neue Situation- ein ständig zu versorgendes Baby einstellen. Zudem verändert sich die Lage nahezu täglich, schläft das Neugeborene zunächst noch fast die ganze Zeit wird es dann immer länger wach sein und eben auch seine Beschäftigung haben. Und natürlich, immer wenn man gerade das Ältere betuttelt oder versorgt wird das Baby wach und schreit obwohl es doch gerade noch so friedlich war. Und dann ist man ja selbst auch noch Mensch, will sich mal duschen muss die Wäsche waschen etc... Das schlaucht!!!!

Du bist keine schlechte Mutter, die anderen die das schon hinter sich haben haben es nur wieder vergessen- unser Gehirn vergisst netterweise gerne die unangenehmen Dinge und behält nur einschneidende Erlebnisse die möglichst noch positiv sind.

Ich habs hinter mir, die Große schreiend mit ihren nicht mal drei Jahren- ich will jetzt Duschen, kuscheln etc und dabei das Neugeborene an der Brust- super wenn die Ältere aus lauter Frust dann unter den kalten Dusche steht und die ganze Nachbarschaft zusammenbrüllt. Auch klasse wenn das Neugeborene nahezu die ganze Nacht durchmacht und die Älter dann schon wieder aus dem Bett kommt und fragt ob man "das" abstellen kann...Und es wird noch besser wenn Du Pech hast- kaum konnte die kleine Schwester auf ihren zwei Beinchen endlich stehen gabs von der großen Schwester einen schubs- plumps und Geschrei!
Ich bin ja noch von der alten Sorte- feste Essens und Schlafenszeiten usw- das hat mir geholfen den Tag einigermaßen strukturiert zu halten und auch Auszeiten für mich zu schaffen. Heute hat man sein Kind ganz modern am besten 24 Stunden an sich gebunden- da bleibt eben Freiraum auf der Strecke. Eine Zwillingsmama erklärte mir ganz einfach mal- ein gesundes Maß an Egoismus ist notwendig . So hab ichs dann auch gehalten.
08.05.2019, 18:25 Uhr | bke-Claudia-Rohde
Sehr geehrte Newyorkdoll,
ich denke es sind die berühmten 5 großen G, die gerade sehr wichtig sind:
Große Gefühle, Geschicklichkeit, Gelassenheit, Grenzen und Geduld.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie ein gutes Maß von allem finden. Ruhen Sie sich aus, wann immer es eine Gelegenheit gibt.
Lassen Sie sich unterstützen, wann immer Ihnen Unterstützung angeboten wird.
Sie leisten gerade sehr viel und müssen mit Ihren Kräften gut haushalten.
Lassen Sie unwichtige Dinge liegen, die können warten.
bke-Claudia
07.05.2019, 16:49 Uhr | bke-Kira-Morgenthal
Sehr geehrte Newyorkdoll,

ich begrüße Sie herzlich bei uns im Elternforum!

Schön, dass Sie zu uns gefunden haben und offen darüber schreiben, wie es Ihnen im Moment geht. Gerade das vermeiden viele Mütter, die an ihre Grenzen kommen und tun damit niemandem in der Familie einen Gefallen. Denn so wie wir uns als Eltern selbst behandeln, behandeln wir auch unsere Kinder. Haben Sie den Mut darüber zu sprechen, wie es Ihnen eigentlich geht und fühlen Sie sich damit nicht alleine.

Sie schreiben, dass Sie seit vier Monaten komplett sind. Das klingt wunderbar!
Nun geht es nach und nach darum, etwas von der Idee wegzukommen, dass alles "komplett" bzw. ideal laufen kann. Das geht zu dritt kaum und zu viert ist es noch komplizierter und eigentlich unmöglich!

Bitte vergleichen Sie sich nicht mit anderen Müttern und verurteilen Sie sich bitte NIE für etwas. Jede Familie hat ihre Themen und ist ein eigenes Universum. Sie dürfen sich beim Kind entschuldigen, wenn Sie grob oder laut waren und überlegen, wie Sie es anders gestalten können, aber bitte glauben Sie nicht, dass andere Mütter mit zwei Kinder es locken hinkriegen und total entspannt sind.

Ich möchte Sie gerne dazu ermutigen, sich selbst liebevoll zu behandeln, für genügend Ressourcen zu sorgen und zu überlegen, was Sie im Moment brauchen, um etwas liebevoller mit sich selbst umzugehen um ausgeglichener und "kompletter" für Ihre Kinder da zu sein. Mit anderen Müttern hier können Sie sich Stärkung holen und vielleicht Ihre Sicht auf sich selbst und eigene Idee der "perfekten Mutter" und "perfekten Familie" etwas zurück stellen. Ich könnte mir vorstellen, dass es für Sie entlastend sein könnte.

Ich versende Ihnen viel Mitgefühl, etwas Kraft und Gelassenheit um Momente zu ertragen, wenn es manchmal nicht perfekt läuft.

Mit freundlichen Grüßen

bke-Kira-Morgenthal
Zuletzt editiert am: 07.05.2019, 16:54 Uhr, von: bke-Kira-Morgenthal

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