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14.05.2019, 10:24 Uhr | Marie-Curie
Hallo zusammen,
ich weiß gerade nicht an wen ich mich wenden soll. Mein fünfjähriger Sohn, er ist der mittlere von drei, hat sich plötzlich, ich sage jetzt mal salopp negativ verändert. Er hat zwar noch nie zu den ganz braven Kindern gezählt, aber auch nicht zu den unartigen. Er wurde immer für seine motorischen Fähigkeiten gelobt. Er durfte als einziger "Kleiner" mehrfach die Woche zum Karatetraining kommen. Bei seinem Seepferdchenkurs war er einer der Besten uvm. Zuhause wollte er zwar nie aufräumen, im Kindi jedoch kannte man dieses Problem mit ihm nie, er räumte ohne Wiederrede auf und war auch sonst sehr brav. Nun plötzlich von heute auf morgen gibt es nur noch Beschwerden: sowohl beim Karate, als auch beim Schwimmen und auch im Kindi. Er hört nicht, er folgt nicht, er stört nur noch und macht nicht erlaubte Dinge wie Stöcke auf Autos werfen oder über den Zaun klettern. Auf meine Frage wieso er das tut sagt er nur "weiß ich nicht". Erzieher wissen auch nicht weiter. Zuhause hat sich sein Verhalten nicht so stark verändert. Kann das auch an seiner neuen Freundin im Kindi liegen? Wobei die neue Freundin weder beim Schwimmen noch beim Karate ist. Beim Karate ist er gerade ein Störer und die Trainerin möchte nicht mehr, dass er 2mal die Woche kommt, am liebsten hätte sie ihn ganz verbannt!

Von meinem Großen (8Jahre) kenne ich sowas nicht. Es gab da nie ein klärendes Gespräch wo ich mich für ihn und sein Verhalten schämen musste, er gehörte immer zu den braven Kindern.

Kennt jemand sowas U d was man da machen kann?

Vielen Dank schon mal an alle mit einem Tipp.
15.07.2019, 14:12 Uhr | bke-Zita-Finke
Hallo Marie-Curie,

ich hoffe, bei den bisherigen Beiträgen hier im Forum waren schon für Sie hilfreiche Gedanken und Ideen dabei.

Ich würde gerne noch folgendes hinzufügen: Ihr Sohn ist trotz allem, was er schon alles kann, wofür er gelobt wurde (Stichwort Seepferdchen, Stichwort Karate) aber dennoch erst 5 Jahre alt. Seine Antwort auf ihre Frage, warum er sich zur Zeit bisweilen so verhält, wie er das tut: „weiß ich nicht“ ist eine für einen 5jährigen ganz typische Antwort. Kinder in dem Alter sind oft sehr spontan, wollen die Welt entdecken, wollen sich ausprobieren, folgen ihren Impulsen und bedenken nur in ganz eingeschränktem Maß, welche Folgen ein bestimmtes Verhalten nach sich ziehen könnte.

Was könnte ihr Sohn vielleicht mit seinem Verhalten ausdrücken wollen ? Neben Entdeckerfreude & Spontanität & Grenzerfahrungen wäre auch folgendes denkbar: möglicherweise hat sich im Kindergarten etwas verändert und er fühlt sich nicht mehr in einem für ihn guten Maß gesehen ? Möglicherweise fühlt er sich durch bestimmte Dinge überfordert, wird ihm (z.B. bei Karate) manches zu viel ?

Vielleicht ergibt sich ja auch im Gespräch mit den Erzieherinnen bzw. der Trainerin etwas, das (er-)klären könnte, was hinter dem Verhalten ihres Sohnes steckt.
Und – letzter Gedanke von mir: ihr Sohn ist bestimmt ein ganz tolles, einzigartiges kleines Kerlchen ! Ein Kind, das vieles gut macht, vieles schon kann, der ok ist, so wie er ist. Kein Grund, sich zu schämen, finde ich.

Viele herzliche Grüße
bke-Zita-Finke
14.07.2019, 12:36 Uhr | dagmita
Hat sich bei DIR im Leben etwas verändert?
Kinder spiegeln das oft.
Gruß
dagmita
15.05.2019, 08:50 Uhr | marinadiezweite
Hallo Marie-Curie, manchmal ist eine äußere Veränderung ein Anlass für eine innere Veränderung. Ohne dass die Eltern was falsch gemacht haben oder jemand schuld ist. Ich nehme an, dein Sohn hat bisher seine Anerkennung immer über dieses liebe angepasste bekommen. Das ist sogar typisch für die mittleren Kinder. Alles funktioniert und es macht Spass. Das Mädchen ist eventuell nur der Auslöser. Es kann einfach sein, dass Karate nun keinen Spass mehr macht. Aber wie sich da rausmanövrieren? Kann sein, dass ein 5-jähriger dann auf die unbewußte Idee kommt, zu stören. Sich auch nicht ''bessern'' will sondern halt rausfliegen will. Oder es ist ihm nun alles zuviel, die Zeiten und Interessen ändern sich.
Sprecht mal mit ihm in der Richtung. Auch die Rolle eines immer lieben perfekten kann anstrengend sein. Ich glaube, einem 5-jährigen kann man lieber seine Zeitpläne ausmisten als ihm noch mehr beherrschtes Training aufzubürden. Auch wenn er bisher gern zu den Aktivitäten ging.
Zuletzt editiert am: 15.05.2019, 08:51 Uhr, von: marinadiezweite
14.05.2019, 16:03 Uhr | bke-Lana-Winthers
Hallo Marie-Curie,

ich begrüße Sie herzlich im Elternforum der bke! Schön, dass Sie zu uns gestoßen sind und hoffe, dass es eine oder paar Anregungen hier für Sie finden lässt.
Aus Ihren Zeilen entnehme ich, dass Sie 2 Söhne haben, die sich sehr in ihrer Art unterscheiden. Der ältere Sohn hat einen ruhigen Charakter und hört auf das, was ihm die Eltern sagen und der jüngere Sohn ist eher das Gegenteil. Er ist schon immer ein Rabauke gewesen und benötigt eine, zwei Ansage mehr. Zumindest entsteht bei mir ein solches Bild, wenn ich Ihre Zeilen durchlese.

Die beiden Geschwister sind unterschiedlich von Typen her und das dürfen sie natürlich auch. Oft höre ich in der Beratung von den Eltern, wie kann es sein? Die Kinder haben dieselben Eltern und dürfen auch die gleiche Erziehung genießen. Warum klappt es bei dem einen und bei dem anderen nicht? Oder es fallen häufig die Sätze: „Wir versuchen doch alles gleich zu machen, aber bei einem nur fruchtet es was und bei dem anderen reden wir uns den Mund fusselig.“ Man darf hierbei auch nicht vergessen, dass Ihre Kinder sich in unterschiedlichen Entwicklungsphasen befinden und schon alleine aus dem Grund kann man nicht alles gleich bei den beiden machen.

Interessant finde ich auch Ihre Beobachtung mit der neuen Freundin in der KiTa. Sie schreiben, seit er in der KiTa diese eine Freundin hat, wirkt sein Verhalten plötzlich verändert. Was für ein Zusammenhang steckt dahinter? Vielleicht haben Sie ein Beispiel und können das etwas breiter erklären?

Ich frage mich, wenn er sich bei Karate so unerwünscht verhält, sodass die Trainer sagen, dass er am liebsten erstmal gar nicht kommen soll, warum die Trainingseinheiten nur auf 1x die Woche reduziert werden. Meiner Meinung nach, ist Kampfsport unter anderem mit Disziplin und Respekt verbunden, kann der Schüler diesen nicht aufbringen, muss es deutlich werden. An dieser Stelle müsste der Trainer doch irgendwie mehr ins Handeln kommen und dem Schüler gewisse Grenzen/Regeln aufzeigen. Werden diese missachtet, entsprechend Konsequenzen einleiten und ein Fernbleiben vom Unterricht für eine begrenzte Zeit aussprechen.

Das sind erstmal meine Gedanken und Fragen zu Ihrem Beitrag und ich hoffe es kommen noch paar Anregungen dazu.

Liebe Grüße
bke-Lana-Winthers (Moderatorenteam)

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