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15.03.2015, 09:31 Uhr | Snape
Ich habe große Probleme mit meiner 2. Tochter. Sie ist kurz vor dem Abi und wird es (wenn überhaupt) nur knapp schaffen. Sie war gestern abend weg und gegen 1.30 Uhr rief ein Kumpel von ihr an, dass es ihr nicht gut geht. Wir haben sie dann abgeholt und es bot sich das gleiche Bild wie schon gut 3 Wochen vorher. Sie hat randaliert und alle übelst beschimpft. Danach haben wir sie mit "Gewalt" ins Auto und sie hat versucht während der Autofahrt abzuhauen. Wir mussten an einen Parkplatz fahren und sie festhalten sonst hätten wir nicht weiterfahren können. Beim letzten Mal hat sie uns erzählt ihr wäre etwas ins Glas gekommen. Wir sind dann noch zur Polizei (am nächsten Tag) und haben das gemeldet. Meiner ältesten Tochter kamen da schon zweifel.
Jetzt bin ich mir auch nicht mehr sicher. Solch eine Agressivität und solche aussetzer. Das müssen doch Drogen sein? Was soll ich machen? Sollen wir zu einer Drogenberatungsstelle? Kann nicht mehr schlafen. Was sollen wir nur machen. Es ist schwierig, weil sie im Mai 19 Jahre wird. *woot*
10.10.2016, 08:43 Uhr | marinadiezweite
Hallo snape, ich hoffe ihr schüttet nicht gerade das Kind mit dem Bade aus, wie man so schön sagt. Wieso wollt ihr wegziehen. Den Mädels das Haus überlassen. Erwachsen werden ist das eine, soviel Verantwortung auf einen Schlag zu übernehmen, eine andere Sache. Man kann doch immer erst nur klein anfangen als Jugendlicher. Sie brauchen definitiv weniger Hilfe, als bisher. Aber nicht gar keine Hilfe. Wichtiger scheint mir, dass du nicht mehr der Prellbock bist. Sie wollen und sollen doch unbeschwert werden und nur in ihrem kleinen Bereich Verantwortung übernehmen. Für ihr Leben, ihre Ausbildung.
Ein Haus an der Backe, das ist bestimmt hoffnungslose Überforderung. Und zudem nicht selbst ausgewähltes Ding.
Ich kann mich da immer nur an meinen Kindern orientieren. Sie haben halt alle klein angefangen. Ausbildung, Auto nötig, zu Hause wohnen, Geld abgeben. Für das Auto selbst so gut es geht aufkommen. Nach und nach etwas Geld zu Hause abgeben und gewisse Mithilfe, soweit möglich neben der Ausbildung. Tochter wohnt außerhalb. Sie kommt gerade eben so rum mit den Finanzen während der Ausbildung. Ab und zu kleine Unterstützung, ein schönes Essen, neue Schuhe. Mehr nicht. Lob, wenn alles gut läuft. Zuhören, wenn es mal nicht so gut läuft in der Ausbildung. Das sind halt Durststrecken. Aber Schuld bin ich nicht, wenn nicht alles klappt. Mein Ältester hat in der Ausbildung wenig verdient. Aber er wollte den Beruf unbedingt lernen. So gab es gelegentlich mal eine Tankfüllung. Nur so lernen sie, dass Eltern nicht immer einspringen wollen und können. Sonst werden die Kinder leider nie erwachsen.
Klar, deine haben sich auch was abgeguckt von den Schwiegereltern. Wieso war das möglich? Sicher, weil dein eigenes Bild von dir nicht gut ist. Da kann theoretisch jeder dich zwicken und zwacken. Dennoch verstehe ich nicht, wo dein Mann bleibt. Lobt er dich nie? Deine Kinder können nichts dafür, dass es so gekommen ist. Mir scheint aber wichtig, dass du dich zunächst vor deinen Schwiegereltern größer machst. Nur dann kannst du auch deine Kinder positiv sehen. Also ihre positiven Seiten. Nicht alles kann man mit Geld und so wettmachen. Wichtiger ist Lob und Anerkennung an die Kinder für vieles. Sonst kommst du in die gleiche Negativschiene zu deinen Kindern wie deine Schwiegereltern dich behandeln.
Bedenke auch, dass die Probleme nicht mit der Entfernung weg sind. Sondern es ist besser, du löst die Probleme mit den Schwiegereltern in direkter Konfrontation oder machst dich unabhängiger von ihnen. Sie können dir doch eigentlich gar nichts oder?
08.10.2016, 08:37 Uhr | Snape
Ich bin richtig zu Tränen gerührt. Das hat mir so viel bedeutet, so einen tollen und lieben Zuspruch zu erhalten.
Ich habe mir die Beiträge immer und immer wieder durchgelesen und mir sind viele Dinge aufgefallen.
Es war ein Fehler meinerseits, dass ich mich immer bei einem Kind über die das andere Kind beschwert habe, wenn mir was gegen den Strich ging.
Das war fatal.
Ich mach das nicht mehr. Es ist mir gar nicht bewusst geworden, was ich damit anrichte.
Ein nächster Schritt für mich ist eine Therapie. Ohne Hilfe schaff ich das nicht. Vieles an unserer Familiensituation hat mir der Vergangenheit zu tun und mit dem Verhältnis zu meinen Schwiegereltern. Für sie war und bin ich das allerletzte und ich glaube meine Kinder haben das auch so übernommen.
Mit meinem Mann hatte ich mehrere Gespräche.
Er bittet mich ihn zu begleiten. Er möchte mit mir und unseren Jungs wegziehen. In unserem Haus soll sich nix verändern. Die Mädchen sollen da wohnen bleiben. Er stellt sich das so vor. Als WG wo sie sich einigen müssen, wegen der Hausarbeit. Da sie so darauf pochen "erwachsen" zu sein, denkt er es wäre eine gute Idee sie auszuprobieren zu lassen wie es ohne Mama geht. Er will, dass ich loslasse. Das sie für sich verantwortlich sind und wir nur dann helfen, wenn es wirklich nötig ist und nicht bei jeder Kleinigkeit.
Was haltet ihr davon???? Ich habe ein schlechtes Gewissen. Eine schlechte Mutter zu sein, die ihre Kinder im Stich lässt. Nicht für sie sorgt und da ist.
05.10.2016, 15:15 Uhr | bke-Claire-Diallo
Hallo Snape,

da hat sich doch aber auch was getan bei Ihnen, Ihre beiden Töchter sind in einer Ausbildung.

Ihr Verhältnis zu beiden ist nach wie vor schwierig. Hier schließe ich mich meinen Vorschreiberinnen an. Weder für Ihre Töchter, noch für sie selbst ist es gut, wenn Sie ihnen ständig mit einem schlechten Gewissen begegnen. Können Sie sich mit Ihrem Mann zusammensetzten und einmal alles aufschreiben, was Sie gut gemacht haben? Ist das vorstellbar, würde Ihr Mann da mitmachen?

Viele herzliche Grüße

bke-Claire-Diallo
02.10.2016, 09:10 Uhr | marinadiezweite
Hallo snape, eigentlich ist ja schon viel erreicht. Und ich pflichte serafina voll und ganz bei: Du bist nicht komplett für alle Miseren verantwortlich. Bitte lass dir nicht von deiner Tochter vorwerfen, dass du sie zu Schule zwingst. Fang da ruhig mal an, reinen Tisch zu machen. Mir scheint wichtig, dass du da lockerer lässt. Es wird ihr Leben werden, nicht deines. Zwing sie nicht. Helfe ihr nur, wenn sie wirklich Hilfe braucht und um Hilfe bittet. Voll Pubertät, logo sie zieht alle REgister. Aber zur Schule gehen ist Kinderpflicht, sage ich immer. Sol jetzt nicht bös gemeint sein. Ich halte nur diese ''Erpressung'' von ihr als Mittel, dass du ihr hilfst. Dreh einfach mal das Ganze um. Du solltest ihr nur helfen, wenn DU es möchtest. Und wenn du es kannst. Ansonsten hat sie Lehrer. Je lockerer du da wirst, desto eher macht sie die Schule zu ihrem eigenen Ding.
Versuche deinen Kindern nicht allzuviel vorzuwerfen. Es ist einfach so, dass Kinder, sobald sie Schwierigkeiten haben, gern mal die Eltern verantwortlich machen. Deine anscheinend mit Vorliebe dich, nicht deinen Mann. Bring dir da selbst Strategien bei, wie du damit umgehst. Vergesse dabei nicht dass deine Kinder Kinder sind. Sie werden dir nicht helfen. Sie brauchen selbst noch Hilfe mit Pubertät und allem.
Entschuldige mal, du brauchst dich nicht immer wieder bei deiner Tochter entschuldigen. Dadurch, dass du das tust, wird es immer schlimmer und sie bekommt Macht über dich. Und mir fällt auf, das es logisch ist, dass alle sich gegen dich verbünden. Sorry, klingt hart. Aber du hast einen Fehler gemacht. Nicht den, dass du bei der Drogenberatung warst. Das ist verständlich. Sondern den, dass du die Kinder untereinander als ''MüllABLADER'' benutzt. Man sollte sich mit seinen Kindern nicht über die Probleme mit den anderen Kindern unterhalten. Wen überhaupt ist dazu ein Gespräch mit deinem Mann gut. Denn einmal ist es so, dass Kinder sich ja auch untereinander lieben. Sie können das gar nicht verarbeiten, wenn Mama sich über eine Schwester bei ihnen beschwert. Und es signalisiert ihnen auch, dass du megahilflos bist. Bist du sicher auch. Dennoch sind Geschwister keine Ausquatschpartner.
Dein Mann hat vielleicht die Faxen dicke. Immer nur die Kinder und deren Probleme. Ich glaub aber ihr solltet für euch eine Beratung in Anspruch nehmen. Denn dein Mann ist zumindest meiner Meinung nach auch in der Pflicht, für seine Kinder ein paar Aufgaben zu regeln. Oder mal bei den Aufgaben zu helfen. Und es kann nicht sein, dass deine Tochter dich aufmischt und dein Mannzieht sich einfach zurück. Vielleicht kann er da mal mehr den ruhenden Pol bilden und die Wogen freundlich glätten. Verstehen oder eine Rolle übernehmen. Oft wirkt ein ''Nun ist aber mal gut'', Wunder. Bitte entschuldige dich auch nicht nochmal bei deiner Tochter, wenn sie heimkommt und dir was vorwirft. Keine Ahnung, was man stattdessen sagen kann. Frag sie doch einfach mal, was man tun könnte damit sie mal eine andere Platte auflegt. Weil du das einfach nicht mehr hören kannst. Oder bitte sie, dass sie, wenn sie heimkommt, erst mal in ihr Zimmer geht. Weil du diese Geschichte auch nicht mehr hören kannst.
01.10.2016, 14:43 Uhr | -serafina-
Hallo Snape,

das klingt albtraumhaft! Mir scheint, bei Euch sind die Kräfteverhältnisse völlig verschoben. Warum haben Deine Töchter solche Macht über Dich? Ihr Eltern ward zuerst da, dann kamen die Kinder. Irgendwann gehen die Kinder aus dem Haus, und die Eltern sind immer noch da. Bei Euch aber geht der Vater, der Mann und nun? Übernehmen die Töchter endgültig das Regiment? *wuuuaaahhhh*

Wo seid Ihr als Paar? Was bräuchte Dein Mann, um zu bleiben? Was trägt er dazu bei, was Du?

Entschuldige, dass ich Dich so mit Fragen bombardiere. Ich würde Dich gerne motivieren, Dir so schnell wie mögich HIlfe zu holen. Beim Jugendamt (Familienhilfe?), bei einer Beratungsstelle, egal, Hauptsache Hilfe. Du könntest Deine volljährige Tochter auch vor die Tür setzen, und Dein Mann sollte Dir dabei helfen. Dich zu verhöhnen ist schäbig und charakterlos, zeig Ihnen, dass sie Dich zu respektieren haben, indem Du Dich selbst respektierst und diesem Drama ein Ende bereitest anstatt zusammenzubrechen, zu weinen und Dich zu entschuldigen. Vielleicht magst Du auch eine Therapie machen, um aufzuarbeiten, was Deinen Selbstwert so sehr erschüttert oder gar nicht hat entwickeln lassen?

Kannst Du mit dem Bild etwas anfangen, dass Du aufstehst, dass Du Deine Schuldgefühle kontrollierst, aufhörst, Dich zu rechtfertigen und Deinen Töchtern zeigst, dass sie Deine Grenzen mehr als überschritten haben, völlig egal, wann Du welche Fehler gemacht hast oder nicht? Du würdest Deinen Kindern ein gutes Vorbild geben.

Nicht zuletzt, Snape: Deine achtjährigen Zwillinge! Schütze sie und gib Ihnen ein sicheres und geborgenes Zuhause. Sie werden auch älter, was werden sie mit Dir erst anstellen, wenn Du weiterhin "Opfer" bleibst? Und Deine Fehler, die Du gemacht hast: Vielleicht kannst Du damit leben und die Verantwortung übernehmen (und zwar nicht in Form von Buße). Du bist verantwortlich für Dein Leben und noch kannst Du mitsteuern, was aus Deinen kleinen Söhnen wird. Sie brauchen Halt, keine verzweifelte Mutter. Und sie brauchen ihren Papa.... Deine Große ist jetzt verantwortlich für ihr eigenes Leben, Du darfst sie loslassen. Die 16-Jährige ist für ihre Schulabschluss- und Lehrstellensituation selbst verantwortlich, nicht ihre Freundin, egal wie stark wer wen beeinflusst hat.

Ich wünsche Dir Alles Gute und dass die zarte Pflanze der Selbstliebe in Dir gedeihen und Blüten treiben darf.
Serafina
30.09.2016, 15:00 Uhr | Snape
Ja, hier melde ich mich wieder.
Meine Tochter ist seit August in der Ausbildung. Sie macht ihr zwar keine große Freude, aber es ist eine gut bezahlte Ausbildung auf der man Aufbauen kann. Natürlich leben mein Mann und ich in der ständigen Angst, dass sie diese wieder abbricht. Sie hat aber als Ziel eine Wohnung oder WG in einer Großstadt. Dafür brauch man Geld. Auch meine 3. Tochter hat jetzt eine Ausbildung begonnen und ist mit ihren 16 1/2 Jahren voll in der Pupertät. Sie versucht jetzt ständig Grenzen zu überschreiten.
Was das Verhältnis zu meiner 2. Tochter angeht ist es immer noch schwierig. Es hat sogar ein neues Level erreicht. Meine 3 Tochter hat ihr nämlich erzählt, was wir (mein Mann und ich) über unsere Tochter so gesagt haben. Auch das ich bei der Drogenberatung war. Als sie das erfahren hat, ist sie schier ausgerastet. Zum Teil kann ich das verstehen.
Zusammen mit meiner jüngsten Tochter sind sie auf mich losgegangen und haben mich auf das übelste beleidigt. Meine beiden kleinen Söhne haben geweint.
Ich bin richtig zusammengebrochen. Sie haben mich dann noch verhöhnt.
Jeden Tag wenn meine 2. Tochter von der Arbeit kommt, dann geht es um das Gleiche. Das ich das allerletzte bin, sowas kann man nicht Mutter nennen. Fehler aus der Vergangenheit werden hervorgeholt und immer wieder aufgewärmt, bis ich alles zugebe und mich entschuldige. Ich habe Fehler gemacht ich habe sie in unseren schlimmsten Zeiten auch beschimpft. Dafür schäme ich mich auch. Aber niemals so wie sie es sagt.
Warum meine jüngste Tochter das macht ist mir klar. Sie möchte am Wochenende fort und hält mir vor andere dürfen das. Das ihre Freunde auch sagen, wie psychisch krank ich wäre. Und das es ihr gutes Recht ist bis 12 Uhr wegzubleiben. Leider hat sie eine Freundin die dafür verantwortlich ist, das sie knapp den Schulabschluss nur erreicht hat und auch nur 1 Lehrstelle letztendlich angeboten bekommen hat. Im Einzelhandel mit dementsprechenden Arbeitszeiten. Dafür kann ich doch nichts.
Die familiäre Situation ist für meinen Mann zuviel geworden. Er wird nächstes Jahr ausziehen. Wir werden uns nicht trennen, er hat sich nur versetzen lassen.
Seine Entscheidung kann ich gut nachvollziehen und bin ihm auch nicht böse.
Vielleicht hört sich das blöd an, ich liebe meine Töchter und will und wollte immer nur das beste. Ich hab alles gemacht. Vorgestern habe ich noch bis 12 Uhr ein Referat mit meiner 2. Tochter gemacht, damit sie keinen Ärger im Betrieb bekommt. Blöd war? Aber sie hat mir vorgehalten, dass ich daran schuld bin, dass sie kein Selbstvertrauen hat, weil ich sie zu allem (Schule) gezwungen habe.
03.01.2016, 17:25 Uhr | dagmita
Lieber oder liebe Snape!
Eine Zwangseinweisung ist nicht "Böse".
Du hast alles versucht, nun musst Du Deine Tochter vor sich selber und Deine kleineren Kinder vor Deiner Tochter schützen.
Scheinbar nimmt sie Drogen, Vielleicht ist sie dazu oder davon auch noch psychisch krank.
Aber auf jeden Fall braucht sie Hilfe.
Und zwar Hilfe, die DU ihr NICHT geben kannst.
Wenn die Ärztin sagt, Du sollst sie einweisen lassen, wird sie wissen, wie das läuft. Frag sie.
Es muss furchtbar sein für Dich. Ich fühle mit Dir.
Aber so macht die Situation euch alle kaputt.
Und Deiner Tochter ist nicht gehofen.
Ich wünsch Dir viel Kraft!!!!!
dagmita
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: dagmita
03.01.2016, 13:52 Uhr | Snape
Hallo Anja,

meine Tochter hatte in der Vergangenheit schon 2 schlimme "Aussetzer". Bei dem letzten Vorfall der jetzt einige Monate zurückliegt war sie zu einem einmaligen Gespräch bei einer Psychologin. Diese riet ihr wohl (wie wir erst jetzt herausgefunden haben) dringend eine Therapie zu machen.
Aufgrund ihrer unberechenbaren Stimmungsschwankungen habe ich diese Ärztin aufgesucht. Natürlich durfte sie mir nichts sagen. Das ist selbstverständlich. Aber sie riet mir meine Tochter einweisen zu lassen. Das war alles.
In den folgenden Wochen wurde es etwas besser und ich habe gedacht, dass wir es geschafft haben.
Aber es ist bei ihr wie eine Welle. Ich kann es schlecht beschreiben. Es geht gut, sie ist gut drauf und dann geht es abwärts.
Jetzt ist wieder so eine Zeit.
Sie hatte auch eine Einladung vom Jugendamt. Die waren sehr bemüht.
Aber sie lehnt jegliche Hilfe ab.
02.01.2016, 17:48 Uhr | AnjaLe
Hallo Snape,

ich habe mir Deine Beiträge gerade durchgelesen.
Was ist denn aktuell das Problem, mit eher das Gegenteil meinst Du ja, das es schlimmer geworden ist? Wie sieht das aus? Die letzten Beiträge sind ja von Mitte Juli. Du beschreibts eine zunehmede Agressivität und das sie nichts machen will (Arbeiten usw.), was aber nicht zwangsläufug auf Drogen oder eine psychische Erkrankung zurückzuführen ist. Gibt es da mittlerweile andere Erkentnise?
So einfach ist es nicht mit einer "Zwangsweinweisung"! Sie ist 19, also volljährig und kann sich nur durch einen Arzt einweisen lassen. Niemand kann sie zu einer Therapie zwingen. Anders sieht es aus, wenn sie öffentlich droht, sich umzubringen, sich selbst oder fremdgefährdent verhält, die Polizei hinzukommt und die Beamten dann auch noch angegriffen würden. Dann würde sie wohl eingewiesen, aber nicht lange dort bleiben, wenn sich keine Anhaltspunkte ergeben würden, die einen Aufenthalt zum Schutze vor sich selbst (z.B. Suizidneigung) oder anderen rechtfertigen würden. Wie sich die Agressivität gegenüber fremden äußert, lässt sich von hier aus natürlich nicht beurteilen. Die Hürde, jemanden gegen seinen Willen in der (geschlossenen) Psychiatrie zu behalten, liegt sehr hoch und Bedarf in der Regel auch eines richterlichen Beschlusses.

LG

Anja
02.01.2016, 15:48 Uhr | Snape
Hallo Ihr Lieben,
ich wünsche Allen hier ein gutes und gesundes neues Jahr.
Leider hat für uns das neue Jahr nicht so gut angefangen.
Die Probleme mit unserer 2. Tochter nehmen nicht ab, eher das Gegenteil.
Wir stehen jetzt vor der schweren Entscheidung sie "Zwangseinweisen" zu lassen.
Ich bin so fertig, dass ich mit niemanden (außer in der Familie) reden kann.
Aber unsere Tochter will keine Therapie machen und ist auch nicht bereit sich in anderer Form Hilfe zu holen.
Die Entscheidung fällt uns schwer, aber wenn es so weitergeht zerbricht die ganze Familie.
Besonders die Kleinen mit 8 Jahren leiden sehr.
Es ist alles sehr traurig
15.07.2015, 08:18 Uhr | marinadiezweite
Hallo snape, ich verstehe dass du ziemlich enttäuscht bist. Und Klausuren schlecht vorbereiten und so weiter, das ist nicht lustig.
Ich versuche nur, die Sache mal aus Sicht deiner Tochter zu sehen. Für sie ist es nämlich auch unglaublich viel Druck. Ich entschuldige da einiges mit ihrer Jugend.
Ich denke nicht, dass sie alles schon richtig macht. Ich denke nur, dass sie auf Druck mit vermehrtem Gegendruck reagiert. Eine andere Verhaltensweise von dir kann da Wunder bewirken. Bisher gibt es einfach zu viel Stress. Und du hast bestimmt mit ganz vielen Dingen recht.
Dazu kommt, du möchtest wahrscheinlich nicht, dass sie auch nur jobbt und keine Ausbildung macht. Geld ist auch knapp bei euch.

Vielleicht hilft es dir, wenn du diese Phase als Übergangsphase siehst. Ich weiß von meinen Kindern, dass sie diese Phase nach dem Abi brauchten. Ich hab auch gedacht, meine Tochter wird wohl nur rumdummen. Aber nach einigen Wochen ist ja auch die Zeit des Kindergeldes vorbei. Ich glaub im August oder so.
Ein Aushilfsjob finde ich sollte daher nicht das Ziel sein. Sondern einige Termine beim Arbeitsamt. Ich stelle mir vor, dass ihr da zusammen mal einen Termin macht. Muß man sowieso wegen Kindergeld. Und dann schaut ihr, ob du mitgehst. Erst wenn sie das auch versemmelt, dann hast du richtig Grund, sauer zu sein.
Seh es mal so, sie kann ja auch nichts dafür, dass du einen 450-Euro-Job hast. Aber Ziel ist nicht, dass sie auch einen kleinen Job hat sondern dass sie eine Ausbildung macht. Wo liegen ihre Interessen?
12.07.2015, 12:49 Uhr | Snape
Hallo Marinadiezweite,
danke für Deine Antwort. Mit vielen hast Du natürlich recht.
Ja, die Freude hält sich in Grenzen. Da ist einfach zu viel passiert. Nachhilfestunden platzen lassen, Nullbock bei Klausuren, Nächtelang weg obwohl am nächsten Tag ein wichtiger Test anstand.
Das geht ganz schön an die Grenzen.
Ich wollte nie ein Superabi. Das will ich bei keinen meiner Kinder.
Aber jetzt einfach zu Hause gammeln? Das geht nicht. Sie macht nichts, ist frech, bewirbt sich nicht. Was soll ich machen? Ich möchte sie ja nicht drängen, aber finanziell ist es sehr eng.
Muss man als Eltern alles hinnehmen.
Ich arbeite auf 450 Euro Basis in einer Fabrik. Muss jeden Cent dreimal umdrehen. Und dann erwarte ich nur, dass sie einen Aushilfsjob annimmt.
Ich denke das ist nicht zuviel.
10.07.2015, 09:37 Uhr | marinadiezweite
Hallo snape, ich möchte auf deine Abschlußsätze eingehen. Man macht alles für seine Kinder. Und dann treten sie nach dir.
Man muß nicht alles für seine Kinder tun. Nichts unmögliches und nichts aufopferungsvolles. Und sie haben auch ein Recht auf eigene Fehler und Entwicklungen. Verhindern kann man viele Dinge nicht. Und wenn die Kinder erwachsen sind, machen sie auch weiterhin Fehler. So wie wir in unserer Jugend und im Erwachsenenwerden auch Fehler gemacht haben.
Sie treten nach dir. Das mußt du nicht zulassen. Geb aber nicht der Jüngeren die Schuld, dass die Ältere schwierig ist. Du schreibst, die Jüngere macht das teilweise auch schon nach. Oder sie reagiert teilweise auch schon so. Abgeschaut? Der gleiche Typ Mädchen? Eigentlich ist das unwichtig. In die Pubertät kommen alle, manche stärker manche schwächer. Ich halte das nicht für gut, der Älteren auch dafür ein wenig die Schuld aufzudrücken.
Jugendliche sind, wie sie sind. Deine Reaktionen darauf spielen die entscheidende Rolle. Du wirkst so resigniert. Man braucht ja nicht jeden Kampf mit den Jugendlichen ausfechten. Ausgehen ist ja nicht respektlos. Rumhängen auch nicht.
Bleibt aber im Gespräch. Es ist sehr schwer, neutral zu bleiben. Doch verhindern kann und sollte man das Ausgehen und Ausprobieren nicht komplett.
Auf der anderen Seite ist auch Hilflosigkeit da. Jugendamt, Beratung. Ist das nicht ein wenig zu viel für ein junges Mädel? Das klingt so nach: ''Ich mag dich nicht, wie du bist, ich will dich zurechtbiegen.'' Ist es nicht sogar gut, dass das Jugendamt sich da nicht mehr reinhängt?
Freude vermisse ich, über das Abi. Klar, ich hätte auch gern tolle Abis und Superzeugnisse. Nur, wenn du dich gar nicht mehr über was freust, wo ist dann die Messlatte?
08.07.2015, 17:05 Uhr | Snape
An alle die mir geantwortet haben erst einmal ein herzliches Dankeschön.
Wollte mich schon eher melden, aber ich war im Krankenhaus. Verdacht Schlaganfall.
Das war ein ziemlicher Schock. Ich versuche jetzt etwas langsamer zu machen, aber das ist sehr schwierig.
Also meine Tochter hat das Abi. Ganz knapp erreicht.
Von der Grundsituation hat sich nichts geändert. Sie ist jetzt fast jede Nacht weg. Außerdem hat sie neue Freunde. Diese sind (laut ihren spärlichen Erzählungen) so zwischen 16 und 17 Jahre alt. Wo die wohnen. Fehlanzeige. Sie macht kein FSJ, keinen Nebenjob, sucht sich keine Ausbildungsstelle nichts. Leider hat uns auch das Jugendamt eine Absage erteilt.
Ein Gespräch mit ihr ist nicht möglich oder sinnvoll, da sie volljährig ist.
Einen Termin bei der Lebensberatung hat sie nicht wahrgenommen.
Meine 3. Tochter ist jetzt auch sehr stark in der Pupertät und will abends weggehen. Außerdem wurden bei den Zwillingen (8 Jahre) eine Leseschwäche festgestellt.
Ich versuche zur Zeit mein möglichstes um alles am Laufen zu halten. Haushalt, Kinder, Arbeit usw.. Aber ich habe das Gefühl, dass die Kinder sehr gut spüren das die Mutter nicht mehr kann.
Ich kann und will mich nicht mehr über meine Tochter aufregen. Vielleicht ist es an der Zeit sie loszulassen. Oft wache ich auf und sehe sie drogenabhängig auf der Straße. Dann bin ich wieder völlig fertig, weil ich dann denke alles falsch gemacht zu haben.
Das schlimmste sind dann auch noch ihre dauernden Vorwürfe. Leider steigt meine andere Tochter auch darauf ein. Man macht alles für seine Kinder und wenn sie können treten sie noch nach dir.
25.05.2015, 13:07 Uhr | Ruba
Hallo Snape,
das Meiste, was Du von Deiner Tochter schreibst ist nicht ungewöhnlich. Sie hat ihr Abi doch immerhin geschafft, ist doch prima. Und längst nicht alle 19jährigen haben eine berufliche Perspektive, viele wollen erst mal einfach nur durchpusten - und das ist auch verständlich.
Warum habt ihr das Taschengeld gestrichen ? Dass sie ihr Zimmer vollmüllt ist doch mehr als normal in dem Alter. Finde ich eine völlig sinnlose Maßnahme.
Das einzige, was mich wirklich stören und irritieren würde ist ihr mieses Benehmen. Beschimpfungen gehen gar nicht. Könnte es auf den Druck zurück zu führen sein ???? Viele Abiturienten sind dermaßen fertig, dass sie irgendwo die Luft rauslassen müssen. Und dann kommt ihr ihr noch ständig mit Forderungen nach Bewerbungsschreiben etc. .
Das Kindergeld wird weiter gezahlt solange sie sich um eine Ausbildung oder einen Studienplatz bemüht. Wäre ein FSJ etwas für sie ? Würde sie gerne ins Ausland gehen ?
Welche Wünsche hat sie denn ???
Macht ihr klar, dass ihr finanzielle Einbußen habt wenn sie nicht irgendwas macht. Das muss nicht unbedingt etwas Langfristiges sein, auch das könnt ihr ihr verdeutlichen.
Versucht mal ein bisschen auf sie zuzugehen und nicht immer so hart zu reagieren.
LG

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