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25.05.2016, 14:26 Uhr | Sanni3110
Hallo Ihr Lieben,

nachdem Ihr mir schon einmal mit wirklich guten Ratschlägen zur Seite gestanden habt, möchte ich mich auch jetzt an Euch wenden, weil wir einfach nicht wissen, was zu tun ist.
Es geht um unsere 11jährige Tochter. Sie hat im letzten Sommer aufs Gymnasium gewechselt, wo sie sich eigentlich auch recht schnell eingelebt hat.
Allerdings wurde ich bereits beim ersten Elternsprechtag darauf hingewiesen, dass unsere Tochter sehr störend sei und teilweise sehr resistent auf Anweisungen reagiert.
Einige Wochen später wurden wir noch einmal zu einem Elterngespräch beim Klassenlehrer eingeladen, wo dieses Verhalten noch einmal erörtert wurde.
Wir haben mit unserer Tochter gesprochen und natürlich gehofft, dass sie einsichtig ist.
Da wir dann auch beim nächsten Elternsprechtag keinen Termin mehr bekommen haben und auch sonst nichts mehr von der Schule kam, sind wir natürlich davon ausgegangen, dass alles gut ist.
Dann kam allerdings am Montag der Schock - wir mussten zum Schulleiter. Dort wurde uns dann offenbart, dass das Verhalten unserer Tochter großes Thema während der Erprobungsstufenkonferenz war und einige Lehrer sogar den Ausschluss vom Unterricht angeregt hätten. Sie würde sich an keine Regeln halten und sei teilweise wohl auch frech. Er sagt uns ganz klar, dass er mit diesem Gespräch die gelbe Karte für unsere Tochter zieht und ein weiteres Fehlverhalten den Unterrichtsausschluss mit sich zieht. Am nächsten Montag muss auch unsere Tochter noch bei ihm vorsprechen.
Natürlich haben wir unser Kind darauf angesprochen - sie ist sich keiner Schuld bewusst bzw. stellt es dar, als sei nichts Schlimmes gewesen, stellt sich bockig und blockt komplett ab.
Außerdem möchte sie, dass ich sie zu dem Termin beim Schulleiter begleite. Ich bin allerdings der Meinung, dass sie da alleine durch muss.
Soviel zur aktuellen Situation - natürlich haben wir nun große Angst davor, dass sie weiterhin uneinsichtig bleibt und nichts an ihrem Verhalten ändert. Hat vielleicht jemand den ultimativen Rat, wie man eine pubertierende 11jährige wieder auf die richtige Spur bringt *exhausted*

Vielen Dank und LG
28.05.2016, 20:55 Uhr | AnjaLe
Hallo

ich denke nach wie vor, das Du jemanden mitschicken solltest, alleine schon als Zeuge. Das kann eine Freundin oder Bekannte von Dir sein, die Du entsprechend bevollmächtigst. Letztendlich geht es um die weitere Schulkarriere Deiner Tochter, das dürfte Dir nicht egal sein. Die Art Deiner Erziehung zur Selbstständigkeit in Ehren, aber eine 11 jährige besitzt einfach noch nicht die nötige Reife, solche Probleme alleine zu lösen. Es wird darauf hinauslaufen, das sie von der Schule fliegt. Die Schulpflicht gilt aber für alle Kinder, auch für die unbequemen, lästigen, nervenden, störenden ... und es ist Aufgabe der Lehrer, auch die zu unterrichten. Denn für alle herrscht Chancengleicheit. Lass Deine Tochter nicht hängen, denn wenn die merken, das von den Eltern kein Gegenwind kommt, haben sie leichtes Spiel.

LG Anja
28.05.2016, 20:15 Uhr | Louise-19
Hallo, Sanni,
egal, was jetzt beim Gespräch mit dem Direktor herauskommt,
ich schlage vor, daß Du die Situation stärker im Auge behältst.

Damit meine ich, egal, was die Tochter erzählt,
rufe von Dir aus beim Klassenlehrer an, und erkundige Dich
nach dem Stand der Dinge,
und frage auch nach anderen Problemen.

Ich denke, egal, was eine 11jährige verspricht,
und wie ernst sie ihr Versprechen meint,
man kann an sie nicht die selben Maßstäbe anlegen wie an
zb eine 16jährige oder gar erwachsene Person.
Viele Grüße,
Louise
27.05.2016, 09:05 Uhr | Sanni3110
Vielen Dank für Eure/Ihre Sichtweise der Dinge.
Allerdings bin ich noch immer etwas verunsichert, wenn es um die Frage geht, ob sie alleine zum Schulleiter gehen soll oder nicht.
Ich tendiere eher dazu, dass sie sich an den Vertrauenslehrer wendet und diesen bittet, an dem Gespräch teilzunehmen. Aufgrund der Tatsache, dass sie so uneinsichtig ist (ich glaube schon, dass sie sich nicht immer "richtig" verhalten hat), denke ich, dass ich ihr durch meine Anwesenheit vielmehr das Gefühl gebe, Ihr Verhalten zu tolerieren.
Ich kann sie nicht unterstützen, wenn sie mir keine Informationen gibt.
Natürlich werde ich Ihr Mut machen, dass sie keine Angst haben muss, aber sie muss auch lerne, dass es zum Leben dazugehört, zu seinen Fehlern zu stehen.
Ich kann nicht ihr ganzes Leben, schützend meine Hand über sie legen.
Und natürlich weiß sie, dass wir immer zu ihr stehen werden.

Dennoch danke ich, für die ausführlichen Antworten. Das ein oder andere werde ich sicher noch für unsere Situation anwenden können. Daumen hoch

LG
26.05.2016, 13:53 Uhr | bke-Georg Reuber
Hallo Sanni3110,

ich unterstütze dahingehend auch die Sichtweise, die eigene Tochter zu begleiten. Letztendlich erfahren Sie das, was ohnehin für Sie als Elternteil wichtig ist. Und vor allem: es ist hilfreich, wenn möglichst viele Beteiligte zusammentreffen. Etwaige Fragen können ja auch zu einer hilfreichen Situation führen: Welches Verhalten müsste Ihre Tochter an den Tag legen, um zu einer anderen Sicht der Lehrer beizutragen? Was genau ist so problematisch? Was können Sie als Familie gemeinsam tun, um die Situation zu entspannen? Kann Ihre Tochter an einem Training teilnehmen? Gibt es Vertrauenslehrer oder Sozialpädagogen, die regelmäßig mit Ihrer Tochter den Verlauf und Möglichkeiten von Selbsteinschätzungen besprechen können?

Wie würden Sie die häusliche Situation im Zusammenleben mit Ihrer Tochter beschreiben?

Beste Grüße
BKE-Georg-Reuber
25.05.2016, 23:23 Uhr | AnjaLe
Hallo,

ich würde mich als erstes mal bei anderen Eltern bzw. beim Elternsprecher erkundigen, was wirklich los ist.

Nicht alles was die Lehrer erzählen muß ja auch stimmen, denn Erprobungsstufe heißt ja auch, in den wahrscheinlich überfüllten Klassen ein wenig Luft zu schaffen oder auf gut deutsch, die Spreu vom Weizen zu trennen. Da spielen nicht nur gute Noten und Leistung eine Rolle, sondern auch Sympathie und wer Gründe sucht, findet auch welche, den einen oder anderen Schüler los zu werden. Dann sind die das Problem los und haben es ihren Kollegen auf der nächsten Schule zugeschoben. Es bedarf schon trifftiger Gründe für einen Unterrichtsauschluss, wie Beleidigungen, Tätlichkeiten, wiederholte Sachbeschädigung uvm.
Wenn ihr meint, das Eure Tochter das Gymnasium schafft, dann lasst Euch nicht einschüchtern. Begleitet sie bei dem Gespräch und verlangt eine lückenlose Dokumentation der Vorfälle. Auch gibt es die Möglichkeit, dem Unterricht beizuwohnen.

Was heißt denn "störend", hat Eure Tochter Probleme mit z.B. ADHS?

LG Anja
25.05.2016, 19:27 Uhr | marinadiezweite
Hallo Sanni, ich an eurer Stelle würde eure Tochter auch zum Schulleitergespräch begleiten. Bin der Meinung, da muss sie nicht allein durch. Denn sie ist sich keiner Schuld bewußt und vielleicht ist es wirklich nicht so richtig klar, wo die Probleme liegen. So erfahrt ihr gemeinsam nochmal, wo die Probleme liegen. Ihr braucht sie ja bei dem Gespräch nicht in Schutz nehmen. Es ist einfach ein Vorteil, wenn nochmal alles besprochen wird. Ich denke, dass die Tochter dann auch konkreter wird, wie sie alles sieht.
Man braucht auch als Elternteil nicht unbedingt werten und weitere Weichen stellen. Später durch die Problemlösung muss sie in der Tat allein durch. Stellt sie selbst die Klassenkameraden oder Lehrer als ungerecht dar, braucht man sich da nicht weiter reinhängen. Das muß sie in der Schule selbst wieder auf die Reihe bringen. Ein Klassenwechsel ist eventuell gut.

Treffer: 7

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