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31.10.2016, 18:01 Uhr | StefTri
Hallo zusammen,

ich bin wirklich Ratlos und wende mich deswegen an Euch hier.
Aber mal von vorne..

Mein Sohn 16- bis vor einem Jahr immer der liebste Mensch auf der Welt, hat sich so verändert, dass ich nicht mehr weiß was ich tun soll.

Anfang des JAhres war der erste Vorfall, wir durften ihn völlig betunken von der Polizei abholen. Im Juli wurde er kontrolliert und mit 0,3 gr. Gras erwischt. Das gab ne Auflage vom Jugendgericht er muss Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten (FRED) teilnehmen. Am Samstag wäre da sein letzter Termin gewesen.

Letzten Samstag wurde er von der Polizei kontrolliert, diesmal hatte er gute 8 gr. Gras bei sich. Heute war der Termin bei der Polizei

Ich weiß echt nicht mehr weiter, sein kompletter Freundeskreis besteht aus so Leuten und ich weiß nicht was wir als Eltern tun können, damit er sich von denen Fernhält.

Kann mir vielleicht jemand Ratschläge geben?

Danke und viele Grüße
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: StefTri
10.11.2016, 09:47 Uhr | Lorino2
Hallo StefTri,

mir ging es ähnlich wie dir/euch.
Mittlerweile ist mein Sohn 19 Jahre und er kommt so langsam wieder in die Spur *wink*´. Bei ihm war es sogar so schlimm, dass er ca. 1/2 Jahr vor seinem Realschulabschluss die Schule geschmissen hat und er zu Hause kurz vor einem Rauswurf stand.
Ich habe mir hier damals auch viele Tipps geholt und ich war auch bei einer Drogenberatung. Das wichtigste, was mir dabei im Gedächtnis geblieben ist, war: Verliere nie den Kontakt zu Deinem Kind!
Auch wenn es mir manchmal ECHT schwer gefallen ist, ich habe ihn nicht aufgegeben. Und darüber bin ich jetzt echt froh.
Wir können mittlerweile wieder miteinander reden (nicht immer, aber immer öfter) und hier zu Hause ist es wesentlich entspannter als noch vor 1-2 Jahren.

Mein Rat an dich/euch: Lass ihn seine Erfahrungen selber machen! Zuhause muss er sich allerdings an eure Regeln halten. Zieh zu, dass er die Schule beendet (egal wie).

Alles Gute für euch!
LG
Lorino
Lorino2
03.11.2016, 09:54 Uhr | marinadiezweite
Hallo StefTri, die Probleme, die du mit eurem Sohn beschreibst, sind schon gravierend. Aber sie sind auch nicht ungewöhnlich. Irgendwann kommt halt jeder Junge, jedes Mädel, in die Pubertät. Egal, wie lieb sie vorher waren. Jetzt wird ausprobiert. Wenn nicht mit 16, dann später. Ich wäre gewiss auch nicht begeistert. Alkohol, Drogen. Das sollte nicht verharmlost werden. Es sollte aber auch nicht eine zu große Gewichtung bekommen. Irgendwie machen alle Jugendlichen das mal durch, probieren aus. Sie von der Polizei abholen ist meist ein hilfreicher Schock.
Klar, ihr fragt euch, warum er aus ''Fred'' nicht gelernt hat. Letztlich, weil er es noch nicht will. So richtig schlimm sind die ''Strafen'' ja nicht. Da lockt das ganze noch viel zu stark. Ich denke, dass er jetzt statt Strafen auch mehr Gespräche und Verstehen braucht. Vor dem Verbieten des Stoffs, des Alkohols und vor allem der Freunde kommt einfach das Verstehen, was das ganze reizvoll macht. Ihr könnt ihn nicht von der Freundesgruppe fernhalten. Und ich denke, das ist auch nicht erstrebenswert. Soonst müsstet ihr Verbote aussprechen. Ihr könnt auch nicht immer stets und ständig überall dabei sein.
Ich finde die Tipps gut, dass ihr schaut, was der junge Mann sonst so an Quallitäten hat. Reduziert ihn jetzt nicht auf einen bösen Buben, der alles ausprobiert. Was macht die Schule, was die Freizeit. Was liebt er?Bei welchen Gelegenheiten wurde er übrigens erwischt von der Polizei? Notfalls kann man als Eltern Ausgehzeiten einschränken in Absprache mit dem Sohn.
Ich will den Alkohol und den ''Stoff'' übrigens nicht verharmlosen. Sobald junge Leute den Führerschein haben, kommt den Null Promille und den Drogen eine besondere Bedeutung zu. Spätenstens dann müssen sie gelernt haben, dass es nicht nur um Verbote und Polizei geht. Sondern um Fahrtüchtigkeit.
02.11.2016, 10:53 Uhr | bke-Georg Reuber
Hallo StefTri,

die von Ihnen beschriebene Thematik ist für viele Eltern ein Erfahrungsthema. Daher wünsche ich Ihnen hier viele Antworten und Sichtweisen von anderen Eltern. Ich arbeite seit längerem mit Jugendlichen, die aus der "Probierfalle" nicht mehr herauskommen oder schon sehr stark konsumieren. Leider wird in den Medien und generell in der Öffentlichkeit nicht immer klar unterschieden zwischen Realität und Rhetorik. Regelmäßiger Konsum von THC führt in aller Regel zu starken Einbußen - in der Wahrnehmung, im Denken und der Emotionalität. Sicherlich - es gibt sie, die Personen, die ab und an sehr kontrolliert konsumieren. Häufig wird aber ein regelmäßiger Konsum mit "Ab und Zu" verwechselt oder aufgrund positiver Erfahrungen Schwerstkranker legitimiert.

Kein Wunder, dass viele Eltern hilflos sind. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich halte Ratschläge für schwierig, es ist immer in Ihrer individuellen, familiären Situation nach Lösungen zu suchen. Und ich denke, wenn Sie es wollen, werden sich Türen öffnen. Ich kann Ihnen kurz die Wirkfaktoren der Arbeit mit Eltern und ihren Kindern beschreiben. Hilfreich war aus meiner Sicht die Fokussierung auf das, was möglicherweise zu kurz gekommen ist. Ich vermeide in der Arbeit mit Familien absolut die Konsumthematik, weil sich die Problemfixierung auf das "Rauchen" ebenfalls chronifiziert hat.

Was war hilfreich?
- Familienrunden und das Neu-Erleben von Beziehungen,
- das Erfinden von Autonomie und Wertschätzung für die Kids
- Stimulierende und grenzerfahrende Freizeitangebote für die Kids (Klettern, Überlebenstraining im Wald oder an Gewässern auch mit deren Freundeskreis, Tauchen)
- Coaching und pushen der Kids (Welche Fähigkeiten möchten sie erlernen? Was möchten sie gut beherrschen?)

Ebenfalls kann ich Elternrunden der Suchtberatungsstellen empfehlen. Und sicherlich werden Sie die Thematik gut im Auge behalten, um im Bedarfsfall entsprechende Unterstützung zu bekommen.

Mit besten Grüßen
Ihr bke-Georg-Reuber
02.11.2016, 08:49 Uhr | Pauliprinzessin
Hallo,
in dem Alter probieren sie nun mal aus- Gras ist heutzutage vollkommen normal und wird in der Bevölkerung in Maßen auch nicht als Problem angesehen- man darf sich halt nicht erwischen lassen.
Genau wie eben so manch ein Jugendlicher erst mit Pampers auf der Kinderstation aufwachen muss um zu begreifen, dass Alkohol in Mengen keine gute Idee ist.

Du kannst ihn nicht 24 Stunden einsperren oder überwachen. Und mit erhobenen Zeigefinger Belehrungen von dir geben wird bei deinem Sohn auf taube Ohren stoßen.

Da er jetzt schon wieder erwischt wurde, wird er dafür erneut belangt werden. Schlimmstenfalls kommt er mal für 4 Wochen in den Jugendknast. Dass er deshalb auf die schiefe Bahn gerät und sein Leben nicht wieder ordnet ist damit aber nicht garantiert. Vielleicht hilft der Schock.

Wenn alles komplett aus dem Ruder läuft, er gegenüber euch schlechtes Benehmen an den Tag legt, schulisch nachlässt oder gar nicht mehr hin geht wäre die letzte Konsequenz, dass er in ein betreutes Wohnen für Jugendliche kommt.

Aber vielleicht habt ihr Glück und diese Ausprobierphase ist ruck zuck wieder vorbei.

Ich hab ja enormen Respekt vor sämtlichen Drogen, weiß aber auch dass meine Stiefsöhne gelegentlich eine Tüte in der Runde rauchen. Nicht bei mir in der Wohnung, das ist klar verboten und auch nicht in meinem Beisein. Sie wissen was ich davon halte, aber ändern kann ich es deshalb nicht. Mein Töchterlein ist erstmal Alkohol geheilt nachdem sie die Nacht auf dem Badezimmer Fußboden verbringen musste und die Kloschüssel ihr bester Freund war und auch meine Nichten mussten einmal von der Straße gekratzt werden dann war die Sache mit dem Alkohol durch und sie wollten es nicht noch mal . Ist eigentlich nicht anders als mit Kleinkindern, man kann sich den Mund fusselig reden, es muss erst ausprobiert werden, dann ist das begreifen erledigt.

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