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16.01.2017, 10:36 Uhr | Karen81
Hallo zusammen,

am Freitag, den 13. ist es bei uns eskaliert...

Mein Sohn war schon seit einiger Zeit in einer kompletten Anti-Haltung gegenüber seinem sozialen Vater und seiner Schwester. Mein LG konnte machen, was er wollte, er wurde nur zurückgewiesen und ignoriert. Zusätzlich provozierte mein Sohn ihn immer mehr, indem er ihn "unabsichtlich" anrempelte, einfach das Licht ausmachte usw.

Mir gegenüber verhielt er sich meistens einigermaßen normal, wollte aber auch immer wieder demonstrieren, dass er der Boss ist und beschwerte sich fortlaufend über meinen LG und wie "häßlich, dumm, nervig und peinlich der doch sei. Meinen LG macht diese Nicht-Akzeptanz wirklich fertig und er ist schon in Therapie deswegen.

Außerdem sind wir bei einer Beratungsstelle und es konnte auch immer geholfen werden. Wir haben humane Regeln, an die sich Sohnemann halten muss ( 2 x die Woche mindestens zusammen Abend essen, Handy unter der Woche ab 20:15 abgeben, Tisch abräumen)

Diese Regeln versucht er zu umgehen, und es wurde in der letzten Woche immer schwieriger diese durchzusetzen.

Leider benimmt er sich gegenüber seiner vierjährigen Halbschwester richtig fies. Er macht sie nur runter und stößt sie gegen den Kopf. Sie versteht die Welt nicht mehr, weil es früher ganz anders war und versucht es immer wieder. Er ignoriert sie weitgehend oder aber stellt ihr Beinchen oder äfft sie nach.

Letzten Freitag nun saßen wir beim Essen und meine Tochter fragte ihn, ober er auch einen Lutscher wolle, sie hätte einen für ihn aufbewahrt. Da er nicht antwortete sagte mein LG, dass er ihr ruhig antworten könne.

Das war zuviel...er fing mit solch einer aggressiven Tonlage an, meinen LG anzumachen, dass dieser richtig blass wurde und langsam auch wütend. Ich glaube, da hatte sich einiges angestaut bei ihm. Mein Sohn titulierte meinen LG u.a. als "Opfer" und war richtig in Rage. Mein LG schaffte es diesmal nicht ruhig zu bleiben und es entstand ein richtig unschöner heftiger Streit bei dem mein LG meinem Sohn leider auch sagte, er solle doch zu seinem Vater ziehen, wenn der so viel besser sei.

Leider war das noch nicht das Ende...beim Tisch abräumen, rempelte mein Sohn meinen LG einige Male an und ging auf ihn los. Wäre ich nicht dazwischen gegangen, hätten sie sich wahrscheinlich geprügelt. Ich habe dann meinem Sohn gesagt, ich würde ihn jetzt erstmal zu seinem Vater bringen um Abstand zwischen die beiden zu bringen.

Wir haben zusammen ein paar Sachen gepackt und ich habe ihn hingefahren. Er meinte, dass er eigentlich nicht zu Papa wollte, aber uns würde er auch nicht ertragen können, vor allem meinen LG würde er hassen.

Ich weiß einfach nicht, ob ich das richtige getan habe...bei meinem Ex verhält er sich vorbildlich und ist zu allen lieb und willkommen ist er auch. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich ihn "abgeschoben" habe. Aber ich konnte in dem Moment einfach nicht mehr und dachte, das wäre das beste erstmal.

Ich habe ihm auch gesagt, dass er jederzeit zurück kann wenn er bereit ist, sich zumindest einigermaßen anständig den anderen gegenüber zu verhalten. Viel verlange ich nicht von ihm, aber diese extreme Anti-Haltung geht auch nicht in meinen Augen, und Beleidigungen und aggressives Verhalten auch nicht.

Wascht mir ruhig den Kopf, ich weiß nicht, ob ich vielleicht alles falsch gemacht habe und unser Vertrauen jetzt für immer kaputt ist. Ich leide sehr unter der Situation, aber so wie es vorher war, war es auch nicht zu ertragen... *sad*

Liebe Grüße

Karen
02.02.2017, 12:36 Uhr | -serafina-
Hallo Karen,

ich finde, Du machst das gut! Der junge Mann ist ja ist ziemliches Schlitzohr. Wenn er jetzt lernt, dass sein Einflussbereich begrenzt ist, Deine Liebe aber nicht, lernt er wahrscheinlich was fürs Leben!

Das ist sicher ganz schön schwierig für Dich und die Versuchung groß, ihm zu beweisen, dass Du eine "gute Mutter" bist. Aber ich glaube, er weiß es an sich ganz genau. Aber so ein paar Schuldgefühle würden Dich ja vielleicht doch noch manipulierbar machen, was Deinen LG angeht...
Serafina
31.01.2017, 07:34 Uhr | minze
...nachmittags sagte er mir am Telefon, ich hätte mir ein Eigentor geschossen damit, dass ich ihn zu seinem Vater gegeben habe und ich sei eine schlechte Mutter. Ich hätte meinen LG rausschmeißen müssen...



Na ja. Das ist meiner Meinung auch eine Trotzreaktion. Er weiß genau, wie sehr dich das trifft.
Wäre es denn so schlimm, wenn er beim Vater bliebe? Vielleicht solltest du den Gedanken mal zulassen? Wie geht es dir dabei? Immerhin ist bei Euch daheim dann erstmal Ruhe!

Wenn du ihm das vermittelst (dass du einverstanden bist), nimmst du ihm den Wind aus den Segeln.
Dass du ihn weiterhin liebst, hast du ihm ja schon gesagt, und kannst du auch wiederholen.
Aber gegenüber deinem Lebensgefährten muss er sich benehmen, und dich zu trennen, ist natürlich überhaupt keine Option. Dass muss er kapieren (und tut er vielleicht grade).
30.01.2017, 20:11 Uhr | BabyOne
Hallo Karen,

ich würde diese Aussage als ein Zeichen von Trotz ansehen. Dein Sohn mag nicht die Verantwortung übernehmen dafür wie er sich verhalten hat. Denn eigentlich müsste er ja zugeben, dass sein Verhalten nicht in Ordnung war, und Besserung geloben. Das ist unbequem. Viel leichter ist es, der Mutter die Schuld zuzuschieben und zu sagen "sie wird schon sehen, was sie davon hat".

Deine Antwort war genau richtig. Bleib nur weiter so klar und eindeutig und gib ihm Zeit. Vielleicht reift da noch ein wenig Erkenntnis.
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
30.01.2017, 10:45 Uhr | Karen81
Vielen Dank für Eure Meinungen, sie sind sehr hilfreich für mich.

Letzte Woche fragte ich meinen Sohn, ob wir nicht die Tage mal reden sollten, aber er wollte nicht und sagte mir, er wolle beim Papa bleiben.

Das war echt ein Schlag für mich...nachmittags sagte er mir am Telefon, ich hätte mir ein Eigentor geschossen damit, dass ich ihn zu seinem Vater gegeben habe und ich sei eine schlechte Mutter. Ich hätte meinen LG rausschmeißen müssen...

Ich bin aber ruhig geblieben und habe ihm nur noch mal abends geschrieben dass ich keine schlechte Mutter sei sondern eine gute, weil ich ihm Grenzen setze. Einer schlechten Mutter sei das alles egal und die würde sich gar nicht um ihn kümmern.

Naja, er kam weiterhin jeden Morgen nach Hause seine Verpflegung für die Schule abholen und am Wochenende kam er mit auf eine Familienfeier. Dort war er auch gut gelaunt und lieb und ich bekam sogar einen Kuss und Umarmungen *laughing*

Heute morgen hat er sogar seiner Schwester einen Kuss gegeben, sie hat sich sehr gefreut.

Nach Hause will er trotzdem nicht...ich bin langsam doch relativ sicher, dass er schon vorher oft mit dem Gedanken spielte zu seinem Vater zu gehen und sich nicht traute um mich nicht zu verletzen...ich habe ihm ganz klar gesagt, dass ich ihn immer liebe, und auch wenn er zu Papa will, bleibt meine Liebe immer gleich für ihn und ich kann das sehr gut verstehen.

Na, mal sehen wie sich das noch entwickelt...ich hoffe einigermaßen gut.

LG
26.01.2017, 15:24 Uhr | -serafina-
Hallo Karen,

ich würde auch der Lehrerin die Hintergründe erklären. Je besser Ihr Erwachsenen alle miteinander vernetzt seid, desto mehr Halt gibt das Deinem Sohn. Auch wenn er die Erwachsenen sicher lieber etwas gespaltener hätte, darf man mit 14 ja ruhig wollen.

Irgendwie braucht er Hilfe... Gleichzeitig ist es auch haltgebend und hilfreich für ihn, wenn Du klar bist. Andere tyrannisieren geht gar nicht. Er muss lernen, über Gefühle zu sprechen, anstatt nur wild zu agieren. Finde ich auch gut, dass Du Deine kleine Tochter da aus seiner Schusslinie herausgenommen hast.

Die Idee, dass Dein Lebensgefährte eine andere Rolle einnimmt, finde ich interessant. Einerseits. Andererseits bist Du dann die einzige Erziehungsperson - falls er wieder bei Euch einzieht - was für Dich eine erhebliche Belastung (und womöglich Überlastung) darstellen würde, so wie die Dinge liegen.
Serafina
25.01.2017, 08:30 Uhr | marinadiezweite
Hallo Karen, ich pflichte Babyone bei. Es ist nicht nur dein Problem mit der Schule. Momentan ist es das Problem des Vaters, da sich dein Sohn dort aufhält. Und so langsam kann auch dein Sohn Verantwortung übernehmen. Mir scheint, dass er gern auch ein wenig die Verantwortung auf alle abwälzt. WEißt du, du kannst nicht immer für FRieden sorgen. In der Schule ist dein Einfluss eher gering. Da muß der Sohn sich so langsam auch mal Mühe geben.
Dein Mann und du, ihr solltet beide nicht mehr die Puffer sein. Und auch nicht mehr Opfer und Ausgleicher. Ich hab den Eindruck, dass du dich da ein wenig schuldig fühlst. Irgendwo ist es wohl jetzt an der Zeit, dass der Sohn versteht. Er kann nicht einfach alle auseinanderbringen oder aufmischen. Wie ich schon mal geschrieben habe, finde ich es erstaunlich, dass dein Mann wegen der Belastung Hilfe in Anspruch nehmen muss. Ich persönlich meine aber, dass dein Mann solche Situationen meiden sollte, wo er deinen Sohn massregelt. Das ist schwer, denn die Zankereien mit eurer Tochter finde ich schon sehr schlimm von dem Jungen. Aber es ist einfacher, wenn du diesen Part der Erziehung klarer übernimmst.
Wenn der Sohn die Abendbrotzeit nutzt für Stress, kann er ja gern fernbleiben. Das will er wahrscheinlich damit auch erreichen.
Falls der Sohn zu euch zurückkommt. Überlegt euch vorher, wer die Erziehung übernimmt. Ich glaube, ihr solltet so eine Regelung treffen, dass dein Mann alles mehr aus Distanz betrachtet. Heißt, wenn der Sohn ungemütlich ist, muss kein gemeinsames Abendbrot sein. Dann kann er genauso auf sein Zimmer gehen und man kann später reden. Man kann auch versuchen, die Situation umzudrehen. Von Schule reden oder von Dingen, die gut laufen. Was sind die beruflichen Pläne und so.
Patchwork ist sehr schwer. Und ich kann mich erinnern, dass meine Kinder sich auch nur von mir was auftragen ließen. Und es auch machten, da mein Mann oft sehr streng war. Und meinte, er müsste mich auch noch beschützen. Das ist für einen Jugendlichen gefühlt oft zwei gegen einen.
Und was gemeinsam machen müssen die beiden auch nicht. Vermeidet alle Situationen, wo dein Mann sich beteiligen müsste. Ich denke, es ist ganz gut, wenn er in Zukunft einen ganz anderen Part übernimmt. Und ihr euch beide als Ehepaar auch gemeinsame Zeit ohne den Sohn gönnt. Vielleicht noch ein zwei Jahre, dann geht er sowieso viel eigene Wege. Dann ist er vielleicht froh, wenn er mal abends bei euch sitzen darf.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
24.01.2017, 18:59 Uhr | BabyOne
Hallo Karen,

ich an Deiner Stelle würde bei der Lehrerin einfach um Verständnis bitten und ehrlich schildern, dass es da familiär derzeit etwas holprig läuft. Wenn er ernsthaft gegen Regeln verstößt und nicht nur einfach etwas pampig ist, dann ist es natürlich Sache der Lehrer, eventuell auch unangenehme Konsequenzen zu verhängen, und damit muss er dann eben auch leben. Ich würde auf jeden Fall den Vater über die Anrufe informieren und der Lehrerin auch sagen, dass sie sich derzeit vorrangig beim Vater melden sollte, weil der Junge derzeit ja dort wohnt. Dann musst Du Deine Nerven damit nicht belasten, und der Vater bekommt gleich mal mit dass der Sohn sich eben nicht bloß bei Dir daneben benimmt.
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
23.01.2017, 09:35 Uhr | Karen81
Guten Morgen...

nachdem Sohnemann anscheinend davon ausging, dass wir ihn mit Kusshand jederzeit wieder aufnehmen würden und er diesbzgl. schon Forderungen stellte, ist er jetzt unsanft auf dem Boden der Realität gelandet.

Ich habe ihm deutlich gemacht, dass wir nur bereit sind, dem ganzen noch mal eine Chance zu geben, wenn sich einiges zu Hause ändert.

Am Wochenende werden wir also ein langes Gespräch führen und Vereinbarungen sowie Konsequenzen festlegen.

Was mich zur Zeit quält, ist allerdings die Schule...mir war klar, dass die Situation Auswirkungen auf sein Verhalten in der Schule haben würde. Er benimmt sich dort provokativ und pampig und nervt wohl alle gewaltig.

Die Lehrerin hat mich schon zwei mal kontaktiert, das hat sie bislang innerhalb von anderthalb Jahren noch nie getan.

Da seine Schullaufbahn schon von Anfang an holprig war, bin ich seit diesen anderthalb Jahren zumindest beim Thema Schule etwas entspannter geworden und drehe jetzt wieder am Rad...ich male mir halt aus, was er sich alles durch sein Verhalten kaputt macht und das zehrt an mir...

Vielleicht habt ihr noch einen Tipp wie ich mich hier verhalten soll.

Liebe Grüße
21.01.2017, 17:51 Uhr | BabyOne
Hallo Karen,

ich finde auch dass Du genau das Richtige getan hast und Dir deswegen auf keinen Fall Vorwürfe machen solltest. Zum Glück ist der Vater da und in einem solchen Fall auch bereit einzuspringen!

Ideal wäre es, wenn der Vater auch darüber hinaus bereit wäre mit Dir an einem Strang zu ziehen und dem Sohnemann deutlich zu sagen, dass so ein Verhalten auch von ihm nicht gewünscht wird. Dass der Sohn sich dort im Moment brav verhält bedeutet im Übrigen nicht, dass das auf Dauer auch so bliebe... Und (meiner Vorstellung nach) sollte es eine Aussprache und gemeinsam vereinbarte Regeln für ein Miteinander geben, bevor der Sohn zurückkommt. Wenn Dein Lebensgefährte allein wegen des Verhaltens Deines Sohnes schon in Therapie ist, bedeutet das ja, dass dieses Verhalten schon länger andauert und ziemlich massiv ist. Das grenzt an Körperverletzung.

Man sagt ja auch, dass Jungen gerade in der Pubertät mehr den Vater als die Mutter brauchen. Vielleicht wäre es an der Zeit, dass Dein Sohn generell mehr Zeit beim Vater verbringt oder auch ganz dort hinzieht.
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
17.01.2017, 14:18 Uhr | Karen81
Vielen Dank für die Antworten, sie helfen mir auf alle Fälle, mir nicht die ganze Zeit Vorwürfe zu machen!


Alles nicht so einfach...es tut mir aber sehr gut, mich hier auszutauschen...danke dafür!

Liebe Grüße

Karen
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Karen81
17.01.2017, 13:05 Uhr | bke-Robert-Baldini
Hallo Karen81,

schön, dass Die zu uns gefunden haben. Ich heiße Sie in unserem Kreis herzlich willkommen.

Auch ich finde, dass Sie nichts falsch gemacht haben, als Sie Ihren Sohn zu seinem leiblichen Vater gebracht haben. Damit haben Sie die Situation erst einmal entzerrt.
Dies sollte aber eine Ausnahme bleiben, da ansonsten die Gefahr besteht, dass Ihr Sohn den Aufenthaltswechsel in Konfliktsituationen zur Gewohnheit werden lässt, statt sich auf deren Lösungen im Rahmen von Vereinbarungen einzulassen. Wenn er Regeln umgeht, ist zu prüfen, ob die Konsequenzen dafür von Vorneherein feststanden und auch umgesetzt wurden. Absprachen ohne Festlegung von Konsequenzen haben keine Verbindlichkeit.
Im Hinblick auf Ihren Lebenspartner halte ich es für wichtig, dass Sie beide versuchen, eine gemeinsame Linie zu entwickeln, um es Ihrem Sohn zu erschweren, Sie auseinander zu dividieren.
Die Beratung in der Beratungsstelle sollten Sie weiter in Anspruch nehmen, zumal sie Ihnen „auch immer geholfen“ hat.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe

mit besten Grüßen

Bke-Robert-Baldini
16.01.2017, 19:45 Uhr | marinadiezweite
Hallo Karen81, erstmal vorweg finde ich, dass jeder Fall anders gelagert ist. Deshalb kann es richtig sein oder nicht richtig, ein Kind in der Pubertät zu seinem leiblichen Vater zu geben. Ich finde es aber gut, dass du das so gemacht hast. Ich nehme an, dass dein Sohn sich irgendwann überlegt hat, wie kann man einen neuen Partner der Mutter wieder los werden. Kinder eträumen sich ja gern mal eine heile Welt. Dein Partner hat da sicher am Anfang sehr verständnisvoll reagiert. Und du auch, Regeln aufstellen. Ansprechen, auch deinen Partner in Schutz nehmen. (Was eigentlich so nicht gut ist) Aber dazu später was. Es war nicht nur eine Grenze überschritten. Das ZUsammensitzen ist noch gar nicht mal das Schlimme, dass er da nicht mitmachen will. Dieses absichtliche Rempeln, das heißt glaub ich auch:''Reagier mal, tu mir was, damit ich was gegen dich vorweisen kann'' Dein Partner ist wohl noch fast zu weich. Leidet, statt dem was entgegenzusetzen. Was man entgegensetzen könnte, da hab ich leider keinen Tipp.
Insofern finde ich das völlig richtig, wie du gehandelt hast. Auch mit der Kleinen, das ist keine schöne Sache. Oft streiten sich Geschwister ja, die altersmässig weit auseinanderliegen. DAs ist nicht nur eine Patchworkproblematik. Es ist auch die der ganz anderen Bedürfnisse. Aber das geht gar nicht. Und da muß definitiv der große vernünftig werden.
Zur Sprache kommen sollte mal die komplette Familiensituation. Warum geht er so mit seiner Halbschwester um? Wo kann er, so er wieder zurückkommt, neben besonderen Pflichten als Großer auch paar mehr Rechte als Großer bekommen?
Dein Partner ist in Behandlung, dein Sohn sagt ''Opfer'' zu ihm. Irgendwie sollte das Ziel sein, dass dein Partner souveräner wird. Dein Sohn muß deutlich merken, dass er deinen Partner nicht einfach rempeln und kleinmachen kann. Und dazu braucht dein Partner so eine Art Selbstbewußtseinstraining. Denn es ist nicht von Vorteil, wenn du deinen Partner verstärkst. Insofern finde ich es gut, dass ihm der Kragen geplatzt ist.
Denn dein Sohn muß zwar deinen LG nicht gerade lieben, schon gar nicht kann er Vaterersatz sein. Aber respektieren von beiden Seiten.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
16.01.2017, 12:42 Uhr | -serafina-
Hallo Karen,

ich finde, Du hast gut reagiert. Erstmal auseinander. Es ist ja in gewisser Weise auch komfortabel, dass es da noch den leiblichen Vater gibt und Dein Sohn dort willkommen ist. Wie gut könnt Ihr miteinander - wäre da ein Weg, als Erwachsene gemeinsam zu handeln? Ich denke, wenn dein 14-Jähriger so austickt, ist es auch wichtig, Deine Tochter zu schützen. Das verstört sie ja auch, was da passiert.

Und Du selber bist ja auch unglücklich, das verstehe ich gut. Das Gefühl, ihn abgeschoben zu haben. Aber manchmal kann man es nur falsch machen - so oder so. Und die Grenze für Deinen Sohn war spürbar und notwendig. Vielleicht kommt er ja auch ein bisschen zur Besinnung und Ihr könnt über Eure Situation reden - vlt. zunächst einmal Du und Dein Junge allein?

Was mich erstaunt: Ihr seid ja schon ganz lange ein Paar, Du und Dein Partner, habt ja auch eine 4-jährige Tochter, also muss es doch ganz gut gelaufen sein mit Euch Vieren. Kam diese massive Ablehnung plötzlich? Ist irgendetwas passiert im Leben Deines Sohnes?

Hoffe, Du bekommst noch viele hilfreiche Antworten.
Serafina

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