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17.03.2017, 20:18 Uhr | Antonia-Luise
Hallo,

meine Tochter ist 17, wird in einem halben Jahr 18, ich bin alleinerziehend.
Ich würde gerne wissen, wie Absprachen und Regelungen in anderen Familien gehandhabt werden, ob es bei euch für Jugendliche dieses Alters überhaupt noch welche gibt.

Ich bin keine Glucke, aber natürlich auch nicht ganz frei von Ängsten, wenn sie unterwegs ist. Das heißt, ich kann innerlich recht gut loslassen, wenn ich weiß, wo sie ist und mich zudem darauf einstellen kann, wann/ob sie zurück kommt. Ist nämlich auch ein Unterschied, ob ich allein Zuhause bin (super...Entspannung...Ruhe...) oder sie -peng- reinschneit mit 1 oder 2 Freunden, Musik hört usw. usw. Ich muss und will nicht jeden Schritt kennen, aber den groben Zeitplan schon, nur dann kann ich abschalten.

Nun meint sie, es ginge mich nichts an, wann sie was macht. Wenn sie sich z. B. nach Schulschluss entscheidet noch bummeln zu gehen, etwas zu unternehmen und dann erst abends wiederkommt, ist es in ihren Augen total unangemessen, mich (kurz, per sms) informieren zu sollen. Meine Sorgen seien mein Problem und wenn sie wochentags um 22 Uhr noch nicht da sei, dann könne ich mir ja ab da immer noch Sorgen machen. Und bald ist sie eh 18, da kann sie machen, was sie will und auch kommen u. gehen, wie es beliebt.

Grundsätzlich freue ich mich auch bereits sehr auf ihre Volljährigkeit und dass ich dann "raus" aus der Verantwortlichenrolle bin, allerdings sind wir hier immer noch eine familiäre "Wohngemeinschaft" und dazu gehören auch gewisse Absprachen: Essen wir zusammen, wer ist wann weg etc.
Um kein Missverständnis entstehen zu lassen: Es geht mir nicht um Erlauben/Nicht erlauben, sondern nur um Absprache und Information.
Wie macht ihr das??

Für Antworten wäre dankbar: Antonia-Luise
26.04.2017, 13:02 Uhr | Rita68
Hallo Antonia-Luise,

wie geht es Dir denn mittlerweile?

Ich kenne das Problem auch nur zu gut und bitte meine Tochter (wird im Mai 17) immer, wenigstens kurz Bescheid zu geben, wenn sie unterwegs ist.

Möchte einfach nur wissen, dass sie noch lebt bzw. wo sie ist und wann sie in etwa heimkommt.
Denke, das sollte in einer Familie normal sein, aber die Kinder sehen das natürlich ganz anders *angry*
Sage meiner Tochter auch, wohin ich gehe und wann ich in etwa heimkomme, denn wenn ich das von ihr verlange, sollte ich auch mit gutem Beispiel vorangehen sonst wird das Ganze unglaubwürdig.
Habe ihr oft gesagt, dass ich ihr weder hinterherspionieren will, noch muss ich alles bis ins Detail wissen. Aber solange wir zusammen wohnen, möchte ich schon Bescheid wissen und auch für mich planen können.
Meist klappt es recht gut und ich hoffe, dass das auch so bleibt, wenn sie erstmal 18 ist *wink*
Leben ist so...
18.03.2017, 13:52 Uhr | bke-Frida-Steffen
Hallo Antonia-Luise,
herzlich willkommen im Forum der blei online Beratungsstelle.
Mein Name ist bke Frida Steffen und ich möchte gerne etwas zu ihrem Beitrag schreiben.
Sie schreiben übe ihre 17,5 jährige Tochter, die keinen Sinn für sich darin sieht ihre kurzfristigen Unternehmungen ihnen mitzuteilen.

Wie häufig kommt es denn überhaupt vor, dass sie z.B. mittags nicht nach Hause kommt?
Vielleicht macht es Sinn es anders herum zu handhaben. Sie sagt ihnen bescheid wenn sie zum Essen kommt, ansonsten wird sie nicht mit eingeplant.
Das gleiche gilt vielleicht auch für den Abend. Wenn sie bei zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht zu hause ist muss sie sie informieren.

Natürlich kann man verstehen, dass sie gerne klare Absprachen wollen um sich entspannen zu können und klare Strukturen haben wollen wann wer wie nach Hause kommt.
Das ist sicher die eine Seite.
Auf der anderen Seite steht aber die Spontaneität der Jugendlichen. Ganz spontan zu entscheiden, dass man nun etwas ganz anderes möchte als eigentlich gedacht.
Da ist es nicht in den Überlegungen der Jugendlichen ob das nun den Eltern so passt oder nicht.

Deutlich ist, dass beide Seiten Bedürfnisse haben und die im Moment nicht immer kompatibel sind.
Es macht Sinn, dass man den Jugendlichen signalisiert, dass man deren Situation verstehen kann, ganz spontan zu sein und auf der anderen Seite stehen ihre Bedürfnisse nach Erholung und Entspannung.
Kann man gemeinsam überlegen welche Lösungsmöglichkeiten mit Kompromissen auf beiden Seiten geben könnte, damit keiner das Gefühl hat der Verlierer zu sein?

Sie haben schon ein paar Rückmeldungen zu ihrem Post bekommen. Das ist ein Thema mit dem fast alle Eltern zu kämpfen haben und deshalb wünsche ich Ihnen noch viele kreative Rückmeldungen anderer Familien.

Freundliche Grüße
Bke Frida Steffen
18.03.2017, 08:39 Uhr | marinadiezweite
Hallo Antonia-Luise, deine Tochter hat natürlich recht. In einem halben Jahr hast du ihr eh nichts mehr zu sagen. Bis dahin aber bleibt die Verantwortung für bestimmte Sachen. Finde am besten heraus, worum es deiner Tochter genau geht. Nach der Schule noch bummeln gehen, abends erst nach Hause kommen. Das ist ja nicht verboten. Es ist aber nett, Bescheid zu sagen. Wegen Mittagessenplanungen aber auch wegen der Gewissheit, dass alles in Ordnung ist. Letztes finde ich gilt auch nach dem 18. Geburtstag.
Ich finde, es gibt Teenieregeln und Teeniepflichten. Es gibt aber auch Regeln und Pflichten, die weiter gelten, solange Kinder zu Hause wohnen. Ich denke, manche Zankereien kann man gut umgehen, indem man kurz sein Anliegen anspricht. Meine beiden jüngeren Kinder hab ich immer gefragt, ob ich sie zum Essen einplanen soll. Ob was anliegt für den Tag. Das kann man gut abends schon klären. Beziehungsweise was vorbereiten, da ich meist auch nicht da bin zur Mittagszeit. Sie waren da schon volljährig, gingen noch zum Gymnasium. Es gibt sicher auch ungeplante Aktionen. Aber so grundsätzlich einfach ''bockig'' sein, finde ich nicht gut.
Mutter ist natürlich auch gefragt, in Ansätzen loszulassen. Sagen die Kinder Bescheid, dass sie später kommen, wird bei uns nicht lange diskutiert, ob sie dann noch essen wollen. Nee, das ist ganz einfach, sie können sich selbst was machen. Können in der Stadt was essen.
Da fängt es meistens an, dass sich auch Mama etwas ablöst und nicht zu jeder Tageszeit volles Versorgungsprogramm macht. Kurzfristige Planänderungen der Kids, nun ja, sie haben nicht immer Bescheid gesagt. Dann ist es halt so.
IN die Bude reinschneien mit Freunden. Das wird wohl so bleiben, solange Kinder im Haus sind. Ich hatte eigentlich immer Glück, dass meine Kinder Bescheid gesagt haben. Tut mein Sohn heute noch. Ruhe, warte es mal ab. Irgendwann ist man froh, wenn nicht immer Ruhe ist. Laute Musik kann man aber freundlich eingrenzen. Freu dich, wenn deine Tochter mit Freunden zu dir kommt. So weißt du wenigstens grob, was los ist.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
17.03.2017, 22:40 Uhr | AnjaLe
Hallo Antonia-Luise,

so wie sich das liest, ist es aus meiner Sicht nicht (mehr) möglich, mit Deiner Tochter irgendwelche Regelungen/Absprachen durchzusetzen. Ich würde mir da ehrlich auch keinen Stress mehr machen. Was das Essen angeht, da würde ich nicht mehr mitkochen oder für sie den Tisch decken. Sie wird nicht verhungern! Sollte sie dann deswegen mal Stress machen, wäre das der richtige Zeitpunkt für eine klare Ansage.

Ich kann aber das Problem sehr gut verstehen und auch Deine Sichtweise. Meine Tochter benutzte zum Beispiel mein Auto, da hatten wir schon klare Absprachen gehabt, was es wieder hier sein mußte. Das funktionierte auch, ansonsten hätte sie es nicht mehr bekommen.

Ob Eltern mit der Volljährigkeit wirklich aus der Verantwortung sind, mag vielleicht rechtlich so sein, aber praktisch ist das bei vielen 18 jährigen nicht der Fall. Bei vielen Familien funktioniert das familiäre Zusammenleben auch nach dem 18. Geburtstag recht gut, aber man muß es auch akzeptieren, wenn das nicht mehr der Fall. Jeder Mensch entwickelt sich anders.

Viele Grüße

Anja

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