Hallo,
unser Sohn wird im Dezember 15 und hat vor ca.9 Monaten ein Mofa erhalten. Nun nörgelt er jeden Tag,dass er sich ein anderes Modell kaufen möchte,da seine Freunde alle dieses haben und dieses besser und schneller geht.Wir sind aber der Meinung er müsste mal zufrieden sein.Ausserdem wäre das Mofa ein älteres Model.Immer wieder kommt er mit Dinge die er braucht und leider gebe ich meistens nach. Er würde sich das Mofa auch mit seinem Taschengeld kaufen.Wie würdet ihr entscheiden?Seinen Wunsch nachgeben,da er es sich auch selbst finanziert oder hart bleiben und auch mal Grenzen setzen? Danke und liebe Grüsse

Hallo Verdan,

letzendlich ist es ja auch eine erzieherische Grundsatzentscheidung.

Heute Mofa, Morgen Smartphone, Auto usw. Da werden andere immer mehr und besseres haben ...

Der Reiz bei den Dingern liegt doch darin, die Dinger ungedrosselt (frisiert) zu fahren und im Winter sind sie doch nutzlos. Ich würde mich da ehrlich gesagt überhaupt nicht auf eine Diskussion einlassen. Der Führerschein ist ein Baukastensystem, welches nicht wenig Geld schluckt, hier lohnt es sich zu investieren. Er kann doch am Ende ein leichtes Motorrad mit Saisonkennzeichen fahren, neben einem Auto ...? Im übrigen ist Louises Idee mit dem Rennrad gar nicht so schlecht, die gibt es mittlerweile auch schon in Form von E-Bikes oder Pedelecs, das ist zukunftsorientiert, absolut Geräusch und Emmissionsfrei und auch gesund.

Sollte mit dem Mofa mal was passieren, ggf. gebraucht gekauft und der Vorbesitzer hat da schon manipuliert, hat er mehr Ärger als ihm lieb ist. Da sollte auch überlegt werden!

LG
Anja

Hallo Verdan, du schreibst, dass dein Sohn immer mit neuen Wünschen kommt, unzufrieden ist. Und dass du meistens nachgibst. Daraus schließe ich, dass du und dein Mann dieses Mal aus Prinzip hart bleiben wollt. Auf jeden Fall wäre es gut gewesen, den Sohn vorher zu fragen, bevor ihr im das Mofa schenkt. Dass er mitbestimmt. Nun ist das nicht passiert. Argumente wie: die anderen haben was besseres, und er überredet einen immer, würden für mich persönlich nicht zählen. Wohl aber die Tatsache, dass er erstaunlicherweise genügend Erspartes hat für ein Motorrad.
Gerade deswegen würde ich in diesem Fall hart bleiben. Klar, er scheint genug Geld zu haben. Aber ihr als Eltern entscheidet das. Bleibt da eventuell mal hart, damit er auch mal akzeptiert, dass er nicht immer alle Wünsche erfüllt bekommt. Nicht mal, wenn er sein Geld dafür gibt. Das zeitliche Ziel zu setzen finde ich eine gute Idee. Denn in der Tat ist es so, dass man manche Fahrzeuge gar nicht fahren darf mit dem vorhandenen Führerschein. Dass es dann auch Schlag auf Schlag geht. Meist ist Mofa total out, sobald man den Autoführerschein anstreben kann. Daher ist das doch eine gute Übergangslösung.
Wollt ihr doch nachgeben, dann sollte das dieses Mal nach der Klärung, ob er überhaupt ein entsprechendes Fahrzeug fahren darf, das letzte Mal sein, dass es so eine nervige Jappelei gibt. Nehmt ihm das Versprechen ab, da man sich dann meist viel besser fühlt, wenn man nicht immer von seinen Kindern bequatscht und überredet wird.

Hallo Verdan,
beim ersten Mal nennst Du das Fahrzeug Mofa, beim zweiten Mal Motorrad.
Das bringt mich zu der Überlegung, daß Dein Mann einen guten Grund für seine Ablehnung haben könnte:
Ist das Fahrzeug gedrosselt?
Könnte es entdrosselt werden, so daß Dein Sohn nur noch mit 16 den nächsten Führerschein machen müsste,
und dann gleich ein Leichtmotorrad hätte?
Jeder Verkauf und Neukauf ist außerdem ökonomisch normalerweise ein finanzieller Verlust,
und drittens meine ich persönlich, daß Jungen eigentlich lieber Rennrad fahren sollten
Viele Grüße, Louise

Danke BabyOne,
ich bin auch deiner Meinung und habe dies auch schon mit dem Sohn beredet.Nur mein Mann möchte das Motorrad auf keinen Fall verkaufen.
Wir werden jetzt wohl einen Kompromis untet uns finden müssen.
Der Verstand sagt nein,das Herz sagt ja!

Hallo,

ehrlich gesagt würde ich das nicht so kategorisch ablehnen. Wir Erwachsenen würden doch auch ein Auto wieder verkaufen, wenn wir mit dem wirklich nicht zufrieden sind.

Das Mofa das er hat könnte er ja möglichst gut verkaufen, und wenn er dann das "neue" Mofa von dem Erlös und seinem eigenen Geld kauft und dabei kein zu großer finanzieller Verlust entsteht, dann.. warum nicht? Ich würde mir von ihm einfach mal erklären lassen wie er sich das konkret vorstellt. Was kostet das Teil konkret, was wäre wenn dann an einer gebrauchten Maschine etwas nicht OK ist, was kann er realistischerweise für sein Mofa bekommen... und wenn er dabei einigermaßen realistische Vorstellungen hat und sich das schon alles überlegt hat, und auch kein zu großer finanzieller Verlust entsteht, dann würde ich es als ein Zeichen der Reife ansehen und es ihm erlauben, so wie besprochen vorzugehen. Hat er sich noch nichts richtig überlegt und hat Phantasievorstellungen über die Preise, dann würde ich ihm erst einmal die Aufgabe geben, zu recherchieren und sich einen besseren Plan zu entwerfen. Dann lernt er was dabei, und vielleicht ändert er unterwegs dann auch seine Meinung, wenn er sieht was es ihn wirklich kostet und was die Vor- und Nachteile sind.

(Mit der Methode habe ich meine Tochter über Jahre immer wieder davon abgebracht, sich alle möglichen Tiere anschaffen zu wollen. Immer wenn sie mit einem Wunsch nach irgend einem neuen Tier ankam, gab ich ihr den Auftrag, ein Buch darüber zu lesen, Preise für Käfig und Zubehör zu recherchieren und uns Eltern dann ein Referat darüber zu halten, was man über dieses Tier wissen muss. Danach war sie jedesmal selber nicht mehr so überzeugt und wollte erst einmal weiter überlegen, welches Tier denn in Frage kommt, bis sie dann wieder mit einer neuen Idee ankam... und dann s.o. )

Guten Morgen Verdan,

im Namen des ganzen Moderator*innen - Teams heiße ich Sie herzlich willkommen hier im Elterforum der BKE Onlineberatung! Sie schreiben von Ihrem knapp fünfzehnjährigen Sohn, der vor 9 Monaten ein Mofa bekommen hat, nun schon wieder unzufrieden damit ist und ein neues will. Ich kann mir vorstellen, wie ernüchternd das für Sie sein muss. Nun fragen Sie sich, ob Sie ihm erlauben sollen, sich ein anderes Mofa zu kaufen oder nicht. Berechtigte Frage. Eigentlich sind Sie der Meinung, er müsste doch mal zufrieden sein mit dem, was er hat. Dennoch zögern Sie.
Ob er zufrieden ist oder nicht, ist die eine Frage. Ob er unbedingt immer mit dem was er hat, zufrieden sein muss, ist die andere Frage. Was meinen Sie, ist es wichtig, dass ein Fünfzehnjähriger immer mit allem was er hat zufrieden sein muss?
Ihre Frage, was jetzt die richtige Entscheidung wäre, möchte ich nicht mit JA oder NEIN beantworten. Sie hängt auch von Ihrer Haltung als Eltern ab. Wäre es vielleicht auch eine Möglichkeit, klar zu sagen: "Bis zum Jahresende bleibt alles so wie es ist. Wenn du dir dann immer noch ein anderes Mofa auf deine Kosten anschaffen willst, kannst du es tun. Nicht vorher und auch nur einmal.

AnjaLe hat bereits einen Rat gegeben, welche Sichtweisen gibt es noch hier im Forum?

Viele Grüße
bke-Lorenz Bauer

Hallo,

ich würde hart bleiben und auch Grenzen setzen, weil das Mofa nur eine vorrübergehende Lösung sein wird. Der Tag, an dem die anderen sich andere Fahrzeuge anschaffen, kommt schneller als er denkt und dann kann er das Taschengeld besser für einen Führerschein verwenden oder auf das andere Fahrzeug sparen.
Spätestens im Winter fliegt das Ding sowieso in die Ecke. Vielleicht rechnest Du ihm mal die Kosten für einen PKW Führerschein vor, den er ja schon mit 16,5 machen kann und versuchst ihm, das schmackhaft zu machen. Im übrigen sehe ich, zumindest hier in der Region, kaum noch jugendliche auf Mofas, evtl. Roller schon mal, aber nicht in so, wie es zu meiner Jugend üblich war.

LG
Anja