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29.11.2018, 08:14 Uhr | Adelheid-1969
Guten Morgen in die Runde!
Ich bin eine Alleinerziehende Mutter von einem 17 jährigen Sohn. Die Ehe war der Horror wo es auch zu Gewalt kam. Ich. Bin dann mit meinem Sohn als er 3 wurde ausgezogen. Mein Sohn hatte schon von klein an Wutausbrüche. Aber das Martyrium fing mit der schule an. Er wollte immer aber er konnte nicht.. er hatte Konzentration s Schwierigkeiten und daraus entwickelten sich agressive Auffälligkeiten. Als er dann in der zweiten Klasse zu unrecht beschuldigt würde nahm er sich einen Schal um den Hals und drohte sich umzubringen. Er würde dann mit einem Krankenwagen in eine LVR Klinik gebracht. Es folgte ein Aufenthalt und ein Schulwechsel zu einer emotionalen Förderschule. Er fühlte sich aber nicht wohl. Er wollte " normal" sein. Zu mir : ich war nach meiner Ehe sehr depressiv.war aber immer Berufstätig. Er schaffte dann den Absprung auf eine Hauptschule. Das lief auch mehr oder weniger ziemlich gut. 2016 hatte meine Mutter einen Schlaganfall, unser hund ist gestorben und ich lernte nach 10 Jahren einen Mann kennen. Er flog von der schule. Nach monatelang en "zu Hause "sein besuchte er ein Berufskolleg. Er wurde da auch auffällig und hat keinen Abschluss geschafft. Er macht jetzt eine Berufsvorbereitung vom Arbeitsamt mit. Mit 2 Tagen Berufskolleg in der Woche. Gestern war die erste Klassenkonferenz. Er ist da so ausgerastet das ich mich zwischen Rektor und ihn stellen müsste. Was soll ich machen. Er ist natürlich da auch geflogen. Er zeigt absolut keine Einsicht oder Reue. Beim Jugend Amt hat er sich auch so ähnlich gezeigt. Da können wir nicht mehr hin. Es kommen noch viele Anzeigen wegen Körperverletzung hinzu. Was soll ich machen??? Ich weiss mir absolut keinen Rat. Am besten wäre wenn er fremd untergebracht würde. Aber das will er nicht. Und ohne sein Einverständnis geht das nicht....... Ich brauche Hilfe
Adelheid
04.12.2018, 09:52 Uhr | bke-Lorenz-Bauer
Guten Morgen Adelheid-1969,

nun haben Sie bereits einige Rückmeldungen zu Ihrem Hilferuf bekommen. In den Beiträgen tauchen viele mögliche Erklärungen für das Verhalten Ihres Sohnes auf und auch Ideen dazu, wie Sie mit ihm und der Situation umgehen könnten Daumen hoch. In Ihrem letzten Beitrag schreiben Sie, "er lässt sich eigentlich auf gar nichts ein." Daraus schließe ich, Sie stehen Ihrem Sohn und der gesamten aktuellen Situation im Moment regelrecht ohnmächtig gegenüber. Liege ich richtig in dieser Annahme?

Sie schreiben, zum Jugendamt könnten Sie nicht mehr. Okay, von ihrem Einzelfall-Helfer, ich vermute es war ein Erziehungsbeistand, haben Sie sich überwiegend kritisiert gefühlt, was Sie nicht weitergebracht hat. Das kann es geben. Wie lange ist denn die Maßnahme her? Das heißt jedoch nicht, dass das Jugendamt an sich nicht mehr als Helfer in Frage kommt. Wenn eine Hilfe nicht funktioniert hat, geht es darum zu schauen, was denn besser helfen könnte. Ihre Situation ist sehr komplex, da braucht's jemand von außen, der Sie als Mutter gut dabei unterstützt, Ihren Sohn ebenfalls gut zu begleiten. Hier kommen viele Eltern an Ihre Grenzen und - das ist mir sehr wichtig an dieser Stelle- es hilft nichts, permanent in der Vergangenheit nach Ursachen zu suchen. Das Rad lässt sich nicht zurück drehen, jedoch für die Zukunft auf Kurs bringen.

Ich möchte Ihnen dringend ans Herz legen, erneut den für Sie zuständigen Mitarbeiter beim Jugendamt anzusprechen und Ihre Situation zu schildern. Das Jugendamt ist nicht dazu da, den Eltern Vorwürfe zu machen, sondern sie dabei zu unterstützen, gute Möglichkeiten zu finden, damit die Kinder und die Familien wieder besser zurecht kommen. Auch eine Erziehungs- und Familienberatungsstelle -wie meine Kollegin bke-Fiona Mira bereits erwähnt hat- wäre ein gute Anlaufstelle!

Und klar: Nutzen Sie das Forum weiterhin, um weitere Orientierung zu bekommen Daumen hoch !

Viele Grüße *bye*
bke-Lorenz-Bauer
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Lorenz-Bauer
03.12.2018, 20:03 Uhr | Mona108
Liebe Adelheid,
da hältst du ja ganz schön was aus! Mir tun deine Zeilen schon fast körperlich weh...

Ich stimme marina absolut zu, dass es Zeit wird für deinen Sohn, Verantwortung zu übernehmen für sein Verhalten.
Wie kommt es, dass er noch zu keiner Maßnahme verurteilt wurde, wenn bereits mehrere Anzeigen gegen ihn vorliegen? Ich weiß nicht, inwiefern deine Geduld mit seinen "Ausbrüchen" ihm wirklich nutzen.
Gibt es psychiatrische Diagnosen? Was empfiehlt dir der Fachmann/die Fachfrau?

Was sagt dein Partner? Von Außen hat man ja oft einen etwas klareren Blick, als als Mutter.

Edit: wenn der JA-Mitarbeiter keine konstruktiven Vorschläge hat, sondern seine "Lösung" aussieht, dass du einfach alles falsch gemacht hast, vergiß´ ihn. Hilft nun auch nicht.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Mona108
29.11.2018, 19:15 Uhr | Louise-19
Adelheid-1969 schrieb:
Er meinte ich soll mich verpissen und ganz bei meinem Freund bleiben


Nimm ihn beim Wort. Gib ihn in eine therapeutische Wohngruppe.
Gruß, Louise
29.11.2018, 14:35 Uhr | Adelheid-1969
Erstmal ein Dankeschön in die Runde
Er hat gerade ein Gespräch mit mit der VESPE . Er ist bis Januar suspendiert. Es kann sein das er danach auf eine Förderschule muss. Das nahm er dann zum Anlass wieder auf mich los zu gehen. Sein ehemaliger Einzel Fall Helfer vom J A hat gesagt das ich als Mutter es nicht geschafft habe ihn zu erziehen. Und das ich mich nur um meinen Freund kümmere. Usw. Die schule meinte ich muss mir ganz dringend Rat beim Jugend Amt holen. Auf eine Therapie lässt er sich momentan nicht ein. Er lässt sich eigentlich auf gar nichts ein. Er meinte ich soll mich verpissen und ganz bei meinem Freund bleiben
Adelheid
29.11.2018, 12:42 Uhr | Louise-19
Hallo Adelheid,
ich kenne eine inzwischen längst erwachsene Frau, die ebenfalls während der gesamten Kindheit, Jugend und noch im jungen Erwachsenenalter von aus Verzweiflung geborenen Aggressionsanfällen geschüttelt wurde.
Sie hatte einen Lebensumbruch in früher Kindheit und anschließend kein Urvertrauen mehr und paßte zusätzlich nirgends rein.
Ebenfalls Anzeigen wg Körperverletzung.
Leider besserte sich das erst durch Einsicht , Reha, Psychiatrie und Psychotherapie.

Und die Einsicht war nicht "ich bin schuld", sondern im Gegenteil, "ich leide unter diesem Verhalten, das mich überkommt. Ich muß einen Weg finden, daß dieses Verhalten nicht auftritt. Da ich nicht schuld bin und das nicht mit Absicht mache, ist es sehr schwierig, etwas dagegen zu tun. Leider bin ich die Einzige, die überhaupt irgendwas dagegen tun kann."

Gruß ,LouiseO.o
29.11.2018, 12:41 Uhr | bke-Fiona-Mira
Hallo adelheid,

auch Ihnen ein herzliches Willkommen hier im Forum!

beim Lesen Ihrer Zeilen hatte ich ein Bild vor Augen, dass Ihr Sohn wie ein Vulkan ist bei dem immer die Gefahr ist, dass er ausbricht.

Momentan hängt er in der Luft, wie es für ihn weitergehen kann.
Da wäre interessant was er selber zu seiner Situation und zu seinen Ausbrüchen und dass er sich in bestimmten Situationen nicht kontrollieren kann sagt - und ob er selber etwas daran ändern will.
Wenn ja - wäre eine psychotherapeutische Beratung für ihn gut, auch in Hinsicht darauf, dass er mehrere Verfahren wegen Körperverletzung hat. Wenn er therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt kann sich das auf das Strafmaß auswirken.
Vielleicht könnte ihn dieses Argument auch dazu bringen, Hilfe in Anspruch zu nehmen?
Dann könnte auch eine Diagnose gemacht werden - was ihm tatsächlich fehlt und eventuell weitere Schritte wie z.B. eine therapeutische Wohngemeinschaft eingeleitet werden.

Für Sie selber: Hoffentlich haben Sie jemand, mit dem Sie Ihre Sorgen vor Ort besprechen können - wenn nicht könnten sie hier auch eine Einzelmailberatung beginnen oder sich auch vor Ort an eine Beratungsstelle wenden.

mit freundlichen Grüße, bke-fiona-mira
29.11.2018, 10:09 Uhr | marinadiezweite
Hallo Adelheid1969, es gibt und vor allem es gab massive Probleme mit deinem Sohn. Ist als er klein war, schon mal genaueres abgeklärt worden? Es muss ja nicht immer alles mit einem selbst, also mit dir und deiner unglücklich verlaufenen Ehe zusammenhängen. Scheint jedenfalls, als wenn dein Sohn wenig Frust verträgt. Kann auch sein, dass man lange alle seine Auffälligkeiten entschuldigt hat mit unglücklicher Kindheit, gewalttätigem Vater oder so. Da kommt man natürlich irgendwann nicht mehr weit mit. Da verinnerlicht sich so ein wenig bei ihm, dass immer die anderen schuld sind. Und dass offensichtlich immer seine Mutter, also du, ihn beschützen muss, weil er sonst sauer wird.
Kann auch sein, dass er tatsächlich eine psychische Auffälligkeit hat, wie zum Beispiel ADHS. Habt ihr das mal irgendwann testen lassen?
auf jeden Fall hat dein Sohn ja auffallende Verlustängste. Und kann nicht alles ausgleichen. Ich sag mal so, dass ein Hund stirbt, eine Oma schwerkrank wird, das ist nun mal leider das Leben. Aber offensichtlich trauert oder leidet dein Sohn nicht in normalem Umfang sondern extrem. Dann ein neuer Partner bei dir. Es ist dennoch so, dass er nun langsam lernen sollte, alle diese Dinge anders als mit Frust und Aggression zu verarbeiten.
Aggression erschreckt die Mitmenschen und sie reagieren negativ. Besser wäre, wenn er seinen Frust, Trauer und so weiter auch mal artikulieren könnte.
Es kann sein, dass er in der Ehe viel mitbekommen hat. Und Und damals nicht genug von dir beschützt wurde. Hat sein Vater ihn auch geschlagen? Aber so irgendwie finde ich, dass irgendwann die Zeit anbricht, wo er selbst für sich Verantwortung zeigen sollte. Dabei ist die Aufgabe, einen Jungen allein zu erziehen, glaub ich sehr schwer. Hat er Kontakt zum Vater?
Ich denke, ihr beide solltet euch mal genau aussprechen, was sich dein Sohn vorstellt. Inwiefern sollst du dich zwischen den Direktor und ihn stellen? Kannst und willst du sowas leisten? Wie schätzt du den Anteil deines Sohnes am Schul''versagen'' ein?
Bald wird dein Sohn 18. Da hast du dann keinen Einfluss mehr, also keinen rechtlichen Einfluss. Kannst ihm nur noch gut zureden. Musst aber auch leider weiter für ihn aufkommen. Da finde ich, dass du auch Forderungen stellen kannst. Denn bald hört schlagartig das Kindergeld auf, wenn er nicht was unternimmt, um zur Schule zu gehen oder eine Ausbildung zu beginnen.
Ich rate dir, dass ihr beide jetzt euch beim Arbeitsamt Berufsberatung beraten lasst. Aber dein Sohn muss dann auch mal Willen und Begeisterung zeigen für ein Ziel.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite

Treffer: 8

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