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Ich bin alleinerziehender Vater, mittlerweile seit 10 Jahren, meine Tochter ist ein Teenager 14 J und wir verstehen uns eigentlich soweit gut. Wir haben aber Probleme vor allem wegen dem Mobile Phone. Sie wird aggressiv und vergisst alles was so anfällt für sie im Haushalt. Wir haben abgemacht, dass sie gewisse Jobs zuhause selbstständig erledigen muss. Wir haben auch vereinbart, dass das Phone nicht 24 h bei ihr ist – trotzdem es ist immer wieder kommend:
Sie spielt viel mit dem Phone und macht Ihre Jobs nicht oder nur nach dem ich den Follow up 10 mal gemacht habe. Es gibt dann Momente wo wir streiten und ich ihr das Phone wegnehme für einige Tage. Siehe da, sie ist wie ein umgekehrter Handschuh, nett, anständig, macht ihre Ämter… und dann geht’s von vorne los nachdem sie das Phone wieder hat.
Ich bin mit meinem Latein am Ende, ich überlege ernsthaft, das Phone zu verkaufen und ihr ein Handy ohne Smart Funktion zu kaufen. Ist das denn die einzige Lösung?
Vielen Dank
Christian
wie schön, dass Sie diesen schon etwas älteren Thread nochmal aktualisieren. Ich denke, das Smartphone ist ein Thema, das immer wieder für viele Eltern aktuell ist.
Ich schließe mich Ihnen an und finde auch, dass die technische Regulierung durchaus hilfreich sein und Sinn machen kann. Sie schließt ja nicht aus, dass man sich mit dem/der Jugendlichen zusammensetzt und Regeln gemeinsam erarbeitet, bzw. neu anpasst.
Gleichzeitig finde ich auch wichtig, was wir unseren Kindern vorleben. Natürlich müssen wir uns nicht an genau die Regeln halten, die wir vorgeben (also z.B. den Gebrauch auf eine Stunde zu beschränken), trotzdem kann es hilfreich sein, den eigenen Gebrauch des Smartphones hin und wieder zu hinterfragen. Wie oft nutze ich es, wofür. Wann ist es blosse "Daddelei" und wann nutze ich es "sinnvoll". Und es gibt Regeln, die meines Erachtens für alle Familienmitglieder gelten sollten: z.B. kein Smartphone am Esstisch, kein darauf Rumdaddeln, wenn jemand mit mir spricht, etc.
Und ich möchte gerne das Thema nochmal aufgreifen, dass auch meine Kollegen bke-Stephan-Bäcker und be-Lorenz-Bauer aufgegriffen haben: wie sieht es aus mit Bestrafung durch Einschränkung der Smartphone-Nutzung? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Sind die Bedenken, die bke-Stephan-Bäcker anbringt, bezüglich dem Provozieren von Ängsten durch die Wegnahme des Handys nachvollziehbar, bzw. bei Ihnen zuhause auch erlebbar?
Ich freue mich, auf einen weiteren regen Austausch zu diesem spannenden Thema!
Viele Grüße,
bke-Ina-Schweizer
Bis zu einem gewissen Alter (15,16?) macht es schon Sinn, damit sonst nicht zu viel Wichtiges auf der Strecke bleibt. Und Jugendliche können sich (zumindest meistens) diesbezüglich noch nicht regulieren. Es hat zu großes Suchtpotenzial!
Sie schreiben, das Smartphone Ihres Kindes mit technischen Mitteln zeitlich wie auch was die Nutzungsmöglichkeiten angeht, zu begrenzen. Ich sehe es ähnlich, es kann Zeiten und Phasen geben, in denen dies ein hilfreiches Mittel sein, vielleicht auch ständige Diskussionen abkürzen kann. Allerdings halte ich es für sehr wichtig, das Alter und den Entwicklungsstand der Kinder zu berücksichtigen. Wie alt ist denn Ihr Kind?
Weiter schreiben Sie:
An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf ein paar Worte meines Kollegen bke- Stephan Bäcker in diesem Thread von Christian hinweisen und zur Diskussion stellen:
Freue mich auf Reaktionen und bin gespannt darauf!
Viele Grüße
bke-Lorenz Bauer
Bei uns gibt es dann in den Ferien auch freie Tage oder mehr Stunden, je nach vorherigem Verhalten. Gibt auch Kürzungen der täglichen Stunde bei stärkerem Fehlverhalten.
Viel Glück!
Das muss fast zwangsläufig zu Konflikten führen. Das kennen ja sogar die Erwachsenen. Unliebsame Aufgaben, dann wird schnell mal Handy, Fernseher oder Radio zur Ablenkung genommen. Und schon ist man raus aus dem Takt.
Ich würde den Handy- Konflikt etwas entzerren. Wenn machbar, klotzt ihr zu zweit ran, eine halbe Stunde lang. Danach ist Pause. Je nach Aufgabenumfang kann nochmal eine halbe Stunde drangehängt werden. In der Zeit gibt es nicht mal einen Blick aufs Handy. Sowas ist durchaus machbar, ohne dass das Handy Strafe oder Belohnung ist.
Ein bisschen kann man ja wählen lassen, wer wann welche Aufgaben. Aber diese müssen dann wirklich zusammenhängend erledigt werden. Auch 14- jährige wissen das Gefühl zu schätzen, wenn man etwas zu Ende gebracht hat
ich hänge nochmal ein wenig Senf dran:
Smartphones sind das Wichtigste Kommunikationsmittel geworden, ohne es belegen zu können, behaupte ich mal, dass das weltweit so ist. Und Kinder, vor allem Jugendliche, sind ja ein wesentlicher Teil der Welt. Sie dürfen und sollen nicht von der digitalen Welt abgeschnitten werden. Aber wie geht das? Müssen Eltern mehr erlauben, mehr Nutzung, als sie eigentlich wollen? Oder wäre es sogar ok, die Nutzung generell zu verbieten? Schneiden wir Kinder von der Welt ab, vor allem von der Peergroup, wenn die Handynutzung eingeschränkt wird, oder schützen wir sie?
Das frage ich mich uns Sie und schicke viele Grüße,
bke-Stephan-Bäcker
habe eben nochmals Ihr Posting gelesen und bin an den "80er-Jahren" hängen geblieben, die Sie loben und idealisieren. Ich frage mich, ob sich da nicht auch nochmal ein Blick aus einer anderen Perspektive lohnt. Meines Erachtens ist nur ein Teil der Entwicklung seit den 80igern bis heute beleuchtet, wenn wir ausschließlich die digitale Entwicklung , also Smartphones & Co dafür zur Rechenschaft ziehen.
Es sei unbestritten, dass Smartphones gnadenlose Lückenfüller und "Langeweile-Killer" sind. Wo doch genau die Langeweile so viel kreative Energie freisetzen kann


Dennoch reden wir ja von Jugendlichen, die "entwicklungstechnisch" damit befasst sind, sich zu orientieren, wer und was sie eigentlich sein wollen, ihren Platz im Leben zu suchen, ihre eigene individuelle Persönlichkeit auszubilden. Ein harter Job! Möchte nicht tauschen...
Das Verhalten von jungen Menschen, die sich in der Pubertät, sich also der Entwicklungsphase vom Kind zum Erwachsenen -körperlich wie mental- befinden, kann schon ab und an aus Erwachsenen- oder Elternaugen sehr "schräg" und bedenklich anmuten, nicht selten kaum von psychiatrischen Krankheitsbildern zu unterscheiden. Wie könnte es auch anders sein. Alles im Körper und im Kopf (gehört ja auch zum Körper

Worauf ich hinaus will, ist, dass wir nicht an dem Punkt, wo genau dieses entwicklunsbedingte "maximale Chaos" mit der Smartphone-Welt zusammen-crasht, als Eltern in Frust und Resignation verfallen, NICHT die Flinte ins Korn werfen sollten! Bei der "Neuausrichtung" des Gehirns gehen in der Regel Erfahrungen aus der "Vorzeit" nicht verloren, besonders die guten nicht. Was meine ich damit? Idealerweise haben Ihre Kinder bei Ihren Eltern erlebt, wir sie persönlich mit Ihnen kommuniziert haben, von Mensch zu Mensch, mit anderen, Freunden und Familien etwas unternommen haben, Sport gemacht haben, gewandert oder geradelt sind, vorgelesen haben und noch unendlich viel mehr. All diese Erfahrungen und Erlebnisse gehen nicht verloren, sind nur etwas vom "Pubertäts -Wüstensturm" unter dem Sand begraben. Können also zu gegebener Zeit wieder ausgebuddelt werden


Nicht wenige entdecken später wieder die Reize der Natur und der Bewegung und das Beisammensein mit Gleichaltrigen bei welchen Aktivitäten auch immer, graben Erlebtes wieder aus. Gibt es hier in der Forums-Elternchaft Erahrungen und Erlebnisse, vielleicht sogar auch positive, die sie mit Ihren möglicherweise schon ältern Kinder gemachthaben oder sonstige Ideen? Wär schön

Viele Grüße schickt Ihnen allen

ja, Entwicklung lässt sich nicht aufhalten und manches wird wohl irgendwann Erinnerung sein.
Es gibt sie jetzt, die digitale Kommunikation und sie ist ja auch gar nicht mehr wegzudenken.
Trotzdem haben haben viele Menschen nach den Lockdowns sich wieder nach direkten Kontakten gesehnt, sie gebraucht.
Das gibt doch ein wenig Hoffnung, oder?
bke-Claudia Rohde
Danke für deine Antwort und sorry für meine späte Antwort.
Es stimmt , dass man wohl oder übel mit dem Smart Phone leben muss, einfach einen Mittelweg finden und Komprromisse eingehen ist ein guter Ratschlag.
Ich wünsche mir die Zeiten der 80 er Jahre, wir haben soviel mehr unternommen und direkt miteinander kommunziert, heute läuft in der neuen Generation
90 Prozent online ab.
Beste Grüsse
Christian
willkommen im Elternforum der bke-Onlineberatung. Mein Nickname ist bke-Stephan-Bäcker und ich gehöre zum Moderationsteam. Sie haben beiden Pole des Smartphones sehr anschaulich beschrieben, "Fluch - oder Segen"? Meiner Meinung nach ist das mobile Telefon tatsächlich beides. Es ist DIE Kommunikationsform, weltweit. Vermutlich das Gerät, was unsere Art der Kommunikation am intensivsten verändert hat. Alle unsere Freundinnen und Freunde, der KollegInnenkreis, die Schule, sogar Menschen, die wir nicht so mögen, sind jederzeit erreichbar. Und alle sind miteinander vernetzt. Zudem habe ich unfassbar viel Wissen mit wenigen Klicks parat. Das ist der Segen. Der Fluch ist: Kinder und Jugendliche sind noch nicht reif dafür, um ohne Regeln und Absprachen mit diesem Ding klar zu kommen.
Ihre Tochter ist 14. Sie ist voll in der Pubertät. Das Smartphone ist der wichtigste Körperteil den sie hat

Zudem kommen natürlich auch die Pflichten, die daheim erledigt werden müssen. Ich vermute, Sie hätten darüber auch Auseinandersetzungen, wenn es keine mobilen Telefone gäbe. Ich meine mich daran aus meiner Jugendzeit, ohne Smartphones, zu erinnern, gehe darauf aber nicht näher ein, um mich nicht um Kopf und Kragen zu schreiben

Das sind jetzt meine ersten Überlegungen zu Ihrem Posting. Und ich bin gespannt, welche Ideen die anderen Eltern hier haben. Und was Sie von dem halten, was hier so geschrieben wird.
Viele Grüße schickt
bke-Stephan-Bäcker
Treffer: 11
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