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06.07.2022, 15:33 Uhr | Mama0406
Mein Sohn 15 Jahre war bis Januar diesen Jahres in einer WG für 7 Monate. Leider hat es nicht viel gebracht. Zur Zeit verweigert er seit 3 Wochen schon wieder die schule. Heute hätte er ein Gespräch bei der suchtberatung wg. Mediensucht gehabt, das hat er aber auch verweigert. Nun werden wir schon wieder gedrängt das er wieder in eine wohngruppe soll. Selbst wenn wir ihm das begreiflich machen, ändert er nicht sein Verhalten. Weiß langsam nicht mehr weiter. Sicherung rausmachen WLAN eingrenzen alles nützt nichts. Er öffnet sich nicht, sagt uns nicht woran es liegt. Habt ihr noch Ideen wie man mit ihm umgehen könnte?
20.07.2022, 18:32 Uhr | Louise-19
Hallo Mama0406,
ich würde erstmal davon ausgehen, daß der Sohn sich tatsächlich in der WG gut integriert hatte, und dann nach einem halben Jahr einen (für ihn) guten Grund hatte, nicht länger dort bleiben zu wollen. Daß er nicht einfach mal eben so gesagt hat, "so, ich hab jetzt keine Lust mehr, ich will nach Hause", sondern daß irgendwas (für ihn) Wichtiges passiert ist. Sein Lieblingserzieher hat gekündigt. Direkt vor seinem Fenster wurde eine laute Baustelle eröffnet. Das Essen wurde auf ekliges Vegan-Zeugs umgestellt. Die Katze ist gestorben. Er war verliebt, aber sie hat einen Anderen. Irgend so etwas. Was er Euch nur nicht erzählt, weil es ihm peinlich ist. Was sein gutes Recht ist.

Und deshalb denke ich, daß die 6 Monate in der WG nicht vergebens waren.
Er hat sich eingefügt, er ist zur Schule gegangen, er hat sich normal verhalten. 6 Monate lang. Das ist in dem Alter schon ziemlich lange.

Und deshalb denke ich, rede mit ihm, ob er sich eine andere WG, oder ein Internat, oder ein Heim oder etwas Ähnliches vorstellen könnte,
wo man ihn unterstützen kann, seinen Schulabschluß zu machen.

Sein bloßes Versprechen, daß er zum BV-Jahr bestimmt immer hingehen wird, ehrlich, das würde mir nicht ausreichen.
Bzw, ich würde es nicht darauf ankommen lassen wollen.
Viele Grüße,
L-19
17.07.2022, 21:12 Uhr | marinadiezweite
Hallo Mama 0406, es ist alles nicht einfach, definitiv nicht. Dein Sohn kooperiert nicht, er öffnet sich nicht.
Ich sag mal so, das ist sehr schwierig. Momentan geht es für ihn nicht darum, sich zu öffnen oder anders gesagt, selbst wenn er Gründe hat, irgendwo nicht mitzumachen. Das muss man nicht alles verstehen und ergründen.
Besonders Schule ist keine Diskussionsveranstaltung.
Das macht so ein bisschen was geheimnisvolles aus der Situation. Es erhöht die Abneigung gegen Schule. Schule kann ur Freude machen, wenn man hingeht. Sonst wird es eine Abwärtsspirale. Je länger Kinder nicht in die Schule gehen, desto ablehnende sind alle. Lehrer Mitschüler... .
Ich denke schon , dass man Kibder dorthin zwingen kann. Nicht zerren, aber ruhig und bestimmt sagen, dass es jetzt losgeht.
Der Termin, das ist Vergangenheit. Lernt ihr daraus, dass ihr euch nicht nochmal so blamieren lasst. Was vor allem heisst, so ein Termin sollte in Zukunft nicht einfach wieder abgesagt werden.
Da muss er mit, es geht um ihn. Daher würde ich an solchen Stellen auch eine klare Ansage machen. Vielleicht gibt es ja jemanden, der euch zu solchen Terminen begleitet.
Nein, viele Tipps kann man nicht geben. Jedoch würde ich unbedingt kleine Schritte verlangen und diese mit kleinen Vorteilen verbinden. Ansonsten sollte es für ihn zuhause unbequem werden. Bedenkt, dass auch du Probleme kriegst, wenn er alles verweigert
Hilft er mit im Haushalt, so als Beispiel .
17.07.2022, 17:34 Uhr | bke-Hannes-Bach
Hallo Mama0406,
das klingt sehr nach einer Eskalation, die wohl nicht wirklich zu einer Lösung führt. Aber es macht Sie sicher sehr hilflos - das verstehe ich.
Die Schule ist der eine Ort, an dem Ihr Sohn derzeit offenbar nicht kooperiert. Wie ist denn seine Kooperationsbereitschaft zuhause? Gibt es Momente, wo er zu Kooperation bereit ist ?
Es liest sich so, dass er eine Zeit lang in der Wohngruppe kooperiert hat. Wissen Sie, was ihm da geholfen hat? Und haben Sie gemeinsam mit Wohngruppe und Jugendamt verstanden, warum er dort nicht bleiben wollte?
Sie schreiben von Terminen bei der Suchtberatungsstelle: hat er dort einen Gesprächspartner, der sich für ihn und seine Kooperationsunwilligkeit interessiert? Oder fühlt er sich auch dorthin gezwungen?
Mich würde interessieren, ob es irgendeine Person gibt, die seine "Verweigerungshaltung" verstehen möchte und die mit ihm und Ihnen daran arbeiten kann, was ihm helfen könnte, wieder mehr zu kooperieren?
Viele Grüße, bke-Hannes-Bach
17.07.2022, 14:02 Uhr | Mama0406
[quote][/quote][quote]Marinade
Er geht nicht mit zu Beratungstermin in der Schule . Warum nicht? Und welche Möglichkeit habt ihr, ihn dorthin zu zwingen? [quote][/quote]es ging damals darum das er die 9 wiederholen wollte und dsnn hauptschulabschluss, als ich der schule absagen wollte, hatte die stellvertretende schulleiterin ihm eine ansage gemscht (haber hörer an sein uhr gehalten) aber auch das half nicht, und hinzerren geht ja nun mal nicht.[quote][/quote]
17.07.2022, 13:50 Uhr | Mama0406
Louise, internat ist er sicher allein auf sich gestellt. Naja wg ging bei ihm ganz gut, soll sich dort super geführt haben, hatte ja dort wenig Medien, aber nach so halben Jahr wollte er aufeinmal bei der BE nicht mehr dorthin zurück, war jedesmal riesen Theater, das befürchte ich das es wieder so werden würde.
09.07.2022, 14:31 Uhr | Louise-19
Hallo Mama0406,
"Dank" Corona hat der Sohn ja "leider" gesehen, daß es ohne Schule auch geht, und daß Jugendliche null Bock auf Schule haben ist doch sogar eher der Normalzustand.
Genauso, daß Jugendliche sich nicht "öffnen", sondern gerade lernen, daß sie auch eine Privatsphäre haben, die die Eltern / Erwachsenen/ andere Menschen nichts angeht.

Wie wäre es denn mit einem Internat? Oder wirklich wieder die WG, wenn er dann zb regelmäßig an den Wochenenden nach Hause kommen darf?
Und zwar wirklich als Dauerlösung, bis er einen Abschluß hat, so daß er dann "nur" an den Wochenenden und während der Schulferien zuhause ist.

Das Aufenthaltsbestimmungsrecht würde ich zum jetzigen Zeitpunkt eher (noch?) nicht abgeben.
Alles Gute Euch,
viele Grüße, L-19
Zuletzt editiert am: 09.07.2022, 14:57 Uhr, von: Louise-19
07.07.2022, 12:53 Uhr | marinadiezweite
Hallo mama0406, es ist gar nicht einfach, Tipps zu geben, wenn man selbst nicht in so einer Situation steckt. Überlegt euch das aber gut, ob ihr mehr und mehr alle Einflussmöglichkeiten abgebt. Ein BVJ zum Beispiel, ist keine gute Lösung, wenn man keine Möglichkeit hat, einen Jugendlichen dorthin zu zwingen.
Alle Pläne sind nur dann sinnvoll, wenn er dieses auch möchte. Wobei nichts tun keine Alternative ist.
Er geht nicht mit zu Beratungstermin in der Schule . Warum nicht? Und welche Möglichkeit habt ihr, ihn dorthin zu zwingen? Ich sehe das ganz krass: Er muss mit! Es geht um ihn! Er kann vielleicht Datum und Uhrzeit mit aussuchen. Aber nicht bestimmen, ob er dann zu Hause bleibt.
Euer Sohn meint, er braucht nun nicht mehr zur Schule. Wie kommt er darauf? Auch da halte ich es für wichtig, dass ihr euch Unterstützung holt. Sei es, dass die Schule ein Schreiben schickt und an die Schulpflicht erinnert. Oder dass ihr euren Sohn mit einem Anruf der Schule überzeugt.
Solche Argumente von ihm und Diskussionen dürfen gar nicht erst aufkommen.
Genervt hin und her, mag sein, dass viele genervt sind. Aber einer ist noch lange nicht genervt. Das ist euer Sohn. Er erträgt ganz schön viele Unannehmlichkeiten. Dabei gibt es wirklich nur zwei Alternativen: krank oder Schule. Hinbringen ist scheußlich. Ich weiß das.
Strafen, hm, es ist immer eine Überlegung wert, was man damit bezweckt und wie man sie kontrollieren kann. Denn ansonsten würde ich eine Medienstrafe nicht empfehlen sondern eher eine Begrenzung. Die man einmal staffeln kann. An Schultagen beispielsweise eine oder zwei Stunden. Quasi das Maß, was man Jugendlichen in dem Alter erlauben kann. (Falls er in der Schule war). Geht er nicht in die Schule, muss eine Pause sein. Und vielleicht ist es machbar, dass er dann zu Hause hilft, Aufgaben erhält.
Nützt ja nichts, 2 Jahre habt ihr noch die Pflicht, erzieherisch einzugreifen.
06.07.2022, 20:31 Uhr | bke-Claudia-Rohde
Hallo Mama0406,
Ihr Sohn weicht gerade allem aus und ist weder für Sie als Mutter noch für andere wirklich erreichbar. Trifft er denn den Erziehungsbeistand noch?
Es ist keine einfache Entscheidung, Teile der elterlichen Sorge abzutreten. Da wären wohl die meisten Eltern hin- und her gerissen.
Was genau würde denn das Jugendamt/ ein Vormund dann tun?
Fragen Sie nach, bis Sie eine Entscheidung treffen können, hinter der sie auch stehen können.
bke-Claudia Rohde
06.07.2022, 18:12 Uhr | Mama0406
bk-fiona-mira, wir hatten erst HBG da ist er gerade mal in die Schule gegangen. Es wurde der erziehungsbeistand weiter bewilligt (ist erst seid März) .Da hat er nicht viel gesagt. Es hieß er darf nur noch bei krank zu Hause bleiben, sonst zum Arzt. Aber die Schwestern und KÄ haben schon die Nase voll. Es wurde ih. Nochmal gesagt wenn es nicht läuft , wieder wg. Jugendamt, Psychiater usw. Empfehlen auch wieder WG. Dann hatten wir Gespräch ind er schule geplant, wo er wieder nicht mitgekommen ist. Die haben dann dann gemeint das es so auf der schule nicht mehr weiter geht und haben BVJ vorgeschlagen. Das wollte dann auch unser Sohn, er meint aber das er bis Sommer nicht mehr in die Schule braucht. Das Jugendamt meinte nun ob es nicht besser wäre das wir das Aufenthaltbestimmumgsrecht abgeben soll, somit würde sie es dann entscheiden. Bin total hin und hergerissen.
06.07.2022, 16:54 Uhr | bke-Fiona-Mira
Hallo Mama0406,

Ihr Sohn verweigert alles, wie Sie schreiben - er geht nicht in die Schule und möchte auch nicht zur Suchtberatung wegen seiner Mediensucht.
Nun hat Ihnen (wahrscheinlich) das Jugendamt vorgeschlagen, dass er wieder in eine Wohngruppe soll.

Es klingt so, als ob er dringend Hilfe von außerhalb benötigen würde, damit er aus seiner Spirale herauskommen kann.

Wie wäre es denn, wenn Sie mit dem Jugendamt und Ihrem Sohn ein gemeinsames Gespräch machen, in dem besprochen wird, wie es weitergehen soll, damit es ihm besser gehen kann?

dort kann besprochen festgelegt werden welche Möglichkeiten es gibt, was unbedingt sein muss, und wo ihm am Besten geholfen werden kann.



Herzliche Grüße, bke-fiona-mira

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