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31.01.2023, 09:26 Uhr | bke-Admin
Nun ist es passiert... Bitte entschuldigen Sie: alle Beiträge waren kurzzeitig gelöscht. Nun steht die Leitung wieder und es kann weiter gehen. Beste Grüße, bke-Admin

21.01.2023, 21:49 Uhr | Wild und Grün
gelöschter Beitrag
Liebe Mamis und Papis,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll mit meiner Geschichte und ich versuche, mich kurz zu fassen, denn wer will schon so viel lesen!

Meine Tochter, gerade 15 geworden, geht bereits seit einem Dreivierteljahr nicht mehr zu Schule. Sich im Laufe der Jahre immer mehr aufbauende Versagensangst haben sie zu diesem Schritt bewogen. Alle Bemühungen, sie irgendwo wieder einzugliedern, sind bisher fehlgeschlagen. Sie leidet an Depressionen und äußert auch schon mal Selbstmordgedanken (die ersten dieser Art habe ich vor rund 3 Jahren auf ihrem Handy gefunden). Wie ernst diese sind (also ob echt, oder nur als Druckmittel) weiß ich nicht, aber die Angst lähmt mich. Seit ich das gelesen habe, bin ich ihr gegenüber vollkommen machtlos. Sie ist ja nun auch noch mitten in der Pubertät und behandelt mich wie ein Stück Dreck, ihre Putzfrau, Köchin und Chauffeurin Aus Angst vor Konsequenzen lasse ich ihr alles durchgehen.

Inzwischen führt sie ein vollkommenes Lotterleben: schlafen bis nachmittags, die ganze Nacht wach am Handy. Sie raucht normale und E-Zigaretten. Wo das ganze Geld dafür herkommt, ist mir ein Rätsel und ich habe die schlimmsten Ahnungen. Ob sie noch weitere Drogen nimmt (ihre Freundin behauptet das), weiß ich nicht. Sie setzt sich über die meisten Regeln und Anweisungen hinweg (raucht z. B. trotz Verbots in ihrem Zimmer, wenn ich nicht da bin), weil sie natürlich genau weiß, dass sie von mir schwacher Person keinerlei Konsequenzen (außer einem bisschen nervigem Gemecker, das man nicht ernst nehmen muss) zu fürchten hat. Vor die Tür geht sie nur, wenn sie muss (mit dem Hund) oder wenn sich sich mit ihren mehr oder weniger zwielichtigen Freundinnen trifft. Wie ihr Zimmer aussieht, lässt sich überhaupt nicht mehr in Worte fassen, jeder Messie würde vor Neid erblassen.

Sie ist in jeder Hinsicht absolut antriebsschwach, kann sich nicht für die einfachsten Dinge motivieren. Das einzige, wofür sie sich engagiert, sind ihre Leidenschaften Hund und Fotografieren. Alles andere auf diesem Planeten ist ihr sch... egal (auch solche Banalitäten wie Schulpflicht...)

Sie lehnt jede Hilfe ab, kommt zwar mit zu den Therapie- und Jugendamtsgesprächen, lässt aber niemanden im Zweifel darüber, was sie von all dem hält. Eine richtige Therapie (z. B. in einer Tagesklinik) und selbst den Erziehungsbeistand lehnt sie komplett ab. Das macht mich hilflos und sehr traurig...

Eine einfache Patentlösung gibt es nicht, das weiß ich, aber vielleicht ein paar ähnliche Erfahrungen, die wir austauschen können. Auch das kann ja schon Trost sein.

Ach so, bin alleinerziehend seit sie 6 ist.

Herzensgrüße,
Wild und Grün
19.02.2023, 15:56 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Hallo Wild und Grün,

reichen Ihnen die Antworten oder haben Sie noch ein Anliegen?

Viele Grüße,

bke-Stephan-Bäcker
04.02.2023, 19:16 Uhr | marinadiezweite
Hallo wild und grün, deine Angst verstehe ich voll. Nun, da du mal vor einiger Zeit gelesen hast, wie depressiv deine Tochter ist. Das hat zu deiner Lähmung geführt. Ich muss mal sagen, das ist für dich nicht gut. Und für deine Tochter auch nicht.
Ob die Schulpflicht in Deutschland zu strikt gehandhabt wird, soll mal dahingestellt bleiben. Deine Tochter ist ja keine glückliche Schuleschwänzerin was sie jetzt alles versäumt, kann man sehr schlecht nachholen. Und sich immer leise zu verhalten, verstärkt deine Angst und ihren Zustand.
Nützt ja nichts, sie ist 15 und kann nicht für sich selbst entscheiden.
Punkt 1 würde ich für eine Krankmeldung sorgen. Das ist der 1. Schritt gegen Strafgelder und für eine Beschulung zu Hause. Entweder sie geht zum Arzt oder der Arzt kommt zu euch nach Hause. Da kann sie sauer sein, wie sie will.
Anrufe, wichtige Anrufe, sollte sie nur noch in deiner Gegenwart führen oder du führst diese in ihrem Beisein. Lass ihr da keine Wahl mehr. Sie hat dich angeschwindelt.
Sprech mal mit ihr darüber, wie sehr du Angst um sie hast. Ich glaube, das was du im Handy gelesen hast, würde ich auf keinen Fall erwähnen. Aber du siehst ja täglich, wie es läuft.
In Ruhe lassen geht nun nicht mehr. Je länger so eine Phase dauert, desto schwerer ist es, da wieder rauszukommen. Klar, in de r Schule würde sie jetzt bestimmt gemobbt.
Aber mach ihr klar, dass du nichts für ihren Zustand kannst. Alles, was an Respektlosigkeit dir und deinem Freund gegenüber auftritt, solltest du bestimmt zurückweisen. Das braucht man nicht begründen!
Auch wer depressiv ist, kann zuhause helfen.
Fragt sie, was sie sich so vorstellt. Wenn sie gar keine Vorstellung hat von den nächsten Wochen, solltest du, notfalls mit Hilfe des Hausärzte, eine Tagesklinik oder ähnliches anpeilen. Das soll keine Strafe für deine Tochter sein. Aber momentan kannst du noch bestimmen, was gut für sie ist. Da sollte es nur entweder oder geben. Nicht ein Durchdiskutieren. Wenn sie wirklich depressiv ist, (kann nur ein Arzt feststellen) kann sie gar nicht mehr selbst ermessen, was ihr helfen würde
31.01.2023, 09:31 Uhr | bke-Claudia-Rohde
Guten Morgen Wild und Grün,
mir kamen da heute doch noch so einige Fragen.
Ist Ihre Tochter denn krankgeschrieben? Oder bummelt sie die Schule?
Wenn sie bummelt, kommt ja irgendwann das Ordnungsamt und da kommt eine Geldstrafe für Sie oder aber Sozialstunden für Ihre Tochter, das wird überall etwas anders gehandhabt. Das kann auch für Ihre Tochter sehr unangenehm werden, weiß sie das?
Da Sie Ihre Tochter nicht zur Schule bekommen, steht für mich auch die Frage einer stationären Aufnahme mit Beschulung oder eine Reha, wie schon benannt von meiner Kollegin.
Wenn es eine Diagnose geben sollte, dann wäre ja auch eine Behandlung/ Therapie nötig.
Gehen denn die Freundinnen in die Schule? Wie halten die Mädchen Kontakt?
Viele Grüße
Claudia Rohde
Zuletzt editiert am: 31.01.2023, 11:40 Uhr, von: bke-Claudia-Rohde
31.01.2023, 09:29 Uhr | bke-Admin
29.01.2023, 11:23 Uhr | Louise-19
- gelöschter Beitrag -

Hallo Wild und Grün,
Deine Tochter kümmert sich verantwortungsvoll um ihren Hund.
Deine Tochter fotografiert leidenschaftlich gern.
Deine Tochter hat Freundinnen.

Deine Tochter geht nicht zur Schule – Deutschland hat eine viel zu strikte Schulanwesenheitspflicht. In anderen Ländern könnte sie zuhause beschult werden, zb in Österreich oder England. Daß sie nach 2 Jahren Corona nicht wieder zur Schule gehen will ist mMn völlig normal.

Deine Tochter behandelt Dich und Deinen Freund unhöflich und egoistisch und hat starke Stimmungsschwankungen – völlig normales Verhalten in der Pubertät.

Wer genau hat die Depression diagnostiziert?
VhG, Louise
31.01.2023, 09:28 Uhr | bke-Admin
27.01.2023, 13:50 Uhr | bke-Ina-Schweizer
- gelöschte Beitrag -

Hallo Wild und Grün,

Sie fühlen sich in einer ausweglosen Situation gefangen, ohne Hilfe oder Unterstützung. Das muss für Sie gerade unheimlich schwer sein!

Obwohl Sie sehen, dass Ihre Tochter dringend Grenzen benötigen würde, fühlen Sie sich aktuell nicht in der Lage, ihr diese zu setzen. Auch haben bisher alle Anläufe Unterstützung für Ihre Tochter zu bekommen, nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt. Das stelle ich mir sehr frustrierend vor.

Sie haben natürlich Recht, wenn Ihre Tochter nicht will, ist eine Unterstützung schwierig. Das Angebot eines Erziehungsbeistandes, hat sie eigenhändig "ausgehebelt". Auch eine ambulante therapeutische Hilfe wäre wohl recht schwer zu installieren, wenn sie diese strikt ablehnt.

Haben Sie schon Mal über ein stationäres Angebot nachgedacht? Familienrehabilitationen z.B. sind darauf ausgelegt nicht nur die Schwierigkeiten jedes einzelnen Familienmitglieds zu behandeln, sonder auch die Interaktionen und Beziehungen innerhalb der Familie anzuschauen und zu bearbeiten. Vielleicht wäre das ein Setting, dem Ihre Tochter weniger gut ausweichen kann und wo man Sie dabei Unterstützen könnte, in Ihrer Mutter-Rolle mehr Sicherheit zu gewinnen.
Natürlich gibt es aber auch da ein Antragsverfahren und Wartezeiten, so dass die Hilfe sicher nicht ganz zeitnah beginnen könnte.

Sie schreiben, dass Sie selber in Therapie gehen. Ich weiß nicht, inwiefern da auch die Probleme mit Ihrer Tochter, bzw. Ihre Schwierigkeiten Grenzen zu setzen, angeschaut werden. Könnte es allenfalls sinnvoll sein, neben der Therapie, Termine bei einer Erziehungsberatung wahrzunehmen, damit Sie ganz konkret in Ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden können?

Alles Gute und viele Grüße,
bke-Ina-Schweizer
31.01.2023, 09:28 Uhr | bke-Admin
26.01.2023, 23:27 Uhr | Wild und Grün
- gelöschter Beitrag -

Vielen Dank für die mitfühlenden Worte.

Es ist leider nicht damit getan, mir zu sagen, ich solle ihr Grenzen setzen. Das haben schon viele getan. Ich weiß natürlich, dass es stimmt, aber ich kann es nicht, die Angstvor den Konsequenzen ist zu groß. Insofern ist klar, dass auch ich ein Problem habe. Ich bin auch in therapeutischer Behandlung.

Was Hilfe für meine Tochter angeht: natürlich habe ich mich in alle möglichen Richtungen erkundigt. Aber: meine Tochter lehnt jede Hilfe ab! Die Mühlen des Jugendamtes mahlen e x t r e m langsam, alle sind total überlastet, auf Termine, Rückrufe, Antworten muss ich jedes Mal wochenlang warten. Über Wartezeiten für Therapien brauche ich hier ja auch kein Wort zu verlieren, unter 10-12 Monaten geht da gar nichts. Ich habe also keine Ahnung, woher ich Hilfe bekommen soll. Und was nützt jede Therapie o.Ä., wenn sie nicht will?

Das Jugendamt hat meiner Tochter einen Erziehungsbeistand an die Seite gestellt, bzw. ihr das angeboten. Meine Tochter hat beim Kennenlerngespräch (ich war nicht dabei, weil sie das so wollte) einfach eine falsche Telefonnummer angegeben und so sichergestellt, dass sie von der Frau nicht behelligt wird.

Mein Freund ist mir durchaus eine gute emotionale Stütze, allerdings haben wir wenig Zeit miteinander, weil meine Tochter ihn vollkommen ablehnt. Kommt er in die Wohnung (was nur ganz selten der Fall ist), verlässt sie diese demonstrativ. Sie schaut ihn nicht an und grüßt ihn nicht. Weiß sie, dass ich ihn treffe, ist sie davor und danach extrem pampig zu mir und geht mir aus dem Weg.

Eine scheinbar ausweglose Situation, die mit jedem Tag schlimmer zu werden scheint.

Liebe Grüße
31.01.2023, 09:27 Uhr | bke-Admin
22.01.2023, 11:57 Uhr | bke-Kira-Morgenthal
- gelöschter Beitrag -

Guten Tag Wild und Grün,

ich begrüße Sie bei uns im Elternforum und freue mich, dass Sie so offen und mutig darüber schreiben, wie Sie Ihre Tochter und das Zusammenleben mit ihr erleben.

Ihre Fünfzehnjährige möchte nicht mehr zur Schule gehen und "versteckt" sich Zuhause. Das macht Ihnen sehr zu schaffen. Das glaube ich!

Vor allem fällt mir auf, dass Sie sich nicht gesehen oder gehört von ihr fühlen und dass Sie sich nicht besonders nett selbst bezeichnen. Sie lassen sich schlecht von ihr behandeln: "wie ein Stück Dreck, ihre Putzfrau, Köchin und Chauffeurin"... Aus Angst vor Konsequenzen lassen Sie ihr alles durchgehen. Sie sind seit vielen Jahren Alleinerziehend und ich denke, dass es hilfreich für Sie wäre, wenn es eine starke erwachsene Person an Ihrer Seite gäbe und Sie sich damit nicht alleine gefühlt hätten und gestärkt als Mutter.

Es ist nie einfach, wenn eine sehr enge Beziehung zu eigenem Kind aus der Bahn gerät und es ist aber natürlich, wenn die Kinder sich von den Eltern in diesem Alter ablösen. Es läuft nie harmonisch ab und muss es auch nicht, aber es gibt Regeln und Grenzen, die Ihre Tochter auf jeden Fall braucht. Eine Herausforderung für Sie gerade. Das kann ich sehr gut nachfühlen.

Von wem bekommen Sie Unterstützung und Hilfe? Von wem würden Sie diese wünschen?
Ist sie in psychiatrischer Behandlung?
Welche Konsequenzen gibt es, wenn sie sich so verhält: die Schule nicht besucht, nachts am Handy hängt oder im Zimmer raucht?

Ich wünsche Ihnen einen hilfreichen und stärkenden Austausch mit anderen Eltern, die auch Jugendliche zuhause haben und diese Verhaltensweisen kennen, und hoffe, dass Sie als Mutter sich stärken und mutiger werden, um Ihrer Tochter klare Grenzen aufzuweisen. Sie braucht diese sehr, damit sie sich sozial entwickeln und verhalten nicht nur Ihnen gegenüber verhalten kann. Und wenn sie depressiv ist, dann gibt es Beschulung für psychisch Kranke Kinder und Jugendliche in den dafür zuständigen Kliniken. Haben Sie sich schon erkundigt?

Es ist nicht einfach für Sie sicherlich als Mutter, weil Sie Ihre Tochter sehr lieben. Das verstehe ich sehr gut! Suchen Sie unbedingt Hilfe für Ihre Tochter. Sie muss in die Welt hinaus und darf sich nicht länger verstecken, indem Sie sich asozial benimmt. Das ist keine Lösung auf Dauer!

Einen schönen Sonntag wünsche ich Ihnen!

Mit freundlichen Grüßen

bke-Kira-Morgenthal (Eine Moderatorin des Forums)

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