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02.03.2015, 14:02 Uhr | Tina1972
Hallo, bin total neu hier und habe auch gleich ein großes Anliegen.

Bei meinem Sohn wurde kürzlich Hyperaktivität und Impulsivität diagnostiziert. In der Schule ist er ein Top Schüler, hat stets sehr gute Noten und hat ein sehr gutes Gedächtnis. Er bringt sich in der Schule auch öfters ein, und bringt frischen Schwung im Unterricht, so die Lehrer....

Was soll ich aber jetzt mit dieser Hyperaktivität, bzw. Auch Impulsivität????

Was bzw. Wie kann ich als Mami ihm da helfen???? Es stimmt schon, ruhig sitzen kann er nicht. Zu Hause ist immer alles stinklangweilig, am liebsten würde er nur Fernsehen und Computer
Spielen. Sport kommt gar nicht in Frage, will er absolut nicht.

Wenn er zu Hause nicht TV guckt oder Computerspielen darf, dann nervt er extrem seinen kleinen Bruder (7) oder die Katze. Vielleicht ist das mit dem Bruder nerven sogar mild ausgedrückt, mobben könnte leider auch fast hinkommen.

Vielleicht ist da ein Elternteil! was Erfahrung diesbezüglich hat! was ich so mit ihm probieren könnte. Die meisten Infos , welche man im Netz so bekommt beschränken sich eher auf kleinere Kinder. Welche gute Erfahrungen könntet ihr mir weitergeben???

Danke und liebe Grüße Tina
04.03.2015, 20:42 Uhr | deta
Durch die Langeweile muss er durch, das ist sehr anstrengend, aber es lohnt sich, da nicht nachzugeben und das Computerspielen/Fernsehen zu erlauben. Nach einiger Zeit fällt jedem Kind etwas ein, was es spielen kann. Mir kam noch der Gedanke, die Erlaubnis, Computer zu spielen, an seine Bereitschaft, Sport zu machen zu koppeln: nach dem Sport darfst du es, sonst nicht.
Läuft er zur Schule oder wird er gebracht? Wenn er keinen Sport mag, ist das auch eine Möglichkeit, an Bewegung zu kommen. Ich bin z. B. immer wieder überrascht, dass bei uns im Ort fast alle Kinder mit dem Auto vom Sport abgeholt werden, obwohl sehr viele die Strecke auch sehr leicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigen könnten.
04.03.2015, 16:51 Uhr | Tina1972
Hallo marindiezweite,
Bei der Psychologin wurde Hyperaktivität und Impulsivität festgestellt, die Psychologin sagte mir, dass mit dieser Diagnose das Kind automatisch als ADHS Kind angesehen wird. So hat sie es mir halt erklärt, ich selber bin da total auf Neuland.

Konzentrieren kann sich mein Sohn auch sehr gut, wenn er will. Die Aufgaben , die er bei der Psychologin bewältigen musste, hat er super gemacht, war vollkommend dabei, obwohl es manchmal auch ziemlich knifflig war.
Am Abend wenn er Schlafen geht, da geht er fast immer mit einem Buch ins Bett, und liest in seinem Buch 1 oder 1,5 Stunden. Da ist er total um Buchgeschehen gefangen. Bei Computerspiele natürlich auch, da lässt er sich nicht stören *cyclops* .

Natürlich kann er nicht immer Buch lesen oder Computerspielen, aber mehr Sinnvolles fällt ihm dann nichts ein und langweilt sich und da gebe ich die vollkommend Recht, das er in solchen Situationen anfängt zu Nerven, Quatsch zu machen, den Bruder zu schikanieren oder die arme Katze zu stressen. Im Haushalt helfen lässt er sich auch nicht gerne motivieren...... Keine Lust ....

Was aber das Stressen anbelangt! so tut er aber auch in der Schule das Gleiche. Er kommt des Öfteren mit mit kleinen Strafaufgaben, weil er seine anderen Klassenkameraden, :
- petzt, grob behandelt, nicht den Mund halten kann, andern Mitschülern dumm kritisiert.....

Heute z.b. War er mit einem Kind grob. Als ich ihn darauf angesprochen habe, hat er mir geantwortet, es war während dem Sportunterricht und sie hätten so eine Art American Football gespielt. Er redet sich halt immer brav raus.


Liebe Grüße Tina
04.03.2015, 08:59 Uhr | marinadiezweite
Hallo Tina, zum Verständnis frage ich nochmal nach, wurde Hyperaktivität oder ADHS festgestellt. Aufmerksamkeitdefizit äußert sich ja nicht überallmit Unkonzentriertheit. Wenn der Unterricht genügend Herausforderungen bietet, können sich ADHS-Kinder gut konzentrieren. Beispielsweise hat mein Sohn stundenlang mit Lego gespielt. Oder bücherweise Geschichte verschlungen. Wenn aber was langweilig war oder er von Störungen wie Geräuschen abgelenkt wurde, fing er an zu kaspern.
Unabhängig davon würde ich das Interesse nun lenken. Wie schon gesagt wurde, noch kann man das lenken. ER hat keine Lust auf Sport. Obwohl das sicher gut wäre zum Austoben. Dann eben nicht. Aber man kann die PC-Zeiten beschränken. Nicht als Strafe oder Belohnung sondern einfach so.
Wenn er dann gelangweilt ist, das soll nicht dein Problem sein. Den Bruder ärgern, das scheint ein großes Problem zu sein. Für mich zeigt das ein wenig die Gelangweiltsein. Oder eine Art kleiner Rache. Wenn ihr mich nicht beschäftigt, mach ich Quatsch.
Findet zusammen heraus, was Spass macht. Und wo kein Extraaufwand nötig ist. Was kann er zu Hause helfen, was könnte er mit dem Bruder spielen, beide sind ja altersmässig weit auseinander.
04.03.2015, 06:40 Uhr | Ruba
Hallo, wenn er ein musische Typ ist wäre Schauspiel oder Tanz etwas für ihn. Klar - letzteres ist bei Jungs nicht sehr angesehen, aber evtl Breakdance? Für Brwegungsmuffel ist auch Schwimmen oft eine Möglichkeit. Noch hast Du die Möglichkeit auf ihn einzuwirken, das sieht schon in zwei Jahren ganz anders aus und ein pummeliger junger Mann hat es auch nicht gerade leicht. .. LG
03.03.2015, 19:07 Uhr | Tina1972
Hallo Ruba, die Diagnose über Hyperaktivität und Impulsivität wurde von einer Kinderpsychologin erstellt, die bzgl. Adhs bei uns sehr angesehen ist.

Bzgl. Sport, er ist total kein Sportler, er selbst sagt, er hasst Sport. Auch sein Turnlehrer sagte uns, er sei kein Sportler sondern eher der musische Typ. Was ihm sehr gut gefällt ist Singen, und das macht er auch 2x die Woche. Gerade im letzten Herbst, hatten wir bzgl. Sport ziemlich eine Auseinandersetzung, da ich unbedingt wollte dass er sich was aussuche was er so sportlich machen könnte. Habe ihm alles mögliche vorgeschlagen , aber er hat da total zugemacht. Wollte nichts höre, er will keinen Sport machen.

In der Freizeit so wandern gehen oder total bei uns in den Bergen spazieren , mag er auch nicht. Alles ist zu langweilig oder anstrengend, je nachdem was für ein Tag daß er hat.

Muss sagen , Bewegung wäre für ihm logisch sehr wichtig, zudem er gerne isst, und man das so langsam auch zu sehen bekommt. Nein, dick ist er nicht, aber ....

Lg Tina
03.03.2015, 18:50 Uhr | Ruba
Hallo Tina,
zu Deiner Beruhigung: Dein Sohn hat kein ADHS !!!!!
Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die Ärztin (handelte es sich dabei um eine "normale" Kinderärztin oder um eine Kinderpsychologin ?) bei ihm festgestellt, dass er sich gut konzentrieren kann; somit entfällt ADHS. Dein Sohn hat einen starken Bewegungsdrang und ist sehr impulsiv. Das gehört zu seinem Charakter. Er ist ja auch gut in der Schule. Wichtig für ihn wäre Sport, er muss sich richtig auspowern können. Was meinst Du wie der dann stillsitzt :))
Zu viele elektronische Medien sind für ein solches Kind natürlich Gift und sollten in dem Alter ohnehin nicht zu häufig konsumiert werden. Raus mit ihm an die frische Luft. Melde ihn bei verschiedenen Sportvereinen zu Schnupperstunden an und lass ihn was aussuchen; geh mit Deinen Jungs wandern und schwimmen so oft es irgend geht. Ich weiß wie das ist: Im Grundschulalter sind sie noch ständig mit ihren Freunden draußen, aber zu Beginn der Pubertät lässt das leider nach. Frische Luft und Bewegung sollte das Zauberwort sein. Dass er seinen Bruder ärgert ist nicht schön, aber leider bei Geschwistern nicht unüblich. Geschwister müssen nicht automatisch beste Freunde sein.
Kinder, die nicht stillsitzen und ungefragt dazwischen quatschen sind in der Schule unbequem und werden heutzutage gerne in die ADHS-Schublade gesteckt. Wenn es diese "Krankheit" überhaupt gibt und man nicht einfach von einem bestimmten Persönlichkeitsbild spricht dann gehört mangelnde Konzentrationsfähigkeit, meistens gepaart mit schlechten Schulnoten dazu. Lass Dich nicht kirre machen !
LG
03.03.2015, 17:53 Uhr | Tina1972
Also, der Grund warum ich meinen Sohn diesbezüglich untersuchen habe lassen, ist der, daß mich ein Lehrer darauf hingewiesen hat. Er hatte bereits einiges dazu gelesen, und in seinen Augen, hatte mein Sohn ziemlich einige Merkmale in seinem Verhalten, die auf dieses Gesamtbild von ADHS entspricht.
Prägende Eigenschaften die er mir nannte waren: nicht abwarten können können; nicht Hände hoch halten sondern gleich auf Fragen antworten ohne abzuwarten , daß ihm Lehrer dazu auffordert; nicht ruhig sitzen können; sich leicht ablenken lassen.

Er teilte mir seien Bedenkenn mit, und ich ging mit diesem großen Fragezeichen zu meiner Kinderärztin , die mir eine weitere Ärztin für eine Diagnose dazu nannte. Ich ging also dorthin, und ließ ihn austesten.

Lt. Dieser Ärztin stand dann fest, dass er sich gut konzentrieren kann und recht ausdauernd Arbeiten kann, obwohl dieser Punkt von den Lehrern auch beanstandet worden ist. Lt. Bewertung ist er überdurchschnittlich gut, dasEinzige wo er Probleme hat ist , dass er hyperaktiv ist, sprich ruhig Sitzen fällt ihm sehr schwer und impulsiv ist, er agiert spontan ohne richtig zuerst zu überlegen.

Das Zusammenleben zu Hause mit seinem Bruder ist nicht täglich unmöglich! aber dennoch gibt es hier richtig oft Stress. Er nimmt ihm sein sein Spielzeug ständig weg, dann weint und schreit der jüngere. Oder er macht dem Kleinen seine legobauten kaputt und sagt! es ist ein Spiel. Natürlich ist es kein Spiel sondern ein genervte für den kleinen der wiederum mit Geschreiie darauf reagiert.

Es ist einfach viel lustiger dem kleinen auf die Nerven zu gehen, als zu überlegen, wie er sonst sinnvoll seine Freizeit gestalten soll.

Natürlich habe ich super brave Kinder wenn TV geht oder der große am Computer darf, letztere sehe ich nicht so gerne, da er mit kürzeren Abschnitten nicht zufrieden ist, sondern stundenlang Spielen würde, da ein Level den nächsten Level folgt....

So am Wochenende empfinde ich es besonders belastend, da ist Samstag Vormittag auch keine Schule und da würde er am liebsten mit diesen Medien bereits in aller Früh bereits beginnen. Meistens gibt es dann Stress, weil wir unseren Wocheneinkauf erledigen müssen, er meist dazu nie Lust, er nur zu Hause hocken möchte am Computer. Diese Medien sind für ihm in diesem. Fälle auch nicht so geeignet, da es lt.. Studien die Kinder noch mehr nervöser und zappeliger macht. Für die Hyperaktivität ist es also gar nicht gut.

Tina
03.03.2015, 09:56 Uhr | Kinderfreundin
Liebe Tina,

mir kommt es so vor, als hättest du einen ziemlich stressigen Alltag mit deinen Kindern. Der Kleine tut dir sehr leid, du hast viel zu tun, ihn vor dem Großen zu schützen.

Wie läuft das Mobben des Bruders konkret ab? Was macht dein 11-jähriger?

Gibt es ein festes PC-TV-Zeitlimit? Wie wurde das festgelegt?


Da gibt es also ein Diagnostiker, der Hyperaktivität und Impulsivität festgestellt hat? Was hat er für Ideen / Angebote?

Liebe Grüße
Kinderfreundin
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Kinderfreundin
02.03.2015, 17:48 Uhr | bke-Eddy-Kreuzer
Sehr geehrte Userin Tina1972,

willkommen in unserem Elternforum der bke. Mein Name ist bke-Eddy-Kreuzer. Sie haben uns von hierem Sohn berichtet und fragen, ob es Erfahrungen im Umgnag mit hyperaktiven Kindern gibt. Die gibt es sicher und ich bin überzeugt davon, dass Sie einige Antworten von betroffenen Eltern bekommen werden.
Es wäre jedoch hilfreich zu wissen, welchen Anlass es gegeben hat, Ihren Sohn zu diagnostizieren. Sie schreiben, dass es in der Schule kaum Probleme im Zusammenhang mit der Hyperaktivität gibt. Häufiges Computerspielen oder TV sehen würde ich nicht zwingend der Hyperaktivität zuschreiben und ist vielmehr eine Frage, die Sie im erziehrischen Bereich klären müssen. Dabei ist es wichtig, en regulierendes Maß zu finden.
Der Kontakt zu seinem Bruder ist sicherlich ein Problem. Vielleicht können Sie uns mitteilen, wie Ihr Sohn anonsten im Kontakt zu Gleichaltrigen steht? Hier ist es sicherlich wichtig, den jüngeren Bruder zu schützen. Dabei sollte die Grenze sehr klar sein, um auch Ihrem Sohn eine klare Orientierung zu bieten. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass Ihr Sohn nicht das Gefühl bekommt, permanent für seine Handlungen bestraft zu werden. Bleiben Sie im Kontakt mit ihm und versuchen Sie, gemeinsam mit ihm Handlungsalternativen zu entwickeln. Gegebenenfalls kann es auch hilfreich sein, eine Erziehungsberatung oder Kinderpsychologen aufzusuchen.
Ich wünsche Ihnen eine guten Weg mit Ihrem Sohn und viele Antworten auf Ihren Beitrag.
bke-Eddy-Kreuzer
02.03.2015, 17:38 Uhr | Pauliprinzessin
Wer hat das denn Diagnostiziert und warum musste denn überhaupt eine Diagnose her ???

Mit 11 ist raus gehen und toben schon etwas out und PC vollkommen in. Völlig normale Alterserscheinung.

Er ist gut in der Schule, bringt sich ein - also alles super

Was willst Du denn noch ????

ein bischen Katze ärgern und den kleinen Bruder necken sind auch völlig normale Verhaltensweisen - es ist ein Junge von elf Jahren, da sind siebenjährige nunmal lästige Nervbolzen.

Wenn er Sport nicht mag dann eben nicht so lange er nicht hohes Gewicht hat muss man nicht nach einem anstrengende Schultag plus Hausaufgaben und lernen auch noch alles mögliche an Aktivitäten machen.

Was machst Du denn so nach deinem Arbeitstag und dem Haushalt und der Kinderversorgung ? Gehst Du in der Mittagspause noch fix ins Fitnesstudio und zweimal in der Woche zu irgendwelchen Trainings ? Bist Du noch aktiv in Vereinen ?

Treffer: 11

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