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20.08.2015, 14:03 Uhr | Kussmund
Hallo ,

Ich bin seit 8 Monaten mit meinem Partner zusammen und wir wohnen auch zusammen . Er ist jedoch meist nur am Wochenende da weil er viel beruflich unterwegs ist . Seine Tochter (12 Jahre alt) wohnt in der Woche bei ihren Großeltern und am Wochenende bei uns. Ihr Mutter ist vor 5 Jahren verstorben.
Als wir noch nicht zusammen waren , haben Vater und Tochter immer alles zusammen gemacht wenn mein Partner Zuhause war. Seine Tochter ist ihm gegenüber sehr kuschelbedürftig und sie hat bis dato immer bei ihm mit im Bett geschlafen. Ca. Seit drei Monaten schläft sie jetzt in ihrem eigenen Bett .

Seitdem ich da bin , hat die Tochter immer das Gefühl , dass ich ihr den Vater wegnehmen will. Sie sieht mich als Konkurrenz und will meinem Partner immer zeigen , dass sie ihn viel lieber hat als ich ihn.
Ich weiß nicht genau wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Meist habe ich mich dann zurück gezogen , nicht viel gesagt und mich im Hintergrund gehalten wenn seine Tochter da war . Dies gefiel meinem Partner aber auch nicht . Er wünscht sich ein harmonisches Zusammenleben und drängt mich manchmal zu etwas wenn er sagt: mach doch mal das mit ihr , frage sie doch mal ob sie bei dir schlafen will und so . Das setzt mich auch sehr unter Druck denn vom Gefühl her bin ich nicht so gerne mit seiner Tochter zusammen. Ja, manchmal empfinde ich sie auch als störend. Bei solchen Gedanken schäme ich mich selber dafür, denn ich möchte nicht so denken.

Manchmal denke ich auch dass ich vielleicht zu jung bin für diese Situation. Mein Partner ist 39 Jahre alt , die Tochter 12 und ich bin 21 Jahre alt.
Ich kann mich auch gar nicht wirklich als die quasi Stiefmutter fühlen und seine Tochter sagt selber dass sie mich eher als große Schwester sieht.

Ich würde sie gerne mehr lieb haben können, sie als Tochter von meinem Lebensgefährten mehr Akzeptören können und dass das Konkurrenz denken auch aufhört.

Ich würde mich über hilfreiche Tipps freuen !

Liebe Grüße
25.08.2015, 16:51 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo Kussmund,

herzlich willkommen in diesem Unterforum der Virtuellen Beratungsstelle! Entschuldigen Sie bitte die verspätete Antwort!

Sie haben bereits Antworten erhalten, die die Situation treffend beschreiben. Mir fällt sehr positiv auf, dass Sie sich kritisch mit Ihrer Rolle auseinandersetzen und sich diese Gedanken machen, die sich Ihr Partner eventuell so nicht macht. Meiner Ansicht nach können Sie die Rolle einer Stiefmutter nicht ausfüllen, und sollten Sie gar nicht. Der Altersunterschied zu der Tochter ist gering und die Beziehung frisch. Ihr Partner ist im Vergleich zu Ihnen deutlich älter. Auch das kann für das Mädchen "sonderbar" sein. Sie sollten mit Ihrem Partner über diesen Rollenkonflikt sprechen und dabei Ihre Position klären. Sie fühlen sich bedrängt und Sie möchten überhaupt nicht in diese "Stiefmutterrolle" hinein, vielmehr sind Sie ja selber noch ein relativ junger Mensch mit allen Freizeit- und Spaßbedürfnissen.

Ich weiß nicht, inwieweit Sie mit der Tochter darüber sprechen können, dass Sie die Beziehung zu dem Vater führen möchten, allerdings ganz gewiss den Vater nicht wegnehmen wollen. .. Möglicherweise können Sie in Ruhe ansprechen, dass es der Tochter wahrscheinlich "komisch" vorkommt, dass der Vater eine so junge Freundin hat. Fragen Sie nach. Wie erlebst du mich? Ein weiterer Punkt kann das Andenken an die leibliche Mutter sein....Vielleicht mag das Mädchen darüber sprechen. Wie war die Mutter? Wie hat das Mädchen den Verlust verkraftet? Hat sie unbewusst die Ersatzrolle eingenommen?

Falls Sie diese Beziehung langfristig führen werden und dabei in Ihrer Haltung klar bleiben, werden sich Abläufe und Routinen einspielen. Es werden sich auch gemeinsame Aktivitäten entwickeln, die jedoch nicht aufgepfropft werden können. Bleiben Sie geduldig und gelassen!

Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg *smiling*
24.08.2015, 17:22 Uhr | BabyOne
Hallo Kussmund,

in eurer Situation müssen alle Beteiligten einfach Geduld haben. Man wächst nicht von jetzt auf gleich als Familie zusammen, und manchmal klappt es auch gar nicht. Du bis in der Tat etwas zu jung um wirklich die Mutterrolle einnehmen zu können. Vor allem aber ist das gar nicht Deine Aufgabe - oder sieht Dein Partner dich so? Wenn ich das lese, dass er verlangt dass Du mit ihr kuscheln oder sogar in einem Bett mit ihr schlafen sollst, sträuben sich mir die Haare. Er meint es sicher nur gut, er als Vater hat da nicht diese Hemmungen, aber Du bist für das Mädchen erst einmal eine fremde Person und sie für dich auch. Lasst euch Zeit für eine Annäherung, und du kannst auch von deinem Partner einfordern, dass er euch Zeit lässt.
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
20.08.2015, 19:36 Uhr | Pauliprinzessin
Ja mit 21 Jahren bist du wirklich etwas jung für eine zwölfjährige Tochter... :)

Sie ist nicht deine Tochter, das wird sie auch nie sein. Daher sollte der Vater auch nicht erwarten, dass es so ein Verhältnis zwischen euch beiden irgendwann mal geben wird. Daher , nein ihr müsst nicht miteinander kuscheln, ihr müsst auch nicht das Bett teilen. Du darfst dich auch nicht in die Erziehung einmischen und kannst ihr gegenüber außer einem höflichen Umgang miteinander erstmal nichts weiter erwarten oder verlangen.

Die junge Dame muss sich erstmal daran gewöhnen, dass Du jetzt da bist. Das wird sehr lange dauern, weil sie den Papa nicht täglich hat und bislang die gemeinsame Zeit mit dem Papa immer Exklusiv hatte-

Eigentlich ist es gut, dass Du den beiden Freiraum und Zeit allein einräumst. Denn das brauchen sie auch. Nach und nach könnt ihr gemeinsame Zeiten verbringen, vielleicht eher etwas unverfänglicher mit Ausflug und wenn es nur zum nächsten amerikanischen Restaurant ist oder jetzt eben mal ins Schwimmbad und im Winter ins Kino.

Ob die junge Dame dich irgendwann mal wirklich ernst nimmt und dich z.B als Gesprächspartnerin für Mädchenkram annimmt, weiß niemand. Wenn sie dich jetzt als zuverlässige Partnerin die nicht gleich wieder weg ist (auch diese Befürchtung ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen) kennenlernt kann es irgendwann sein. Ansonsten wenn sie dich nicht angreift oder schlecht über dich spricht, weiter zum Vater kommt ohne gezicke dann habt ihr alle doch schon etwas großartiges geschafft.

Treffer: 4

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