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29.02.2016, 16:38 Uhr | Tomsdiner
Hallo
ich denke ich beginne mal mit der Vorgeschichte, um versuchsweise etwas Licht ins Dunkel zu bringen:

Meine damalige Frau war 2007 Hochschwanger, das bemerkten wir aber erst als wir uns schon auf eine gütliche Trennung verständigt hatten. Wir wollten nicht die Ehe des Kindes wegen aufrecht erhalten, da wir uns einig waren das wir uns sowie das Kind belügen würden. Wir einigten uns jedoch dadrauf das wir bis nach der Entbindung zusammen unter einem Dach leben wollten. Nachdem 2008 unsere Tochter geboren wurde, trennten wir uns im Sommer dann auch räumlich, zumal beide einen jeweils anderen Partner gefunden hatten. Ich nahm meine Tochter jedes Wochenende zu mir, und so war Sie es gewohnt das eine andere Frau als Ihre Mama an meiner Seite lebte.
Meine damalige Partnerin hatte eine damals 4-Jährige Tochter, lebte auch getrennt, und das Kind belies Sie aus mehreren Gründen beim Vater. Sie nahm Ihre Tochter regelmäßig alle 14 Tage zu uns, sowie in den Ferien . Ihre Ehe wurde 2010 geschieden.
Als ich im Sommer meine Frau darum bat das wir nun die Scheidung einreichen könnten, bat Sie mich zu einem Gespräch. Dort eröffnete Sie mir das Sie an Brustkrebs erkrankt sei, und bat auf eine Scheidung zu verzichten, sollte ich nicht vor haben in den nächsten 1-2 Jahren zu heiraten.Ferner bat Sie mich darum meine Lebensplanung so auszurichten das ich jeder Zeit unsere Tochter zu uns nehmen könnte.
Da wir bis dato in einer Großstadt lebten bezogen meiner Partnerin und ich im Juli 2012 das Haus auf dem Land. Im August war meine Frau gesundheitlich soweit angeschlagen das Sie sich nicht mehr in der Lage sah unsere Tochter gerecht zu werden.Seit dem lebt meine heute fast 8 Jährige Tochter bei uns. Sie hat sich Prima eingelebt und Sie besucht die zweite Klasse. Ihre Mutter verstarb leider im Frühjahr 2013.

In dem Frühjahr ergab es sich auch das meine Partnerin eine Schulaufführung Ihrer Tochte besuchte die damals in die 3.Klasse ging. Nach der Aufführung nahm die Klassenlehrerin Sie zur Seite und teilte mit das die Leistungen Ihrer Tochter zu Wünschen übrig ließen( Mathe 4 Deutsch 4 Sachkunde 5) sowie das Sozialverhalten nicht angemessen sei. Auch sei der Respekt vor Lehrkräften sowie anderen Erwachsenen nicht vorhanden.Hausaufgaben würden wenn überhaupt, im Unterricht gemacht .Bislang wurde Ihr/uns durch den Vater immer mitgeteilt das alles zum besten sei in der Schule. Sie vereinbarte ein gemeinsames Eisessen um zu Erfahren was nun genau los sei. In Gegenwart Ihreres Vaters war Sie nicht wiederzuerkennen und Ihr Verhalten brachte uns beide zum Verzweifeln. Sie forderte u.a. von Ihn das er Ihr 10 € geben solle weil Sie shoppen will. 30 Minuten später forderte Sie Ihn auf seinen Kaffee auszutrinken , zu zahlen und sofort mit Ihr zu gehen weil Sie noch in einen Reiterladen will. Wir waren Sprachlos.

Zu Hause diskutierten wir die ganze Nacht wie es denn nun weitergehen soll, weil Ihr erlebtes Verhalten im Zusammenhang mit den was die Lehrkraft erzählte , wollte Sie nicht dulden.Dadurch das durch den Einzug meiner Tochter ich Halbtags arbeiten ging, entschieden wir uns das ich ab dem Sommer zu Hause bleibe und mich um Kinder sowie Haushalt kümmer.Wir entschlossen uns also auch Ihre Tochter zu uns zu nehmen. Der Vater war sofort einverstanden das Sie in den Sommerferien die Schule wechselt und ab dann auch bei der uns lebt.
Nach der Heirat im Sommer 2013, war es vor allem für mich eine Riesenaufgabe mich aufs neue "Berufsfeld" einzulassen, und zugleich der Großen die Grenzen aufzuzeigen. Sie war es bis dahin nicht gewohnt das der "Vater" nicht nach Ihrer Pfeife tanzt, und Hausaufgaben dazu da sind um Sie zu erledigen. Auch gönnte ich mir aus Ihrer Sicht " die Frechheit" mich von den Lehrern über anstehende Klassenarbeiten ,zwecks üben ,unterrichten zu lassen. Es gab Tage da war ich mit den Nerven am Ende. Immer dann wenn Sie meinte mich erpressen zu müssen"...ich mach jetzt kein Mathe und spiel Handy. Verbietest Du mir das , ruf ich Mama im Büro an und sage Du hättest mich geschlagen"
war noch einer der nettesten Formen mit denen Sie versuchte in den alten Trott zu kommen. Doch ich hielt Ihr Stand, bot Ihr die Stirn und lies mich nicht beirren. Nach und Nach merkte Sie das ich anders ticke wie Ihr Vater. Sie selbst war stolz wie Oscar als es im Halbjahreszeugnis als schlechteste Note die 3 in Sport gab. Am Ende der 4 Klasse stand als Schullaufbahnempfehlung die Realschule, mit dem Zusatz das Sie es schaffen könnte , wenn Sie nicht so träge wäre.
Leider fühlte sich Ihr Vater von der Leistung ( aus welchen Gründen auch immer) auf dem Schlips getreten. So kam es das Sie ihn Heiligabend 2014 anrief und Fragte wann er Sie den gedenke über Weihnachten zu holen. Er antwortete Ihr das er weder Geld für ein Geschenk noch genug Lebensmittel hätte um Sie zu versorgen sodaß Sie sich Weihnachten nicht sehen können.Mir tat Sie einfach nur leid wie Sie gerade an Heiligabend so bitterlich weinte. Meine Frau war auch Ohnmächtig vor Wut. Ich rief Ihn also an und sagte das wir für die Zeit ein Carepaket packen damit er seine Tochter wie vereinbart sehen kann. Er willigte ein und für die Große war Weihnachten gerettet.
Das Halbjahreszeugnis 2015 war der Hammer, sie ging auf eine Oberschule mit Zweig Realkurse. Hatte sehr gute Noten , was dazu führte das der Klassenlehrer unsvorschlug sie künftig die Gymnasial-Teil besuchen zu lassen. Wir redeten mit Ihr , und gaben Ihr zu verstehen das wir Sie unterstützen wenn Sie selbst es möchte, aber wiesen auch darauf hin das dann zu Hause auch mehr gelernt werden müsse weil der Anspruch weitaus höher werden würde. Sie willigte ein, und war einverstanden auch zu Hause mehr tun zu wollen.
Wieder war die Reaktion Ihres Vaters völlig unverständlich. Wir waren es bereits gewohnt das er die 14 Tage Besuchstermine so einhielt wie er es für richtig hielt. Mal tauchte er an einen vereinbarten Wochenende nach Anruf auf, mal gar nicht. Dafür stand er dann Freitags gern mal auf der Matte wo kein Besuchswochenende war.
Dann hielt er 2 Monate keinen Kontakt zu seiner Tochter, reagierte weder auf Ihre Sms Whatsapp oder Anrufe. Stand dann plötzlich vor der Tür, um Sie abzuholen. Sie erklärte uns dann nach der Rückkehr Papa war krank und müsste viel arbeiten. Nachdem er Sie noch zweimal zu sich holte, haben die beiden seit April 2015 keinen Kontakt mehr. Er stellt sich allen Versuchen der Kontaktaufnahme durch seiner Tochter oder meiner Frau taub.
Seit dem geht es auch für Sie in der Schule stetig bergab. Im Sommer 2015 hatte Sie noch Glück das auf Grund der guten Halbjahresnoten der Baum nicht am brennen war. Inzwischen erkennen wir Sie nicht wieder. Pupertät?
Seit letzten Zeugnis, was noch schlechter war, geht Sie auf die Lehrer los, beleidigt pöbelt im Unterricht. Stört die Klasse, brüllt dazwischen, Hausaufgaben hat Sie angeblich nicht auf. Ich bekam schon von jeden Lehrer zu hören das Sie noch sehr kindisch sei, alles belächelt ,Strafen mit breitem Grinsen zur Kenntnis nimmt. Ein Lehrer nutze beim letzen Sprechtag sogar den Titel " Mackerin"Leider sind die Lehrer nicht sehr kooperativ und geben zu verstehen das Sie nicht bereit sind einer 11-Jährigen die Hausaufgaben zu unterschreiben. Nach und nach kommen Dinge ans Tageslicht die Sie sich in der Schule leistet, was mich zur Verzweiflung bringt. Allein im Februar hat sie in diversen Fächern teilweise seit Halbjahrbeginn 2-3 mal keine Hausaufgaben gemacht. Sie ist desöfteren erwischt wurden wie Sie zb die Deutscharbeiten in der Mathestunde macht. Als der Lehrer Ihr die Aufgaben wegnahm , warf Sie ihn beim Rückweg zum Pult eine volle PET-Flasche an den Hinterkopf. Zum Glück war der Lehrer aus meiner Sicht mehr wie Human und hat es beim Abschreiben der Schulordnung belassen.
Meine Frau ist zum 1.2 befördert wurden und hat ein komplett neues Aufgabenfeld, was u.a. das einarbeiten von Kollegen usw beinhaltet. Dadurch schafft Sie auch Ihr eigentliches Arbeistpensum nicht. Sie hat inzwischen Angst nach Hause zu kommen, weil Sie nicht weiß was Sie erwartet. Leider ist es auch so, jede Woche ein Anruf von der Schule, oder Briefe über das Fehlverhalten.
Beim verfassen dieses Postes kam bereits heute der wöchentliche Anruf, sogar im Doppelpack!!!! Der Klassenlehrer teilte mit das Sie heute im Unterricht statt zu rechergieren im Internet wie aufgetragen , sie sich damit befasste das Wort"Porno" zu googlen, fündig wurde und die Mitschüler aufforderte auf Ihren Monitor zu schauen. Dieser "Aufflauf" blieb Ihn nicht verborgen, und auch das angeekelte Gesicht einiger Mitschüler veranlassten Ihn nach den Rechten zu sehen. Nun droht ein Eintrag in die Schulakte. Meine Frage wie es sein kann das Sie auf einen Schul-PC an solche Filme gelangt lies er nicht gelten. Kurz danach rief mich dann auch noch eine aufgebrachte Mutter an.....
Ich erwähne nicht das mir davor graut wenn meine Frau nach Hause kommt. Selbst die kleine ist völlig genervt und wirft uns vor es ginge nur noch um die Große......out of Order....wer weiß Rat???
Dayne Ausdruxwayse ys yngdwi comysh
16.03.2016, 09:50 Uhr | BabyOne
Hallo Tomsdiner,

das ist so anrührend das zu lesen.... vielen Dank, dass Du das mit uns geteilt hast.

Leben in Patchworkfamilien stellt einen vor riesige Herausforderungen. Riesen-Respekt dafür, wie Du Dich einsetzt und wie Du/ihr das meister(s)t!
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
16.03.2016, 09:17 Uhr | Tomsdiner
Hallo,
ich wollte mal ein Feedback geben, und mich herzlich bei allen, für die Ratschläge bedanken. Es war unheimlich Hilfreich anhand der Tipps, den Knoten zu lösen.
Wir haben mit den beiden Kindern ein Familiengespräch geführt wo jeder das sagen sollte was Ihn auf dem Herzen liegt. So kam der Stein ins Rollen. Anfangs wollte natürlich keiner was sagen , bzw. tat so als ob alles Friede,Freude, Eierkuchen wäre. Ich sprach dann meine Frau direkt an mit den Wunsch nachzudenken wenn Sie im Büro Feierabend hätte,ob Sie da wirklich "frei" hätte oder ob zu Hause nicht auch noch der "Job" der Mutter wartet. Die "Große" sprach ich ebenso direkt an. Das ich das Gefühl habe das Sie meint ich sei Schuld an dem Schweigen Ihres Vaters, und Sie hofft das Sie mit Ihren Verhalten mir gegenüber sowie in der Schule, zu Hause den" Rauswurf" provozieren zu wollen. Ich wusste es war sehr dünnes Eis auf dem ich mich nun bewegen würde, aber ich machte Ihr klar das ich den Eindruck habe Sie versuche einen Keil zwischen Ihrer Mutter und mir zu treiben. Meiner Frau sah mich fassungslos an, verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Dann brach es aus meiner Stieftochter herraus" Ich sei Schuld das Mama und Papa kein Ehepaar mehr sind. Papa hätte immer gesagt das Mama irgendwann , wenn Sie sich beruhigt hätte wieder zurück käme. Und wenn Mama Dich nicht kennengelernt hätte würden Sie schon lange wieder eine Familie sein. Und ich solle Sie gefälligst in Ruhe lassen weil Mama sich ja sowieso wieder scheiden lässt und Sie dann endlich zu Papa zurück gehen würden. Und überhaupt könne ich Ihr dankbar sein das Sie Mama nicht schon gebeten hat mit Ihr zurück zu gehen.Das muss Mama dann sofort tun wenn Sie mich wirklich lieb hat".

Es sprudelte gerade zu einen richtigen Zeitpunkt aus Ihr raus, denn ich wusste meine Frau holte Luft um meine Vermutung in der Luft zu zereissen. Es herschte fassungsloses Schweigen. Nach einer Weile ergriff meine Frau das Wort und stellte klar" Ich verstehe Deinen Wunsch das Du Dir nichts mehr wünscht als das ich wieder mit Dir zu Papa zurück gehe. Ich finde es nur schade und das ist es was mich traurig macht, das wir dieses Thema schon sehr oft unter vier Augen besprochen haben. Natürlich habe ich Dich unheimlich lieb, aber finde Dich damit ab das ich Deinen Stiefvater auch liebe.Ich Liebe Dich als meine Tochter und Ihn als Mann. Ich habe für Papa gar keine Gefühle mehr, und war unglücklich in der Ehe,darum lies ich mich scheiden. Das hat nichts mit Dir zu tun, ich habe mich von Deinen Vater scheiden lassen , aber nicht von Dir. Der Wunsch das alles so wird wie früher, den hat allein Dein Vater Süße, ich nicht.Ich habe einen Mann mit den ich alt werden möchte, und mit den ich Glücklich bin.Darum ist für Papa in meinen Leben kein Platz mehr. Ich bitte Dich also das Du diesen Gedanken endlich los wirst.Mein Platz ist hier bei Euch, bei meinen beiden Töchtern und bei meinen Mann. Und wenn Du es so sehr willst das ich Glücklich bin, wie das ich es Dir wünsche, dann respektiere es so wie es ist."

Die Große saß da umarmt von Ihrer Mutter, und man merkte Ihr an wie es in Ihr arbeitete.Mit einmal passierte das für unmöglich gehaltene, Sie kam zu mir nahm mich den Arm und mit breiten Grinsen fragte Sie" Hab ich Dich wirklich jetzt für immer am Hals?" Ich lachte und erwiderte" Noch viel länger als du denken kannst"

Dieses Gespräch ist nun knapp 2 Wochen her. Natürlich geraten wir noch aneinder, aber es wird weniger. Und in der Schule läuft es auch wieder rund.

Danke nochmals an alle für die Gedankenanstöße. Daumen hoch
Dayne Ausdruxwayse ys yngdwi comysh
03.03.2016, 15:38 Uhr | marinadiezweite
Hallo tomsdiner, ich finde schon, dass es dir gelungen ist, die Situation darzustellen. Weitere Details machen deine Situation deutlicher. Ja, was soll man dazu entscheiden? Ihr habt das so abgemacht, deine Frau und du. Und das ist glaub ich auch verständlich.
Letzlich hat sich aber die Situation geändert: Deine Frau hat Panik, dass zu Hause Stress ist. Du magst gar nichts mehr davon erzählen. Versuchst möglichst, alle Probleme allein zu lösen. Deine Tochter fühlt sich benachteiligt.
WAnn hat der Schrecken ein Ende? Du beschreibst alles hier. Der richtige Ansprechpartner ist jedoch deine Frau.
Sie mag nicht mehr nach Hause kommen. Ich persönlich würde mich von meinem Partner voll im Stich gelassen fühlen. Wenn er sagt, löse die Probleme allein, ich hab schon genug Stress bei der Arbeit.
Klar, vieles würde ich allein hinbekommen. Meine Kinder sowieso. Aber seine/ihre Kinder. Die Kinder, ihre Tochter, aber auch deine Tochter, haben genug durchgemacht. Ich stimme den anderen Beiträgen zu: Für die Tochter deiner Frau ist trotz ihrer verständlichen Karrierewünsche sie zuständig. Sei es dass ihr euch abends absprecht. Auch vor der Tochter muss das klar sein, wer am Tag das Sagen hat. Und es sollte auch geregelt werden, wann die Tochter halt doch mal anrufen darf und wann nicht. So kann die junge Dame euch nicht unter DRuck setzen.
Auch die Tochter würde ich mal ''anhören''.
Nichts gegen eure Vereinbarungen, und Versprechungen. Doch die Situation hat sich verändert. Und momentan ist ja keiner richtig glücklich.
Auch ein Mama-Tochter-Tag wäre toll, zu dem auch ein Papa-Tochter-Tag passen könnte.
Sonst klingt eure Heirat wie eine Zweckgemeinschaft zur guten Versorgung der Tochter.
Die Vergangenheit, ist verständlich, dass die Stieftochter nicht beim Vater geblieben ist. Das lief richtig schlecht. Da du aber eingesehen hast, dass der Vater viele Fehler gemacht hat, kann man einen schlechten Umgangston nicht nur dem Mädel anlasten.
Wenn ich mich mal so umhorche, finden viele Getrennte, dass der andere Elternteil dem Kind nichts gutes beigebracht hat. Das ist halt so. und schade ist es auch. Nur leider kann man nicht immer alles wollen. Lasse ich mein Kind beim Ex, gehört eine gewisse Toleranz unbedingt dazu.
Bei mir können dann gern neue strenge Regeln gelten.
01.03.2016, 16:07 Uhr | bke-Eddy-Kreuzer
Sehr geehrter User Tomsdiner,

willkommen im Elternforum der bke und vielen Dank für Ihren ausführlichen Bericht. Sie haben sich zur Aufgabe gemacht, überwiegend für Haushalt und Erziehuhg der Kinder zuständig zu sein.
Dennoch sind Sie nicht der leibliche Vater Ihrer Stieftochter. Ich stimme mit Dagmita überein und glaube, dass Ihre Frau ihre mütterliche Verantwortung wieder mehr übernehmen muss. Letztlich wurde Ihre Stieftochter von beiden Eltern auf ihre jeweilige Art im Stich gelassen. Welchen Platz hat sie also bei Ihren Eltern und innerhalb Ihres Familiensystems? Die Pupertät verschärft dieses Situation.
Haben Sie schon einmal daran gedacht, eine Erziehungsberatung in Ihrer Nähe aufzusuchen. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie dort sehr direket und regelmäßige Unterstützung finden können.
Hat Ihre Frau Angst vor Ihrer Tochter, wenn Sie nach Hause kommt ? Finden Sie Unterstützung bei der Mutter Ihrer Stieftochter? Hilfe im Alltag erhalten sie von Ihrem zuständigen Jugendamt.
In jedem Fall sollten Sie die Mutter in die Lösung des Problems einbeziehen: Letztlich stehen die Mutter und natürlich auch der Vater des Mädchens in der Verantwortung. Das soll nicht heißen, dass Sie sich vollständig zurückziehen. Allerdings sollten Sie klären, was durch Sie geleistet werden kann und was nicht.

Herzliche Güßr bke-Eddy-Kreuzer
01.03.2016, 11:21 Uhr | dagmita
Ihr Vater war ihre Bezugsperson. Klar ist sie schrecklich verletzt und verzweifelt, dass er nicht mehr da ist. Und ihre Mutter arbeitet viel und ist auch nicht so viel für sie da.
Egal wie toll Du das machst, wie sehr Du sie liebst, für sie bist Du nicht der Papa.
Oder eben ein Zweit-Papa.
Das Problem oder die Probleme muss die Mutter mit ihr lösen.
Neue Aufgabe, verbeamtet, trotzdem müsste sie sich Zeit für das Kind nehmen.
Ich finde es toll, dass Du zuhause bleibst.
Ich habe Hochachtung vor Männern wie Dir.
Trotzdem kannst Du nicht einfach "Hauptbezugsperson" für das Kind sein.
Sie ist genauso verlassen worden wie Deine Tochter.
Nur schrittweise und mit Absicht.
Sie muss schrecklich verletzt sein.
dagmita
01.03.2016, 11:05 Uhr | Tomsdiner
Hallo marinadiezweite,

vielen Dank für Deine Antwort. Trotz des langen Beitrages, scheint es mir nicht gelungen zu sein es nachvollziehbar darzustellen. Ich versuche mal auf Deinen Beitrag einzugehen. Ich lernte meine Stieftochter kennen als Sie 5,5 Jahre alt war.
Zu diesen Zeitpunkt den Du beschreibst war es ganz sicher ein Thema, weil meine Frau da erkannt hat wie Ihre Tochter mit Ihren Vater umspringt. Unter anderen war das eine Erklärung für Ihre schulischen "Leistungen", und haben Ihr die Augen geöffnet das gewaltig etwas schief läuft auf der "Vater-Tochter-Ebene" Natürlich hörten die Schwierigkeiten nicht automatisch auf, es kostete eine Menge Nerven. Sie war ja ein " Familienleben" als solches überhaupt nicht gewohnt. Wir erkannten da auch erst wie Ihr bisheriges Leben ablief, was aus TV schauen,PC zocken bestand.Ihr bisheriges Essen bestand aus Maggitütenmahlzeiten im stehen zwischen Tür und Angel. Da kamen auch erst die Lügen Ihres Vaters ans Tageslicht. Er hat Ihr erzählt "Mama hat uns wegen dem verlassen" Das hat Sie solange geglaubt bis Sie alt genug war den Kalender zu lesen, und erkannt hat das wenn Mama im April auszieht, ein Mann den Sie im Juli erst kennenlernt, absolut nicht der Grund sein kann. Auch kamen wir erst hinter sein Lügengebilde "Arbeit" als Sie bei uns wohnte. Er hatte immer gesagt das er von 8:00-16:45 arbeiten würde, sodaß Betreung sichergestellt wäre von 8-17 Uhr durch Schule und Hort. Letztendlich kam raus das er das Haus von 7-17:30 Uhr verlies, und Sie Morgens bis kurz vor 8 sowie von 17 bis 17:30 auf sich allein gestellt war.

Vielleicht wird die Entscheidung , warum ich den Job aufgab, ja deutlicher wenn ich versuche es zu erklären:
Nachdem meine damalige Frau schneller unserer Tochter nicht mehr gerecht werden konnte als wir alle dachten, stand ich vor einen Riesenproblem. Es war August, und ich hatte gerade erst 3 Wochen Jahresurlaub hinter mir. Räumlich war durch den Umzug alles vorbereitet, nur zeitlich hatte ich einige Nöte adhoc alles zu bewältigen. Ich konnte und wollte nicht meine Tochter so schnell zu mir holen,um Sie dann am nächsten Tag in den KiGa zu Fremden zu bringen. Das wäre aus meiner Sicht zu viel gewesen, weg von der Mutter und dann zu Unbekannten. Zum Glück war mein damaliger Chef unheimlich human bewilligte mir 1 Woche unbezahlten Urlaub.
Abends als die Lütte im Bett war, und meine Partnerin nach Hause kam mussten wir natürlich einen Plan entwerfen wie es weitergehen soll. Bislang hatten wir es vermieden über die finanzielle Situation des anderen zu reden. Auch mochte keiner von usn auch nur ansatzweise an den Tag-X denken. Im Gegenteil der was aus unserer Sicht Lichtjahre entfernt.
Sie kannte nicht mein Gehalt und ich nicht Ihres, es gab ein Wirtschaftskonto wo jeder einzahlte um fixe Kosten sowie Lebensmittel etc. zu deckeln.Durch den Umzug,unseren Urlaub sowie den Urlaub den ich meiner Frau zum 40ten ermöglichte waren meine Rücklagen soweit geschröppft das da fast nichts mehr da war. Die Lütte in eine Ganztagesbetreuung zu geben war für Sie völlig ausgeschlossen.Also bleib nur noch die Variante Halbtagsjob, wodrauf mein Chef sich Glücklicherweise auch einlies. Kindesunterhalt von meiner Frau zu fordern war ebenso indiskutabel. . Wir waren uns sicher das mit Kindergeld sowie Unterhaltsvorschuss die Lücke zu stopfen sei.
Als darauf meine Frau im Februar verstarb, war es unmöglich für mich arbeiten zu gehen. Die Lütte lies mich nicht mehr aus den Augen, war ich nicht in Sicht/Hörweite ,fragte Sie wo ich bin. Sie hatte Panik davor das auch ich gehen könnte. Es war unheimlich schwer für mich einerseits meine Trauer zu bewältigen, anderseits damit umzugehen das meine Tochter mich 24 Stunden in Beschlag nahm. U.a hatte Sie mich desöfteren Nachts geweckt um sicher zu gehen das ich da bin, und gesund bin.Mein Urlaub nahm ich am Stück weil nichtmal ansatzweise daran zu denken war das Sie in den KiGa geht.
Irgendwann hatte ich die Lütte dann Glücklicher Weise soweit das KiGa wieder ein Thema war, und Sie lernte loszulassen.
Danach kam es zu der im ersten Post beschriebenen Situation im Eiscafe mit den Vater meiner Stieftochter, und den langen Gespräch mit meiner Lebensgefährtin. Ich merkte das Sie unglücklich war darüber wie die Situation Ihrer Tochter war, spürte wie Sie nach Worten rang. Ich bat Sie das zu sagen was Sie denkt und sich wünscht. " Ich möchte Deine Frau werden, ich möchte das Du darüber nachdenkst zu Hause zu sein und Dich um die BEIDEN Mädchen kümmerst.Mein Ex war als die Große zur Welt kam arbeitslos.Ich ging nach dem Mutterschutz arbeiten und verdiente für uns das Geld.Weil meine Tochter eine Bindung zum Vater aufgebaut hatte lies ich Sie damals bei Ihn. Das war der größte Fehler meines Lebens den ich korrigieren möchte"
Ich dachte Tagelang darüber nach.Dann kam ich zu den Entschluß mich darauf einzulassen. Sie ist Oberamtsrätin, also Beamtin auf Lebenszeit und somit unkündbar und im Gegensatz zu meinen Beruf nicht Wirtschaftsabhängig. Ich kann auch heute mit dieser Entscheidung gut Leben.
Ich will Ihr ja den Rücken freihalten, das ist eben mein neuer Job. Damit habe ich kein Problem.Natürlich fühle ich mich Ihr ein Stückweit verpflichtet, weil der Sinn ist ja der das die Kinder versorgt werden, und nicht durch dritte er/aufgezogen werden.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Tomsdiner
Dayne Ausdruxwayse ys yngdwi comysh
01.03.2016, 08:35 Uhr | marinadiezweite
Hallo tomsdiener, du hast einen sehr langen Bericht geschrieben. Den braucht man sicher auch, um alles zu verstehen. Ich will erstmal einige Sätze zur Vergangenheit schreiben. Weil ich meine, da liegt der Schlüssel zu dem Problem. Und zu der Frage, wann der Schrecken ein Ende hat.
Du hast deine ''Stieftochter'' kennengelernt, als sie schon lange nur mit dem Vater zusammengelebt hat. Und in einem Alter, wo dann auch bald die Pubertät beginnt. Dass sie den Vater so rumbefehligt, ist eine interessante Beobachtung. Ist aber zu dem Zeitpunkt nicht euer Thema gewesen. Deine Frau hat sich entschieden, ihre Tochter beim Vater zu belassen. Da mag und kann man entsetzt sein, wie Töchterchen Boss und Prinzessin spielt. Aber das ist ein Thema zwischen Vater und Tochter.
Er hat dann wohl die Erziehung nicht mehr geschafft. Ist auch schwer, wenn ein Teenie Papa auf der Nase herumtanzt. Dass ihr die Tochter zu euch genommen habt, ist gut. Aber die Schwierigkeiten hören damit ja leider nicht automatisch auf.
Zumal die Tochter dann auch erlebte, dass ihr Vater keinen Wert mehr auf Kontakt legt.
Ich persönlich finde eure Entscheidung, dass du zu Hause bleibst, deine Frau arbeitet, nicht so gut. Und zwar, weil du nun das Problem an der Backe hast. Deine Frau mag schon gar nicht mehr nach Hause kommen. Und du bekommst frustierende Anrufe. Es ist so, als wenn sie dir Vorwürfe macht, dass du das zu Hause nicht gut geregelt bekommst. Du versuchst ihr den Rücken freizuhalten. Und ihre Tochter halbwegs vernünftig zu erziehen. Das kann eigentlich nur schiefgehen. Zumal du ja echt nichts dafür kannst, wenn Töchterchen in der Schule Blödsinn macht.

Ich meine, wenn sie droht bei Problemen Mama anzurufen. Soll sie doch. Du willst alles richtig machen. Und bist selbst schon unglücklich in der Konstellation. Das hat ein Mann, der wegen der Kinder zu Hause bleibt, echt nicht verdient.
Gut tun würde dir, wenn du ruhiger bleibst bei Problemen. Viele Kinder in dem Alter machen Schwierigkeiten. Bei euch kommen noch mehr Faktoren dazu. Wenn du kannst, sei nicht mehr der Rückenfreihalter für deine Frau. Irgendwo fühlen sich ja inzwischen alle abgelehnt, die große Tochter, deine Tochter und du.

Treffer: 8

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