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13.04.2014, 11:15 Uhr | Lune
Ich möchte ein bisschen meine Gedanken sortieren und vielleicht möchte sich die eine oder der andere ja dzau äußern.

Mein Sohn wird im Sommer 13 Jahre alt. Er hat schon durchaus pubertäre Anwandlungen, zieht sich oft in sein Zimmer zurück, es gibt echt schwierige Momente (mit heftigen Ausrastern seinerseits), im Großen und Ganzen kommen wir damit klar. Er sagt dann im Nachhinein, dass er selbst nicht versteht, warum er so ist. Es gibt dafür auch diese Momente, in denen er wieder "kleines Kind" ist, zum kuscheln in mein Bett kommt, mit mir einen Kinderfilm im Fernsehen schaut. Und immer wieder gibt es auch diese guten Gespräche. Für mich alles relativ "normal". Er weiß, dass ich immer für ihn da bin, egal, was los ist. Er erzählt mir sogar, wie süß er die neue Klassenkameradin findet und dass sein Kumpel auch in sie verliebt ist...

Nun gibt es da eben seinen Vater. Wir waren schon vor Geburt getrennt, er wohnte damals weit weg, seit 6 Jahren wohnen wir aber in der selben Stadt. Dennoch ist es etwa eine dreiviertel Stunde Fahrtzeit, unsere Leben kreuzen sich überhaupt nicht. Der KV wohnt seit etwa einem dreiviertel Jahr mit seiner Freundin zusammen. Das Kind hat immer wieder mal eine Freundin kennengelernt, mit dieser scheint es aber nun ernst zu sein, da sie sich gemeinsam eine Wohnung genommen haben.
Leider gibt es kaum Umgänge zwischen Vater und Sohn. Die beiden telefonieren zwar mal (wobei das Kind nicht wirklich gerne telefoniert und nicht viel erzählt) und schicken sich WahtsApp Nachrichten. Seit Ende Januar ist eigentlich beschlossen, dass mein Sohn von seinem Vater in eine Tanzschule begleitet wird, so das Kind einen Kurs machen möchte. Der Schnuppertermin wird jetzt seit fast drei Monaten verschoben. Mal kann mein Ex nicht (muss länger Arbeiten, hatte ne Zahn-OP, muss zu nem Fußballspiel), mal mag das Kind nicht (keine Lust, zu kurzfristig). Das läuft dann per Handynachrichten nach dem Motto KV: "morgen tanzen?" Kind: "och nö" KV: "okay dann nicht". Ich sitze das noch bis Mai aus (da ist der KV drei Wochen in Urlaub) und begleite das Kind selbst dahin. Ihn muss man manchmal zu seinem Glück zwingen. Das nur, um ein bisschen über die Kommunikationsstruktur zu berichten.

Nachdem ich meinen Ex Anfang Januar fragte, ob er in irgendwelchen Ferien mal Zeit hätte, das Kind zu nehmen, da ich meinen Urlaub planen muss, und ihn auch bat, in der ersten Hälfte der Sommerferien mal ein paar Tage Zeit zu nehmen, eskalierte das Ganze. Ich könne ihn nicht or vollendete Tatsachen setzen, er kann nicht Urlaub nehmen, wie es mir passt, wegen Ostern bräuchte ich gar nicht erst fragen, und Herbstferien weiß er noch nicht, er habe schon den Großteil seines Jahresurlaubs verplant, er brauche auch" ein bisschen Freiheit" für sich und seine Freundin... Da hätte ich am liebsten das Telefon gegen die Wand geworfen.
Ich habe daraufhin beim Jugendamt um einen Termin gebeten, um den Umgang zu besprechen, Mutter-Vater-Sozialarbeiterin. Uns wurde auch ein Termin angeboten - mein Ex hat den kurz vorher abgesagt, weil er nicht früher von der Arbeit Schluss machen konnte. Aber er habe mit der Frau telefoniert (was diese mir auch bestätigte) und wir entschieden, dass wir uns zusammensetzen (der KV, seine Freundin und ich) um verbindliche Wochenenden mit Übernachtung für einmal im Monat zu vereinbaren. Eine "Jahresplanung". Abgesehen davon, dass ich so eine Planung seit 6 Jahren versuche, sehe ich da echt einen Fortschritt und hoffe, dass da jetzt was passiert. Wir hatten lose den letzten Samstag ausgemacht, er wollte sich nochmal melden, ob das auch seiner Freundin passt, es kam ncihts mehr. Ich weiß (dank Facebook), dass die beiden dieses WE gar nicht in der Stadt sind. Nächsten Sonntag sehen wir uns an Ostern bei einer gemeinsamen Bekannten, und es ist geplant, dass die beiden das Kind Sonntag zu Montag mit zu sich nehmen.
Den Termin wiederum habe ich mit der Freundin ausgemacht, mit ihr habe ich mich mal getroffen, nachdem es mal wieder Stress gab.
Gesehen haben Vater und Sohn sich zuletzt am 9. März. Der KV weiß nicht, was in der Schule gerade aktuell ist, dass das Kind in letzter Zeit häufig gefehlt hat wegen Bauchweh, dass wir gerne laktosefreie Ernährung austesten, was ihn interessiert. Er fragt zwar das Kind am Telefon oder per Handy-Nachricht, das Kind erzählt nur nicht.

Was ich schwierig finde: die Freundin meint, wenn das Kind kommen möchte, solle er einen klaren Vorschlag machen, was sie unternehmen, z.B. "ich würde gerne am Sonntag mit euch in den Zoo" oder "ich möchte mit euch schwimmen gehen". Zu Hause sitzen und mal zwei Stunden Wii spielen "das gibt es bei mir nicht". Das Kind würde gerne mit dem Papa Wii spielen, oder einfach bei ihm sein, braucht keine großen Unternehmungen, um glücklich zu sein, im reicht es, im Park ne Runde Tischtennis zu spielen oder nen Videoabend zu machen.
Die Freundin findet den Kontakt Vater-Sohn wichtig und richtig, hat allerdings (so sehe ich das) klare Vorstellungen, wie das ablaufen soll. Mir ist es "egal", wie es abläuft, Hauptsache, meinem Kind geht es gut, und wenn er drei Stunden I-Pad spielt und 2 Tage lang kein Gemüse ist, dann ist das halt so. Solange er nach Hause kommt und er nicht völlig neben der Spur ist.

Voraussichtlich im Juni (falls mein Ex und ich einen Termin finden) wird der Jugendamt-Termin nachgeholt.

Was mache ich jetzt?
Meinen Ex nach einem Termin für die Jahresplanung fragen? Oder abwarten, bis er was vorschlägt? Obwohl ich die alleinerziehende Mutter bin, bin ich flexibler. Auf keinen Fall möchte ich das bei dem Ostertreffen machen, sondern lieber in aller Ruhe, ohne Zuschauer und vor allem ohne das Kind.
Wie seht ihr das, dass die Freundin des KV bei der Planung dabei ist? An sich finde ich das okay, aber irgendwie auch unfair, weil das so nach 2 gegen eine aussieht. Habe ich eine Wahl?
Was ist mein Part? Was kann ich besser machen, wo sollte ich anders handeln?
Wie unterstütze ich das Kind darin, dem Papa auch mal seine Meinung zu sagen?

Ich hoffe, es hat jemand geschafft, bis zum Ende zu lesen *hypocritically*

Lune
17.06.2014, 18:53 Uhr | Lune
Danke für deine Antwort, Ruba.

Den Termin im JA haben wir hinter uns - und die Sozialarbeiterin hat meinem Ex deutlich die Meinung gesagt zu Dingen wie der Verpflichtung des umgangsberichtigten Elternteils, das Kind zu holen und nach Hause zu bringen, darüber, dass seine Freundin bei dem Termin nicht eingeladen war, dass flexible Termine aktuell nciht sinnvoll für das Kind sind, und zuguterletzt gab es auch noch einen Rüffel dafür, dass er deutlich zu spät gekommen ist...
Meine Vorbereitung beinhaltete die Bitte nach schriftlicher Festlegung der Termine (habe ich), die Bitte, dass mit dem Kind nicht tagelang vorher diskutiert wird, was er essen, was er unternehmen will etc. und den Wunsch, dass der KV mal nachfragt, wie es dem Kind in der Schule o.ä. geht.
Die Vorbereitungen meines Ex waren nur Vorwürfe: ich lasse das Kind nicht selbständig werden (ich habe echt anschließend nachgedacht und sehe das überhaupt nicht), ich habe seine Freundin im Café angeschrien (definitiv nicht), das Kind würde ja am Telefon nichts erzählen etc. Es wurde nur geschossen. Seine Beispiele waren völlig hanebüchen. AUßerdem wollte er mir noch erzählen, dass das Kind ja noch gar nicht in der Pubertät sein könne, weil er das in dem Alter auch noch nicht war. Auch wenn es mir schwerfiel, bin ich relativ ruhig und sachlich geblieben. Aber ich war total geschafft anschließend. Jedenfalls meine die Sozialrbeiterin, es wäre gut, wenn wir zu einer Beratungsstelle gehen, worauf ich dann später im Gespräch nochmal zurückkam. Der Deal war, dass wir eine Stelle suchen, die zwischen unseren beiden Arbeitsstellen bzw. Wohnungen liegt. Beide sollten wir was raussuchen, und wer zuerst einen Termin hat, die nehmen wird (wir hatten den Bezirk genannt, in dem das am sinnvollsten wäre).
Ich habe recherchiert, rumtelefoniert, mit ihm vorher gesprochen (Beratungsstelle X, Termin ab 17 Uhr okay?). Und heute habe ich erfahren, dass wir shcon nächsten Dienstag einen ersten Termin haben. Da war ich echt positiv überrascht, ich habe mit 2 Monaten Wartezeit gerechnet.
Also, ich habe ihm gleich eine Mail geschrieben. Antwort: er kommt dann eine halbe Stunde später dazu. Ich habe ihm geantwortet (ich schicke Mails, die ich geschrieben habe, immer erst nach einer gewissen "Abkühlzeit" ab, lese nochmal durch etc.), er möge dort bitte Bescheid sagen, ich muss ja meine Arbeitszeit auch anpassen und lasse das Kind an dem Tag noch länger allein zu Hause, es ist mir wichtig, dass wir möglichst bald eine Basis finden, auf der wir vernünftig miteinander reden können. Außerdem habe ich geschrieben, dass ich es nciht ideal finde, in so eine Beratung die erste halbe STunde allein zu starten. Und: wenn ich nichts anderes mehr höre, werde ich pünktlich zu dem Termin dort sein.

Ganz ehrlich: ich kann und mag nicht mehr. Ja, vielleicht war ich bei jenem Termin im Café unfair - ich habe mich entschuldigt. Ich habe niemanden angeschrien. Aber was sie von sich gegeben hat, auch anschließend noch, war alles andere als fair, ebenfalls nicht weniger aggressiv etc. Aber da sitzen halt mir gegenüber immer zwei, die sich gegenseitig bezeugen, wir lieb und nett sie doch sind. Ich hoffe, dass wir in der Beratung irgendeine Annäherung finden. Ich merke aber, dass ich total k.o. bin. Es ist nicht einfach, nahezu Vollzeit zu arbeiten, ein Kind allein zu erziehen, das in letzter Zeit häufig krank ist, für richtigen Urlaub noch nicht mal genug Geld zu haben - ich schaffe das irgendwie alles. Und meistens sogar ganz gut.
Aber im Moment ist mir das alles einfach zuviel. Ich könnte heulen, immer wieder. Ich tue, was ich kann. Wenn er meint, ich bin als Mutter nicht gut genug, soll er das doch mal übernehmen! Das fände ich irgendwie logisch, wenn er bei all der Kritik den Wunsch nach Sorgerecht äußert. Aber nein, das wäre ja Arbeit. Pflicht.

Bisher schaffe ich es glaube ich ganz gut, meine Emotionen in Bezug auf meinen Ex und seine Freundin vor dem Kind zu verbergen. Im Alltag spielen die beiden hier auch in Gesprächen noch nie eine große Rolle. Und ich kann mich sogar freuen, wenn das Kind von ihr eine nette Nachricht aufs Handy kriegt, über die er sich freut (ich lese seine Nachrichten nicht, er erzählt mir aber gelegentlich davon).
Was ich mir wünsche, ist eine Aussprache. Eine Basis. Ich möchte nicht mehr beim bloßen Gedanken an den Vater meines Kindes diese Wut im Bauch spüren. Vor drei Monaten noch konnten wir ziemlich normal miteinander reden. Und ich habe nicht allein alles kaputt gemacht.

Ich muss durchhalten, irgendwie. Aber ich habe ANgst, dass es bald zuviel wird.

Danke fürs Lesen - ich weiß einfach nicht wohin mit alldem. *sad*

Lune
11.06.2014, 03:51 Uhr | Ruba
Hallo Lune,
ja, ich habe Deinen Beitrag gelesen :) Es ist eine schwierige Situation: Der Kindesvater hat sich nie sonderlich gekümmert und es scheint so, dass die Bemühungen jetzt hauptsächlich von seiner Freundin ausgehen. Einerseits wäre es daher rational sicher ganz sinnvoll sich eben mit dieser Freundin abzusprechen und sie quasi "mit ins Boot zu holen", damit Dein Ex sein Umgangsrecht vernünftig wahrnimmt, andererseits ist aber gerade Dein Ex derjenige, der in die Verantwortung genommen werden muss und eigentlich hat sie mit dem Kind nichts zu tun. Kannst Du nicht bei solchen Gesprächen ebenfalls jemanden mitnehmen, Schwester, Freundin ? Es geht ja nicht an, dass Du alleine vor einer Zweierfront sitzt. Dein Ex scheint ja auch eine vollkommen andere Selbstwahrnehmung zu haben, sieht sich quasi als tollen Vater.
Du wirst nicht verhindern können, dass die Freundin sich in Erziehungsdinge einmischt. Sie scheint in der Beziehung ja "die Hosen an" zu haben und Männer verlassen sich ja in Kindersachen auch sehr gerne auf ihre Frau bzw. Freundin. Sie wird diejenige sein, die kocht, die die Ausflüge organisiert etc. .
Ich verstehe Dich, aber Du solltest vielleicht ein bisschen mehr loslassen. Es geht doch darum, dass es Deinem Sohn gut geht, da stehen Deine eigenen Befindlichkeiten außen vor. Und wenn er mit dieser Frau klar kommt ist das doch am Wichtigsten. In gewisser Weise kannst Du doch froh sein, dass Dein Ex die Freundin hat - sonst würde der Umgang sich vermutlich noch schwieriger gestalten, das haben die letzten Jahre doch gezeigt.
Wenn Du in solchen Gesprächen aggressiv reagierst und Dich im Nachhinein entschuldigen musst, bringt Dich das in eine schlechte Position. Ich denke, Du solltest das Ganze ein bisschen gelassener angehen und es einfach akzeptieren, dass Dein Ex diese Frau an seiner Seite hat, die sich einmischt.
LG
10.06.2014, 20:29 Uhr | Lune
Hallo zusammen,

ich schreibe hier einfach mal weiter...
Das geplante Treffen zur Umgangsterminvereinbarungen mussten wir verschieben - meine Oma war sehr krank, es sah sehr schlecht aus, so dass mein Sohn und ich zu ihr gefahren sind. Dann waren mein Ex und seine Freundin ja erstmal in Urlaub.
Ich habe meinen Ex auf dem Laufenden gehalten, per Mail - dem Kind ging es nicht gut, die Schule bat mich um ein Gespräch, was ich ihm auch angekündigt habe. Er hat danach nicht nachgefragt, um was es ging.

Nun haben wir uns vor ca. 1,5 Wochen getroffen. Und es war schrecklich!
Ich gebe zu, ich bin schon mit einer gewissen Grundanspannung zu dem Treffen gefahren, das bei mir in der Nähe in einem Café stattfand (dabei hatte ich schon extra vorher einen Beruhigungstee getrunken). Ich hatte ja zugestimmt, dass sie bei der Terminabsprache dabei sein kann. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Allerdings war das sehr schnell vorbei, als mein Ex eine Bemerkung macht, was das Kind "ja nicht so oft macht" - bzw. wovon er nicht erzählt, obwohl der KV telefonisch fragt. Mir ich sagte dann, dass das Kind ohnehin wenig redet (Pubertät), am Telefon noch weniger und dass ich auch nur den Menschen etwas erzähle, bei dennen ich davon ausgehe, dass sie sich dafür interessieren... Da giftete sie los, was das jetzt solle, ob wir auf dieser Basis das Gespräch führen wollen etc. Ich meinte dann, ich habe nciht vor, jetzt ein großes Gespräch zu führen, ich möchte lediglich Termine ausmachen. EIn Gespräch werde ich mit meinem Ex, ohne sie, im Jugendamt führen. Das schaukelte sich dann halt irgendwie hoch. Die beiden saßen mir da regelrecht symbiotisch gegenüber, es gab immer nur "wir", mein Ex hat kaum was gesagt. Da saß mir eine Front gegenüber... Wir haben die Termine ausgemacht, dann bin ich gegangen. Ich habe zu meinem Ex im Gehen gesagt, dass wir uns ja in zwei Wochen im JA treffen, und ich dann dort auch von dem Schulgespräch berichte. Das hat ihr offensichtlich den Rest gegeben, sie war dermaßen genervt, motzte irgendwas vor sich hin, er habe doch am Telefon gefragt...
Mir ging es so mies, dass ich mich echt beherrschen musste, nicht irgendeine Dummheit zu machen. Ich habe eine Freundin angerufen, mit gelaufen, habe mich abreagiert. Dann kam eine Nachricht von ihr, das Kind könne doch am kommenden WE über Nacht kommen, da seine Oma da sei. Ich habe zunächst nur geantwortet, dass ich ihn frage - dann habe ich nach einer Weile noch eine Nachricht geschickt, in der ich mich entschuldigt habe. Ich habe geschrieben,d ass es mir leid tut, wenn ich aggressiv rüberkomme, dass es für mich eine neue Situation sei. Von ihr kam dann eine Nachricht zurück, das sei "too much", sie sei schockiert, wir wollten ja alle das Beste für das Kind, mein Ex wolle sich kümmern, tue es jetzt und ich lasse ihn nicht... Offensichtlich war das eine "Show" für sie...

Für mich ist das echt erledigt. Mit dieser Frau möchte ich nichts mehr zu tun haben. Allerdings wird mein Kind mit ihr zu tun haben.

Zwei Tage später habe ich noch eine Mail an meinen Ex geschrieben - ich habe selbst nicht verstanden, was bei dem Termin überhaupt genau passiert ist. Ich habe mich auch bei ihm entschuldigt, dass ich aggressiv war. Ich habe aber auch geschrieben, dass es mir wehgetan hat, dass er nach dem Schultermin nicht gefragt hat, dass sie ja gar nicht weiß, wie es dem Kind geht, dass sie auch nicht weiß, was das Kind schon an Verletzungen erlitten hat, wie oft ich hier Tränen trocknen und Wutanfälle aushalten musste. Ich habe den Wunsch geäußert, dass wir trotz allem als Eltern vernünftig miteinander kommunizieren können, weil es um unseren Sohn geht. Und dass ich dieses Kind mit ihm habe, nicht mit ihm und ihr. Nun, seine Antwort war irgendwie schräg. Er rufe oft an und frage, wie es dem Kind geht. Er bemüht sich und hat viel Kontakt. Er hoffe, dass das Kind jetzt hoffentlich verlässlich zu ihm und ihr kommen kann... Und was den Schultermin angeht, hätte er sich von mir gewünscht, dass ich von mir aus anrufe und davon erzähle.

Ich habe nicht mehr geantwortet. Ich bin völlig erschöpft. Nun steht der JA-Termin an, und ich habe vorsorglich eine Mal an die Sozialarbeiterin geschickt mit der Bitte, falls er mit ihr zusammen kommt, dass sie weggeschickt wird. "Selbstverständlich" seine nur die Eltern zugelassen, war die Antwort.

Nun möchte ich für mich ein bisschen vorsortieren:
Ich möchte die Umgangstermine im JA schriftlich festhalten - mit Uhrzeiten. Es ist ein WE im Monat von Samstag zu Sonntag. Das Kind soll zu Hause abgeholt und hier auch wieder hergebracht werden.
Ich möchte, dass sie sich aus Erziehungsthemen raushält. Sollte ich mitkriegen, dass sie irgendwie Stimmung gegen mich macht, bin ich sofort wieder beim JA.
Ich möchte nicht, dass im Vorfeld über Dinge wie "was willst du essen" oder "was willst du machen" diskutiert wird. Und erst recht nicht von ihr.
Ich möchte wissen, ob und wie oft ich verpflichtet bin, ihn über die Entwicklung des Kindes zu informieren, ob ich das von mir aus tun muss, ob er nicht nachfragen sollte.
Außerdem ist es mir auch wichtig zu äußern, wie es dem Kind gerade geht - das Schulgespräch (da habe ich das auch besprochen, dass das JA dabei ist), dass er gerade über eine Woche krank war etc.

Ich bin bereit, mich aus allen weiteren Umgangsthemen rauszuhalten. Ich werde weder Vorschläge machen, noch im Vorfeld mit dem Kind darüber reden (es sei denn, er kommt auf mich zu und möchte mit mir reden). Ich werde lediglich beim Packen das Rucksacks helfen und dafür sorgen, dass er zur Abholzeit startklar ist. In dem Moment, in dem mein Ex hier in der Tür steht, werde ich nett grüßen und das Kind kurz verabschieden.

Hat irgendjemand das alles gelesen? *blushed* Gibt es irgendwas, was ich noch bedenken sollte? Ich nehme auch Kritik gerne an. Ich tue, was ich kann, damit es dem Kind gut geht. Ich bin leider relativ impusiv, und wenn es um meinen Sohn geht, werde ich zur Löwin. Ich bin halt überzeugt davon, dass die Freundin meines Ex nicht weiß, was das Kind braucht, damit es ihm gut geht, ich zweifle ja sogar, dass mein Ex das weiß...

LG,
Lune
22.04.2014, 08:00 Uhr | Ruba
Hallo Lune,
hier hat gerade vor kurzem eine Stiefmama sich beschwert, dass sie bei solchen Besprechungen seitens des Jugendamtes nicht dabei sein darf und hat von uns eindeutige Antworten erhalten: Stiefeltern haben bei solchen Besprechungen nichts zu suchen ! Das ist die Sache der Eltern untereinander und basta. Dein Ex ist der Kindesvater und er hat das zu regeln. Bleib da ruhig hart.
LG
21.04.2014, 13:45 Uhr | Lune
Ich schon wieder...

Etwas missgestimmt, daher mit bitte um eure Meinung.
Nun habe ich gestern mit meinem Ex einen Termin ausgemacht, damit wir uns mal zusammensetzen, um die zukünftigen Umgänge zu besprechen. Hauptsächlich geht es dabei um die Termine.
Es ist aber auch mein Anliegen, das Organisatorische azusprechen: ich möchte nicht, dass weiterhin tagelang im Vorfeld über das Treffen geredet bzw. whatsapp Nachrichten geschrieben werden. Diese "was möchtest du essen" und "sag, was du machen möchtest" bringt hier zu Hause nur Unruhe rein. Im Prinzip weiß der Vater meines Sohnes, was das Kind gerne isst, und was er nicht mag. Und eine Unternehmung können die ja immer noch besprechen / planen, wenn das Kind dann da ist.

Jedenfalls habe ich meinen Ex dann zu nem Termin gekriegt (er wollte sich drücken und schlug Ende Mai vor, wir haben jetzt den kommenden Sonntag vereinbart). Nun schrieb die Freundin meine Ex mir vorhin eine Nachricht, ob wir Termine ausmachen können, wenn sie das Kind nachher wieder bringen.
Ich habe nein gesagt - ich möchte nicht, dass das Kind dabei ist, außerdem habe ich ja extra mit dem Kindesvater den nächsten Sonntag vereinbart. Der Termin passt ihr nicht so recht, sie müsse zu ihren Großeltern... Ich schlug dann vor, dass sie mit ihm Terminvorabsprachen macht, und ich mit ihm eben dann die Details bespreche.
"Ja ehrlich gesagt ich wäre schon gerne dabei".
Irgendwie ärgert mich das. Zusammenwohnen schön und gut, aber ich finde, Umgangsvereinbarungen sind in erster Linie Sache zwischen Mutter und Vater. Sie versucht jetzt, das einzurichten am Sonntag, verschoben hätte ich das jetzt nicht wegen ihr.

Wie sehr ihr das? Reagiere ich über?
Ich habe nichts weiter gesagt dazu, merke aber, dass mich das stresst.

LG,

Lune
17.04.2014, 13:13 Uhr | Lune
Hallo Ruba,

ja, Zerissenheit trifft es ganz gut, denke ich. Und ja, eiegntlich sind wir eine Zweierfamilie, wie du es beschreibst.
Ich spüre diese Ambivalenzen auch bei meinem Sohn, eigentlich möchte er total gerne zu den beiden, andererseits ist das alles auch sehr stressbehaftet. Meine Ablehnung besteht in dieser seit Tagen schon andauernden Vorlaufzeit. Ich glaube, ich werden den beiden einfach mal vorschlagen, diese "Planungen" im Vorfeld sein zu lassen. Beide Seiten können sich ja was überlegen, und dann entscheiden sie gemeinsam wenn sie sich sehen, was sie machen. Das mit den getrennten / anderen Regeln ist mir völlig klar und ist für mich auch in Ordnung (als er letztes Jahr mal ein paar Tage am Stück da war und anschließend erzählte, wieviel er IPad gespielt hat oder dass er nahezu kein Gemüse gegessen hat, habe ich das kommentarlos akzeptiert, weil ich das Gefühl hatte, dem Kind geht es gut).
Ich versuche jetzt mal, mich da rauszuhalten, auch wenn das unglaublich schwer ist, wenn das Kind mal wieder wütend oder traurig zu mir kommt, weil Papa oder die Freundin mal wieder was geschrieben haben, womit er nicht klar kommt. Aber er ist zwölfeinhalb, er kann selber reden und er kannt lernen, sich zu arrangieren. Wenn es aber dadurch heißt, er geht gar nicht dahin, ist mir das auch nicht recht - so hin und wieder mal Zeit für mich finde ich schon nciht verkehrt *hypocritically* Wobei ich ja zum Glück noch meinen Bruder habe, der gerne mal ein WE mit seinem Neffen verbringt. Dort läuft auch fast alles anders als bei uns zu Hause, aber da klappt es eigentlich immer ziemlich stressfrei.
Ja, du hast recht, ich sollte versuchen loszulassen. Aber das ist nicht einfach, weil es mir wehtut, wenn es meinem Sohn nicht gut geht.

Das Gespräch zwischen mir und dem Vater ist dringend nötig. Ich werde ihn am Sonntag um einen Termin bitten, und ich werde bei dem Kaffeetrinken nicht allzu lange bleiben (weil ich es anstrengend finde, zumal das nun doch nicht in einem Garten, sondern in einer Wohnung stattfindet) und versuchen, mich ihm gegenüber zurückzuhalten. Dann werde ich mir einen gemütlichen Abend und Montag einen schönen Tag machen.

Mal sehen, wie das Kind am Montagabend zurückkommt, da er ja Dienstag noch Ferien hat, ist es auch nicht so wichtig, dass er super ausgeglichen und entspannt ist...

Lune
17.04.2014, 08:10 Uhr | Ruba
Hallo Lune,
ich spüre bei Dir viel Zerrissenheit. Eigentlich möchtest Du gar nicht wirklich, dass Dein Sohn zu seinem Vater und dessen Freundin geht - andererseits willst Du aber eine gute Mutter sein und weißt, dass der Kontakt zum Vater wichtig ist, also beißt Du notgedrungen in den sauren Apfel. Eigentlich seid ihr eine Zweierfamilie und der Kindesvater hat seine Vaterrolle nie auch nur annähernd ausgefüllt. Das wird vermutlich auch in Zukunft nicht anders sein, zumal Dein Sohn mittlerweile in einem Alter ist, in dem die Wochenenden beim Vater eher seltener werden.
Ich finde es ehrlich gesagt ein Unding, dass Dein Sohn einerseits konkrete Wünsche äußern soll, andererseits darauf aber keine Rücksicht genommen wird. Es ist ja in Ordnung, dass der Vater quasi das WE-Programm vorgibt, aber was soll dann diese Fragerei ?
Dass Du Dir allerdings dermaßen extreme Gedanken über jede Kleinigkeit machst (der Junge isst kein Körnerbrot, er wird die Suppe nicht mögen...) zeigt mir eben, dass Du den Umgang eigentlich nicht wirklich willst. Das Kind wird schon nicht verhungern und ob die Freundin Deines Ex sein Benehmen nun toll findet oder nicht kann Dir egal sein. Versuch ein bisschen mehr los zu lassen. Dein Sohn wird erwachsen und er wird sich in den kommenden Jahren noch mit anderen Problemen herumschlagen müssen als mit Körnern auf dem Brot.
Gib ihm eine Packung Feinbrot mit wenn er das Brot beim Vater nicht mag.
Beim Vater gelten andere Regeln als bei Dir, das ist bei einem getrennten Paar mit "normalem" Umgang klar und daran gewöhnen sich Kinder schnell.
Versuch Dir am Sonntag etwas Schönes für Dich zu gönnen, Deinem Kind wird es schon gut gehen - und wenn nicht, stirbt er nicht daran.
LG
16.04.2014, 22:30 Uhr | Lune
Danke für die Antworten.
Ruba, hierüber
ich finde der Kindesvater macht es sich verdammt einfach und Du bist extrem tolerant
habe ich eine Weile nachgedacht. Ja, dass er es sich einfach macht, das ist so. Wobei ich auch denke, er ist einfach nicht in der Lage, anders zu handeln. Er war 22, als unser Sohn zur Welt kam (ich war 21), und während ich, gerade am Beginn des Studiums, mein Leben voll auf Muttersein eingestellt habe, hat er nie gelernt, Vater zu sein. Er war die ersten Wochen da, dann ging er weiter studieren, damals eben ein paar hundert Kilometer weit weg. Er lebte sein Leben weiter, und in den Ferien spielte er Papa. Er weiß nicht, was Verantwortung heißt, ich denke, er kennt das Kind nichtmal richtig. Er sieht manche Dinge auch völlig anders als ich. Aber ich denke, er kriegt gerade mal so sein Leben (Arbeit und Freundin) auf die Reihe, er kann einfach nicht für ein Kind sorgen.
Und ich extrem tolerant? Nunja, was soll ich machen. Ich möchte das Beste für mein Kind. Auch, wenn das so oft schon hieß, dass ich ihn tröste, weil Papa nicht da ist. Dass er immer weniger Interesse zeigt, kommt ja nciht von ungefähr. Ich glaube, das ist auch ein bisschen Schutzfunktion, wenn er absagt, kann Papa nicht absagen - und ob es bei Papa "gut" wird weiß er ja auch nicht.

bke-Leonard-Landwein, vermutlich wird das Kind irgendwann mal fragen, wo sein Vater denn war. Wenn er nicht schon vorher komplett resigniert. Das Kind hat schon jetzt immer weniger Respekt vor seinem Vater, was ich echt schwierig finde. Respekt muss man sich erarbeiten, und wer einen anlügt, sitzen lässt, sich nicht interessiert, ich finde, dass es echt schwierig zu erklären ist, warum er Respekt haben muss.

Es steht jetzt von Sonntag zu Montag eine Übernachtung an, und es gibt schon wieder Stress. Es ging damit los, dass das Kind vorschlagen sollte, was es Sonntag zu essen gibt. Er hat echt überlegt, einiges vorgeschlagen, und erhält dann die Info, dass es doch nichts mehr gibt, weil wir alle zusammen nachmittags eingeladen sind, wo es Kuchen und Suppe gibt. Er ist echt enttäuscht. Vermutlich wird er die Suppe nicht mögen (sagt er, kann ich mir auch gut vorstellen), und wenn es abends Brot gibt, hat er das Problem, dass es bei seinem Vater immer Körnerbrot gibt, er mag keine Körner... Dann ging es darum, dass er sagen sollte, was er Sonntag machen möchte. Er würde gerne mit seinem Vater ins Kino gehen. Das will der aber nicht, seine Freundin und er möchten mit ihm zu einem Kinderfest ("das ist doof") oder zu einem Rummel ("bei dem war ich schon, das war langweilig"). Jetzt versuche ich, dem Kind den Rummel schmackhaft zu machen...

Für mich bedeutet diese Übernachtung jetzt schon Stress. Ich meine, da ist halt absolut keine Routine dabei. Ich habe Angst, dass es meinem Sohn dort nicht gut geht, dass er sich nicht verstanden fühlt, aber ich mache mir auch Gedanken, wie die Freundin meines Ex über mein Kind denkt. Naja, er wird im Sommer 13 und ist nicht ganz einfach, sein Leben war nicht immer ganz einfach. Aber er ist toll, weil er mein Sohn ist, und ich liebe ihn. Und ich erwarte, dass er dort wertgeschätzt wird. Und auch, wenn die Freundin ganz vernünftig zu sein scheint, ich habe eigentlich keinen Bock, mit ihr Umgangskontakte zu vereinbaren. Es ist sein Sohn, nicht ihrer. Aber ich mache ja fast alles, damit es meinem Kind gut geht.
Einfach ist das alles nicht.

Mein Ex hat sich bei mir immer noch nicht gemeldet, wann wir den Jahresplan machen. Das JA-Gespräch wird erst im Juni stattfinden (weil die beiden im Mai drei Wochen Urlaub machen), da sollen wir zwei Termine vorschlagen, die wir auch noch absprechen und vorschlagen müssen.

Mal sehen, wie es Sonntag wird, wenn wir alle zusammentreffen...
14.04.2014, 10:51 Uhr | bke-Leonard-Landwein
Hallo Lune,

als Moderator dieses Forums heiße ich Sie herzlich willkommen. Sie haben ja schon einige gute Hinweise erhalten. Für Ihren Sohn mag es sicherlich enttäuschend sein, wenn sein Vater sich so wenig um ihn kümmert. Die neue Freundin des Kindesvaters scheint ja eher an einem Kontakt interessiert zu sein und könnte als Verbündete dienen. Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, dass Sie Termine mit der Freundin vereinbaren für Ihren Sohn und diese bindet ihren Freund / den Kindesvater mit ein.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie noch viele gute Hinweise erhalten und dass der Kindesvater merkt, wie wichtig er für seinen Sohn ist. Meiner Erfahrung kommen Kindesväter, die sich ihrer Verpflichtung entziehen, nicht um eine Auseinandersetzung mit ihre Kindern, spätestens, wenn diese älter sind (ca. 16 Jahre und älter) und den Vater dann ins Gesicht fragen, wieso er so auf Abstand gegangen ist.

Mit freundlichen Grüßen

bke-Leonard-Landwein
14.04.2014, 08:05 Uhr | Ruba
Hallo Lune,
ich finde der Kindesvater macht es sich verdammt einfach und Du bist extrem tolerant !
Es geht doch einfach nicht an, dass sich der Mann dermaßen aus der Verantwortung zieht und dann auch noch die Krise bekommt, wenn er mal ein paar Tage Urlaub für sein Kind "opfern" soll. Gerade in der Pubertät brauchen Jungs ihre Väter.
Allerdings scheint Dein Sohn auch nicht immer sooo das Interesse am Kontakt zu haben, Du schreibst ja selber, manchmal scheitert es an seiner Unlust.
Da die Freundin offenbar einen guten Kontakt hat und auch einen guten Einfluss auf Deinen Ex ausübt würde ich sie ruhig mit ins Boot holen. Und bei der Gelegenheit auch gleich vor der JA-Mitarbeiterin ansprechen, dass es nicht immer die großen Aktivitäten sein müssen. Viel wichtiger ist eine gewisse Regelmäßigkeit. Und auch Du hast das Recht auf freie WEen ab und an !
LG
13.04.2014, 18:04 Uhr | Lune
Danke für deine Antwort, Babyone.

Ja, das mit der Freundin sehe ich genau so zwiegespalten. Ich weiß aus unserem persönlichen Gespräch, dass sie selbst keinen Kontakt zu ihrem leiblichen Vater hatte, der sich nie für sie interessiert hat. Und sie möchte, dass es dem Sohn ihres Freundes besser geht. Das finde ich wirklich gut. Sie ist auch jemand, die ihn mal in den Hintern tritt und Ansagen macht (und ganz ehrlich, mein Ex braucht das). Außerdem, u nd das ist mir wichtig, mag das Kind sie. Neulich wollte er mit Papa schwimmen gehen, als er hörte, dass sie nicht mit dabei ist (weil sie den beiden Zeit zu zweit lassen wollte), wollte er auch nicht mehr. Papa würde dann nicht richtig mit ihm spielen, nur im Whirlpool sitzen etc. Sagte er mir.

Andererseits sagt sie wirklich, das Kind soll konkret sagen, was er machen möchte, sie macht auch Vorschläge, die den Jungen aber nicht so interessieren. Ich kenne WhatsApp-Gespräche mit dem Inhalt Kind "Darf ich Sonntag zu euch", sie "ja, was möchtest du denn machen?" Kind "weiß ich nicht" sie "du musst schon was sagen". Dann Ende und es gibt kein Treffen. Es geht im Übrigen nciht um 5 Stunden Konsolenspiel, sondern mal 1, 2 Stunden (was das Kind an Wochenenden auch mal darf), es sind altersangemessene Spiele (die ich auch kenne, mein Sohn ist da ehrlich zu mir). Die spielen ja auch mal Gesellschaftsspiele. Aber ich finde eben, es muss nicht immer Programm sein, und das sollte keine Bedingung sein. Also, wenn das Kind nichts nennen kann, kann man doch sagen "dann komm erstmal her, dann schauen wir gemeinsam" oder so.
Generell finde ich es schon interessant, dass das Kind ihr mindestens genau so oft schreibt wie dem Vater, wenn nicht sogar mehr. Sie schickt ihm Bilder, die ihn zum Schmunzeln bringen.

Sie hat keine Kinder. Sie kennt allerdings von früher Pflegekinder ihrer Tante (oder so), die nicht immer einfach waren, und meint, anhand dessen beurteilen zu können, wie mit diesem Kind umgegangen werden soll. Ja, mein Sohn ist nicht immer einfach, und das Alter ist es auch nicht. Aber er ist das Kind seines Vaters und seiner Mutter, und so muss der Vater ihn einfach endlich mal richtig kennenlernen und mit ihm umgehen lernen.

Die Frau vom Jugendamt weiß, dass das Treffen mit dem KV und seiner Freundin stattfinden wird. Das ist auch okay, ich glaube, die hält große Stücke auf mich und ist überzeugt, dass ich das schon zum Wohle des Kindes alles händeln werde. Ich denke, ich werde da im Gespräch gleich klar sagen, dass ich die Termine primär mit meinem Ex absprechen möchte und sie von mir aus dabei sein kann (weil die Termine sie ja auch angehen, da sie zusammen wohnen), dass sie sich aus Erziehungsfragen aber raushalten soll.

Ein weiteres Thema ist auch das Bringen und Abholen. Ich bin der Meinung, der KV soll das Kind hier abholen und anschließend wieder herbringen. Früher habe ich das Kind oft gebracht, bis wir einmal vor verschlossener Tür standen... Neulich bot ich ihm an, ihm entgegenzukommen. Das reichte ihm nicht, ich müsse ihn zu ihm hinbringen oder ihn abholen. Daran scheiterte fast das komplette Treffen. Die beiden haben ein Auto, ich fahre mit den Öffentlichen. Das Kind könnte mindestens einen Teil der Strecke alleine fahren, das traue ich ihm zu, er sich aber nicht (und ich werde ihn nicht zwingen, zumal er mal die Angst äußerte, dann irgendwo ganz allein zu stehen und Papa kommt nicht).
Wie ist das, muss ich ihn hinbringen? Ich dachte, der umgangsberechtigte Elternteil ist verpflichtet, das Kind zu holen und zurückzubringen. Naja, ich dachte auch mal was von jedem zweite Wochenende und die halben Ferien... *woot*
13.04.2014, 14:21 Uhr | BabyOne
Hallo,

in Bezug auf die "Einmischung" der Freundin sehe ich das ein wenig zwiespältig. Einerseits ist es ja so, dass es ja hauptsächlich um den Kontakt Vater-Sohn geht und die Freundin mit ihren Erziehungsvorstellungen sich da theoretisch möglichst weit zurück halten sollte. Andererseits kann es rein praktisch auch so sein, dass sie eine Unterstützung für Dich ist, weil der Vater selbst ja kein so großes Interesse am Kontakt mit seinem Sohn zu haben scheint und die Freundin in der Hinsicht eigentlich Deine Verbündete sein könnte. Zudem hast Du sie ja selber auch schon in dieser Rolle als Vermittlerin "benutzt", da ist es ein wenig blöd dann auf einmal zu sagen, dass sie sich nicht einmischen soll. Sie hat ja auch durchaus recht, wenn sie meint, dass stundenlanges Konsolespielen vielleicht nicht das Gelbe vom Ei ist, gerade weil es ja um den Kontakt Vater-Sohn geht. Es ist so aus der Ferne auch schwer zu beurteilen, was genau sie damit gemeint hat - ist sie komplett gegen jegliche Konsolenspiele, oder nur gegen bestimmte Arten von Spielen, oder nur gegen eine zu lange Dauer? Welche Spiele stehen denn dort überhaupt zur Verfügung, und sind das kindgerechte Spiele?

Hat die Freundin denn eigene Kinder oder Erfahrung mit Kindern? Wenn man keine eigenen Kinder hat, neigt man ja dazu, manche Dinge etwas dogmatischer zu sehen. Auch dass sie erwartet, dass der Sohn konkrete Vorschläge für Aktivitäten machen soll, klingt ja an sich erstmal nicht doof - er kann ja ruhig sagen worauf er Lust hätte -, wäre aber möglicherweise eine Überforderung, wenn der Sohn IMMER eine konkrete Aktivität vorschlagen soll und quasi nur dann kommen darf, wenn er einen Aktionsplan vorlegen kann.

Ich würde vielleicht mit der Person vom Jugendamt nochmal Kontakt aufnehmen und nachfragen, wie die das dort sehen in Bezug auf die Teilnahme der Freundin und in Bezug auf deren Einflußnahme. Vielleicht haben die von dort aus die Möglichkeit, dem Vater gegenüber klarzustellen, dass zumindest das erste Gespräch eventuell doch besser ohne die Freundin stattfindet, so dass Du nicht als die Böse dastehst. Oder zumindest weiss die betreffende Person dann schon vor dem Gespräch, dass die Rolle der Freundin im Gespräch auch zu thematisieren sein wird, bzw. dass sie darauf zu achten hat, dass das Gespräch da ausgewogen bleibt.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: BabyOne
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)

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