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17.12.2014, 04:17 Uhr | Riddle
Hallo,
ich weiß einfach nicht mehr weiter - bitte sagt mir, was ihr dazu denkt!
Mein Sohn ist gerade 14 geworden und ich habe letzte Woche durch einen Vaterschaftstest erfahren, dass ich nicht sein Vater bin. Er ist mein Ein und Alles, ich bin am Boden zerstört! Mit seiner Mutter, respektive meiner Noch-Frau, habe ich noch nicht darüber gesprochen und will es auch nicht, bevor ich für mich klar habe, was ich jetzt tun will. Ich muss es aber meinem Sohn so schnell wie möglich sagen - ihn betrifft es doch genauso wie mich und er lebt mit der gleichen Lüge seiner Mutter! Ich habe Angst, dass er das nicht verkraftet, dass für ihn genauso wie für mich eine Welt zusammenstürzt! Aber ich kann und darf es ihm auch nicht verheimlichen, das würde er mir nie verzeihen. Am liebsten würde ich mir meinen Sohn und unsere Sachen schnappen und sofort mit ihm ausziehen! Aber was habe ich bei einer Trennung überhaupt für Rechte? Wir waren bei seiner Geburt noch nicht verheiratet. Bin ich jetzt ein fremder Mann für ihn??? Ich habe ihn doch 14 Jahre in dem Glauben großgezogen, er sei mein Kind... Wie bringe ich ihm das nur bei?? Und wie soll ich damit leben? Ich will meinen Jungen nicht verlieren!
Bitte helft mir weiter.
Riddle
30.03.2015, 07:40 Uhr | Kinderfreundin
Lieber Riddel,

ich habe dein Thema mit großer Anteilnahme gelesen und auch das, was nach meinem Beitrag kam, mitgelesen. Das war ja sehr heftig!! Leider kam ich nicht dazu, dir gleich zu antworten!
Jetzt habe ich die letzte Seite deines Threads nochmals gelesen und frage mich, wie es dir / euch inzwischen ergangen ist.
Natürlich hast du dich seit dem 12. Jan nicht mehr eingeloggt, aber manchmal kommen Ratsuchende nach Monaten wieder ... Ich würde mich jedenfalls freuen, wieder von dir zu lesen bzw. mich mit dir auszutauschen.

Ganz liebe Grüße
Kinderfreundin
13.01.2015, 10:18 Uhr | Louise-19
Hallo, Riddle,
wie lange kann der Sohn denn im Internat bleiben?
Wäre das vielleicht eine dauernde Möglichkeit?
viele Grüße,
Louise
12.01.2015, 02:35 Uhr | Riddle
Hallo Louise,
mir geht es weniger um meine Frau und die Scheidung als um das Sorgerecht für meinen Sohn. Wenn er sich "für mich"entscheiden würde, wäre ich hier schneller weg als sie gucken kann. Aber er will auch seiner Mutter nicht weh tun.
Riddle
09.01.2015, 13:45 Uhr | Louise-19
Hallo, Riddle,
es gilt ja heutzutage bei Scheidungen nicht mehr das Schuldprinzip;
Du kannst Dich also auch "einfach so" scheiden lassen,
ohne vor Gericht zu erwähnen, daß Du nicht der leibliche Vater bist.

Allerdings hast Du keinen Einfluß darauf, was die Mutter dann tut.
Andererseits hast Du den auch so nicht.

So weit ich weiß, ist vor einer Scheidung aber ein Trennungsjahr erforderlich,
wobei es aber möglich ist, in der ehelichen Wohnung wohnen zu bleiben,
aber sie zu 2 Haushalten umzuorganisieren (Trennung von Tisch und Bett).
Das wäre also ein Zusammenleben wie in einer reinen Zweck-WG.
viele Grüße,
Louise
09.01.2015, 04:06 Uhr | Riddle
Noch ein Update zu sehr später, schlaftrunkener Stunde (in zwei Stunden wieder aufstehen *exhausted* !): Nachdem Sohnemann heute Nacht im Internat vollig außer sich war, nur noch geheult, um sich geschlagen und randaliert hat, durfe ich ihn halb zwei nachts beruhigen und abholen. Ich kenne so ein Verhalten von ihm überhaupt nicht und konnte ihn auch erst als wir zu Hause waren richtig beruhigen, so dass er nun endlich im Bett ist. Meine Frau hat übrigens schon friedlich geschlafen, als ich mit ihm nach Hause kam *redcard* . So als ob sie ganz vergessen hatte, dass der Internatserzieher am Telefon vorher gesagt hätte, unser Sohn hätte mit Selbstmord gedroht (was er selbst bestreitet). Wahrscheinlich hat Madame irgendeinen wichtigen Termin morgen (heute!), zu dem sie ausgeschlafen sein muss... falls nicht, ich könnte ihr einige abgeben.
08.01.2015, 14:03 Uhr | Riddle
Hallo,
über die Feiertage ist hier viel passiert. Die Bombe ist mittlerweile geplatzt, es herrscht Dauerstreit zwischen mir und meiner (Noch-)Frau, die Trennung steht bevor. Im Moment mache ich mir allerdings noch viel mehr Sorgen um meinen Sohn, der, nachdem er von den Streitereien und dem Krach hier die Nase voll hatte, noch während der Ferien zu einem Freund 'abgehauen' und nun übergangsweise im angeschlossenen Internat seiner Schule eingezogen ist, damit er von dem Theater hier zu Hause nicht allzu viel mitkriegen muss. Ein zentraler Streitpunkt, nachdem seine Mutter zunächst alles nur abgestritten und die Echtheit des Vaterschaftstests bezweifelt hat, ist nun, zu wem unser Sohn nach der anstehenden Trennung ziehen wird. Ihm gegenüber stellt sie natürlich, wie ich das auch bereits befürchtet hatte, mich als Buhmann hin, der die Familie kaputt macht und die Trennung will. Mein Sohn will von alledem aber gar nichts wissen und leidet für sich schon genug unter der Situation. Er will auch nicht, dass wir uns trennen und will sich nicht für einen von uns entscheiden müssen. Am Telefon hat er gestern auch zu seiner Mutter gesagt, solange er sich nicht entscheidet, werde ich mich auch nicht trennen und er will so die Familie "retten", also zusammenhalten. Wir telefonieren im Moment täglich, er will aber keinen von uns beiden sehen, bevor wir uns nicht wieder "zusammengerauft" haben, setzt mich damit also auch direkt unter Druck, weil er genau weiß, dass ich auch sehr unter der Trennung von ihm leide.
Meine "Frau" vertritt übrigens die Position, wenn ich die Vaterschaft anzweifele, müsste unser Sohn nach einer Trennung auch bei ihr bleiben und ich könnte ja mein eigenes Leben leben. Sie weiß genau, dass ich das nicht will, versucht aber somit - genauso wie mein Sohn - mich unter Druck zu setzen, damit ich mich nicht trenne.
Frohes neues Jahr (wenigstens euch!),
Riddle
20.12.2014, 18:45 Uhr | Kinderfreundin
Lieber Riddle,

ich verstehe, dass du dich ausgenutzt und verarscht fühlst, dass du sauer bist. Und ich stelle mir vor, dass du sehr sehr verletzt bist. Das sind starke Gefühle und diese müssen irgendwo raus.

Hier hast du das schon getan. Hat es dir etwas Erleichterung gebracht?
Ich denke aber, sie sollten auch der Person mitgeteilt werden, die sie ausgelöst hat: Deiner Noch-Ehefrau.
Was deine Frau da abgezogen hat, ist unterste Schublade. Es gab schon mal einen Konflikt und eine (scheinbare?) Klärung aufgrund des Betrugs und dann betrügt sie dich noch ein Jahr lang! Es hätte ja auch zufällig dein Sohn sein können, schließlich hatte sie mit euch beiden in diesem Zeitraum Sex. Hätte es sich dadurch für dich besser angefühlt?
Zwischen euch beiden ist ja einiges im Argen. Es besteht zwischen dieser Frau und dir nicht nur wegen des Betruges Klärungsbedarf. Den Vaterschaftstest brauchst du dabei gar nicht zu erwähnen, du kannst einfach auf die Info des Freundes ansprechen.
Wäre dir ein Brief oder ein Gespräch lieber? Würdest du lieber alleine mit deiner Noch-Ehefrau sprechen oder unter (professioneller) Begleitung (z. B. Beratung oder Mediation)?

Das Eine ist die Sache zwischen dir und deiner Frau, aber dass du nicht der Vater bist, scheint bei dir Selbstzweifel auszulösen. Du warst stolz darauf, so einen tollen Menschen gezeugt zu haben.
Hmmm ...
Das ist für mich schwer nachvollziehbar. Im Grunde kann man ja nichts für seine Erbinformationen, die man in sich trägt und man hat ja auch keinen Einfluss darauf, welche Samenzelle das Rennen macht.
Die entscheidende Aufgabe kommt m. E. bei der Begleitung von Mutter und Kind in der Schwagerschaft und dass man das Kind mit seinen Genen so annimmt wie es ist - so weit es eben geht. Und dann in ein konstruktives Wechselspiel mit seinem Kind tritt. Das sich aufgrund seiner Erbanlagen spontan in entsprechender Weise verhält und mit dem elterlichen Verhalten in Interaktion tritt. Und je nach Elternverhalten, ist das für das Kind hilfreich, macht es glücklich, bietet ihm Raum zur Entwicklung oder frustriert, verletzt und hemmt es eben. Natürlich sind das die beiden Extreme und kein Elternteil legt ein Verhalten an den Tag, das immer nur positive oder negative Auswirkungen hat. Entscheidend ist, was überwiegt! Wie wäre dein Sohn wohl heute, wenn er von seinem Erzeuger erzogen worden wäre?
Aber vllt sehe ich das auch völlig falsch. Magst du mir das mit dem Stolz erklären?

Zur Beziehung zu deinem Sohn:
Du scheinst viel Bereicherung von eurer Beziehung erfahren zu haben.
Es erzeugte Stress, dass du ein Kind versorgt hast und hat Nachteile mit sich gebracht, du hast dich aufgeopfert. Es wäre dir ohne Kind einiges erspart geblieben.
Aber:
Was hast du an Schönem / Erfreulichem erleben dürfen, dadurch dass du dieses Kuckucksei ins Nest gelegt bekommen hast?
Was aus diesen letzten 14 Jahren willst du auf keinen Fall missen?

Ob dus deinem Sohn erzählen sollst ... ? Und wann ... ?
Du scheinst sehr hin- und hergerissen zu sein. Einerseits ist dir Offenheit und Ehrlichkeit sehr wichtig, andererseits hast du Angst, dass dein Sohn traurig und / oder wütend ist, wenn er erfährt, dass du nicht sein leiblicher Vater bist und er nichts davon wusste.
Schwierig ...

Liebe Grüße
Kinderfreundin
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Kinderfreundin
20.12.2014, 00:56 Uhr | Louise-19
Hallo, Riddle,
ich würde mal davon ausgehen, daß Deine Frau selbst nicht weiß, wer der leibliche Vater ist.

Es ist ja nun nicht so, als würde bei Frauen während der Empfängnis irgendwas "klick" machen.
Monate später kommt ihnen der Verdacht, daß sie eventuell schwanger sein könnten, aber seit wann genau, und von wem *kopfkratz*...*das Beste hoff*

Und dann hat sie gesehen, daß Du super mit dem Kleinen zurecht kommst. Das war für sie der ultimative Beweis, gute Vater-Sohn-Beziehung, warum wohl? - Weil Du auch tatsächlich der Vater bist. Die Stimme des Blutes und so.

Und imo bist Du letztlich auch der Vater. Wer denn sonst.
Alles Gute,
Louise
20.12.2014, 00:05 Uhr | Riddle
Hallo Noora,
es geht mir nicht darum, zu jammern oder im Selbstmitleid zu suhlen. Ich wollte versuchen zu erklären, warum es für mich durchaus einen sehr großen Unterschied gemacht hätte, wenn ich von Anfang an gewusst hätte, dass er eben nicht mein Sohn ist. Ich hätte die Freiheit gehabt, zu entscheiden, ob und in welchem Ausmaß ich Verantwortung für ein Kind übernehmen möchte, welches nicht meines ist. Das ändert aber nichts daran, dass ich glücklich bin, einen Sohn zu haben, den ich unabhängig von seiner Abstammung liebe. Das habe ich aber glaube ich bereits mehrfach deutlich gesagt. Ansonsten könnte ich auch einfach meine Sachen packen, die Vaterschaft anfechten und das Kind, für das ich dann ein Fremder wäre, bei seiner Mutter zurücklassen (und daneben noch 14 Jahre zu Unrecht geleisteten Unterhalt zurückfordern und ihn sogar einklagen; da käme eine stolze Summe zusammen, die selbst mir beim Überschlagen schwindelerregend hoch vorkommt). Das alles will ich nicht, weil ich meinen Sohn liebe und weiterhin Verantwortung für ihn übernehmen möchte. Trotzdem hätte ich mit dem Wissen um die fremde Vaterschaft mein Leben ziemlich sicher völlig anders gestaltet und fühle mich deshalb, in meinen Augen zurecht, ausgenutzt und massiv betrogen, oder, etwas deutlicher: völlig verarscht.
Liebe Grüße
Riddle
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Riddle
19.12.2014, 19:53 Uhr | Noora
Hallo riddle,

So oder so. deine frau hat dir einen Sohn geschenkt.

Natürlich waere dein leben ohne deinen sohn ein anderes gewesen. Aber wäre das besser gewesen?
Und wenn du dich aufgerieben hast bis kurz vor dem burn out, dann hättest du das auch ohne kind geschafft. Es gibt ein selbsthilfebuch mit dem titel " burn out kommt nicht vom job". Nun, von kindern kommt er auch nicht.

Grüße von noora
19.12.2014, 18:03 Uhr | Louise-19
gelöscht
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Louise-19
19.12.2014, 02:03 Uhr | Riddle
Ich möchte noch auf eure im Einzelnen gestellten An- und Nachfragen eingehen. Danke aber erst noch mal für die vielen Antworten und netten, teils aber auch sehr deutlichen Worte! Ich freue mich weiterhin auf eure Gedanken und Meinungen zur Situation, das hilft mir auch bei der Reflexion und den Überlegungen, was ich jetzt - natürlich ausgerechnet ein paar Tage vor Weihnachten! - am besten tun soll.

minze schrieb:
Hi,

du hättest dir mal VOR dem Test übelegen sollen, wie du mit dem Ergebnis umgehst und ob dus überhaupt wissen willst. Die Probleme hast du dir selbst gemacht.


Ja, ich wollte Gewissheit, DASS ich sein Vater bin! Die Zweifel haben mich seit dem Zeitpunkt aufgefressen und ich habe inständig gehofft, dass der Test genau das ergibt, was ich wollte: Dass das alles Humbug ist oder zumindest, dass der Junge, den ich vierzehn Jahre wie meinen eigenen, leiblichen Sohn behandelt habe und für den ich mich aufgerieben habe, auch mein Sohn ist. Ok, es ist nicht so und das schmerzt und kränkt auch meine Ehre, ich gebs zu. Es ändert nichts an meiner Beziehung zu ihm, aber ich war doch schon sehr stolz darauf, einen so prächtigen Kerl "zu Stande gebracht" zu haben. Und jetzt bin ich nicht mal derjenige, der das vollbracht hat.

Wie fühlst du dich bertogen? Finanziell? Jetzt mal im Ernst, du hast das alles für DEINEN Sohn gemacht, und nur weil du nicht sein biologischer Vater bist, ist das alles nichts mehr wert? Aber du liebst ihn doch? Scheiß auf die Gene, du bist und bleibst sein Vater. Sorry für den krassen Ausdruck, aber ich finde, das triffts genau.


Ja, ich liebe meinen Sohn. Aber ich hätte all das, was ich getan habe in den letzten vierzehn Jahren, nicht getan, wenn ich von Anfang an gewusst hätte, dass ich nicht sein leiblicher Vater bin. Die Tatsache, dass ich glaubte, ein Kind zu haben und Verantwortung tragen zu müssen, hat alle wichtigen Entscheidungen beeinflusst - nicht zuletzt diejenige, die Ehe trotz nachlassender Gefühle weiterzuführen. Wahrscheinlich hätte ich mich sonst schon viel früher von ihr getrennt, hätte beruflich einen ganz anderen, risikoreicheren Weg eingeschlagen und mich nicht aufgerieben bis kurz vorm Burnout, um meinem Kind etwas bieten zu können. Ich will sagen: Ja, es hätte einen gewaltigen Unterschied für mich und mein Leben gemacht! Deshalb fühle ich mich massiv betrogen - meinen Sohn liebe ich deshalb trotzdem nicht weniger als vorher.


Wenn es deine größte Angst ist, ihn zu verlieren, dann halt doch einfach die Klappe und gut ist.
Wenn er 18 ist oder wenn du ihn für reif genug hältst, (und die Zeit vergeht schnell!), dann kannst dus ihm erklären, und auch, warum du 4 Jahre gewartet hast, nämlich weil es für Dich nicht wirklich wichtig ist (du bist sein Vater und niemand sonst!!) und du ihn in diesem schwierigen Alter (Pubertätsprobleme fingen bei meinen Kindern erst mit 15, 16 an) nicht verwirren wolltest. Gute Argumente.

Es gibt keinen Grund, dem Jungen jetzt die Sicherheit zu nehmen, euer Verhältnis ist gut, genieße es und sei weiterin für ihn da.


Das ist für mich wirklich eine sehr zentrale Frage, über die ich im Moment sehr viel nachdenke. Es wird für ihn schlimm sein, da bin ich mir sicher. Wir haben ein sehr enges, wenn auch nicht konfliktfreies Verhältnis und er identifiziert sich sehr mit mir, mehr als mit seiner Mutter, die er natürlich auch liebt. Auch wenn sie mehr Zeit mit ihm verbringt, habe ich oft das Gefühl, dass ich dennoch den größeren Anteil an tatsächlicher Erziehungsarbeit bei meinem Sohn leiste, im positiven wie auch negativen Sinne. Zum Beispiel kümmere ich mich fast völlig alleine um allen schulischen Belange meines Sohnes, angefangen bei den Hausaufgaben und dem Helfen beim Verstehen des Lernstoffes, über regelmäßige Elterngespräche (meine Frau kennen die Lehrer fast gar nicht!) und seine schulischen Leistungen (Noten, Klassenarbeits- und Zeugnisbesprechungen usw.). Die Schule legt sehr viel Wert auf individuelle Förderung und eine intensive Elternarbeit, sodass ich fast jede Woche mit irgendeinem seiner Lehrer telefonisch oder via E-Mail im Kontakt bin und auch über schulische oder häusliche Erziehungs- und Fördermaßnahmen mit den Lehrern beratschlage, mir sogar individuelle Übungsaufgaben für meinen Sohn in bestimmten Fächern von den Lehrern geben lasse, usw. Seine Mutter überlässt diese Aufgaben auch fast alle mir - bei allen wichtigen Dingen sagt sie unserem Sohn fast immer nur, er solle mich abends fragen (ob er dies oder jenes darf, ob er Geld bekommt für XY, bei allen schulischen Sachen sowieso, da fragt und spricht er mit ihr schon fast gar nicht mehr drüber). Klar, sie schmeißt den Haushalt, fährt unseren Sohn zum Musikunterricht und Sport, und all sowas, aber sobald er mal einfach "keinen Bock" auf irgendwas davon hat, kann sie sich nicht durchsetzen, lässt es ihm durchgehen und mir abends die Verantwortung dafür, ihn mir zur Brust zu nehmen. Sie verbringt also vielleicht quantitativ mehr Zeit mit ihm, aber die wirkliche Erziehung überlässt sie größtenteils mir. Deshalb ist es mir auch wichtig, dass ich ihn nicht nach einer Trennung bei seiner Mutter lassen muss, nur weil alle glauben, Frauen könnten Kinder irgendwie automatisch besser erziehen.
Trotzdem glaube ich irgendwie, dass er das Recht hat, zu erfahren, wer sein Erzeuger ist und auch, was seine Mutter verheimlicht hat, wie sie auch ihn belogen hat. Im Ernst, sollte ich mich trennen - er muss doch den Grund erfahren! Sonst bin ich am Ende für ihn der Buhmann, der die scheinbar intakte Familie zerstört hat, weil er sich getrennt hat.

Welchen Namen hat sie bei der Geburt als Vater angegeben? Ich denke mal deinen ....


Ja, ich habe die Vaterschaft damals anerkannt. Wie mir heute aber der Anwalt erklärte, habe ich damit nicht das Sorgerecht erhalten, sondern lediglich die Vaterschaft (inkl. Unterhaltspflicht), da wir nicht verheiratet waren zu seiner Geburt. Deshalb hatte ich vorher auch Angst, dass ich jetzt keinerlei Rechte mehr habe im Falle einer Trennung, sondern nur noch der (später angeheiratete) Stiefvater für meinen Sohn bin. Biologisch bin ich das ja auch. Das gemeinsame Sorgerecht haben wir aufgrund der späteren Heirat automatisch "erhalten" - wahrscheinlich war die Hochzeit daher gar nicht unbedingt der größte Fehler in meinem Leben...... Jedenfalls bin ich rechtlich der Vater und habe theoretisch den gleichen Anspruch darauf, mich um meinen Sohn zu kümmern, auch bei einer Trennung.

Andererseits,
**alles, was man da machen könnte, ginge vermutlich stark zu Lasten des Jungen.
**warum nur 1 Kind?


Die Frage "warum nur 1 Kind?" verstehe ich glaube ich nicht. Meinst du, weshalb wir keine weiteren Kinder haben? Ich wollte keine weiteren Kinder, weil ich durch meinen Beruf oft schon viel zu wenig Zeit mit meinem Sohn verbringen konnte. Geld spielte auch eine Rolle, eigentlich waren Kinder in meinem Lebensentwurf zumindest in jungen Jahren auch nicht vorgesehen. Aber wenn, dann wollte ich meinem Kind auch alle Chancen bieten und sicherstellen, dass es ihm an nichts fehlt. Mit zwei oder mehr Kindern ist das deutlich schwieriger als mit einem.

Ich frage mich nun, was dem Test vorausgegangen ist? Wie ist die Beziehung zu Ihrer Frau? Was ist Vertrauen für Sie? Wieso stellen Sie alles in Frage plötzlich wegen einer Infomation?


Zur Ehe mit meiner Frau habe ich bereits ein Worte verloren, die Beziehung war sicher keine leidenschaftliche mehr, sondern mehr Gewöhnung als Liebe. Eine Trennung wollte ich nicht, um meinem Sohn das Scheidungsfiasko zu ersparen und weil ich Angst hatte (und immer noch habe), dass sie ihn "behalten" will nach der Trennung und ich zum Zahl- und Wochenendpapa degradiert werde, sie sich also sowieso weiterhin ein schönes Leben auf meine Kosten macht. Irgendwie machte es für mich da keinen Unterschied, ob wir weiter zusammenwohnen oder nicht. War bestimmt sogar billiger für mich... (aber da wusste ich auch noch nichts von ihrem Betrug!)
Weshalb ich alles in Frage stelle aufgrund dieser einen, für mich aber doch sehr existenziellen, Information? Weil ich das Gefühl habe, dass ich die letzten vierzehn Jahre unserer Beziehung und Ehe nur deswegen geführt habe, sie auch nur deswegen bei mir geblieben ist, weil ich die zahlkräftigere Wahl war (sein Erzeuger ist ein absoluter Versager, in jedweder Hinsicht!). Sonst hätte sie doch bei ihm bleiben und mit ihm gemeinsam das Kind großziehen können. Ich wurde also 14 Jahre lang in jeder Hinsicht von ihr verarscht und ausgenutzt - das schmerzt! Und genau DAS ist Vertrauen, Liebe, Ehe... gemeinsame Elternschaft und damit verbundene Verantwortung ... für mich NICHT.

LG Riddle
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Riddle
19.12.2014, 00:12 Uhr | Riddle
Über die rechtliche Seite habe ich mich heute mit einem Anwalt für Familienrecht unterhalten. Er konnte mich insofern beruhigen, als dass sich tatsächlich an der rechtlichen Vaterschaft und dem gemeinsamen Sorgerecht für "unseren" Sohn nichts ändert, solange ich die Vaterschaft nicht anfechte. Sollte ich das tun, hätte meine Frau sowie der biologische Vater tatsächlich ein erhebliches finanzielles Problem, da ich 14 Jahre für den Unterhalt eines fremden Kindes aufgekommen bin. Da ich damit aber auch alle Rechte gegenüber meinem Sohn verliere, kommt das für mich nicht in Frage, auch wenn es mir durchaus gefallen würde, ihr damit die Quittung für den Betrug an mir und meinem Sohn zu bescheren. Ich kann mir aber aktuell nicht vorstellen, die Ehe fortzusetzen. Wenn da in den letzten Jahren noch etwas an Gefühlen für meine Frau da war, dann hat sie die nun auch endlich abgetötet. Letztlich habe ich die Ehe aufrechterhalten, um meinem Sohn eine intakte Familie bieten zu können und um ihn nicht zu verlieren. Ein Leben ohne ihn oder als Wochenendpapa kann ich mir nicht vorstellen. Und man kennt das ja, wie meistens die Entscheidung ausfällt nach einer Trennung, wo die Kinder bleiben sollen: meistens gewinnen die Mütter. Meine Ausgangsposition und Argumentationsgrundlage ist auch insofern schlecht, als dass ich Vollzeit, meist 50-60 h/Woche, arbeite und entsprechend wenig Zeit habe. Das ist auch der Vorwurf, den mir mein Sohn macht: "Du hast ja nie Zeit! / Immer musst du arbeiten!" Aber die Zeit, die ich habe, habe ich immer versucht, so intensiv wie möglich mit ihm zu verbringen. Und schließlich muss irgendwer auch die Brötchen verdienen. Bei einem 14-jährigen wird, so hat mir das jedenfalls der Anwalt heute vermittelt, seinem Willen großen Einfluss auf die Entscheidung des Gerichts beigemessen. Aber es kann auch sein, dass meine Frau mit der Argumentation Erfolg hat, sie hätte sich zeitlich intensiver um das Kind gekümmert in den letzten Jahren und ich könnte ihn aufgrund meiner Berufstätigkeit gar nicht ausreichend betreuen. Die Angst vor diesem Szenario wäre für mich der einzige Grund, es vielleicht noch bis zur Volljährigkeit meines Sohnes irgendwie mit meiner Frau auszuhalten. Ansonsten würde ich lieber heute als morgen mit meinem Sohn ausziehen... Leider habe ich keine Glaskugel.
Nachdenkliche Grüße
Riddle
18.12.2014, 19:47 Uhr | BabyOne
Hallo Riddle,

zur rechtlichen Seite:

Wenn Du damals mit der Mutter nicht verheiratet warst, hast Du vermutlich damals die Vaterschaft anerkannt und bist damit der rechtliche Vater des Kindes. Oder?

Wenn Du der rechtliche Vater bist, ändert sich durch den Test erst einmal gar nichts. Du hast eine bestimmte Zeitlang die Möglichkeit, die Vaterschaft anzufechten, und zwar mit der Begründung, dass Du aufgrund der Informationen aus dem Freundeskreis jetzt erstmals den ernsthaften Verdacht hast nicht der Vater zu sein. Der Test den Du gemacht hast war kein offizieller Test und ist damit rechtlich wertlos. Wenn Du diese Anfechtung nicht einigermaßen zeitnah machst, verlierst Du irgendwann das Recht dazu.

Nur wenn Du diese Vaterschaftsanfechtung durchziehen würdest und sich dann auch beim offiziellen Test zeigt dass Du wirklich nicht der Vater bist, dann wärest Du am Ende des Verfahrens nicht mehr der rechtliche Vater und hättest keine weiteren Verpflichtungen, aber auch keine Rechte mehr.
"Gute Erziehung heißt zu verbergen, wie viel wir von uns selbst halten und wie wenig von anderen." (Mark Twain)
18.12.2014, 09:50 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo Riddle,

als Moderatorin in diesem Unterforum der Virtuellen Beratungsstelle begrüße ich Sie herzlich!

Derzeit sind Sie sehr aufgewühlt, weil Sie nach einem Vaterschaftstest annehmen, hoffentlich ist das auch korrekt getestet, dass Sie nicht der leibliche Vater Ihres Sohnes sind..Das ist sicher überraschend und verletzend. Einige Antworten haben Sie bereits erhalten....Ich möchte betonen, dass Sie der Vater des JUngen sind. Sie haben die Beziehung und das gemeinsame Leben. Sie haben die Rolle....Was ist mit all den Eltern, die adoptiert haben u.s.w.??

Ich frage mich nun, was dem Test vorausgegangen ist? Wie ist die Beziehung zu Ihrer Frau? Was ist Vertrauen für Sie? Wieso stellen Sie alles in Frage plötzlich wegen einer Infomation? Überlegen Sie besonnen, bevor Sie handeln! Wir hören Ihnen gerne zu und tragen unsere Gedanken zusammen.

Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg *smiling*

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