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14.07.2016, 12:33 Uhr | Sven1976
Moin,

ich weis im Moment nicht weiter und bin hier auf das Forum gestoßen und vielleicht hat der ein oder andere eine Sichtweise, die mir irgendwie ein bisschen weiter hilft. Ich habe eine 3jährige Tochter (mein ganzer Stolz) die bei Ihrer Mutter lebt. Ich hatte vor 1 Jahr nach der Trennung sehr daran zu knabbern. Nicht an der Trennung zu der Mutter, dass war nach 12jähriger Beziehung der richtige Schritt von Ihr, nach dem wir uns einfach auseinander gelebt hatten. Aber auch als Mann, hat mich die Trennung von meiner Tochter schwer getroffen. Das ging hin bis zu einem Klinikaufenthalt wegen Depressionen und Suizidgefährdung. Das ist aber nun auch schon 6 Monate her und seit dem Kämpfe ich mit der neuen Situation. Meine Ex ha sofort einen neuen gehabt, ist sofort schwanger geworden und hat gerade geheiratet.

Und nun geht's um den Nachnamen meiner Tochter. Sie trägt den Namen der Mutter. Diese nimmt nun den Namen Ihres neuen an und will, dass meine Tochter ebenfalls diesen Namen annimmt, was mir in mark und Knochen geht. Wahrscheinlich ist es auch verletzter stolz, aber das macht mich echt fertig, dass meine Tochter den Namen eines anderen Typen annehmen soll. Da wir gemeinsames Sorgerecht haben, kann dass vorerst nur mit meiner Unterschrift geschehen. Was mich so aufregt an der Geschichte ist die Tatsache, das mir gar keine wirkliche Wahl gegeben wurde. Die Mutter hat sofort die Tochter manipuliert (aus meiner Sicht) und mir mitgeteilt, dass meine Tochter stolz ist und sich freut das sie den neuen Namen bekommt und ich nur noch unterschreiben muss. Also wirklich, spricht man erst mit einem 3jährigen Kind bevor man das überhaupt mit dem Vater bespricht ???

Und wonach soll man sowas entscheiden, wenn man schon so unter Druck gesetzte wird? Und nun heißt es dann das meine Tochter sich sonst wie eine Außenseiterin in der Familie fühlen würde, wenn sie als einzige einen anderen Nachnamen haben würde.

Mir dreht sich seit 1 Woche nur noch der Kopf und ich weis echt nicht weiter, da ich natürlich auch zum Wohle des Kindes entscheiden will und nicht aus persönlicher Verletztheit. Freue mich über Anregungen und Anmerkungen.
18.07.2016, 14:45 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo Sven1976,

als Moderatorin in diesem Unterforum der Virtuellen Beratungsstelle begrüße ich Sie herzlich!

Nach der Trennung von Ihrer Partnerin sind Sie in eine schwere Krise gerutscht, weil Sie vor allen Dingen die Trennung von Ihrer kleinen Tochter kaum verkraftet haben. Therapeutische Unterstützung hat Ihnen dabei geholfen, diese Zeit zu überstehen. Ihre Tochter hat eine sehr große Bedeutung für Sie, was sicherlich in Therapiestunden thematisiert worden ist. Theoretisch geht man davon aus, dass sich zwar Elternteile trennen können, man sich jedoch nicht von dem Kind trennt….Ich nehme mal an, dass Sie Ihre Tochter regelmäßig sehen und schöne Dinge mit ihr erleben. Vater bleibt Vater, aber nun wird nach der Heirat der Wunsch einer Namensänderung herangetragen, was erst einmal weh tut, weil es das letzte sichtbare Band zu Ihnen darstellt!

Es ist ausgesprochen verantwortungsbewusst, wie Sie sich mit dem Thema der Namensänderung auseinandersetzen und überlegen, ob sie dem Wunsch zustimmen. Auch ich hätte es besser gefunden, wenn die Kindesmutter erst mit Ihnen gesprochen hätte! Hat sie aber leider nicht. Ich meine auch, dass sie schließlich den neuen Mann zu ihrem gemeinsamen Namen hätte motivieren können…Nun ja..

Kinder wünschen sich „intakte“ Familien und Zugehörigkeit auch über den Namen, gerade, wenn ein Geschwisterchen geboren wird. Jüngere Kinder haben dann eben zwei Papas, die manchmal unterschiedlich bezeichnet werden. Teilweise wird der Wunsch der Namensänderung im Verlauf der Schulzeit geäußert, wenn die Kinder wenig Kontakt zu dem leiblichen Vater haben und sich sehr zu dem sozialen Vater hingezogen fühlen. Diese Kinder sind dann ziemlich belastet, wenn die leiblichen Väter Steine in den Weg legen, obwohl sie sich nicht kümmern. Bei Ihrer Dreijährigen kann ich mir weniger vorstellen, dass der Nachname schon sehr im Vordergrund steht, weil in dem Alter Vornamen genannt werden und alle Leute geduzt werden… Vorstellen kann ich mir allerdings, dass eine Hochzeit mit allem Drum und Dran zu dem Bedürfnis der Zusammengehörigkeit beigetragen hat! Vermutlich steckt der Wunsch der Kindesmutter nach einer intakten Familie dahinter, wobei diese ihr Bedürfnis natürlich auf das Kind überträgt. Das wird sie nicht unterdrücken können und somit ist das Thema bei Ihrer Tochter.
Würden Sie der Namensänderung zustimmen wäre das ein großzügiger Schritt, der zur Vermeidung von unterschwelligen Konflikten beitragen würde. Was würden Sie befürchten, wenn Sie dem zustimmen würden? Wie ist Ihr augenblicklicher Kontakt zu Ihrer Tochter?

Gerne tauschen wir uns hier weiterhin mit Ihnen über diese persönliche Entscheidung aus.

Herzliche Grüße
Bke-Clara-Winzenberg *smiling*
16.07.2016, 07:17 Uhr | Pauliprinzessin
Hallo Sven,


Für das Mädel ist es sicher später einfacher den Familiennamen der anderen Familienmitglieder zu tragen. Es ist nämlich, aus eigener Erfahrung, ganz schön anstrengend immer wieder erklären zu müssen und zu korrigieren. Jetzt ist ihr das vermutlich vollkommen egal, ihren Nachnamen benötigt sie erst später tatsächlich andauernd.

Für dich hat eigentlich der Nachname deiner Tochter keinerlei Bedeutung. Anders, sie hätte deinen Nachnamen und würde damit eine klare Zuordnung für das Mädel und für dich haben. Du kämpfst also für einen Nachnamen, den niemand sonst noch trägt.

Sicher, bei einer Trennung der Familie könnte Frau den Mädchennamen wieder annehmen, die Umbenennung der Kinder wäre jedoch widerum nur mit Zustimmung und hohen Kosten verbunden. So ein hin und her wünscht sich niemand.

Für dich bleibt deine Tochter deine Tochter, egal ob sie nun Müller,Meier oder Schulz heißt. Es ändert sich für dich nichts.

Erbberechtigt oder irgendetwas anderes wird das Töchterchen nur durch eine Namensänderung nicht. Dazu müsst eine Adoption erfolgen. Das ist hier aber nicht geplant sondern nur eine Änderung des Nachnamens damit es keine Verwirrungen gibt. Mein Sohn heißt wie sein Vater, ich habe mich daran gewöhnt dass man mich mit diesem Namen anspricht bin ich z.B. beim Arzt. Als Kind fand ich es "doof" dass ich anders hieß als mein Stiefvater und meine Mutter und es kam dauernd zu Diskussionen, weil ich mich oftmals eben trotzdem so vorgestellt habe und auch in der Schule alle Hefte und Arbeiten mit diesem Namen beschriftete. Bei deiner Tochter wäre es so, dass sie als einzige ganz anders heißen würde als die anderen. Nicht mal wie du und nicht wie ihre Mutter und die Geschwister. Da hat die Mutter schon recht, dass das nicht schön für das Mädchen ist.
15.07.2016, 10:02 Uhr | marinadiezweite
Hallo Sven, ich kann dich verstehen. Ich wäre wohl auch sauer, wenn zuerst das Kind und dann du gefragt wirst. Aber, deine Tochter ist erst drei. Klar freut sie sich auf den neuen Namen. Im Moment wird ja eh erstmal eitel Sonnenschein sein. Nur vergisst deine Ex dabei, dass eine dreijährige das ganze Ausmass dieser Namensänderung ja nicht begreifen kann. Dazu ist sie definitiv zu klein.
Versuch erstmal dich nicht aufzuregen und deine ganzen Emotionen dazu hintenan zu stellen. Sei vor allem nicht sauer auf die Kleine. Fühl dich aber in keinster Weise zu einer Entscheidung gedrängt. Und nein, ich würde an deiner Stelle auf keinen Fall zustimmen. Eine glückliche Familie können die drei auch sein, wenn die Nachnamen unterschiedlich sind. Was meinst du, wieviel Kinder nicht wie die Eltern heißen. Wo es in der neuen Ehe unsere Kinder und meine Kinder gibt. Dir Kinder haben da später meist überhaupt kein Problem mit. Da sie auch immer die Kinder des Vaters bleiben. Wenn Papa mal Kind vom Kindergarten abholt, oder von der Schule, ist es auch okey, dass das Kind halt weiterhin den Geburtsnamen der Mutter hat. Und nicht wie der Ehemann der Mutter.
Seh es auch mal so, deine Tochter hat ja einen lieben Papa, der immer ihr Papa bleiben wird. Ich würde dir also raten, nicht zuzustimmen. Das brauchst du nicht mal großartig begründen. Dass die neue Ehe vielleicht keinen Bestand hat, das Kind dann aber zu dem neuen Mann zugeordnet wird, sogar erbberechtigt ist, er Unterhalt zahlen muss und so weiter. Nee, soweit denken wir hier heute nicht. Es bleibt dabei, du bist der Papa und lass sie ihren Nachnamen behalten.
Auf jeden Fall gehört sie ja weiterhin nicht nur zur Mutter sondern auch zu dir. Besuchst du sie regelmässig?
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
14.07.2016, 17:24 Uhr | anni123
Hallo
Ich denke die Mutter hätte erst mit dir sprechen sollen bevor sie mit dem Kind redet.
Da das Kind den Namen der Mutter trägt denke ich jedoch das es für das dazugehörigkeits Gefühl besser ist wenn es auch den neuen Namen bekommt. Hätte es deinen Namen wäre das meiner Meinung nach nich ganz so wichtig aber wenn es ganz allein den mädchennamen der Mutter behält stell ich mir das schwierig vor weil sie dann "zu niemandem" mehr gehört.

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