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05.04.2020, 05:18 Uhr | Susanne42
Hallo Ihr Lieben,

ich bin über 40, seit drei Jahren allein erziehend mit meinem Sohn (10 Jahre), Mein Exmann ist nicht der leibliche Vater und es besteht kein Kontakt. Zum leiblichen Vater besteht seit 8 Jahren kein Kontakt, weil er den Umgang verweigert.

Ich bin seit 9 Monaten mit einem Mann zusammen. Er ist auch allein erziehend mit einem Sohn (12 Jahre). Wir haben uns erst alleine kennengelernt und vor drei - vier Monaten haben sich die Kinder kennengelernt. Anfangs verstanden sich die Jungs gut und spielten zusammen. Dann entwickelte es sich so, dass mein Freund und sein Sohn relativ schnell (nach 2 Wochen) erwarteten, dass wir übernachten. Mein Sohn wollte das noch nicht mit der Begründung, er kenne sie ja noch nicht so gut und er benötige mehr Zeit. Ich möchte meinem Sohn die Zeit lassen. Jedoch reagierte sein Sohn jedes Mal, wenn er wieder fragte, ob wir über Nacht bleiben und wir verneinten, sauer, enttäuscht und bockig. Auch mein Freund reagierte ständig enttäuscht. Ich habe es als permanenten Druck empfunden, denn bei jedem Treffen kam die Frage nach der Übernachtung. Weitere Konflikte entstanden zwischen den Jungs, weil sein Sohn meinem Sohn befahl, was er zu tun und zu lassen hat. Er begründete dies so, dass er ja schließlich älter sei. Mein Sohn sagte indes zu ihm, dass er ihm nichts zu sagen habe. Gespräche, die mein Freund mit seinem Sohn deshalb führte, führten zu keiner Veränderung. Auch jetzt ist es noch so, wenn die Jungs sich sehen, dass sein Sohn an dieser Überzeugung festhält.

Ich verstehe mich sonst mit seinem Sohn gut. Sein Sohn äußerte nun, dass er mich zwar nett finde, aber meinen Sohn nicht mag. Inzwischen treffen wir uns ohne Kinder. Wenn es zu Streitigkeiten zwischen den Jungs kam, kam mein Partner damit überhaupt nicht zurecht. Er sagt selbst, dass er Streitigkeiten nicht ertragen kann. Ich denke, dass es aber auch an der schwierigen Situation derzeit liegt. Er hat demnächst seinen Scheidungstermin und ist deshalb angespannt. Dann kommt noch hinzu, dass seine Exfrau einen neuen Partner hat und den gemeinsamen Sohn nicht regelmäßig holt, sondern nur wie es ihr beliebt. Seit der Trennung hat sein Sohn seine Mutter selten gesehen und reagiert darauf sehr enttäuscht und verletzt. Vor einiger Zeit kritisierte sein Sohn mich in meiner Erziehung und sagte mir, dass seine Mutter eh alles besser mache. Auf der anderen Seite sagt er aber auch, dass sie ihm gestohlen bleiben kann.
Ich vermute, dass er in einem starken inneren Konflikt steckt und sich gerade sehr schwer tut.
Hinzu kommt, dass mein Partner zunehmend sehr unsicher reagiert und Zweifel daran hat, ob es weiterhin Sinn macht, die Beziehung fortzuführen. Wenn die Kinder sich nicht verstehen, hat es seiner Ansicht nach, wenig Sinn eine Beziehung zu führen. Er ist da aber auch sehr schwankend. Aufgrund der Corona Krise sehen wir uns wenig und haben wenig gemeinsame Zeit. Doch auch davor war es immer mal wieder Thema, dass es für ihn zuwenig Zeit ist (2-3 mal pro Woche sich sehen).
Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Die Situation belastet mich.

Daher frage ich hier im Forum. Gibt es Erfahrungswerte oder wie kann man die Kinder doch zusammen bringen, damit es besser klappt?


Liebe Grüße

Susanne
16.06.2020, 11:35 Uhr | bke-Claudia-Rohde
Hallo Susanne,
eine Trennung ist schmerzlich und trotzdem mitunter die bessere Lösung.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn, dass Sie gut aus diesem Abschiedsschmerz herauskommen und wieder nach vorn schauen können.
Alles Gute
bke-Claudia Rohde
15.06.2020, 07:38 Uhr | Susanne42
Hallo Ihr Lieben,


Inzwischen hatte sich die Situation zwischen den Kindern zugespitzt, nachdem mein Partner seinem Sohn die Anweisung gab, er soll sich von meinem Kind fernhalten (als sie zu Besuch da waren). Jegliche Kontaktversuche meines Sohnes wurden schließlich ignoriert. Ich war unglaublich verletzt. Inzwischen sind wir getrennt. Ich glaube, dass es besser so ist.

Danke, dass Ihr Eure Gedanken mit mir geteilt habt und mir Anregungen gegeben habt.


Liebe Grüße

Susanne
13.04.2020, 10:08 Uhr | Louise-19
Hallo Susanne,
mein Vorschlag wäre eher, die Beziehung auf dem Niveau der ersten 5 Monate weiterzuführen und die Kinder weitestgehend außen vor zu lassen.
Und zwar, bis 1. die Corona-Krise vorbei ist, 2. seine Scheidung gelaufen und akzeptiert ist und die Umgangsregelung stabil läuft, und 3. Dein Sohn sich in der weiterführenden Schule gut eingelebt hat.
Und danach würde ich für mindestens 2, eher 5 Jahre weiter getrennt wohnen.
Viele Grüße,
Louise
13.04.2020, 08:21 Uhr | marinadiezweite
Hallo Susanne, ich finde es gut, dass du noch mal Besonderheiten deines Sohnes erklärst. Aber jetzt mal ehrlich, du kennst deinen Sohn seit seiner Geburt. Und dann kommt da ein neuer Mann in euer Leben, der meint, deinen Sohn besser erziehen zu können als du. Beziehungsweise, der meint, es muss so und so gemacht werden. Auf eine bestimmte Art, nämlich seine Art, muss man sein Kind erziehen. Das ist doppelte Kritik, an deinem Sohn und an dir. Weißt du, wenn was aus euch wird, er braucht ja nicht der Ersatzpapa für deinen Sohn werden. Er muss ihn einfach versuchen zu akzeptieren und selbstverständlich braucht dein Sohn Respekt vor ihm als dein Lebensgefährte und neuer Mann in deinem Leben.
Aber mehr auch nicht. Dass jemand da gleich dich kritisiert oder vielleicht nur Tipps geben will. Wenn du das Gefühl hast, deinen neuen Partner in die Schranken weisen zu können, dann tue das am besten jetzt. Später wirst du es wohl kaum noch schaffen.
Es ist schon seltsam, dass er dir nicht zutraut, ein Kind zu erziehen. Ich persönlich finde ADS keine Krankheit. Es erfordert aber manchmal, dass man als Elternteil wiederholt, nachhakt, und auch Grenzen setzt. Hast du das Gefühl, dein neuer Partner wird das auch so machen wollen wie du? Eigentlich muss er sich da ja gar nicht mit ''reinhängen''. Hat sowas von Besserwisserisch.
Diese Diskussion mit dem Streit der Kinder gefällt mir persönlich gar nicht. Weil: Die Kinder sollten dies allein regeln oder versuchen zu regeln. Wenn es nicht geht, dann muss man ja kein Freund werden mit dem anderen. Aber dass dein Partner da noch in die Bresche springt, hm, das finde ich nicht gut. Er sollte sich da möglichst neutral verhalten. Auch meine ich, dass es kein falsch und richtig gibt. So allgemeine Regeln, dass man sich entschuldigt, die bringt man seinen Kindern bei, auf jeden Fall. Das finde ich gut. Wenn der andere dann die Entschuldigung annimmt, aber selbst keine Fehler sieht. Auch okey. Drei Wochen, gefühlt, braucht sich sowas nicht hinziehen.
Dein Partner scheint sehr viel Wert darauf zu legen, alles richtig zu machen. Verschweigt daher offensichtlich die Beziehung. Das mag er für richtig halten, der Junge macht ja genug durch gerade. Aber ihn in Watte zu packen, alles nach ihm zu richten, ist keine gute Idee.
Wenn du deinen Sohn bisher immer gefragt hast, was er wie machen will, dann ist das eine gute Basis für die Pubertät. Man braucht dann später nicht dauernd streng und Autoritär sein. Wenn man jetzt schon begründet und sich einigt. Das würde ich durchaus so weiter behalten. Freunde kann dein Sohn wie schon angesprochen, woanders finden und auch männliche Bezugspersonen. Mir scheint übrigens, dass dein Partner sehr beziehungsgeschädigt ist, und was noch herauszufinden wäre, kein besonders gutes Bild von Frauen vermittelt. Überleg dir nochmal gut, ob du dich so ''behandeln' lassen möchtest.
12.04.2020, 06:49 Uhr | Susanne42
bke-Stephan-Bäcker schrieb:
Hallo Susanne,

wenn ein älteres Kind in die Familie dazu kommt, ist es für die Jüngeren oft schwer. Auf einmal ist noch einer da. Größer, vielleicht stärker, anders. Es dauert oft ziemlich lange, bis sich dann alles eingespielt hat. Gab es schon mal ein Gespräch, wer was darf? Wer was muss? Ich finde es ok, wenn die Älteren etwas mehr dürfen. Etwas länger aufbleiben können, beispielsweise. Aber auch etwas mehr Verantwortung übernehmen müssen (Getränke holen z.B.). Könnten Sie sich mit Ihrem Partner darüber unterhalten?

Und Ihr Kind muss wissen: Sie versuchen fair zu bleiben. Gerecht zu bleiben. Aber Ihr Kind ist und wird immer das allerbeste Kind auf der Welt sein, auch wenn es 34 Jahre alt ist. Und trotzdem braucht es Regeln für das Zusammenleben.

Ihnen schicke ich viele Grüße,

bke-Stephan


Hallo Stephan,


danke für Ihre Antwort. Wir haben darüber gesprochen. Das Problem liegt aber schon daran, dass es große unterschiedliche Vorstellungen in der Erziehung gibt. Da mein Sohn ADS hat, gehe ich mit ihm nochmal anders um. Ich wiederhole Aufträge schon zwei oder dreimal, weil ich weiß, dass mein Sohn aufgrund seiner Erkrankung das nicht gleich mitbekommt. Das stört meinen Freund schon mal sehr, da er z.B. der Meinung ist, dass es beim ersten Mal funktionieren muss. Auch wenn ich ihm es erklärt habe, so kritisiert er mich immer wieder, dass ich strenger sein müsste. Sein Sohn fängt jetzt langsam an, mit seinem Vater zu diskutieren oder sich aufmüpfiger zu verhalten. In den Augen meines Freundes ist mein Sohn daran schuld. Es gibt Dinge, die ich nicht mit meinem Sohn diskutiere. Andere Bereiche, in denen ich ihm zutraue mit zu entscheiden, diskutiere ich mit ihm. Das widerstrebt meinem Freund sehr.
Es gibt kaum Bereiche, in denen sein Sohn "älter" sein darf. Es wird sehr viel vorgegeben. Als ich mit seinem Sohn beim Friseur war und ihn entscheiden ließ, welche Frisur er haben darf, gab es große Diskussionen danach. Laut meinem Freund hätte er den Haarschnitt bekommen sollen, den er schon immer hatte. Sein Sohn hatte jedoch andere Wünsche geäußert und ich hatte ihn gewähren lassen. Er sah danach auch richtig gut aus. Laut meinem Freund hat sein Sohn mit 12 Jahren das nicht allein zu entscheiden, wie seine Frisur aussieht. Ich war danach selbst irritiert. Denn es war ja ein normaler Haarschnitt, keine Farbe und auch kein Irokesenschnitt.

Inzwischen ist die Situation sehr schwierig und ich denke darüber nach, die Beziehung zu beenden.
Wir haben deshalb schon ganz unterschiedliche Erziehungsansätze.

Liebe Grüße
Susanne
08.04.2020, 18:05 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Hallo Susanne,

wenn ein älteres Kind in die Familie dazu kommt, ist es für die Jüngeren oft schwer. Auf einmal ist noch einer da. Größer, vielleicht stärker, anders. Es dauert oft ziemlich lange, bis sich dann alles eingespielt hat. Gab es schon mal ein Gespräch, wer was darf? Wer was muss? Ich finde es ok, wenn die Älteren etwas mehr dürfen. Etwas länger aufbleiben können, beispielsweise. Aber auch etwas mehr Verantwortung übernehmen müssen (Getränke holen z.B.). Könnten Sie sich mit Ihrem Partner darüber unterhalten?

Und Ihr Kind muss wissen: Sie versuchen fair zu bleiben. Gerecht zu bleiben. Aber Ihr Kind ist und wird immer das allerbeste Kind auf der Welt sein, auch wenn es 34 Jahre alt ist. Und trotzdem braucht es Regeln für das Zusammenleben.

Ihnen schicke ich viele Grüße,

bke-Stephan
08.04.2020, 13:39 Uhr | Susanne42
marinadiezweite schrieb:
Hallo Susanne, du beschreibst die Situation. Hast anscheinend sogar viel Verständnis für deinen Partner und auch für seinen Sohn. Es ist jedoch ratsam, dass ihr beide weiterhin alles sachte angehen lasst. Erstmal ist ja wichtig, dass ihr beide miteinander klarkommt. Also dein Partner und du. Wenn das schon nicht gegeben ist, dann wird es nicht einfacher, wenn man auf der Ebene der beiden Jungen nähere Kontakte knüpft. Es kann ja alles später gut klappen aber wieso will der Junge unbedingt schon jetzt bei euch übernachten? Mag sein, dass er eine neue Bezugsperson sucht. Ganz deutlich wird aber, dass er und sein Vater, dein Partner, sich noch nicht allzuweit von der vorherigen Beziehung gelöst haben.
Geht denn der Sohn deines Partners zu seiner Mutter an den Wochenenden? Ich glaube, diese ''Baustelle'' sollte erstmal gut gelöst sein.
solche Bemerkungen, dass seine Mutter netter ist als du, das ist schon ein wenig hm, unverschämt. Man darf nicht vergessen, dass mit zunehmendem Alter Kinder eine Trennung viel schlechter verknusen. Dass er dann aber seine Mutter lobt,ist fast so, als wolle er deinem Sohn und dir ein schlechtes Gewissen machen.
Ich persönlich würde mir wünschen, dass dein Partner sowas mit seinem Sohn bespricht. Da kann es nicht sein, dass er sich auf ''in Ruhe lassen'' zurückzieht. Denn schnell war bei euch das Maß voll und dein Sohn genervt. Auch Rechte, weil man älter ist, das mag bei einer Familie unter Geschwistern so sein. Aber nicht bei Patchwork-Familien. Bei solche Familien bleibt halt immer der Zusammenhalt der Ursprungsleute stark. Schon gar nicht sollte man sich kritisieren lassen wegen der Erziehung. Lieber erstmal schauen, ob alles zusammenpasst. Wieso legt der Junge denn soviel Wert auf Übernachtung? Auf jeden Fall müssen sich die beiden nicht auf Ewigkeit mögen. Das ist sogar auch bei Geschwistern nicht immer gegeben. Aber Vorrechte würde ich nicht einräumen sondern da ist eher Respekt aus beiden Richtungen nötig.
Schade ist nur, dass dein Sohn keine Kontakte hat zu seinem Vater und deinem Ex. Vielleicht ist da doch noch was machbar. Denn so ganz unwichtig sind solche Beziehungen ja auch nicht.


Hallo marinadiezweite,

danke für deine Gedanken. Ich weiß es nicht, warum sein Sohn das möchte. Aber es wollten beide (Vater und Sohn) sehr schnell. Auch für mich war das einfach zu schnell. Ich war auch mehrfach von den Reaktionen seines Sohnes überrumpelt. Inzwischen ist es kein Thema mehr.
Sein Sohn ist derzeit bei seiner Mutter. Aber die Wochen zuvor bestand sehr wenig Kontakt, er verweigerte z.T. sogar den Kontakt und seine Mutter nützte Kontaktmöglichkeiten auch nicht (sie wohnt nur ein Dorf weiter). Wenn sie vorbei kam, kam sie häufig während der Schulzeit. Sie hat ihren Sohn in den drei Monaten nur einmal für ein Wochenende zu sich geholt. Mein Freund hat da aber auch nichts geregelt, sondern es so laufen lassen wie sie es wünschte. Er möchte alles ruhig lassen bis die Scheidung vorbei ist (in wenigen Wochen). Da sie aber sehr bald wegzieht (ca. 250 km) vermutet er, dass sein Sohn sie noch weniger sieht.
Die Situation mit der Kritik an mir und meiner Erziehung hat einige Diskussionen aufgeworfen. Vor allem da mein Freund in der Situation seinen Sohn bestätigte, indem er sagte, er sehe es ja genauso wie sein Sohn und dieser hätte es eben nun ausgesprochen. Leider hat er dies auch direkt vor seinem Sohn so ausgesprochen. Wir hatten schon mehrmals Diskussionen wegen der Erziehung der Kinder. Er kritisierte mich immer wieder auch teilweise indirekt durch entsprechende Kommentare. Gleichzeitig trat an diesem Tag kurz zuvor noch ein Streit zwischen den Kindern auf. Sie diskutierten, warum es zum Streit kam. Mein Sohn entschuldigte sich sofort bei seinem Sohn. Dieser nahm die Entschuldigung an, aber entschuldigte sich nicht für sein Verhalten bei meinem Sohn. Ich sprach danach noch mit meinem Sohn und hatte den Eindruck, dass beide daran schuld waren.
Vater und Sohn gingen an diesem Tag daraufhin sofort. Wir hatten daraufhin lange Telefongespräche. Ich war sauer auf seinen Sohn. Jedoch sahen sein Sohn und mein Freund das nicht ein. Mein Sohn wartete auf eine Entschuldigung, aber es kam nichts. Sein Sohn war der Meinung, er habe ja nichts falsch gemacht.
Erst drei Wochen später trafen wir uns zum Kaffee. Da konnten wir es klären. Da entschuldigte sich sein Sohn plötzlich. Da war danach erstmal alles wieder ok.
Sein Sohn hält nach vor daran fest, dass er älter ist und deshalb bestimmt.

Inzwischen weiß ich nicht, ob es eine weitere Zukunft gibt. Ich bin derzeit sehr verwirrt. Denn ich habe erfahren, dass sein Sohn das gar nicht weiß, dass wir zusammen sind. Er sieht auch keine Notwendigkeit, es aufzuklären. Ich empfinde sein Verhalten als sehr ambivalent.

Susanne

Liebe Grüße

Susanne
08.04.2020, 13:11 Uhr | Susanne42
bke-Claudia-Rohde schrieb:
Guten Morgen Susanne,
Ihr Sohn hat recht lange jetzt mit Ihnen ganz allein gelebt. Davor sind Vater und Stiefvater verloren gegangen, er hat keinen Kontakt zu ihnen. Das ist schon ein schweres Paket, was er trägt.
Sie sind die Stabilität in seinem Leben. Auf Sie kann er sich verlassen.
Ihr Sohn ist offensichtlich sehr vorsichtig und hat sicher auch Angst, sich auf diese neue Situation vorschnell einzulassen. Er möchte langsam, er will ja nicht wieder etwas verlieren.
Hinzu kommt, dass er mit den Verhaltensweisen des anderen Jungen seine Probleme hat. Dieser ist 2 Jahre älter und hat sicher auch schon pubertäre Anteile. Er will an seinem Leben möglichst wenig verändern. Außerdem ist ja auch noch eine weitere Baustelle da, die Scheidung seiner Eltern und damit auch seine Umgangssituation zur Mutter.

Ihr Freund mag keine Streitereien, die wird es aber geben. Kinder streiten und Paare streiten auch. Vielleicht braucht er wirklich erst das Ende der alten Beziehung.

Aus meiner Sicht, wäre es sicher gut zunächst als Paar zu schauen, wie steht es gerade um uns und wenn da eine gewisse Klarheit herrscht, können Sie gemeinsam mit den Kindern schauen, wie es gehen kann oder vielleicht auch nicht.
Was sind gemeinsame Werte und Vorstellungen und was trennt?
Ich wünsche Ihnen, dass Sie für sich eine gute Lösung finden.
bke-Claudia



Hallo Frau Rohde,
danke für Ihre Antwort. Mein Sohn ist tatsächlich vorsichtig. Ich denke auch, dass mein Freund und sein Sohn die Trennung noch nicht verarbeitet haben. In Bezug auf die Streitigkeiten haben wir schon öfters Diskussionen gehabt. Ich bin selbst mit anderen Geschwistern aufgewachsen und kenne es, dass sich Kinder streiten. Er ist Einzelkind. Obwohl er das einsieht, sagt er aber auch klar, dass er damit nicht zurecht kommt, wenn sich Kinder streiten.

Wir haben den Fokus jetzt auf uns gerichtet. Ich mach mir jedoch Gedanken, ob es eine Zukunft haben kann.

Susanne
07.04.2020, 19:31 Uhr | Louise-19
Hallo Susanne,
mein Eindruck ist, daß Dein Freund und sein Sohn noch nicht über die Scheidung hinweg sind (wie auch, sie hat noch nicht einmal stattgefunden), und daß ihr es deshalb sehr langsam angehen müßt, wenn die Beziehung überhaupt eine Chance haben soll.
Währenddessen halte ich es auch für wichtig, daß Dein Sohn eine männliche Bezugsperson hat, aber ich denke dabei weniger an Deinen Ex oder gar seinen Vater, sondern jemand anderen aus seinem Umfeld, zb. sein Patenonkel, sein Sporttrainer, ein Verwandter, ... mit dem er ohnehin schon guten Kontakt hat.
Alles Gute,
Louise
06.04.2020, 16:17 Uhr | marinadiezweite
Hallo Susanne, du beschreibst die Situation. Hast anscheinend sogar viel Verständnis für deinen Partner und auch für seinen Sohn. Es ist jedoch ratsam, dass ihr beide weiterhin alles sachte angehen lasst. Erstmal ist ja wichtig, dass ihr beide miteinander klarkommt. Also dein Partner und du. Wenn das schon nicht gegeben ist, dann wird es nicht einfacher, wenn man auf der Ebene der beiden Jungen nähere Kontakte knüpft. Es kann ja alles später gut klappen aber wieso will der Junge unbedingt schon jetzt bei euch übernachten? Mag sein, dass er eine neue Bezugsperson sucht. Ganz deutlich wird aber, dass er und sein Vater, dein Partner, sich noch nicht allzuweit von der vorherigen Beziehung gelöst haben.
Geht denn der Sohn deines Partners zu seiner Mutter an den Wochenenden? Ich glaube, diese ''Baustelle'' sollte erstmal gut gelöst sein.
solche Bemerkungen, dass seine Mutter netter ist als du, das ist schon ein wenig hm, unverschämt. Man darf nicht vergessen, dass mit zunehmendem Alter Kinder eine Trennung viel schlechter verknusen. Dass er dann aber seine Mutter lobt,ist fast so, als wolle er deinem Sohn und dir ein schlechtes Gewissen machen.
Ich persönlich würde mir wünschen, dass dein Partner sowas mit seinem Sohn bespricht. Da kann es nicht sein, dass er sich auf ''in Ruhe lassen'' zurückzieht. Denn schnell war bei euch das Maß voll und dein Sohn genervt. Auch Rechte, weil man älter ist, das mag bei einer Familie unter Geschwistern so sein. Aber nicht bei Patchwork-Familien. Bei solche Familien bleibt halt immer der Zusammenhalt der Ursprungsleute stark. Schon gar nicht sollte man sich kritisieren lassen wegen der Erziehung. Lieber erstmal schauen, ob alles zusammenpasst. Wieso legt der Junge denn soviel Wert auf Übernachtung? Auf jeden Fall müssen sich die beiden nicht auf Ewigkeit mögen. Das ist sogar auch bei Geschwistern nicht immer gegeben. Aber Vorrechte würde ich nicht einräumen sondern da ist eher Respekt aus beiden Richtungen nötig.
Schade ist nur, dass dein Sohn keine Kontakte hat zu seinem Vater und deinem Ex. Vielleicht ist da doch noch was machbar. Denn so ganz unwichtig sind solche Beziehungen ja auch nicht.
05.04.2020, 08:27 Uhr | bke-Claudia-Rohde
Guten Morgen Susanne,
Ihr Sohn hat recht lange jetzt mit Ihnen ganz allein gelebt. Davor sind Vater und Stiefvater verloren gegangen, er hat keinen Kontakt zu ihnen. Das ist schon ein schweres Paket, was er trägt.
Sie sind die Stabilität in seinem Leben. Auf Sie kann er sich verlassen.
Ihr Sohn ist offensichtlich sehr vorsichtig und hat sicher auch Angst, sich auf diese neue Situation vorschnell einzulassen. Er möchte langsam, er will ja nicht wieder etwas verlieren.
Hinzu kommt, dass er mit den Verhaltensweisen des anderen Jungen seine Probleme hat. Dieser ist 2 Jahre älter und hat sicher auch schon pubertäre Anteile. Er will an seinem Leben möglichst wenig verändern. Außerdem ist ja auch noch eine weitere Baustelle da, die Scheidung seiner Eltern und damit auch seine Umgangssituation zur Mutter.

Ihr Freund mag keine Streitereien, die wird es aber geben. Kinder streiten und Paare streiten auch. Vielleicht braucht er wirklich erst das Ende der alten Beziehung.

Aus meiner Sicht, wäre es sicher gut zunächst als Paar zu schauen, wie steht es gerade um uns und wenn da eine gewisse Klarheit herrscht, können Sie gemeinsam mit den Kindern schauen, wie es gehen kann oder vielleicht auch nicht.
Was sind gemeinsame Werte und Vorstellungen und was trennt?
Ich wünsche Ihnen, dass Sie für sich eine gute Lösung finden.
bke-Claudia

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