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29.05.2021, 13:39 Uhr | Octaviazz
Aufenthaltsbestimmungsrecht, gemeinsames Sorgerecht

Guten Tag ihr Lieben,
Ich habe ein sehr wichtiges Anliegen und ich hoffe ihr könnt mir helfen oder Ratschläge geben.

Zu Situation der Kindsvater (KV) und ich sind seidem unsere Tochter 1 Jahr alt ist getrennt. Meine Tochter geht alle 14 Tage über das Wochenende hin von Freitag- Montag. Der KV wohnt noch bei seinen Eltern, daher ist meine Tochter dann immer mit Oma, Opa, Onkel - Tante - Cousinen und Papa. Wenn ich sie Freitags hinbringe, dann sagt sie immer
Mama bleiben
aber sobald sie Oma oder Papa sieht, freut sie sich und sagt nichts mehr weiter. Zu meiner größten Sorge und Problem:

wenn sie mir wieder gebracht wird, weint sie fürchterlich und mag garnicht zu mir. Der KV hat schon mehrmals jetzt angedeutet, das sie doch bei ihm wohnen soll. Und das es nicht sein kann, das ein Kind nicht zur Mutter will. Meine Angst ist es jetzt, das der KV ein Wechsel Modell vorschlägt oder anfordert oder zum Jugendamt geht oder ähnliches. Ich möchte meine Tochter auf Garkeinenfall verlieren und ich möchte das sie bei mir wohnen bleibt. Ich hab da jetzt Angst, das sowas durch kommen könnte. Ansonsten ist meine Tochter bei mir glücklich, wir spielen, wir lachen haben spass und eine gute Bindung. Ich verstehe, das nicht das sie so schrecklich weint und dann nicht mehr zu mir möchte… ich bin dankbar für jeden Kommentar, Tipp, Hilfe oder Erfahrungen!!!

31.05.2021, 11:34 Uhr | bke-Claudia-Rohde
Hallo,
ich möchte noch einmal auf den Punkt mehr Umgang eingehen.
Kinder haben in dem Alter ja noch kein Zeitgefühl. Wenn Sie also vom Papa kommt, kann sie nicht sagen in 4 Tagen bin ich wieder da, schon gar nicht in 14 Tagen.
Gerade deswegen wäre die Überlegung, ob nicht ein zusätzlicher Tag/ Nachmittag gerade in der Woche, wo kein Papa Umgang ist, das etwas erleichtern könnte.
Und natürlich sind Sie die mit der Erziehungsarbeit über die größere Zeit. Da gibt es sicher mehr nein als beim Papa. Sie ist ja auch noch so mitten in der Autonomiephase, wo Grenzen getestet werden und der Umgang mit Gefühlen erst gelernt werden muss.
Auch darüber müsste geredet werden.
bke-Claudia Rohde
31.05.2021, 08:49 Uhr | Octaviazz
Hallo,
Ja wir haben gemeinsames Sorgerecht.
Ich weiß nicht ob sie manipuliert wird aber ich denke oder hoffe nicht.
31.05.2021, 05:40 Uhr | Ruba
Hallo Octaviazz,
dass ein Kind diesen Alters bei der Übergabe weint, ist normal. Es ist ja jedes Mal eine Trennung.
Habt ihr gemeinsames Sorgerecht?
Warum wohnt der KV noch bei seinen Eltern?
Ich möchte mich dem Vorschlag anschließen, dass der Papa die Kleine auch unter der Woche sieht.
Hast Du denn das Gefühl das Kind wird manipuliert?
Du bist die Hauptbezugsperson, so leicht nimmt Dir keiner das Kind weg und gibt es einem Vater, der noch nicht einmal eine eigene Wohnung hat.
30.05.2021, 20:35 Uhr | bke-Gregor-Grüntal
Liebe Octaviazz,

ich kann mich meiner Kollegin nur anschließen und betonen: Es ist völlig normal, dass ein Kind in diesem Alter nach dem Papawochenende zum Papa sagt, dass es nicht zur Mama will.
Ein Kind hat nach der Trennung der Eltern fast immer Ängste einen Elternteil für immer zu verlieren bzw. verlassen zu werden. Die Aussage "ich will nicht zur Mama" bedeutet meistens nicht, dass sie nicht zur Mama will, sondern sie will mit der Aussage dem Papa etwas sagen, nämlich wie lieb sie ihn hat, viehhhhhhhhl lieber als die Mama.
Ich könnte mir vorstellen, dass irgendwann auch die Aussage kommen wir "ich will nicht zum Papa, ich will lieber bei Dir bleiben".....

Kinder, eigentlich jeden Alters tun sich oft schwer die eine Situation zu verlassen und sich auf eine neue einzulassen, dass kann man häufig auch beim Abholen im Kindergarten, nach Besuchen oder wenn man den Spielplatz verlassen will beobachten.

Ich könnte mir vorstellen, dass Ihre Tochter solche "Loyalitätsbekundungen" nicht mehr äußern muss, wenn Sie als Eltern einen entspannten und von elterlicher Sorge getragenen Umgang miteinander haben.

Viele Grüße

bke-Gregor-Grüntal *bye*
29.05.2021, 23:44 Uhr | Octaviazz
Guten Abend,
Vielen Dank für ihre schnelle Antwort, das ist echt beruhigend sowas zu hören, da ich schon etwas länger der situations wegen mir natürlich viele Gedanken mache.
Ich versuche immer wenn sie vom Papa Wochenende zurück kommt, so gut es geht sie in der Trauer zu begleiten. Ich nehme sie in den Arm und halte sie einfach. Manchmal wie sie schon sagten, ist sie wütend, da möchte sie alleine sein. Dann mache ich es immer so, das ich mehrmals in ihr Zimmer gehe, oder da wo sie sich eben hingesetzt hat zum trauern und sie frage ob ich sie in den Arm nehmen darf oder ob ich sie trösten soll. Zu Anfang kommt meistens immer nein aber nach einer Weile lässt sie sich dann fallen und trösten. Ich versuche so gut es geht, den besten Weg für diese nunmal doofe Situation für sie zu machen. Ich frage sie auch nie aus oder rede über das andere Elternteil schlecht. Sie erzählt mir meistens, was sie bei Papa gemacht hat und dann reden wir ganz normal darüber, genau wie wenn sie von anderen Personen erzählt. Ich selbst weiß nicht welche Argumente er hat, das sie zu ihm ziehen soll. Das einzige was er mir genannt hat ist, das sie nicht zu mir möchte, wenn er sie mir wieder bringt und es nicht sein kann das ein Kind nicht zur Mama will. Große Angst hab ich auch davor, das ein Wechselmodell in frage kommen würde.
Was mir auch schwer auf dem Herzen liegt, ich habe Angst davor das meine Tochter davon einen „schaden“ tragen wird. Ich möchte ihr so gut es geht die Situation GESUND gestalten und weiß halt nicht ob die Seite des KV das auch so macht, ich denke eher nicht. Liebe Grüße
29.05.2021, 22:13 Uhr | bke-Kira-Morgenthal
Hallo Octaviazz,

Ihre Tochter ist erst drei Jahre alt und seit einem halben Jahr weint sie, wenn sie zu Mama nach dem Papa-Wochenende muss.

Ich finde es noch zu voreilig in diesem Alter zu beschließen, dass es ihr wegen dem Weinen bei der Mama etwas fehlt oder es ihr dort schlecht geht. Wie ich bereits schon meinte, zeigt sie starke Gefühle, die in diesem Alter total natürlich sind. Es können nicht nur Gefühle von Trauer sein, sondern auch von Wut oder Angst. Ich finde sie nicht ungewöhnlich! Ich wundere mich eher über diese Idee, dass sie in diesem Alter schon zum Papa ziehen soll. Wie kommt es zu dieser Idee und wie sehen Sie das als Mutter? Was sind Argumente des Vaters, die dafür sprechen?

Solche Entscheidung muss gewichtige Gründe haben und ich lese noch nichts darüber, dass Sie sich als Mutter überfordert fühlen und was der Vater sonst noch an Ihrer Mutterschaft bemängelt. Wie sehen Sie das?

Versuchen Sie diese starken Gefühle des Kindes zuerst zu übersetzen, ohne sie gleich persönlich zu nehmen! Und die Aufgabe des Vaters und seiner Familie könnte es sein, die Gefühle des Kindes auszuhalten ohne es auf die Mutter und ihre Unfähigkeit zu beziehen. Wenn das gut klappt und die Reaktion des Kindes jedoch weiterhin noch sehr stark und auffällig bleibt, könnte man überlegen, was man an den Übergaben verändern könnte. In der Ruhe liegt die Kraft! Geben Sie auch dem Kind etwas Zeit, damit es zur Ruhe kommt.

Viele Grüße

bke-Kira-Morgenthal
Zuletzt editiert am: 29.05.2021, 22:20 Uhr, von: bke-Kira-Morgenthal
29.05.2021, 21:31 Uhr | Octaviazz
Vielen Dank für die Antworten. Meine Tochter wird jetzt in einem Monat 3.
und mit dem vielen weinen nach der Trennung geht das jetzt schon ca 6 Monate so.
29.05.2021, 18:27 Uhr | bke-Kira-Morgenthal
Guten Tag Octaviazz,

ich begrüße Sie herzlich bei uns im Elternforum!

Erstens habe ich mich gefragt, wie alt Ihre Tochter ist, weil ich es wichtig finde, in welcher Altersphase sich die Kinder nach der Trennung befinden. Jede Veränderung und Umstellung spielt für Kind eine Rolle und je nach Alter, gehen die Kinder unterschiedlich damit um, wenn sie zwischen zwei "Häusern" pendeln müssen.

Zweitens wollte ich Ihnen gerne mitteilen, dass ich es wichtig und gut finde, dass Ihre Tochter Gefühle zeigt! Es wäre viel auffälliger, wenn sie total nüchtern solche Trennungssituationen bewältigen würde und keine Reaktion zeigen würde. Finden Sie nicht auch?

Es ist mir auch bewusst und es wundert mich keinesfalls, dass es beide Eltern verunsichert, dass sie starken Gefühle zeigt, aber es ist kein Grund das ganze Konzept in Frage zu stellen. Wenn es schon eine Weile unverändert bleibt und lange dauert, dann würde ich Ihnen als Eltern unbedingt empfehlen, sich gemeinsam beraten zu lassen und therapeutische Begleitung für das Kind zu organisieren. Manchmal ist es wichtig, wenn die Kinder ihre Gefühle von Wut und Trauer loswerden dürfen ohne dass alle Erwachsenen sofort in Panik geraten und diese beheben wollen. Diese starken Gefühle gehören dazu! Jede Trennung schmerzt. Hören Sie dem Kind zu und sprechen Sie mit dem Kind darüber, dass Sie es nachvollziehen können und wie Sie es verstehen, suchen Sie mit dem Kind gemeinsam (je nach Alter und Reife) nach gemeinsamen optimalen Lösungen, aber bitte fragen Sie es nicht aus!

Ich wünsche Ihnen etwas Gelassenheit als Mutter und mehr Sicherheit im Kontakt mit dem Vater und auch mit dem Kind. Schreiben Sie über Ihre Ängste und versuchen Sie die Lage des Kindes zu verstehen. Sie müssen vielleicht nicht viel am Konzept ändern, aber anders mit den Gefühlen umgehen lernen. Und wie gesagt: jede Altersphase bringt unterschiedliche Gefühle und unterschiedliche Reife mit sich.

Ich wünsche Ihnen einen gelungen Austausch hier und vor Ort!

Mit freundlichen Grüßen

bke-Kira-Morgenthal (eine der Moderator*innen des Forums)
Zuletzt editiert am: 29.05.2021, 18:32 Uhr, von: bke-Kira-Morgenthal
29.05.2021, 17:33 Uhr | Louise-19
Hallo Octaviazz,
Deine Tochter ist noch sehr klein, geht sie denn schon in eine Kinderkrippe?
Dann sollte der Vater sie Freitags von dort abholen und Montags früh auch wieder dort hinbringen.

Jedenfalls sind aber 14 Tage für so einen kleinen Menschen sehr sehr lang, fast ewig.
Beim Abschied vom Vater denkt sie jedesmal , ob sie ihn und die Verwandten wohl überhaupt noch jemals wiedersehen wird.

Es wäre besser, wenn sie den Vater auch unter der Woche sehen könnte,
zum Beispiel von Mittwochnachmittag bis Donnerstagmittag.
Die Wochenenden könnten dann vielleicht etwas später anfangen.

Sicherlich bekommst Du spätestens am Montag noch andere Antworten.
Viele Grüße,
Louise
Zuletzt editiert am: 29.05.2021, 17:35 Uhr, von: Louise-19

Treffer: 10

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