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15.01.2023, 15:39 Uhr | Baltazzar
Guten morgen zusammen,

Ich finde es super, dass es hier eine Möglichkeit gibt sich auszutauschen, und über Themen zu reden die einige kennen oder gar schon durch haben. Deshalb habe ich die Hoffnung, dass mir jemand mit Rat bei meinem Problem helfen kann.

Meine Ex Frau und ich sind seit dem 15.08.21 getrennt lebend, und das offizielle Trennungsjahr ist der 01.01.22. Wir haben 3 Kinder im alter von 6,4 und 2. Bei der räumlichen Trennung war ich alle 2 Tage bei meinen Kindern und es tat mir auch gut. Bis meine Ex Frau angefangen hat mir vor zu rechnen, das ich weniger Zeit mit meinen Kindern verbringen würde, als Väter, die ihre Kinder alle zwei Wochen besuchen würden. Diesbezüglich würde ich "nur" 40 Stunden anstatt 48 Stunden mit meinen Kindern verbringen.

Da ich damit nicht einverstanden war und ich soviel Zeit wie möglich mit meinen Kindern verbringen wollte, einigte ich mich mit ihr darauf, alle 14 Tage zu Besuch zu erscheinen.
Da ich auch seit Jahren mit einer Depression zu kämpfen habe, unter der Trennung von meinen Kindern sehr leide, habe ich mir professionelle Hilfe geholt. Das Problem habe ich mit meiner Therapeutin ausführlich besprochen.Diese sagte mir auch, dass das Modell alle 2 Tage bei den Kindern zu sein, nicht förderlich se, weil wir hier als Eltern den Kindern immer noch das "Intakte Leben" suggestieren würden.

Nach diesem Entschluss habe ich mir meine Gedanken gemacht und eine "Vereinbarung" aufgesetzt. In dieser Vereinbarung hielt ich fest, dass Meinungsverschiedenheiten nicht vor den Kindern diskutiert werden . Da das Verhältnis von uns beiden sehr negativ gespannt war, wollte ich, dass wir respektvoll und rational Gespräche führen. Als ich mit dieser Vereinbarung bei meiner Ex Frau war, habe ich Ihr gesagt ,Sie solle sich das durchlesen und dann Ihre Meinung dazu äußern. Zu diesem Zeitpunkt war der Vater meiner Ex- Frau zugegen, der das Gespräch unaufgefordert folgte.
Vor meinen Kindern fing dieser an, mich zu beschimpfen und mir zu sagen, dass ich alle Rechte an den Kindern verloren hätte. Da ich seine Tochter verlassen hätte, was nicht der Fall gewesen war, da wir beide für die Trennung gestimmt hatten, würde ich nun nur noch Pflichten haben.

Da ich keinen Eklat vor meinen Kindern wollte, zog ich mich zurück., doch der Großvater provozierte und beschimpfte mich weiter.
Ich konzentrierte mich auf meine Kinder, auch wenn es mir sehr schwer viel und versuchte sie bett fertig zu machen. In der ganzen Zeit stand meine Exfrau nur daneben und reagierte auf die verbalen Angriffen vor unseren Kindern in keinster Weise. Sie hat eine sehr starke Bindung zu ihrem Vater und ist sehr beeinflussbar.


Ich habe Hilfe beim Jugendamt gesucht, um meine Rechte einzufordern. Leider hat es meine Ex Frau geschafft, die Frau vom Jugendamt so zu beeinflussen, dass in der Verhandlungsniederschrift stand, dass ich alle 2 Wochen am Wochenende in das Haus meiner Frau fahren soll, um meine Kinder zu betreuen. Zu dem soll ich jeden zweiten Tag mit meinen Kindern per Telefon den Kontakt halten,. Falls ich mit meinen Kinder außerhalb des Hauses unterwegs bin, solle ich sie über jeden Schritt informieren. Sie stellte mich dar, als wäre ich inkompetent und unzuverlässlich.
Zu dem wurde auch noch schriftlich festgehalten, dass ich jeden Mittwoch zu meinen Kindern fahren soll.

Alleine die Tatsache, dass ich meine Kinder nur unter Beobachtung im Haus meiner Ex Frau sehen darf, belastet mich sehr. Alleine ein Besuch zum Spielplatz ist mit meinen Kindern nicht möglich, da ich weiterhin von meiner Ex Frau und ihrem Vater kontrolliert werde. Meine Kinder sind jedes Mal sehr traurig und den Tränen nah, wenn unser Besuchszeit zu Neige geht.

Mittlerweile hat meine Ex Frau auch wieder einen Partner der bei Ihr einzieht. Was mich am meisten stört ist die Tatsache, dass ich weiterhin meine Kinder nicht alleine sehe oder zu mir in die Wohnung nehmen darf. An dem vergangenen Wochenende ( 07.01 bis 08.01) habe ich zwar meine Kinder gesehen, da es unser Wochenende war, jedoch war die ganze Familie von ihr anwesend. Somit konnte ich nicht mit meinen Kindern alleine die Zeit verbringen, da wir auch beim Spielen immer wieder unterbrochen wurden.

Am Sonntag fing das ganze dann an wieder eine unschöne Wendung zu nehmen. Sie teilte mir mit, dass unsere mittlere Tochter die nächsten Wochen Veranstaltungen besuchen würde. Sie hat mich vorher in keinster Weise darüber informiert, welche Aktivitäten mit den Kindern geplant wurde. Trotzdem erwartetet sie nun, dass ich die nächsten Wochenenden auf abruf bereit wäre, damit sie ihre eigene Wochenenden nach ihren Wünschen planen kann. Ich war natürlich nicht damit einverstanden und wollte mit ihr vernünftig darüber reden. Dies war jedoch nicht möglich, da ihr Vater sich direkt wieder in unser Gespräch einmischte.
Da ich diese Konfrontation nicht vor den Kindern austragen wollte, brach ich das Gespräch ab, doch mein Ex- Schwiegervater wurde diesbezüglich noch aggressiver mir gegenüber. Dies hatte zur folge, dass meine Kinder anfingen zu weinen. Ich brach den Kontakt besuch deshalb ab.

Ich wende mich nun, an dieses Forum, da ich leider nicht mehr weiter weiß und mich hilflos fühle.
Zwischen meine Ex Frau und mir kommt kein vernünftiges Gespräch zustande. Ich möchte einfach nur Zeit mit meinen -Kindern verbringen. Es ist noch nie zu einem Vorfall gekommen, dass diese Verhalten meiner Ex Frau oder ihrer Familie rechtfertigt. Wir haben uns damals beide für die Trennung entschieden. Seitdem versucht sie aber, das Band zwischen mir und meinen Kindern zu lösen. Sie hat seit Juli letzten Jahres eine neue Beziehung zu einem Mann begonnen, womit ich auch einverstanden bin. Jedoch möchte ich einfach eine Regelung für die Zeit mit meinen Kindern bekommen.

Was kann ich tun?


Ich bedanke mich für jeden Rat von euch.
Mit freundlichen Grüßen
21.01.2023, 20:58 Uhr | Louise-19
Hallo Baltazzar,
ich hatte leider überlesen, daß Du an Depressionen leidest.
Das ändert natürlich meine Sicht der Dinge.
Du bist krank. Kümmere Dich um Dich. Sorge dafür, daß Du Therapie bekommst.
Geh nicht einfach nur zu Deinem Hausarzt, laß Dir eine Überweisung zum Facharzt geben.
Sorge dafür, daß Du gesund und stabil wirst.
Alles Gute,
L-19

ps: Mit "Du bist krank" meine ich, "nimm Deine Krankheit ernst!!!"
Es genügt nicht, sich zusammenzureißen. Das ist eine richtige, wirkliche echte Krankheit,
die gründlich behandelt werden muß. L
Zuletzt editiert am: 21.01.2023, 23:34 Uhr, von: Louise-19
19.01.2023, 20:50 Uhr | bke-Hannes-Bach
Hallo Baltazzar,
ich kann den Vorschlägen von Louise-19 nicht folgen und würde Sie eher ermutigen, keine eskalierende Situation vor den Kindern zu riskieren. Natürlich geht es jetzt darum, dass Sie für Ihre Bedürfnisse und Ihre Umgangswünsche kämpfen und für eine ungestörten Kontakt zu Ihren Kindern. Aber nicht mit dem Ex-Schwiegervater sondern in kontrollierten Gesprächen in einer Beratungsstelle oder beim Jugendamt.
Auch ich bin irritiert über die von Ihnen geschilderte Regelung, die ja aus meiner Sicht Ihre Beziehung zu den Kindern stark belastet.
Was bringt Sie denn zu der Einschätzung, dass das Jugendamt sich nicht neutral verhalten hat? Wie begründet denn das Jugendamt die Empfehlung, dass sie die Kinder nur "unter Aufsicht" der Mutter sehen sollen?

Nochmals: eine bessere Lösung ist möglicherweise nur ohne Beisein der Kinder, mit einem neutralen Berater und in einem geschützten und emotionsreduziertem Gesprächsrahmen zu finden. Eine direkte Eskalation nützt niemandem und schadet den Kindern.
Wünsche Ihnen Gelassenheit und die Stärke, sich klar und geduldig für Ihre Interessen und die Ihrer Kinder einzusetzen.
Viele Grüße, bke-Hannes-Bach
19.01.2023, 11:49 Uhr | Louise-19
Hallo Baltazzar,
wenn Deine Frau ihren Vater dahat, darfst Du genausogut Deinen Vater mitbringen.
Oder Deinen Onkel, Deinen Bruder, Deine Mutter oder einen anderen Freund.
(Mutter ist möglicherweise am Besten.)

Zweitens würde ich den Streit mit dem Vater eskalieren. Schrei ihn an und stampf ihn in den Boden!!
Verwende Zynismus. Brüll ihn an. Sollen Deine Kinder mitansehen, wie ihr Vater vor Opi kuscht??

Oder Drittens, wenn er Dir vorwirft, daß Du seine Tochter verlassen hast, sag ihm halt, er hat ja so Recht,
und Du siehst Deinen Fehler ein, und dann bleibst Du dort. Zieh zurück.
Deine Frau widerspricht ihm nicht, weil sie es offensichtlich genauso sieht. Nimm sie dochmal ernst in dem, was sie tut,
und in dem, was sie ihren Vater an ihrer Stelle zu Dir sagen läßt.
Gruß, Louise
Zuletzt editiert am: 19.01.2023, 11:59 Uhr, von: Louise-19
19.01.2023, 10:38 Uhr | bke-Fiona-Mira
Hallo baltazzar,

ich wollte nachfragen, ob sich zwischenzeitlich etwas Neues hinsichtlich des Umgangs mit Ihren Kindern ergeben hat.

Und, noch eine weitere Idee - es wäre für Sie auch möglich, sich an eine Erziehungsberatungsstelle vor Ort zu wenden, um mit einer neutralen Person Gespräche mit Ihrer Frau führen zu können, wie Sie beide als Eltern mit der schwierigen Situation möglichst gut umgehen können, so dass für Ihre Kinder eine gute Lösung gefunden werden kann, wie Sie als Papa weiter präsent bleiben können.

Herzliche Grüße, bke-fiona-mira
15.01.2023, 16:45 Uhr | bke-Zita-Finke
Ihnen ein herzliches Hallo, Baltazzar !

Mein Name ist bke-Zita-Finke und ich möchte Sie im Namen aller Forums-Moderator*innen hier im bke-Elternforum willkommen heißen.

Sie schreiben als Vater von 3 noch recht kleinen Kindern (6, 4 und 2 Jahre). Die Kinder wohnen mit ihrer Mutter in dem ehemals gemeinsam bewohnten Haus, Sie sind ausgezogen, leben woanders. Ihre Kinder sind Ihnen sehr wichtig und auch der regelmäßige Kontakt zu Ihnen.
Und diese Kontakte fanden seit der Trennung immer (?) bei Ihrer Ex-Frau statt. Zunächst waren Sie alle 2 Tage bei Ihren Kindern, dann kam es (unter Vermittlung des Jugendamtes) zu einer Vereinbarung, dass Sie jedes zweite Wochenende und jeden Mittwoch Zeit mit Ihren Kindern verbringen.

Allerdings sind Sie nicht mit Ihren Kindern alleine – wenn ich Sie Recht verstehe, dann ist Ihre Ex-Frau (und z.T. auch der Großvater mütterlicherseits) „immer“ mit anwesend und wenn Sie etwas mit Ihren Kindern unternehmen möchten (z.B. zum Spielplatz gehen), dann braucht es explizite Absprachen oder ein ok der Mutter. Zudem kommt es immer wieder zu Vorwürfen Seiten des Großvaters Ihnen gegenüber, auch in Anwesenheit der Kinder. Was sicherlich sowohl für Sie, als auch für die Kinder (und ggf auch für Ihre Ex-Frau) belastend ist.

Ich merke beim Lesen: ich bin recht befremdet über diese Umgangsgestaltung. Denn: Sie sind der Papa der Kinder, ausgestattet mit denselben elterlichen Rechten & Pflichten wie die Mutter auch.
Ich las in Ihrem Beitrag manches von den Wünschen und Erwartungen der Mutter (und den Vorwürfen des Großvaters) – aber: wie stellen SIE als Papa sich den Kontakt mit Ihren Kindern vor ? Was wäre aus Ihrer Sicht möglich, einrichtbar und mit Blick auf das Alter Ihrer Kinder sinnvoll ? Hätten Sie die räumlichen Möglichkeiten, Ihre Kinder tagsüber bei sich zu betreuen und wären perspektivisch auch Übernachtungen der Kinder möglich ?

Denn: es steht ja eine weitere Veränderung an. Dann nämlich, wenn der neue Partner Ihrer Ex-Frau mit in das Haus einzieht. Spätestens dann bräuchte es meinem Empfinden nach andere Lösungen für Ihre Umgangszeiten. Bräuchte es Lösungen, in denen Ihre grundlegenden Rechte als Vater der Kinder einen angemessenen Platz bekommen sollten.

Vielleicht so viel für den Anfang – ich wünsche Ihnen (über diese Gedanken und Ideen hinaus) viele weitere Impulse, Gedanken, vielleicht auch Nachfragen und Sie unterstützende Beiträge hier im Elternforum.

Herzliche Grüße
bke-Zita-Finke
Zuletzt editiert am: 15.01.2023, 16:51 Uhr, von: bke-Zita-Finke

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