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02.08.2015, 14:56 Uhr | Plengel
Hi

Mich würde mal interessieren wie ihr mit eurer Depression umgeht bzw umgegangen seid.
Wie habt ihr es geschafft die Depression zu überwinden?
Macht ihr eine Therapie oder versucht ihr es alleine zu schaffen?
Es wäre schön wenn ihr hier eure Erfahrungen und Anregungen teilen würdet.


Liebe Grüße
Plengel
06.06.2018, 08:44 Uhr | Simona666
Editiert: es dürfen keine Links und keine Produktnamen gepostet werden. Wir bitten um Verständnis. Christine Sutara
Zuletzt editiert am: 06.06.2018, 11:44 Uhr, von: Simona666
19.12.2015, 18:57 Uhr | Sternchen1998
Ich klinke mich mal ein...

Ich habe sie weder überwunden, noch mache ich eine Therapie.
Ich glaube so komplett überwinden, wird man es nie, wenn man sie einmal wirklich hatte. Ich rede ausschließlich von Depressionen, die ein Profi diagnostiziert hat und nicht man selbst!! Ja, bei mir wurde es diagnostiziert. Ich hatte eine Therapie für ca 2/3 Monate, danach habe ich sie abgebrochen. Mir gingen diese Fragen auf den Keks, das muss jedoch jeder selber entscheiden! Ich möchte hier hier niemanden irgendwas schlecht machen!
Wie gehe ich mit meinen Depressionsphasen um... hmm.. im Moment bin ich wieder in einem ordentlichen Tief.. Ich will nicht aufstehen, nicht sport machen, nix von meinen Freunden wissen und alle nur noch in Ruhe lassen, mit niemandem reden, usw.
Aber irgendwann muss man seinen Aller Wertesten hoch bekommen, etwas unternehmen, laute gute Laune Musik hören und dazu abrocken. Man muss das machen, wo man weiß es könnte Spaß machen. Ich könnte mich nicht hinsetzen und ein Buch lesen, ich müsste etwas machen, was mich auspowert. Beim Lesen könnte ich mich nicht auf den Text konzentrieren. Aber auch das, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mittlerweile habe ich akzeptiert, dass Depressionen gehen und komen ohne Bescheid zu geben/ohne Vorwarnung. Ich muss es hinnehmen und weiß, dass es irgendwann vorbei sein wird. Es ist schwer, aber was bitte ist in diesem Leben einfach?

Ich wünsche allen Menschen auf der Welt, dass sie nicht allein damit umgehen müssen, dass sie stärker sind, als ich es bin und es besser umgehen können!
13.09.2015, 18:20 Uhr | Kinderfreundin
bke-Gregor-Grüntal schrieb:
ich denke es geht bein einer Depression, wie bei anderen psychischen Problemen, nicht so sehr darum sie "zu überwinden" oder "in den Griff zu bekommen" (zumal so eine Depression gar keinen Griff hat.... *smiling*) wie es immer so schön heißt, sondern man kann gut lernen damit zu leben.


Guten Abend!

Ah, das ist interessant.
Dennoch stimme ich dem nicht zu. Soweit ich informiert bin, sind Depressionen nach heutigem Kenntnisstand heilbar.
Und Depressionen sind ja keine besondere Art der Persönlichkeit mit der man leben darf und muss, wie z. B. bei ADS oder Autismus. Bei Depressionen halte ich es für wünschenswert sie loszuwerden, während die Anderen Teile der Persönlichkeit sind, bei denen es gilt, sie konstruktiv für sich und Andere einzusetzen. Das muss man evtl. lernen.
Natürlich sind Selbstverständnis, verständnisvoller Umgang mit sich und Selbstakzeptanz in beiden Fällen sehr wichtig.

Liebe Grüße und alles Gute an dich, Plengel!
Kinderfreundin
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Kinderfreundin
13.09.2015, 13:51 Uhr | renasia83
Ich habe sie mit 8 Wochen Psychatrie, 8 wochen Tagesklinik, Psychothearpie und antidepressiva in der griff bekommen.
Ich bin.nur verantwortlich für das was ich sage nicht für das was du verstehst!
16.08.2015, 16:46 Uhr | bke-Gregor
Hallo,

ich denke es geht bein einer Depression, wie bei anderen psychischen Problemen, nicht so sehr darum sie "zu überwinden" oder "in den Griff zu bekommen" (zumal so eine Depression gar keinen Griff hat.... *smiling*) wie es immer so schön heißt, sondern man kann gut lernen damit zu leben.
Das heißt: den Sinn depressiver Phasen zu verstehen, Warnsignale VOR einer depressiven Phase zu kennen und wahr zu nehmen, gut für sich zu sorgen und zu wissen, wer mir wie helfen kann, wenn es schlimmer wird.

Und: Depressionen sind in der Regel sehr gut behandelbar, sei es mit Verhaltenstherapie oder mit Verhaltenstherapie plus Psychopharmaka!Das gilt besonders, wenn man bis zur Behandlung nicht jahrelang wartet!

Herzliche Grüße

bke-Gregor *bye*
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Gregor
16.08.2015, 16:13 Uhr | breathe
Hallo

Auch ich gehöre seit ca. 3 Jahren - wie Besen das so schön formuliert hat - zum Club der Depressionserfahrenen, bzw. zum Sumpf.

Zunächst bin ich schlecht damit umgegangen, das heißt ich habs ignoriert, versteckt, nicht wahrhaben wollen und bin immer weiter abgerutscht.
Ich wollte irgendwie auch gar nicht aus dem Sumpf raus (kennt ihr das?), konnte es auch nicht, wurde ein Meister im verstecken meiner Gefühle.

Zwischendurch gab es immer wieder versuche meinerseits, mich rauszustrampeln.
Das finde ich ganz putzig, neulich habe ich einen alten Block von mir entdeckt in dem ich mir Punkte vergeben habe, z.B. 20 Punkte für einen Tag ohne SVV oder 30 Punkte wenn ich auf eine Party gegangen bin usw.
Hat natürlich nicht funktioniert, aber auf was man so alles kommt ... *giggling*

Dann ging es immer weiter rapide bergab, mehrere Ereignisse haben mich weiter runtergezogen. SVV, Suizidgedanken und versuche usw.... der ganze Sumpf halt.
wäre wohl ewig so weitergegangen, ohne dass es jemand gemerkt hatte. Ich hätte es nie jemandem erzählt, bin dazu viel zu verschlossen.

Durch eine Kette von ereignissen landete ich dann Ende April in einer Klinik und war dort 10Wochen stationär.
Viele Therapien, neue Freundschaften, Skills und Hilfe aber auch eine hohe Medikation von Antidepressiva stabilisierten mich.
Nach der Entlassung hatte ich allerdings so meine Probleme, hab ich auch jetzt noch.
DIe Depression überwunden habe ich noch lange nicht.
Aber ich arbeite dran.

Wenn ich irgendwann endlich nen Thera finde, werde ich auch weiterhin Therapie machen aber die THerapeutensuche ist ja nun auch nicht so einfach :/

Ich wünsche allen anderen aus dem Club der Depressionserfahrenen viel Glück, Kraft, Erfolg und Durchhaltevermögen.
Ihr schafft das schon, gebt euch Zeit, gebt euch Chancen, gebt nie auf!

glg
breathe
As the skylight fades to gray
I'll be watching far away
12.08.2015, 21:28 Uhr | sweetgirl1
Hallo,
ich habe auch eine tiefe Depression, aber ich weiß nicht wie lange. Ich bekomme auch Antidepressiva, ich bekomme SSRI. Bei mir hilft es noch nicht wirklich, aber etwas schon. Ich kann dadurch meinen Alltag bewältigen mit einigen Schwierigkeiten, weil ich viel schlafe, weil ich mich noch sehr schwach fühle. Das SSRI wird noch gesteigert. Das letzte mal haben sie es zu schnell gesteigert und ich habe sehr arge Nebenwirkungen bekommen, weil das Medikament eigentlich für Erwachsene gedacht ist. Ich komme mit meiner Depression noch nicht wirklich klar. Ich war jetzt ca. 4 Monate in einer Klinik stationär und jetzt ambulant weiter seit 6 wochen, aber hatte bis jetzt nur einen Termin, weil meine Thera im Urlaub ist. Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder so Leben kann, wie ich leben will und mich die Depression nicht vor irgendetwas aufhält oder quält.
LG sweetgirl1 *hug*
sick of crying
tired of
trying
yeah i am smiling
but inside i´m
DYING.
11.08.2015, 23:06 Uhr | Linde77
Liebe B.,

Danke für den tollen Beitrag. Kann mich dir nur anschließen. Habe auch
zwei Bilderbuchschwangerschaften unter ADs gehabt und zwei gesunde, fröhliche
und sehr ausgeglichene Kinder.
Nehme die ADs jetzt durchgängig seit 14 Jahren. Bin weder high noch ein Zombie
dadurch, sondern einfach stabiler und belastbarer. Ein eindeutiges Plus an Lebensqualität.
Und ja, ein Aspekt von Depressionen - von psychischen Erkrankungen allgemein - ist ein
Mißverhältnis von bestimmten Neurotransmittern im Gehirn. Und die ADs
regulieren das einfach.

LG
linde
11.08.2015, 22:35 Uhr | Besen74
Heja

ich bin auch eine aus dem Club der Depressionserfahrenen *smiling* die Diagnose habe ich vor 15 Jahren zum ersten mal bekommen, aber schon vorher war ich Stammgast im "Sumpf".

Heute muss ich für mich sagen, dass ich die Medikamente brauche, nicht dauerhaft aber immer wieder über lange Phasen. Meine "Theorie" ist, dass Denken und Fühlen allgemein und eben auch das depressive Denken und Fühlen auch eine körperliche Komponente hat. Ich bin kein Experte, aber da geht es irgendwie um Neurotransmitter-Verwertungssystem im Gehirn, um irgendwelche Regulationsmechanismen in der Gehirnchemie, die einfach aus dem Ruder laufen, und (wenn sie erst mal richtig aus dem Ruder sind) auch nicht mehr durch bewusste Versuche "anders zu denken und zu fühlen" wieder zurückreguliert werden können.

Ich habe jahrelang keine ADs bekommen - nicht angeboten bekommen aber auch nicht danach gefragt - weder während ich mit der Diagnose Depression in (kognitiver) Verhaltenstherapie war, noch während ich mit der (Haupt-)Diagnose ES in tiefenpsychologisch fundierter Therapie war. Und beide Therapien konnten nicht den "Abstieg" in die Krise verhindern. Erst als ich einen Zusammenbruch hatte (Gefühl wertlos und lebensunfähig zu sein überwältigend und 24/7; nur noch geweint, S*lb*tm***gedanken jeden Tag etc., alle) und knall auf Fall auf die psychosomatische Station gekommen bin, bekam ich (neben einem dichtgestrickten Einzel- und Gruppentherapieprogramm) kommentarlos zwei Pillen Fluoxetin pro Tag. Und ich wurde dadurch einfach überhaupt erst FÄHIG, mit Gewinn an den Therapien auf der Station und später ambulant teilnehmen zu können.

Mit der "Grundstabilität" durch die Tabletten habe ich dann in der tiefenpsychologischen Therapie ungeheuer viel gelernt und mein Leben und meine Denkweisen und Werthaltungen grundlegend "überarbeitet". Mit vergangenen Kränkungen Frieden geschlossen. Wahrgenommen, was meine Sehnsüchte und Ängste sind und Vertrauen in mich und "Dendaoben" wieder gewonnen. In der Depression ist man manchmal so... eingeschränkt, die Bandbreite an Denkmustern und Interpretationen und Gefühlen, die einem in der Therapie angeboten werden, kann man gar nicht aufgreifen...

Ich habe inzwischen auch mehrmals schon die ADs für bis zu einem Jahr absetzen können, ohne wieder Sklave meiner negativen Denkmuster zu werden. Wenn ich aber merke, dass ich wieder um meine Wertlosigkeit und die Sinnlosigkeit des Lebens kreise - damit hadere, keine Karriere hingelegt zu haben wie andere - weniger Kinder zu haben als ich mir wünsche - wenn alles nicht mehr angemessen ist und ich merke, wie ich es tagelang nicht schaffe, das zu sehen wofür ich stolz und dankbar sein kann - dann nehme ich wieder meine Tabletten.

Zwar ärgere ich mich trotz allem immer ein bisschen darüber, dass ich es nicht "ohne" schaffe - dass die Krankheit sich nicht netterweise von selber verflüchtigt hat - aber die Erleichterung, wieder "ich" zu sein und denken zu können wie ich will - nicht mehr das Gefühl zu haben, der beste Platz für mich wäre unter dem Bett oder unter der Erde - und meine Kinder wären besser dran wenn ich sie gleich zur Adoption freigegeben hätte... die wiegst das dann in der Regel auf ;) .


Und es tröstet mich der Vergleich mit Diabetes: Da ist auch ein Regulationssystem des Körpers einfach physiologisch gestört, Ende aus fertig, und die Betreffenden KÖNNEN sich nicht "zusammenreißen und das mit dem Insulin und Blutzucker mal auf die Reihe kriegen". Sie brauchen medikamentöse Unterstützung UND müssen sich vom Essverhalten und dem Denken über sich selber etc. darauf einstellen. Eines alleine hilft nicht.


Die modernen ADs sind auch gegenüber früher wirklich besser - nebenwirkungsärmer - gehen direkter dahin, wo sie sollen etc - ich habe zwei Schwangerschaften auf ADs gut überstanden (und die Kinder auch ;) )

Das kann bei anderen alles anders sein, nur wollte ich mal eine Lanze für Antidepressiva brechen, weil viele Menschen da (genau wie ich) sehr negative Gefühle zu haben - da ist dann manchmal die Rede von Kontrolle verlieren, künstliche Persönlichkeitsveränderungen, der Angst, "das dann immer zu brauchen" wie ein Suchtmittel oder "nicht mehr man selber zu sein".... und ich erlebe das halt sehr anders ;)

Ich hoffe du findest auch einen guten Ansatz mit dieser deiner WEggefährtin, der Depression, gut umzugehen!

LG
B
11.08.2015, 21:30 Uhr | Louise-19
Ich habe festgestellt,
daß ich mich im November immer total mies fühle.
Etwas in Schach halten konnte ich es durch mittägliches Spazierengehen.
Letztes Jahr habe ich eine Tageslichtlampe für ca 10e eingeschraubt.
Es ist das reinste Wunder.
Gruß, Louise
08.08.2015, 19:01 Uhr | Scherben
Hi Plengel,

ich kann dir mal von meinen Erfahrungen berichten. Ich leide seit 6 Jahren an unter anderem Depressionen, wahrscheinlich sogar noch länger, aber vor 6 Jahren wurde es immer extremer. Ich bin seit ungefähr 5 Jahren durchgehend in Therapie und habe schon eine ganze Menge versucht verschiedene ambulante Therapien, stationäre Therapien, Medikamente usw. Mir hat bis jetzt nichts geholfen.

Ich gehe mit meinen psychischen Erkrankungen nicht besonders offen um, nur Freunde und Verwandte wissen Bescheid, diese wissen aber auch nicht alles. Ich versuche es aufgrund von Stigmatisierungen und Vorurteilen, die ich erlebt habe und auch heute noch erlebe solange wie möglich geheim zu halten, was mir aber nicht besonders gut gelingt, weil viele mir schnell ansehen das mit mir etwas nicht stimmt.

Also, zur Therapie kann ich sagen: Wenn ich diese Therapien, die ich habe, nicht hätte, würde bei mir nichts funktionieren. Auch so funktioniert bei mir fast nichts, meine Erkrankungen schränken mich in meinem Leben extrem ein, man kann bei mir nicht wirklich von leben sprechen, eher von existieren. Bei mir ist es so, dass mir die Therapie einen Halt gibt und das Gefühl, dass mir jemand hilft und manchmal habe ich das Gefühl nicht vollkommen auf mich allein gestellt zu sein.

Es kommt ganz auf die Therapieart an, was du da für dich mitnehmen könntest. In einer Verhaltenstherapie würdest du Strategien lernen gegen die Symptome deiner Depression anzukämpfen, Strategien auf die du selbst vielleicht nicht gekommen wärst. In einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie würdest du mit dem Therapeuten nach den Gründen deiner Depression suchen. Natürlich gehts bei einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie auch um den Umgang mit der Depression im Hier und Jetzt, aber der Schwerpunkt wird auf ersteres gelegt. Es gibt auch noch andere Therapien, aber diese zwei sind so die Geläufigsten.

Ob Medikamente nötig sind kann nur ein Psychiater entscheiden, es kommt auf den Schweregrad der Depression an. Ich z.B. nehme Medikamente und bin auch auf diese angewiesen, weil ohne gar nichts funktionieren würde, aber ich kenne auch Leute, die depressiv sind und keine Medikamente nehmen.

Es ist deine eigene Entscheidung, ob du eine Therapie machst. Du hattest ja geschrieben, dass du zurzeit auch ohne professionelle Hilfe gut klarkommst, wenn das so ist, ist das auch voll okay. Eine Therapie würde vielleicht nur neue Wege öffnen und dir ein bisschen mehr Halt geben und du hättest jemanden, mit dem du über deine Probleme sprechen kannst ohne das derjenige überfordert ist, meistens sind das nämlich Freunde/ Verwandte / Bekannte, wenn man mit ihnen über solche Probleme spricht (meine Erfahrung). Bei einer ambulanten Therapie hast du sowieso erstmal fünf probatorische Sitzungen bis die Therapie beantragt wird. In diesen Stunden hättest du die Möglichkeit dir sowas überhaupt mal anzuschauen und dann kannst du dich immernocj dagegen entscheiden.

Falls du noch Fragen hast kannst du mich gerne hier im Forum oder auch per PM fragen.

LG Scherben
“Wounds so deep they never show, they never go away. Like moving pictures in my head for years and years they've played.“
(“Easier to run“ Linkin Park)
03.08.2015, 21:06 Uhr | Plengel
Hi

Und danke schonmal an alle die geantwortet haben.

Bei mir selbst ist es so, dass es nach jahrelanger (ca 6 Jahre) andauernden Depression, bei mir "Klick" gemacht hat und ich mich entschieden hab dagegen anzukämpfen.
Da ich aber in Sachen Therapie schlechte Erfahrungen gemacht hab, hab ich mich fürs erste entschlossen die Sache allein anzugehen. Das klappt bis jetzt auch ganz gut, hab in den letzten Monaten viel kleine Fortschritte gemacht. Natürlich habe ich auch wieder "Rückfälle" zwischen durch.

Jetzt frag ich mich natürlich, wie sähe mein Leben mithilfe einer Therapie aus. Was könnte ich aus einer Therapie mitnehmen, was ich allein ohne thera. Fachwissen nicht erarbeiten kann? Sind Medikamente wirklich nötig, was bringen diese oder geht es weiterhin ohne? Oder welche weiteren "Alltagsmethoden" gibt es noch gegen Depressionen?

Ich würde mir wünschen hier noch weitere Beiträge zu lesen, da ich es interessant finde welche Erfahrungen die User hier gemacht haben. Und um nochmals weitere Argumente für/gegen Therapie abzuwägen.

glg Plengel
03.08.2015, 17:24 Uhr | bke-Georg Reuber
Hallo Plengel,

hierbei spielen -so denke ich- viele Faktoren eine Rolle. So kann die symptomatische Schwere einer Depression, die damit verbundenen Einschränkungen oder Einbußen häufig hinderlich sein, sich zu stabilisieren. Desweiteren kann das eigene Lebensalter auch ein Faktor sein. Ältere Personen haben zumeist auch mehr Lebenserfahrungen und Erfahrungen im Umgang mit dem eigenen Körper erworben.

Was auf jeden Fall möglich ist: Probieren Sie doch einfach mal aus, ob es Ihnen gut tut, sich in Behandlung zu begeben. Dann können Sie abschätzen was sich ändern soll. Letztendlich sammeln Sie damit auch Erfahrungen, die somit Entscheidungshilfen für den weiteren Lebensweg darstellen. Psychotherapeuten bieten sowohl in Beratungsstellen als auch Praxen sogenannte probatorische Sitzungen oder "Schnupperstunden" an. Danach kann man entscheiden, was man will.

Beste Grüße
bke-Georg-Reuber
03.08.2015, 16:56 Uhr | AnjaLe
Hallo,

mehr antworten findest Du am besten in einem Fachforum.
Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bietet z.B. ein fachlich moderiertes Forum an.

LG
Anja
02.08.2015, 18:08 Uhr | Linde77
Hallo,
Das gemeine an Depressionen ist, dass man sie nicht alleine überwinden kann,
da sie einen quasi lähmen, dazu führen, dass man keine Entscheidungen treffen
kann und will und der kleinste Schritt einem wie ein Marathonlauf vorkommt.
Hatte eine richtig fette Depression vor 14 Jahren. Nehme seit dem Antidepressiva
und bin stabil und belastbarer als viele "Gesunde".
Habe damals auch eine Psychotherapie gemacht, die mir sehr geholfen hat.
Konnte dadurch ein gesundes Selbstvertrauen erlangen und mentale Unterstützung
gegen meine Angehörigen, denen der Heilungsprozess nicht schnell genug ging und
die mir so "hilfreiche" Ratschläge gaben, mich endlich zusammen zu reißen
und mir vorwarfen, sie durch meine Erkrankung auch krank zu machen.
Im Nachhinein kann ich sagen, die Depression war eine schmerzhafte, leidvolle
und langwierige Sache, aber ich bin viel stärker geworden und weiß, wo ich
Hilfe bekomme, wenn ich welche brauche.

Da psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft stigmatisiert sind und
selbst viele Mediziner Depressive als nicht ganz dicht titulieren, gehe ich mit
meiner medizinischen Vergangenheit nicht hausieren und nur Leute, denen ich
wirklich vetraue wissen darüber Bescheid.

Hab Vertrauen, auch Depressionen gehen vorüber. Und es gibt Hilfen.

LG
linde77

Treffer: 16

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