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16.11.2015, 09:38 Uhr | bke-Stephan
Liebe Eltern, liebe Jugendliche,

die schrecklichen feigen Anschläge in Paris letzten Freitag haben mindestens 132 Menschen das Leben gekostet.

Aus Respekt für die Menschen in Paris bitten wir Sie und Euch, um 12:00 Uhr eine Schweigeminute abzuhalten. Auch hier im Eltern- und Jugendforum. 132 Sekunden um der Opfer zu Gedenken.

Vielleicht gibt es ja danach die Gelegenheit, sich auch hier gemeinsam auszutauschen.

Grüße,

bke-Stephan-Bäcker
17.12.2015, 19:10 Uhr | bke-Stephan
Hallo hallo,

Ninaaaaas Frage:

Was ist geworden aus der ganzen Trauer?


finde ich sehr berechtigt. Es ist es wohl wirklich so, dass wir Menschen auch wieder die Trauer verlassen können. Sonst wäre das Leben manchmal nur ganz schwer auszuhalten. Das heißt nicht, dass die Trauer deshalb nicht echt war, oder wieder ganz weg ist, oder keine Bedeutung hat. Aber sie ist weniger geworden. Das ist ein guter und wichtiger Mechanismus, den wir uns in den letzten Jahrhunderten angeeignet haben. Und der bedeutet nicht: Gleichgültigkeit. Aber so habe ich Dich Ninaaaaa auch nicht verstanden. Ich vermute, Du wolltest mit Deinem Beitrag ein wenig aufrütteln und erinnern, und das ist Dir auch zum Glück gelungen.

Das Thema Terrorismus beschäftigt immer noch sehr viele Menschen. Entscheidungen sind getroffen worden. Es gab auch Reaktionen. Ob das die Richtigen sind? Ist es richtig zu versuchen, die Terrorosten mit Waffengewalt zu stoppen? Gibt es auch andere Lösungen? Sicher nicht nur eine und es ist wirklich sehr schwer, hier eine klare Haltung zu bewahren. Einfache Lösungen gibt es bestimmt nicht. Wie ist Eure Haltung?

Wer nach so einem schlimmen Anschlag auch persönlich Angst bekommt, bei allem Mitleid mit den Opfern und deren Familien sich auch Sorgen um sich selbst macht, muss sich meiner Meinung nach nicht schämen. Das ist in Ordnung. Und ich wünsche mir auch sehr, dass der Krieg und der Terror nicht zu uns kommt. Er hat allerdings jetzt angeklopft.

Bei den vielen düsteren Dingen halte ich es um so wichtiger, das Leben zu genießen. Die schönen kleinen Dinge zu sehen. Sich an einem zufälligen Lächeln zu freuen, große Kinderaugen zu mögen, zu singen, gute Berufe zu lernen, sich mit Freunden zu treffen, andere hier im Forum und anderswo zu unterstützen.

Lasst Euch nicht runterziehen und bewahrt Neugierde und auch das Mitfühlen. Und ändert Dinge bei Euch vor Ort. Eine Devise, die vor wenigen Jahren aufkam gilt für mich immer noch: Global denken und lokal handeln.

Das wünsche ich Euch und ich freue mich auf weitere Reaktionen in diesem Thread.

Viele Grüße,

bke-Stephan
16.12.2015, 22:08 Uhr | Fliegenschuba
Politiker denken nur so weit bis zur nächsten Wahl -aber das ist ja nichts neues.

Aber das mit der Trauer ist ja nicht nur bei Terroranschlägen. Das ist bei Tötungsdelikten, bei Vergewaltigungen und so weiter. Das findet jeden Tag statt. Schlussendlich ist das auch eine Schutzfunktion jeder einzelner Person das so weit wegzudrängen, um im Alltag zu funktionieren.
"Oh yes. The past can hurt. But the way I see it, you can either run from it, or learn from it!"
16.12.2015, 21:30 Uhr | Ninaaaaa
stimmt Emelie, da ist die kollektive eine-Woche-Trauer ja schon längst vorbei, wie kann ich da noch dran denken^^

Äh ja, Fliegenschuba, genau das ist mein Punkt^^ dass hier viele extrem emotional "getrauert" haben über die Toten von Paris, aber alle anderen die jeden Tag in syrien usw sterben nicht mal eine Erwähnung wert sind, geschweige denn Schweigeminuten, Flaggen auf Halbmast, 24-stunde-dauerbericht-erstattung drüber. Und wie ehrlich ist eine groß zur Schau getragene trauer wenn sie jetzt schon wieder vergessen ist, was ist schon übriggeblieben von der Trauer nach nem Monat? Und was ist aus dem was ändern wollen geworden? Hat Deutschland/ hat Frankreich/ hat Europa irgendwas draus gelernt? irgendwelche nachhaltigen veränderungen in bewegunge gebracht? außer rechts gewählt und die antiterroreinheiten fürs eigene land verstärkt, oder dass in der emotional aufgeheizten stimmung mal eben über militäreinsätze entschieden wurde^^ hat sich ja auch sooo bewährt in afghanistan und im irak, super lösung! Daumen hoch
Das macht für mich dieses trauern und mitgefühl demonstrieren und geschockt sein vor nem Monat einfach so unglaubwürdig, scheinheilig und egoistisch, um was wurde getrauert, wirklich um die Toten oder vielleicht doch eher um das eigene Gefühl der sicherheit? weils dadurch so nah war was sonst immer nur in einer anderen welt passiert? und warum führt es trotzdem zu keiner nachhaltigen veränderung, wenn doch alle hier endlich mal selbst wenn nur für ein paar tage gespürt haben wie sichs anfühlt nicht sicher zu sein? in Syrien ist das jeden tag so, und um ein 100faches schlimmer, aber nein kaum fühlt man sich selbst in seiner kleinen abgeschotteten welt hier wieder sicher ist alles vergessen..was ist das für eine welt in der 132 tote westeuropäer eine globale (kurzzeit-^^)katastrophe sind und dagegen zig tausende tote syrische Zivilisten kaum eine erwähnung wert? Klar dann fliegt man auch noch luftangriffe auf syrien mit, als würde das Land unter Assad und dem IS nicht schon genug leiden..und dann wundert man sich dass menschen die nichts zu verlieren haben, für die krieg terror armut angst alltag sind, sich radikalisieren lassen? wies zur radikalisierung kommen kann, die zivilisten die dort dabei sterben sind halt Kollateralschäden..130 Tote in Paris sind Argument für noch weitreichendere Militärschläge, tausende tote Syrer sollen für ihre angehörigen, ihre familien aber kein grund dagegen sein? Sicher, das Ungleichgewicht auf der welt mit all seinen politischen und wirtschaftlichen Interessen will ja aufrecht erhalten werden.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Ninaaaaa
16.12.2015, 20:54 Uhr | Fliegenschuba
Naja Nina. Ganz ehrlich; klar es starben viele Menschen in Paris. In Syrien und Co. sterben tausende Menschen jeden Tag durch den sogenannten IS. Trauer ist nur da, wenn die Medien berichten. In unserer schnelllebigen Zeit geht das schnell und alles was weiter weg ist -außerhalb unserer Grenzen- wird ignoriert.
"Oh yes. The past can hurt. But the way I see it, you can either run from it, or learn from it!"
16.12.2015, 19:05 Uhr | Emelie-
Ist doch schon paar Wochen her, Nina. Was erwartest du denn?
Also irgendwann reichts dann ja auch mal mit der Solidarität *wink*
Sag mal, ist da noch ein Platz frei, zwischen den Stühlen? Es ist Platz genug, sich fehl am Platz zu fühlen...
16.12.2015, 18:52 Uhr | Ninaaaaa
Was ist geworden aus der ganzen Trauer?
19.11.2015, 18:41 Uhr | dagmita
Hallo bke-Stephan-Bäcker!
Ehrlichkeit. Ich hab ihm versucht soviel Infos zu geben, wie er haben wollte. Und ihm zugehört, welche Ängste er hat. Gesagt, dass mir das auch Angst macht, aber, dass die Wahrscheinlichkeit bei einem Verkehrsunfall zu sterben, wesentlich größer ist. Ich hab ihm erzählt, dass die gewalttätigen Islamisten so sind wie hier die Kreuzritter im Mittelalter. Wir haben sowieso viele Gespräche über Religionen, Gott, Himmel, Wiedergeburt und alles was damit zu tun hat. Er will alles wissen, was ich glaube und was meiner Meinung nach nach dem Tod ist.Heute hat er mich nach der "Hölle" gefragt. Ich glaub nicht dran und hab ihm das gesagt. Er ist einfach sehr interessiert. Das macht es leichter, über alles zu sprechen. Neulich wollte er den Unterschied zwischen Dschihadisten und Salafisten wissen. Den weiß ich auch nicht.
Aber er darf normalerweise keine Nachrichten sehen. Nur in Ausnahmefällen. Er hört Nachrichten im Radio und fragt mich viel.
Viele Grüße dagmita
19.11.2015, 16:19 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Hallo dagmita,

es war sicher nicht so ganz leicht, mit diesem Thema umzugehen. Welche Erklärung haben Sie gefunden?

Viele Grüße,

bke-Stephan-Bäcker
18.11.2015, 12:40 Uhr | dagmita
Mein Kind (10) hat gträumt von Heckenschützen auf dem Schulweg. Ich hab ihn heute zur Schule bringen müssen.
Das ist wirklich schwer zu erklären, alles. Ich hab ja auch irgendwie Angst. Dann zu sagen"Du brauchst keine Angst haben" ist nicht so überzeugend fürchte ich. Aber, um Himmels willen, was sagen die Eltern in Syyrien , Afghanistan und und und ihren Kindern?????
18.11.2015, 05:57 Uhr | LatinDancer
... Bevor ich später da gern noch weiter "diskutiere":

Ja, ich hatte nen sicheren Platz, aber ich glaube, wir nehmen heute lieber das Auto zurück, nachdem in der Nacht wohl noch eine eventuelle Bombe in einem ICE von Sprengstoffhunden aufgespürt worden und von den Beamten gesprengt worden ist.
Beruhigend ist das hier alles nicht und das ist auch einfach nichts mehr, was man ignorieren darf. Edit: wo ich es gerade höre. Bei der Bombe im Zug soll es sich nur um eine Attrappe gehandelt haben. Nachrichtensprecherin sagt, dass der Terror in Deutschland angekommen ist. Ich kann da nur den Kopfschütteln, denn: der Terror war schon die ganze Zeit da, die Schläfer wachen nur gerade auf.

Ja, da wäre das nächste: wie zeige ich Solidarität? Meiner Meinung nach ist Solidarität nicht sein Facebookbildchen in die Farben von Paris zu Hüllen, ein "Pray for Paris" Bild zu posten oder meinetwegen den Hashtag zu verbreiten. Solidarisch wäre es meiner Meinung nach, wenn ich meinen hintern zusammenkneife und vor Ort bin und mithelfe. Aber nicht nur in Frankreich, auch überall anders, wo Hilfe benötigt wird. Trauer wird für die Angehörigen was anderes sein als für uns und das ist auch in Ordnung. Meine Trauer kann in ein paar Wochen wieder weg sein, aber das ändert für mich nichts an der Tatsache, dass es die Angehörigen für imme beschäftigen wird. Ich denke, dass jetzt so viele mit Paris trauern liegt daran, dass es eben tatsächlich nah dran ist, wir uns eben auch in diese Geschichte einmischen und eben wissen, dass uns das auch passieren kann.

Ich fühle genauso bei Bildern aus den Kriegsgebieten mit, nur ist dies schon...trauriger Alltag. Man hört, dass schon wieder Flüchtlinge vor Lesbos umgekommen sind, dass es schon wieder viele Tote gab in Syrien, oder, oder, oder. Nur sind das Bilder, die ich nicht mehr jeden Tag ertragen kann, gerade, weil ich dort nichts tun kann. Ich kann die Menschen nicht vor dem ertrinken bewahren, ich kann ihnen nicht sagen, dass es sicherer für sie wäre, wenn sie sich nicht auf die Überfahrt begeben etc. Da kann man nur an die Länder appellieren, aber auch das ist ja nun ... dezent anders.
Der IS braucht die Medien. Ohne hätten sie gar keine Reichweite. Deshalb finde ich Anonymous' Kampfansage an den IS sehr sinnvoll. Wenn man das alles unterbinden kann ...
Der IS hat mittlerweile eine Fläche in der Größe von Großbritannien eingenommen.

Ist es mittlerweile nicht aber so, dass der IS zu solchen Schlägen gegen Europa greift, um unsere Einmischung zu bestrafen? Nein, 132 tote Europäer rechtfertigen dies nicht, aber Hunderttausende Kriegsflüchtlinge, die vor dem IS geflohen sind und überlebt haben. Paris hat vielleicht auch nur den letzten Skeptiker überzeugt jetzt was zu tun. Ich wüsste jetzt nicht, wie man das lösen sollte, außer das Land zu bombardieren, in dem sich diese Leute eingenistet haben. Vielleicht war das aber auch der Plan? Abwarten bis genug Menschen geflohen sind und dann wird versucht den IS auszulöschen. Vielleicht muss das nur jetzt eher passieren ...

Ja, wie erklärt man einem Kind die Anschläge?
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: LatinDancer
Solange ich mich noch aufrege, tobe und schimpfe, ist es gar nicht so schlimm. Gefährlich ist erst diese seltsam ruhige Freundlichkeit.
18.11.2015, 01:06 Uhr | Ninaaaaa
Zu jung ist keiner sobald er eine Meinung dazu hat und die muss ja auch nicht bis ins letzte begründet sein, es ist eben das was man mit dem momentanen Wissensstand denkt, nur ist doch grad dann ein Austausch spannend um sich selbst zu hinterfragen wie man zu dieser Meinung kommt und welche Gründe es dafür gibt, welche vielleicht auch dagegen und die Perspektiven anderer kennenzulernen..die Fragen sind ja jetzt auch allgemein in den Raum gestellt und nicht direkt an einen bestimmten User. Stephan schrieb ja auch von einem gemeinsamen Austausch..

Mir fällts grad unglaublich schwer zu greifen was die letzten Tage passiert ist, was dem vorausging, wie die Zusammenhänge sind, was man weiß was nicht, was gesagt wird was nicht, was man sieht was nicht..was ist Mitgefühl, was egoistische Angst weil es in greifbare Nähe gerückt ist, ist das ok so zusammen oder muss mans voneinander trennen oder zumindest reflektieren..was ist selbstdarstellung in sozialen Netzwerken, was drückt echte Anteilnahme aus..was passiert in 2, 3, 4 Wochen wenn das Interesse nachlässt, tut man dann wieder als wär nichts gewesen..wie echt kann Trauer dann sein wenn sie dann längst wieder weg ist wenn für Angehörigen alles grad erst richtig beginnt..welchen Sinn erfüllt diese gezeigte Solitarität, für einen selbst, für andere, und wie wirkt es auf betroffene über die nicht so berichtet und sich solidarisch gegeben wird..wie können andere so eine klare eindeutige Meinung haben wenn man doch nur so wenig weiß, es so viele Dimensionen und zusammenhänge gibt..

Ist es näher weil es geographisch näher ist..oder kulturell..oder auf persönlicher ebene, weil die meisten jemand in Paris kennen oder selbst erst dort waren..oder weil es davon so viele Videos gibt, Fotos gibt, Überlebende gibt die berichten..ist es das was so emotionalisiert..und ist das zeigen dieses Materials wichtig..muss man hinschauen und mitfühlen..oder ist es Propaganda, wenn ja für den IS oder auch für die französische Politik..für den IS mit bester Verbreitung über Fernsehsender, online, Printmedien weltweit, für die nicht mal eigene Videos gedreht und veröffentlicht werden müssen..passt es zur bisherigen Medienstrategie des IS..welche Rolle spielen Medien überhaupt in dem ganzen, darf oder muss man Foto-/Videomaterial auf Hinrichtungsvideos zeigen die von der IS selbst produziert wurden..welche Rolle spielen Twitter, Facebook, Blogs..

Welche Rolle spielt die Politik..welche Interessen stehen da dahinter..wie sollen weitere französische (um mal nur dabei zu bleiben, neben aller anderer bereits vorhandener und geplanten Beteiligung anderer Nationen/Beistandspakt-Partnern) militärische Aktionen/Luftangriffe/usw. was ändern? Der IS ist kein Land, wenn seine Stellungen in syrischen Städten angegriffen werden gab es und wird es auch weiterhin zivile Opfer geben..wird das nicht eher dem IS helfen? U.a. über Radikalisierung der Bevölkerung, wer könnte es ihnen verdenken wenn ihre Familienangehörigen durch diese Luftangriffe sterben..wenn 132 bei einem Terroranschlag getöteten Europäer rechtfertigen, dass ein Land ihre Städte angreift..wenn zu dem seit Jahrem täglichem Bürgerkrieg das auch noch immer und immer wieder dazukommt, seit Monaten und als Reaktionen auf die Anschläge in Paris so massiv..haben die Folgen der Reaktion der USA auf den 11. September nicht gezeigt dass es nichts löst? Oder insgesamt Irak, Afghanistan? Geht es solche Konflikte so lösen zu wollen..von außen zu lösen..mit Strategien von Menschen die in einer anderen Gesellschaft, anderen Verhältnissen, Umständen, kulturellem Umfeld, Landesgeschichte aufgewachsen sind, die ganz anders sozialisiert sind, die als Fremde und als Militär in ein Land kommen ohne dessen inneren Strukturen zu kennen, ohne ihre kulturelle "Sprache" zu verstehen und zu sprechen zu können..
Welche eigenen Interessen stehen dahinter, spielt das Aufrechterhalten eines Ungleichgewichts eine Rolle..
Ist diese militärische Reaktion Frankreichs wiederum eine Rechtfertigung für erneute Anschläge des IS..sind es dann überhaupt noch Anschläge oder ist es dann ein Gegenschlag im Krieg gegen Frankreich, Europa..


Ich war heute das erste Mal in der Situation, dass mich mein Kind was zu Krieg gefragt hat weil ein anderes in der Kita was drüber sagte und ich wusste absolut nicht was ich ihr antworten soll.

Latindancer, ich hoff du hast eine Bleibe für die Nacht und die Lage in Hannover beruhigt sich bald!
17.11.2015, 21:36 Uhr | LatinDancer
Hey,

ja, vielleicht bist du zu jung, aber gerade das sollte dich ermutigen zu hinterfragen, um die Ecke zu denken und nachzuhaken.

Another-Love schrieb, heute wäre es Paris und morgen, und übermorgen? Ich denke eher, gestern war es Paris, heute hätte es Hannover sein können und wer weiß, welche Stadt morgen kommt?

Man hört die Durchsagen, dass das Stadion geräumt werden soll und dann ist zuhören, dass sich vor Ort ein Krankenwagen mit Sprengsatz befand. Bewohner bleiben bitte in ihren Häusern ... Kann sich keiner vorstellen, wenn er nicht dabei ist. Man sitzt jetzt hier und wartet eigentlich nur auf Neuigkeiten und Informationen, was am Stadion los ist. Der Bahnhof ist teilweise gesperrt. Als werde ich heute wohl nicht mehr nach Hause fahren ...
Solange ich mich noch aufrege, tobe und schimpfe, ist es gar nicht so schlimm. Gefährlich ist erst diese seltsam ruhige Freundlichkeit.
17.11.2015, 21:14 Uhr | Kim---
Hi LatinDancer, (Ich hoffe das ist richtig geschrieben *blushed* falls nicht entschuldige bitte dafür)

ja du hast Recht. Es gibt vllt garkein ,,angemessen" in dem Sinne. Ich weiß auch nicht so ganz wie ich an die ganze Sache rangehen würde. Bin dafür vllt auch noch zu jung umd mein ,, politisches Verständnis" zu klein. Das ist es ja eben, dass ist alles kompliziert umd nicht einfach mal so nebenbei zu lösen. Die Frage ist eben was ist angemessen? Welche Reaktion ist die richtige? Man kann es ja auch nicht allen Recht machen. Jeder hat auch seine eigene Meinung.

Danke für deine Erläuterung.

Lg Kim♡
,,Wir setzen unser Lächeln wieder auf. Man hätte es uns beinahe geglaubt, es saß so absolut, fast perfekt.
17.11.2015, 20:27 Uhr | Another-Love
Unsere Schule hat an der Schweigeminute teil genommen. So wie ganz viele andere Menschen auch, sind wir auf den Marktplatz gegangen. Ich finde es drückt einfach den Respekt und auch Mitgefühl aus. Die anderen Länder sollten nicht vergessen werden, da sterben jeden Tag auch so viele Menschen... Inmoment ist Paris aktuell... Und morgen, übermorgen...? Man weiß es nicht....
Es macht einem wirklich Angst. Nur gehen wir nicht mehr auf die Straße, so haben die erreicht, was sie wollen.
Erschreckend...
Eigentlich müsste eine Schweigeminute für alle eingerichtet werden!
Ich fand es gut, dass unsere Schule dort hingegangen ist und wir die Schweigeminute so mitmachen konnten. Nicht nur für Paris, sondern für ALLE. Das war mein Gedanke, auch wenn es ja eigentlich ausschließlich für Frankreich war.

Another-Love ♡
Es ist leichter zu lächeln, als zu erklären warum man weint!
17.11.2015, 20:16 Uhr | LatinDancer
Hi Kim,

die Frage ist: Was ist angemessen reagieren? Soll die Politik jetzt den "totalen Krieg" ausrufen und alles niederbomben was möglich ist? Sollen sie einfach Verdächtige festnehmen und umbringen auf Verdacht, dass sie was mit den Anschlägen und Morden zu tun haben? Alle Grenzen schließen, sich abschotten, sich klein machen, sich verstecken, sich raushalten? Was ist angemessen? Gibt es ein angemessen und wer bestimmt, was dieses angemessen ist und was nicht?

Frankreich fordert Unterstützung nach Artikel 42 Abs. 7

(7) Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats schulden die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen. Dies lässt den besonderen Charakter der Sicherheits- und Verteidigungspolitik bestimmter Mitgliedstaaten unberührt.


Ist es das? Was steht in unserer Macht? Ich finde das alles nicht leicht zu beantworten und ich will auch nicht in der Haut derer stecken, die dies alles zu entscheiden haben. Ich will auch nicht sagen, dass die ihren Job da nicht gut machen und nicht angemessen reagiert haben bzw. reagieren werden, denn wie gesagt, man selbst kann das nicht beurteilen. Ich kann mich auch hinstellen wie viele andere und sagen: Die Regierung hat versagt, Frau Merkel hat versagt, soll sie doch zurücktreten.
Aber ist das da alles tatsächlich so? Hätte ich anders reagiert? Hättest du anders reagiert?
Solange ich mich noch aufrege, tobe und schimpfe, ist es gar nicht so schlimm. Gefährlich ist erst diese seltsam ruhige Freundlichkeit.

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