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22.11.2018, 19:42 Uhr | dreamingAlex
Hallo zusammen :)

Die Frage beschäftigt mich ziemlich und ich wollte mal meine Gedanken loswerden und (hoffentlich) mit euch austauschen.

Weil die Frage ziemlich vage gestellt ist, möchte ich einfach mal die Situation beschreiben, in der sie mir gekommen ist.
Und zwar habe ich Physik als Leistungskurs (gemäß der Vorurteile sitzen da ja sehr viele waaaaahnsinnig intelligente Menschen drin. Teilweise würde ich dem zustimmen, jedenfalls sind wir viele, die sehr gut in der Schule sind und denen generell vieles überdurchschnittliche leicht fällt. Klingt tendeziell vermutlich recht arrogant, wobei ich finde, zuzugeben, dass einem etwas leicht fällt, ist genau das Gegenteil.) Wir beschäftigen uns gerade mit Quanten und der Schwieirgkeit, dass sich beobachtete Quanten (also Elektronen, aber auch Photonen/Licht"wellen"/"-teilchen") anders verhalten als unbeobachtete.
Es gibt sehr viele Theorien darüber; die verbreiteteste ist, dass ein Quant prinzipiell erstmal beides gleichzeitig ist und sich erst für einen Zustand entscheiden muss, wenn man es beobachtet. Dementsprechend führt ein Versuch einfach nur durch einen unterschiedlichen Beobachtungszeitpunkt zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Ist für mich sehr verwirrend, aber fachlich auch gar nicht so wichtig. Aber ohne den Hintergrund wäre meine Frage vermutlich zu abstrakt.
Jetzt sind wir im Kurs auf die Idee gekommen, dass die Quanten sich gar nicht anders verhalten, weil sie "wissen", dass sie beobachtet werden, sondern wirklich durch die Beobachtung beeinflusst werden. Also beispielsweise braucht man eine sehr kurzwellige Strahlung, um Elektronen beobachten zu können. Diese kurzwellige Strahlung hat eine sehr hohe Energie, die theoretisch das Elektron wirklich verschieben und beschleunigen könnte.
Diese Theorie ist recht einfach und naheliegend, aber, soweit ich weiß, überhaupt nicht verbreitet.
Da kam in mir die Idee auf, dass sich Menschen generell, aber vor allem diejenigen, denen sonst auch alles eher leichtfällt, gerne eine sehr sehr einfache Lösung suchen. Vermutlich, weil wir das Komplizierte und Unverständliche nicht akzeptieren wollen. Besonders wenn man das Nichtverstehen und Scheitern nicht gewohnt ist.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir ein .
Beispielsweise ist da dieser Komflikt zwischen "Gott hat die Welt erschaffen" und der Evolutionstheorie.
Viele (auch ich) glauben, dass die Evolution stattgefunden hat, aber nicht alles komplett zufällig passiert ist, sondern von Gott gesteuert wurde.
Auch hier wieder eine wahnsinnig einfache und naheliegende Lösung, um ein kompliziertes Problem zu lösen.

Was meint ihr? Ist die Welt wirklich so einfach und es gibt solche banalen Lösungen für die meisten Probleme? Oder wollen wir die Probleme einfach nicht sehen und bauen uns ein ganz einfaches Gedankengerüst, um uns nicht weiter damit auseinandersetzen zu müssen?

Ich freue mich auf eure Antworten und hoffentlich eine weitergehende Lösung für meine Problemstellung (da seht ihr's: Schon wieder ein "Problem", das ich gelöst haben will)
Liebe Grüße
Alex
Oh the wind is gently blowing as the light begins to fade. I'm sick and tired of playin' it all, I'm sick of this parade.
25.11.2018, 15:54 Uhr | AkumaNeko
Hallo Alex,

ich gebe dann auch einfach mal meinen Senf dazu.
Anderes als du denke ich nicht, dass Menschen, denen "alles so leichtfällt" generell nach der einfacheren Lösung suchen. Jedenfalls nicht diejenigen, die wirklich auf die Lösung des Problems bedacht sind. Oftmals sind "leichtere Lösungen" eine Art Hilfestellung auf dem Weg die "schwereren"/"richtigen" Lösungen zu finden. Denn nicht alles lässt sich so einfach erklären oder gar verstehen. Modelle vereinfachen da viel, gerade auch um Anderen Wissen zu vermitteln. Eine These aufzustellen heißt ja auch nicht unbedingt die Lösung des Problems gefunden zu haben. Sondern eher ein Hilfsmittel geschaffen zu haben, dass einen mit Hilfe von Belegen auf den rechten Weg führt. Sonst könnte man ja einfach fröhlich hin und her argumentieren.

Zu deiner inneren Frage.

Und ich Frage mich dann immer: Ist es jetzt wirklich so einfach und ich hatte eine geniale Idee, oder bin ich strohdumm und mache mir alles viel zu leicht.


Ich denke, dass es manchmal gar nicht schaden kann Dinge einfach und simpel anzugehen. Gerade dabei kann man interessante Kenntnisse gewinnen. Ob sie zielführend oder wichtig sind sei dahingestellt. Aber in irgendeiner Weise lernt man etwas und darum geht es doch? Man muss nur den Mut haben eigene Idee mit anderen auszudiskutieren. Vielleicht erhält man allein dadurch schon einen anderen Blickwinkel und verwirft seine "alten Gedanken", erhält aber im Gegenzug neue Erkenntnisse. "Richtig" liegen ist dabei ohnehin so eine Sache. Wichtig ist nur, dass man seinen eigenen Geist mit anderen teilt. In deinen Gedanken allein nützen dir deine Ideen schließlich nichts oder?

Hoffe du kannst mit meinen Einwürfen etwas anfangen.

Liebe Grüße
AkumaNeko
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: AkumaNeko
23.11.2018, 10:14 Uhr | Louise-19
Hallo Alex,
nein.
Der Mensch ist ein Lebewesen, also hält er sich an die 5 Kennzeichen des Lebens, bzw versucht es,
hier vor allem *Selbsterhaltung und *Arterhaltung.

Alle diese Erklärungen über Quanten oder Naturgeister sollen zwar anscheinend die Realität erklären,
aber in Wahrheit ist ihre Aufgabe, das Überleben zu sichern oder zu erleichtern.

Also ist folgendes Vorgehen sinnvoll:
Wenn Du mies drauf bist, denke daran, daß Du wenigstens die Sache mit den Quanten einigermaßen verstanden hast.

Wenn Du völlig überdreht vor Glück bist, denke daran, daß die Sache mit den Quanten sich Dir immer noch entzieht, egal, wie sehr Du darüber schon nachgedacht hast.
Bleib dran,
Gruß,
Maja
23.11.2018, 07:51 Uhr | dreamingAlex
Hallo bke-Nana, danke für deine Antwort!

Hallo Januar, auch Danke für deine Antwort!
Auch ich verstehe eher schnell und muss, genauso wie du, alles erklärt haben:)
Formeln, die nicht hergeleitet wurden, sind für mich die Hölle und ich hab schon so viele Stunden damit verbracht, für mich auf die Lösung zu kommen.
Meine Annahme zu meiner Frage war aber, dass es Probleme gibt, die sich eben nicht so leicht klären lassen (Existenz von Gott gegen Evolution, quanten Theorie usw) aber dass wir (also alle, die Erklärungen suchen) dafür gerne eine Lösung finden wollen. Dann kommt eine Idee und daran schließt sich eine gewisse Arroganz an, die viele haben, wenn sie noch nie gescheitert sind (Ich bin sehr unsicher, aber trotzdem manchmal recht arrogant, würde ich sagen). Gedanken wie "Oh, das ist doch so einfach, warum macht man sich das ganze so schwer?"
Und ich Frage mich dann immer: Ist es jetzt wirklich so einfach und ich hatte eine geniale Idee, oder bin ich strohdumm und mache mir alles viel zu leicht.
Oh the wind is gently blowing as the light begins to fade. I'm sick and tired of playin' it all, I'm sick of this parade.
22.11.2018, 21:29 Uhr | -Januar-
Hey Alex.
Ich finde deine Frage auch sehr spannend, aber ich sehe das etwas anders
Zu diesen Menschen, die du beschreibst (, die vieles sehr leicht verstehen, übers etc) gehöre auch ich wahrscheinlich (ohne angeben zu wollen!!!). Bei mir ist es eigentlich eher umgekehrt. Wenn ich etwas nicht erfassen kann, versuche ich, es zu ergründen und zwar durch und durch.
Ich denke eigentlich eher zu kompliziert und kann mich nicht damit zufrieden geben, wenn jemand sagt "Das muss man erstmal nicht verstehen. Das ist noch zu kompliziert. Erstmal denken wir jetzt so und so...".
Ich denke aber auch, dass gerade die Menschen, die weniger schnell Dinge erfassen, sich schnell mit den einfachen Erklärungen zufrieden geben, da sie das komplizierte verstehen zu anstrengend finden.
Früher und auch heute noch glaub(t)en die Menschen ja auch an Naturgeister, da sie sich Naturereignisse sonst nicht erklären konnten.
Generell hinterfragt nicht jeder die Erklärungen, die er bekommt.
Bin aber gespannt, was hier noch für Meinungen kommen und vielleicht kannst du ja auch schon was mit meiner Meinung anfangen.
LG
Januar
Scared of my own image - doubt (Twenty one pilots)
22.11.2018, 19:58 Uhr | bke-Nana
Hallo dreamingAlex,

das ist ja eine spannende Frage, die du an das Forum gestellt hast. Du wunderst dich, dass sich gerade besonders intelligente Menschen an einfache Erklärungstheorien halten, weil sie nicht an ihre Grenzen des Erfassens stoßen mögen. So eine Art Selbstschutz vermutlich.

Da bin ich gespannt, was den Usern dazu einfällt!

Einen guten Austausch wünscht
bke-Nana
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Nana

Treffer: 6

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