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28.02.2015, 02:18 Uhr | Zefanja
Ich muss mich grade einfach mal ausheulen.
Bin nichtmal sicher ob ich mich dabei verständlich machen kann was das Problem ist.

Und das ist Teil des Problems, dass man/ich es nicht greifen kann.
Wie ein blinder unter lauter sehenden, die allerdings blind sind für meine Behinderung und es im schlimmsten Fall für böse Absicht halten.

Seit ich denken kann versuche ich rauszufinden was das ist was ich nicht sehen kann und was alle stets vor den Kopf stößt.
Aber es liegt ja gerade in der Natur der Sache, dass ich es nicht sehen kann.
Und so trifft ihre Reaktion immer wieder die selbe Wunde, reißt sie immer wieder auf. Und es schmerzt.

Ich kann mit dem Schmerz umgehen. Kenne ihn ja nicht seit gestern.
Er drängt sich raus, will ausgedrückt werden, gespürt.

Ich bin in einer besseren Situation als früher. Ich muss ihn nicht mehr soooo verstecken, bin nicht mehr komplett allein damit.
Damals, da habe ich diese andere Person erfunden. Sie hat all meinen Schmerz in sich versteckt und getragen.
So konnte ich nach außen die steinerne Maske geben. Konnte all die Demütigungen einstecken ohne eine Mine zu verziehen.
Aber des Nachts, wenn ich allein war. Da wollte der Schmerz raus.
Meine Seele weiß was gut für sie ist.
Der Schmerz wollte raus und der Kleine in mir hat ihn für mich gelitten. Und dafür bin ich für ihn da.
Wir waren zwei. Jetzt sind wir ein gutes Team.

Es tut so gut zu spüren, denn spüren heißt Leben und heilen.
Auch wenn es heißt den Kopf zu senken und all die Demütigung hinzunehmen.
Ist das nicht sogar auch eine Form der Achtsamkeit?
Es ist wie es ist. Und dann wird alles gut......


Obiges ist der emotionale Ausdruck dessen was mich gerade mal wieder umtreibt.
Um es etwas konkreter zu erklären:

Ich bin in einigen Punkten anders als die meisten Menschen.
Ich nehmen Situationen, insbesonders soziale Situationen anders war.
Es passt vielleicht ein wenig ins Asperger Schema. Ich kann mich emotional schwer in andere rein versetzen, muss mir da Unterstütung durch meine Verstand suchen.
Ich kann immer nur maximal einer Person zuhören. Leider zählen meine Gedanken auch als eine Person.
D.h. ich versuche wirklich jemandem zuzuhören aber ich kann meine Aufmerksamkeit nicht immer bewusst steuern. Manchmal bekomme ich nichts mit, da mein Gehirn meint meine eigenen Gedanken seien viel interessanter als das was mein Gesprächspartner sagt. Und es wirkt auf Andere als höre ich ihnen nicht zu.
In meinem Fokus sind immer nur Details. Das große Ganze, den Zusammenhang verliere ich aus den Augen.

Das sind einige Punkte die ich bisher schon eruiert habe, die problematisch sind.

Man kann sich sicher denken, dass ich dadurch immer wieder anecke.
Und der normale Durchschnittsmensch kann das nicht reflektieren, wählt die erste und einfachste Interpretation und ist oft genug vor den Kopf gestoßen.
Begreift nicht wie ich so handeln bzw. denken kann, währen dich nicht begreife was er denkt.
Ihre Gedanken erscheinen mir so oft absurd. .... genaus wie ihnen meine....

Sie halten mich für dumm.
Begreifen es nicht.
Und manchmal denken sie, dass ich ihnen absichtlich weh tun möchte.

Aber es scheint niemand zu merken wie sehr sie mich demütigen und verletzen.
Das war schon immer so.....

Und von Zeit zu Zeit muss ich den Schmerz wieder einstecken.
Aber ich bin spezialisiert darauf, gut darin.
Meine Verfahren sind geübt und gut eingespielt.
Niemand muss sich sorgen machen.

Auch wenn das Leben weh tut, so bin ich froh es spüren zu dürfen.
Und auch wenn es sonderbar anmutet so bin ich froh über das Geschenk was ich mir damals in größter Not selbst ersonnen habe.
Manche nennen es vielleicht das innere Kind?
Meins ist ein Junge, den ich liebe.

Lange Jahre war er eingekerkert und in Ketten gelegt zu seinem eigenen Schutz.
Lange Jahre war er unendlich einsam.
Doch die Zeit und das Internet ermöglichten Wege.
Er durfte Leben erfahren und mit ihm ich.

Gott ich wünsche mir, dass ich diese innere Stärke weitervereerbt habe an meinen echten realen Sohn.
Schenk ihm von der Phantasie dich ich habe und mit der ich mir immer gute Strategien erdacht und erträumt habe.
Und Gott ich danke dir, dass ich ihm nur einen kleinen Teil meiner unsäglichen Unfähigkeit weiter gegeben habe.
Ich danke Dir, dass ER Freunde hat und unter den Kindern beliebt ist.
Schick ihm Deine Engel, dass sie ihn begleiten und die die schlimmsten Unfähigkeiten meinerseits ausgleichen.

Danke fürs Lesen.
Vielleicht ist es wenigstens ein wenig Poetisch, wenn auch nicht unbedingt verständlich.
31.03.2015, 11:31 Uhr | Kinderfreundin
Liebe Zefania,

wie geht es denn deiner Stimme inzwischen?

Deine große Wunde ist dieses Außenseiterindasein, oder? Du fühlst dich dieser Gesellschaft nicht zugehörig. Du hast nicht wirklich das Gefühl deinen Platz darin gefunden zu haben. Habe ich das so richtig verstanden?

Du wolltest gerne arbeiten, zeigstest Einsatz und dein Chef schien das gar nicht zu schätzen zu wissen. Das hat dich sehr verletzt.

Es ist schwierig für dich und du siehst keine Lösung.

Hast du denn irgendwo eine gesellschaftliche Nische (irgendeine Menschengruppe), in der du sein kannst, wie du bist?

Kann ich noch irgendetwas für dich tun, außer zulesen? Das tue ich (und die Anderen sicher auch) natürlich gerne. Schreibe immer, wenn du das Bedürfnis hast!

Liebe Grüße
Kinderfreundin
17.03.2015, 08:31 Uhr | Louise-19
Hallo, Zefanja,
ja, wenn die Stimme fast ganz weg ist, wirkt man gleich sehr viel kränker...
andererseits haben Deine Kollegen ganz recht, Du bist wahrscheinlich trotzdem ansteckend.
Oder erst recht, diese Viren sind ja nicht blöd. Die wollen sich verbreiten, also sorgen sie dafür, daß Du Dich fit fühlst und rumläufst, so daß sie sich weitere Opfer suchen können
*wink*

Ich wünsche Dir jedenfalls gute Besserung,
und daß Du Deinen "freien" Tag genießt und Dich gut erholst.
Viele Grüße, Louise
16.03.2015, 16:02 Uhr | Zefanja
Hallo,

sorry, hab erst heute wieder in den Thread reingeschaut.
.. weil es heute wieder mal doooof ist.....

Ich bin etwas erkältet, allerdings relativ fit. Nach Außen hin wirkt es wohl eher katastrophal...
Meine Stimme ist ziemlich weg.
Als ich auf die Arbeit kam haben sich meine Kollegen total aufgeregt. Wie kann ich nur, ich stecke sie ja an....
Aber ich finde sowas muss der Chef entscheiden.
Der hat mich dann allerdings auch gleich nach Hause geschickt.

Ich komm mir vor wie ein Aussätziger....
Das hat mich total verletzt.

Einmal vermutlich, weil es meinen wunden Punkt trifft.
Aber auch so....

es führt mir wieder alles vor Augen....

Vielleicht sollte ich doch mal eine Asperger Diagnose anstreben....
Blos... naja das würde entweder auch nur bestätigen was ich bereits ahne....
oder mich total ratlos zurücklasse, falls ich die Diagnose nicht bekomme.....

Aber selbst wenn....
Man kann eine genetische Disposition nicht ändern....
Und man kann die Gesellschaft nicht ändern....

Der Versuch mich selber zu ändern hat damals zum Verlust meiner Identität geführt.

Bleibt also nur die Situation hinnehmen wie sie ist.....
Den Schmerz spüren und verarbeiten, damit er nicht die Seele vergiftet....

*crying* *exhausted*

es ist so ernüchternd dieses festzustellen....
Wenn man alles versucht hat und es keine Lösung gibt....
14.03.2015, 19:18 Uhr | Kinderfreundin
Liebe Zeania,

wie geht es dir denn inzwischen?

Herzliche Grüße
Kinderfreundin
03.03.2015, 19:11 Uhr | Kinderfreundin
Liebe Zafanja,

Zefanja schrieb:
Bei Freunden habe ich das Problem auch schon angesprochen.
Einige denken, dass ich mich hinter irgendwelchen Gründen/Diagnosen verstecken will und mir dadurch einen Freibrief für unangepasstes Verhalten holen will.

Das ist echt unglaublich! Wenn jemannd aufgrund von Kopfschmerzen nicht so ut zuhören kann, dann kann das jede(r) akzeptieren, aber bei psychischen Sachen will man sich verstecken oder herausreden?? *suprised* *suprised* Dabei sind Kopfschmerzen doch die Ausrede Nr. 1! *Kopf schüttel*

Wie geschrieben, wenn du magst, kannst du dein Postfach öffnen. Dann könnten wir uns noch intensiver austauschen.

Liebe Grüße
Kinderfreundin
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Kinderfreundin
03.03.2015, 15:08 Uhr | Zefanja
Hallo,

danke für die Antworten.
Eine Psychotherapie habe ich letztes Jahr abgeschlossen. Ich habe sicher einiges gelernt dadurch.

Bei Freunden habe ich das Problem auch schon angesprochen.
Einige denken, dass ich mich hinter irgendwelchen Gründen/Diagnosen verstecken will und mir dadurch einen Freibrief für unangepasstes Verhalten holen will.

Naja man muss ja auch nicht mit jedem befreundet sein....

Andere kommen damit klar, auch wenn es manchmal Missverständnisse und Konflikte gibt.
Die sollten aber wohl nicht überhand nehmen.

Das Problem ist irgendwo, dass ich mit meinem Verhalten den Fehler allein auf mich nehme.
Das Angebot wird natürlich gerne angenommen.....

Eigentlich sind an Missverständnissen doch schon beide "schuld" wenn man da überhaupt die Frage nach der Schuld stellen will.

Schwierig ist halt, dass sich alle einig sind und sich gegenseitig verstehen nur ich schieße aus der Reihe.
Die Masse definiert was richtig ist..... glaubt sie zumindest...

...hm... bin heut etwas verbittert wie ich merke....
Mir steckt vermutlich die Diskussion mit meinem Mann von gestern noch in den Knochen....
Ich wünschte wir könnten lernen insgesamt weniger verletzend miteinander umzugehen...... *crying*

Danke fürs zulesen. Das tut gut...
mehr könnt ihr nicht tun..... aber das reicht auch schon völlig.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Zefanja
03.03.2015, 09:46 Uhr | Kinderfreundin
Liebe Zefanja,

ich spüre bei dir eine Seite, die gerne anders wäre (also angepasst, so wie die Anderen) und eine andere, die gerne so ist, wie sie ist.

Du trägst einiges mit dir herum, du hast Strategien für den Umgang damit gefunden; aber ich verstehe natürlich, dass es schwierig ist und dass das Zusammentreffen deiner Art mit der dieser Gesellschaft, immer wieder zu Verletzungen führt.

Anscheinend tut es dir gut, das alles mal rauszuschreiben und Zuleser zu haben. Was brauchst du sonst noch von uns?
Was wünschst du dir?

Ganz liebe Grüße
Kinderfreundin
02.03.2015, 09:28 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo Zefanja,

schön, dass Sie in einem Moment tiefer Gefühle die Möglichkeit nutzen, hier alles aufzuschreiben. Auch wenn ich als Leserin möglicherweise nicht alles sogleich richtig einordne, möchte ich meine Gedanken äußern. Allein sitzen Sie zu Hause und reflektieren über Ihre Besonderheiten und Erniedrigungen, die Sie erlebt haben und erleben. Sie wissen, dass Ihnen der Umgang mit Menschenschwer fällt und sich häufig Missverständnisse ergeben. Sie schreiben über Ihre Stärken und Ihre Strategien im Umgang mit dem Schmerz. Sie wissen sich zu helfen und Sie sind in der Lage, aus einem Stimmungstief wieder herauszuholen! Ihr Sohn ist auf der Welt und für Sie etwas Wunderbares! Im täglichen Umgang mit ihm überwinden Sie Hindernisse! Auch das klappt!

Viele positive Dinge lese ich trotz der traurigen Grundstimmung! Darüber freue ich mich. Wenn Sie gerne schreiben, führen Sie ein Tagebuch und/oder schreiben Sie Ihre Gedanken im Forum nieder…treten Sie mit uns in den Dialog....das erleichtert ein wenig….Ich frage mich auch, inwieweit Ihnen eine Psychotherapie nützlich sein könnte, um alles einmal auszusprechen. Auch möchte ich Sie dazu ermutigen, im Kontakt zu anderen über Ihre Besonderheit zu sprechen. Wenn ich meinem Gegenüber sage, dass ich da und da ein Problem habe und deshalb manchmal so anders reagiere, kann das zu einem besseren gegenseitigen Verständnis führen!

Herzliche aufmunternde Grüße

Bke-Clara-Winzenberg *smiling*
28.02.2015, 19:04 Uhr | Zefanja
Danke für die Antworten.
Irgendwann wollte ich es tatsächlich mal wissen und habe mich auf ADHS testen lassen. Der Befund war positiv.
Die Medikamente vertrage ich allerdings nicht. Das ist keine Option.
Auf Asperger habe ich mich noch nicht testen lassen.

Aber am Ende, was bringt es mir?
Es ist auch nicht andauern ein Problem.
Es ist etwas mit dem ich Leben muss.

Ich bin wie ich bin.
Und es ist ja auch nicht immer schlimm.

Ich trage dich wie eine Wunde
auf meiner Stirn, die sich nicht schließt.
Sie schmerzt nicht immer. Und es fließt
das Herz sich nicht draus tot.

(Auszug aus einem Gedicht von Gottfried Benn. Ich finde es passt dazu, auch wenn der Autor etwas anderes damit beschrieben hat. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Benn)
28.02.2015, 15:20 Uhr | Kinderfreundin
Liebe Zefanja,

dein Text hat mich sehr berührt. Ich bin traurig, dass es dir so schlecht geht. Ich sehe viele Fähigkeiten bei dir und würde dir gerne helfen, sie zu mehr nutzen.

Dein Thread ist sehr persönlich, deshalb wollte ich dir eine PN schicken; magst du den Empfang mal öffnen?

Deine tiefe Verletzung ist angekommen. Du liebst deine Mitmenschen, sie sind dir wichtig und wertvoll; aber irgendwie gelingt es dir nicht, ihnen das zu übermitteln.
Du schreibst, dass du nur einer Person gleichzeitig zuhören könnest. Ist das immer in jeder Situation so oder gab es schonmal eine Ausnahme?

Dein tiefstes Sehnen ist, das zu sehen, was die Anderen sehen. Du hast ein Bsp. genannt, dass du manchmal so von deinen Gedanken abgelenkt bist, dass du deinem Gegenüber nicht zuhören kannst. Du siehst, dass das die Andere Person verletzt, dass du das nicht tust, dass sie denkst, du wollest ihr nicht zuhören.
Ich weiß nicht so recht ... Du siehst ja ganz schön viel in dieser Situation. Ich persönlich sehe da nichts, was du übersehen hast. Wobei ich natürlich auch nicht alles sehe ...
Magst du evtl. weitere Bsp.s nenen, vllt bekomme ich dann eine Idee, was du nicht sehen kannst?

Dann wäre noch die Frage, wann du denn Anderen gut zuhören kannst und deine Gedanken nicht lauter sind.

Ich tausche mich gerne weiter mit dir aus.

Liebe Grüße
Kinderfreundin
28.02.2015, 12:09 Uhr | Louise-19
Hallo, Zefanja,
ich stimme Dir zu, daß das etwas nach Asperger klingt,
aber außerdem noch nach "Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom ohne Hyperaktivität",
aka "ADS ohne".
Dafür gibt es auch Selbsthilfeforen im Internet.
liebe Grüße,
Louise

Treffer: 12

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