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13.07.2016, 13:41 Uhr | Verschi84
Ich habe heute durch Zufall dieses Forum gefunden und bin erstmal erleichtert , das ich nicht allein bin mit dieser Situation.
Vorweg: ADHS festgestellt vor 3 Jahren,Medikamente, Therapien, Ergotherapie, Sonderpädagogische Förderung in der Schule, kommt jetzt auf eine weiterführende Schule (freie evangelische Schule).
Mein Mann und ich haben uns getrennt , da war unsere Tochter 1 1/2 Jahre.
Beide haben wieder einen festen Partner. Untereinander kommen wir Erwachsene gut zurecht, führen Gespräche wie wir unserer Tochter helfen können.

Ich bin so langsam am Ende und wahnsinnig erschöpft.
Mütter in der Schule ignorieren mich. Da meine Tochter sehr besitzergreifend ist und jede Freundin alleine für sich haben möchte.
In einer Gruppe mit mehreren Mädchen gibt es grundsätzlich Streit.
Meine Tochter LÜGT bewusst um andere schlecht zu machen ( In der Familie, Zwischen Vater und Mutter, im Freundeskreis)
Das letzte schlimme Ereignis was mich vollkommen fertig gemacht hat, war die Aussage meiner Tochter, das Sie AUF dem Schulhof von einer Mutter geschlagen worden sei und hat dies auch ÜBERALL erzählt.
Ich habe dann mit Ihr zuhause ein RUHIGES Gespräch geführt und Sie hat zugegeben das sie sich das ausgedacht hat, weil Sie sauer auf die Mutter war ( Mutter hat meiner Tochter gesagt das sie nicht so mit Ihrem Kind umgehen darf)
Meine Tochter sagt mir "ich weis nicht warum ich sowas sage"
Wieder zu Kindertherapeutin und immer noch kein Stück weiter.
Ich will sowas eigentlich gar nicht denken, aber Sie manipuliert bewusst Menschen und das mit 11 Jahren, ich begreife sowas nicht.
Ich liebe meine Tochter über alles, aber das ganze Theater mit Ausrastern , Aggressionen hat schon sehr früh angefangen , ca mit 3 Jahren. Mit 4 hat Sie angefangen mit Lügen, aber da waren es noch Kleinigkeiten.
Von Jahr zu Jahr wird es schlimmer.
Beim Vater erzählt sie Dinge über mich , wo ich denke wie kann man sowas von der eigenen Mutter behaupten (Zb .: Wir unternehmen nichts mit Ihr, ich würde nicht mit in die Kirche zum Abschluss kommen, nicht zum Schulfest und und und und....) Wir machen als Familie am Wochenende und auch in der Woche immer schöne Dinge (Freizeitpark, Schwimmen, malen, Spieleabende usw) . Ich war bei JEDEM Schulfest, Elternabend, Spielenachmittag in der Schule, Abschlussgottesdienst und und und und.
Sie lügt lügt und nochmals lügt....
Bei mir ist es genau andersrum wenn sie vom Papa kommt. Dann wird Papa nur schlecht gemacht und es sind auch nur Lügen.
Ich schreie Sie nicht an, gebe Verbote, setze mich mit Ihr hin um Dinge mit Ihr zu klären.
Sie dreht sich rum und sagt Sie will davon nichts hören.
Sie ist respektlos mir gegenüber wie zum Beispiel " Nö räume ich nicht weg, kannst du selber machen" " Du hast mir gar nichts zu sagen " , wird Aggressiv , Knallt Türen, schmeißt Sachen hinter mir her.
Und von jetzt auf gleich kommt Sie, entschuldigt sich und ist das liebste Kind der Welt.
Ich weis nicht mehr wie ich Ihr helfen kann.
Wir haben die Hoffnung das sich in der neuen Schule was ändert (Privatschule, Motto der Schule "Du bist einzigartig", es werden Positive Eigenschaften gefördert usw.)
Erziehungsberatung und was es sonst alles noch gibt, haben wir auch schon gemacht.
Ich habe Angst vor der weiteren Zukunft meiner Tochter .
Dabei ist Sie ein herzensguter Mensch, hilft anderen in der Schule die schwächer sind, macht freiwillig alle Dienste (Tafel,Kakao Dienst usw)
Und dann gibt es da noch dieses Kind in Ihr was unberechenbar ist.
Ich weis nicht mehr weiter und bin mit meinen Kräften auch so langsam am Ende.
Es gäbe noch soviel hier zu erzählen, aber ich habe gerade gemerkt das ich schon sehr viel geschrieben habe *laughing*
Als letztes : Sie hat immer Aufmerksamkeit und Liebe von mir bekommen . Ich habe Ihr immer das Gefühl gegeben und auch gesagt das sie mit mir über alles reden kann und ich IMMER für Sie da bin.
Erstmal Danke fürs lesen und zuhören.....
Liebe Grüße
14.07.2016, 19:34 Uhr | Louise-19
...oder manchmal heißt Lügen über den anderen Elternteil erzählen sowas wie : "Ich mag Dich (jetzt gerade) viel lieber als ihn."
viele Grüße,
louise
14.07.2016, 11:53 Uhr | marinadiezweite
Hallo verschie84, ich möchte dir den gleichen Rat geben wie Frau Winzenberg. Dass du dir Art deiner Tochter nicht persönlich nimmst. Und ihre Art vor allem nicht in deinen Lebensmittelpunkt stellst. Ich kenne mich ein wenig mit ADHS aus, da mein ältester Sohn davon geprägt war.
ADHS wird ja nicht durch schwierige Lebensumstände hervorgerufen. Aber schwierige Lebensumstände und schwerwiegende Veränderungen, damit tun sich Kinder mit ADHS schwer. Sie wissen meist auch nicht, wie sie Stress abbauen können.
Du tust schon sehr viel für deine Tochter. Meiner Meinung nach sogar etwas zu viel. Das ist für sie anstrengend. Für dich auch. Und es gibt ihr das Gefühl, dass sie nicht in Ordnung ist. Der Fokus ist sehr stark auf ihren Schwächen.
Du erwähnst sehr liebevoll ihre Stärken. Daher hat sie das gar nicht nötig, immer Aufmerksamkeit durch schlechtmachen und Lügen zu erreichen. Aber, ADHS-Kinder sind nun mal so, wie sie sind.
Mir erscheint sehr wichtig, dass sie keine ''Plattform'' erhält, wenn sie lügt. Gerade die vielen Gespräche erreichen glaub ich das Gegenteil. Denn sie bekommt Aufmerksamkeit für ihre Lügen. Selbst wenn sie kein ADHS hätte, sie ist ja noch ein Kind. Sie wird sich nicht automatisch durch die vielen Gespräche verändern.
Ich würde dir den Rat geben, dass du eine oder zwei Maßnahmen weniger errgreifst. Viele ADHS_Kinder werden durch Ausdauersport oder Musikunterricht viel ausgeglichener. Das kann sie auch selbst ausprobieren, was ihr liegt. Und dadurch steht sie nicht immer im Mittelpunkt eures Interesses. Ihr erreicht dadurch auch, dass ihr, besonders du, sehr enttäuscht seit. Je mehr man tut, desto mehr deprimiert einen das Ergebnis, dass sie weiter lügt.
Ich denke, es wäre sehr gut, wenn du für dich einen Freiraum schaffst. Das heißt, nicht mehr so stark reagieren, wenn Lügen kommen. Entweder auf erfreuliche Themen ablenken oder einfach sagen, dass du dafür kein Ohr hast. Sondern lieber was nettes reden möchtest!
Auch darfst du dich nicht stets verantwortlich fühlen, wenn sie Mist baut. In der Schule muß sie das selbst geregelt bekommen. Lass sie da durchaus kreativ werden, da ihr ja meist bewußt ist, wo sie Fehler gemacht hat. Übertriebenes Entschuldigen ist nicht immer hilfreich. Erwarte da nicht zuviel von ihr, sonst kommt wieder die Enttäuschung.
Eine Ergänzung noch: Meine Kinder haben manchmal auch Geschichten von den Vaterwochenenden erzählt, dass mir die Ohren geschlackert haben. Bewerte das nicht über. Es geht gar nicht so sehr um den Wahrheitsgehalt sondern um das Empfinden, das manchmal dahinter steckt. Mama macht nie was mit mir, kann auch heißen, Mama macht nur Sachen wie gleich immer zur Kinderpsychiaterin gehen, wenn was ist. Oder Mama macht mit mir nur Sachen, die ich gar nicht mag.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
14.07.2016, 08:30 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo Verschi84,

ganz herzlich begrüße ich Sie als Moderatorin in diesem Unterforum der Virtuellen Beratungsstelle!

Schön, dass Sie zu uns gefunden haben und Ihre Situation geschildert haben. Ihre Tochter ist von Anfang an ein schwieriges Kind gewesen und hat ihre Umwelt immer herausgefordert! Alle die sich um sie bemühen, sind immer wieder enttäuscht worden. Hilfsmaßnahmen haben nicht zu einer Veränderung beigetragen. Scheinbar versucht sie über „Lügen“ und Schlechtmachen Zuwendung zu erhalten und sich ihre eigene Welt zu gestalten. Sie hat gelernt, dass Sie sich als Mutter für sie „abstrampeln“ und ihr ständig ein Programm zu bieten versuchen. Möglicherweise hat das dazu beigetragen, dass sie nichts mehr zu schätzen weiß....Glücklich wird sie über ihre eigene Art nicht sein, da sich Gleichaltrige von ihr zurückziehen.

Bei Ihrer Tochter kommen verschiedene Einflussfaktoren zusammen (ADHS, Persönlichkeitsmerkmale...), die sie so sein lassen, wie sie ist. Für Sie als Mutter ist es sinnvoll mit der Einstellung an Ihre Tochter heran zu gehen, dass sie nicht deutlich veränderbar bzw. therapierbar ist. Sie wissen, dass sie die Unwahrheit erzählt und oft unzufrieden scheint. Stellen Sie sich darauf ein, ohne die Handlungsweisen Ihrer Tochter jeweils zu persönlich zu nehmen. Sie ist so und kann vermutlich nicht anders.

Nehmen Sie sich mehr Zeit für sich selber und tun Sie Dinge, die gut für Sie sind! Versuchen Sie nicht allen Forderungen nachzugeben und auf alle Geschichten, die von ihr kommen zu reagieren. Ich denke, es ist an der Zeit, Ihren Fokus von der Tochter auf sich selbst zu richten.

Herzliche Grüße

bke-Clara-Winzenberg *smiling*

Treffer: 4

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