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19.07.2016, 07:22 Uhr | akkito
Hallo zusammen,

Muss mir mal einiges von der Seele schreiben und mal andere Sichtweisen hören.

Ich bin Mitte 50, seit 5 Jahren (nach 10 Jahren Alleinerziehertum) wieder verheiratet und habe einen 22 jährigen Sohn, der schon mit 14 zu seinem Vater zog (mit meiner Zustimmung) und seit dem den Kontakt mit mir verweigert. Manchmal gibt's sowas wie ein Aufflammen, dann haben wir per WhatsApp geschrieben. Bis er wieder anfing, dass ich sein Leben versaut habe und ich mich dann geweigert habe, solche Diskussionen per WhatsApp zu führen. Konnte ihn dazu bringen, Anfang des Jahres eine Mediation mitzumachen. Die war für mich eine gefühlte Ohrfeige. In jeder Sitzung (3 Std) gab es Vorwürfe, was ich alles Schlimmes gemacht habe und ich bekam mehrere einzelne Situationen an den Kopf geworden. Auch zum Teil sehr skurrile Sachen. Hatte den Eindruck, er sucht nach Situationen. Wenn ich mich für Sachen, die wirklich nicht in Ordnung waren, entschuldige, ist das nicht genug. Wenn ich ihm erkläre, warum es zu den einzelnen Situationen kam, dann rede ich seiner Meinung nach nur von mir. Völlig sinnlos. Und dann diese Wut auf mich. Wir sind ohne Ergebnis aus der Mediation. Danach hat er den Kontakt wieder völlig eingestellt. Wenn er mal hier im Ort ist und meine Eltern besucht, dann verlässt er (genau wie die Jahre zuvor) den Raum. Er sagt nicht Hallo...nix.
Klar bin ich nicht so blöd, dass ich nicht weiß, dass ich manchmal falsch reagiert habe. War zeitweise auch echt hart mit 2Kindern alleine. Dazu kommt, dass mein Sohn hochbegabt ist und das ist KEIN Zuckerschlecken. Das war oft Grund für Depressionen bei ihm (er wollte schon mit 8 sterben)und ich habe mit Schulwechsel, Erziehungsberatung und einem Therapeuten für ihn alles versucht, ihm zu helfen. Hab alles zum Thema gelesen und versucht die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das ist wohl nicht immer gelungen. Aber keiner kann heute sagen, wie es gelaufen wäre, wenn ich nichts oder was anderes getan hätte. Auch das wirft er mir vor. Ich bin schuld an seiner Scheiß Kindheit. Und ich weiß nicht, was genau ich falsch gemacht habe. Klar ich hab Fehler gemacht. Aber ich versteh einfach diesen Hass nicht. ich hab alles gegeben und die schönen Seiten blendet er völlig aus.

Und dann hab ich noch eine 19 jährige Tochter.Manchmal kann sie sehr lieb und zugänglich sein, Pubertätsgehabe(pampig, Unordnung bis hin zum Saustall, Egoismus, Frechheiten) mal außen vor gelassen. Aber seit Anfang des Jahres eskaliert die Situation. Und ich weiß einfach nicht mehr weiter. Da ich sie nicht auch noch verlieren möchte, hab ich mir wohl noch mehr gefallen lassen als bei meinem Sohn. Sie hat die Zulassung zum Abi nicht bekommen, sollte den Rest der 12 nochmal machen, um dann noch einen Anlauf aufs Abi zu machen. Aber das hat sie hingeschmissen und geht nicht mehr zur Schule. Keine Chance, sie ist ja schon 18 gewesen und darauf beruft sie sich jetzt. Sie jobbt nebenbei in einer Disco, kommt nur noch nach Hause, wenn sie was braucht. Es ist kein Gespräch mehr möglich. Entweder geht sie einfach oder pestet mich nur an. In einem Ton, der unverschämt ist. Wir kriegen Sie nicht dazu endlich was für die Zukunft zumachen. Schule, Ausbildung, soziales Jahr oder wenigstens einen Ganztagsjob, damit sie sich finanzieren kann. "ich fang doch nicht irgendwas an". Muss sie auch nicht.

Mein Mann hat ihr letztes Jahr ein Auto geleast(wir wohnen außerhalb und ich bin beruhigt, wenn sie nicht im Dunkeln mit Fahrrad unterwegs ist-außerdem kommt sie zu ihren beiden Minijobs nur mit Auto). Und sie hat natürlich ein Handy. Beides hat sie nur noch, damit ich das Gefühl habe, dass sie "sicherer" unterwegs ist. Sonst kriegt sie von mir in der Zwischenzeit nichts mehr. (Reicht ja auch) Aber leider hat sie meine betagten Eltern, die ihr ein stattliches Taschengeld zahlen und immer wieder aushelfen. Strafzettel oder die Nachschulung (nachdem sie bei rot über die Ampel ist). Ich war so blöde ihr das Geld für das Strafmandat zu "leihen" ...hab ich nie wieder gesehen. Hab mich geweigert weiter auszuhelfen.. da ist sie zu Opa und hat sich das Geld für die Nachschulung erschnorrt. Meine Eltern sind zu alt um ihren beiden Enkeln was auszuschlagen und sie versprechen mir, es zu lassen, tun es aber immer wieder. Dazu kommt, dass sie immer wieder Macken ins Auto fährt. Oder der Reifen ist platt. Oder oder oder. Da wir Leasingnehmer sind, können wir das nicht so lassen und das weiß sie. Rechnungen von der Werkstatt (Bekannte von uns) bezahlt sie einfach nicht.

Mein Mann hat ihr letztens ein Ultimatum gestellt. entweder sucht sie sich ne Ausbildung oder sie jobbt ganztags, um Auto und Handy zu finanzieren. Da war sie 3 Tage komplett verschwunden (mit Auto und Handy). Nur meine Drohung, bei ihrer Disco anzurufen, hat sie dazu bewegt sich mal zu melden. Als sie wiederkam hat sie leichte Anfänge gemacht, was Ausbildung angeht. Aber nur weil wir sie ständig nerven. Meist ist sie unterwegs. Schläft bis nachmittags und verschwindet ungesehen. Das ist jetzt 4 <Wochen her und alles was wir haben ist ein Lebenslauf und sie war ein Mal bei der Arbeitsamt hat sich Ausbildungsplatzsuchend gemeldet, da sonst auch noch das Kindergeld gestrichen wird. Ach. Ende April hat sie ein Praktikum bei Ihrem Onkel in einer Großstadtweit weg gemacht. Immerhin. Hat ihr nicht gefallen.

Ich kann mit ihr über NICHTS mehr reden. Sie lässt mich einfach stehen oder pestet.

Ihr Zimmer gammelt vor sich hin. Das Gästebad auch. Und ich meine Gammeln nicht Unordnung. Sie tut nichts im Haushalt. Sie hat den Schlüssel der Schließanlage unseres Hauses verbummelt oder verloren. Ich reg mich auf, aber sie hat überall gesucht und ich soll nicht so ein Stress machen und geht. Tja ist nur leider ein gemietetes Haus und Schlüssel kann ich nicht einfach nachmachen. Ist ja nicht ihr Problem.
Ich bin echt am Ende. Da ich selber Depressionen und eine Angststörung habe und bereits einen Burnout hinter mir habe, habe ich oft nicht die Kraft ihr Paroli zu bieten. Bringt auch nix, da sie nie da ist oder nicht mit sich reden lässt. Bei meinem Mann geht's etwas besser, der finanziert den ganzen Scheiß.
Ich bin soweit ihr das Auto abzunehmen. Aber dann wird sie wohl nicht mehr hier erscheinen und sich eventuell bei meiner Schwester einnisten, die nur 1,5 Zimmer hat und von Hartz 4 lebt. Oder bei ihren Freunden, die ich nicht kenne, die mir aber Sorge bereiten.
Ganz ehrlich. Hab das Gefühl völlig versagt zu haben. Hab mir wohl zu viel Mühe gegeben, meinen Kindern ein schönes Leben zu ermöglichen und schaff es nicht, nicht auf mir rumtrampeln zu lassen. Wann ist das endlich zu Ende?

Es tut gut, das mal loszuwerden. Danke fürs Lesen und schön, wenn ihr einen Tipp habt.
22.07.2016, 10:55 Uhr | marinadiezweite
Hallo akkito, mit dem Neuwagen hat dein Mann ja recht. Er ist nicht so reparaturbedürftig wie ein altes Fahrzeug. Nur, es kommen ja enorme KOsten auf einen zu, angefangen von Leasingrate über eine Vollkaskoversicherung, die man sonst noch nicht abschliessen würde für e in altes Auto und eine jugendliche Fahranfängerin. Vorteil ist nur, dass bei Neuwagen keine Reparaturen kommen, TÜV erst nach drei Jahren, erste Inspektion meist nach ca 2 Jahren. Die KOsten sind also hoch, aber überschaubarer, und man ist eigentlich vorerst Pannensicher! Nur, Problem ist eben, junge Leute brauchen ja erst Fahrerfahrung. Beulen, Schrammen. Und da kann man beim Leasing leider nicht hinwegsehen. Es sei denn, ihr behaltet das FAhrzeug über die vier oder fünf Jahre hinaus. Bei alten Autos dagegen ist eine Schramme kein Problem.
Dein Mann hat es so entschieden und es ist toll, dass er da hinter deiner Tochter steht. Und du zu ihm.
Nur, der Ärger ist einfach vorprogrammiert. Das alles was du dir erhoffst, schaffen Kinder noch nicht sofort, sobald sie erwachsen sind. Es ist alles sehr ärgerlich und auch stressig. Aber es ist nun auch mal so.
Meine Tochter hat Fahrerfahrung gesammelt mit meinem Leasingfahrzeug in Ermangelung eines anderen Fahrzeuges. Und sie hat auch mehrere Schäden verursacht. (Von den Unfällen gar nicht zu reden, da hatte sie aber zum Glück schon ihre alte Karre).
Es ist halt so, dass auch die Gelassenheit der Eltern, der Mutter etwas abfärbt auf die Kinder. LOslassen ist nicht einfach, bedeutet aber auch nicht, dass man sich alles gefallen lässt. Deine Tochter haut gern mal ab. Vorfälle sollten nicht gleich eine Weltuntergangsstimmung erzeugen. Das finde ich wichtig. Sonst trauen sie sich nicht mehr nach Hause und fangen an zu schwindeln. Aber es ist gut, wenn man in Ruhe sprechen kann. Erklären kann, warum man sauer ist. Ändern kann man vieles nicht mehr. Ich wette, deine Tochter war auch sauer, als sie den Schlüssel verbasselt hatte.
Binde sie ein in Vorschläge. sie hat ja auch verzweifelt gesucht, dafür steht ihr ein Lob zu. Biete ihr keine finanzielle Unterstützung an, wenn es eng wird. Und leih ihr kein Geld mehr. Sie kann selbst Bedingungen aushandeln, wenn sie irgendwo was bezahlen muss. Das ist nicht fies von dir sondern das ist ein Schritt in die Verantwortung und macht dich auch glücklicher. So lernt sie nach und nach Verantwortung.
Aber egal, was sie jetzt arbeitet, finanziell wäre es auch in der Ausbildung noch kein Zuckerschlecken. Das ist leider so, dass Eltern immer ein wenig dazubuttern.
Mein Sohn bezahlt jetzt alle Autoreparaturrechnungen selbst, PKW-Versicherung hab ich übernommen, bis er mehr verdient. Reparieren machen die Geschwister vieles zusammen. Da es aber nicht geht ohne Auto, muss man da halt auch durch. Und das ist definitiv mit altem Auto einfacher.
Sie pestet, ja, es ist leider oft so, dass irgendwie nur noch die gleichen Meckerthemen kommen. Von beiden Seiten. Aber wie gesagt, du brauchst ja nicht für alles sorgen. Eine Idee wäre, dass du noch ein einziges Mal das Gästebad ordentlich machst. Dann mach ein Foto und sage ihr, dass das Bad in Zukunft immer so aussehen soll.
Ich denke, dass ihr euch trotzdem mal zusammensetzen solltet. Wieviel STunden arbeitet sie, was ist machbar an Hilfe? Macht zusammen eine Art Plan, wo sie helfen kann. Sachen, mit denen sie einverstanden ist. Und die sie auch leisten kann, sonst ist Stress wieder vorprogrammiert.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
21.07.2016, 19:17 Uhr | akkito
Hallo bke-Clara-Winzenberg

danke für die Antwort. Mein Sohn macht sein Leben ohne mich und das schon lang. Das ist so, leider. Ich versuche nicht darüber nachzudenken und hab mich nach der Mediation entschieden auch keine weiteren Kontaktversuche ( die sich eh schon auf fast NULL reduziert haben) mehr einzuleiten. Auch wenn ich mich damit abgefunden habe, heißt es nicht, dass es nicht weh tut. An manchen Tagen mehr, an anderen weniger. Aber es beeinflusst meinen Alltag nicht mehr. Leider hat das Ganze aber anscheinend dazu geführt, dass ich bei meiner Tochter noch mehr schlechtes Gewissen an den Tag gelegt habe, da ich eben eine bessere Mutter werden wollte. Schräg. Ich weiß das heute.

Im Moment ist es so, dass mein Mann die Annehmlichkeiten meiner Tochter zum aller größten Teil finanziert und er auch bereits die Daumenschrauben angelegt hat (natürlich mit meiner Zustimmung) und meine Tochter bis Ende August Zeit hat sich Job / Ausbildung zu suchen, damit sie das Auto /Handy bezahlen kann. Sonst sind die Sachen weg. Da er eher an sie rankommt (da hat sie Respekt und das Verhältnis ist nicht belastet) lass ich ihn machen und versuche mich da insoweit rauszuhalten, dass ich hinter der Entscheidung stehe - auch meiner Tochter gegenüber - mich aber den endlosen unfruchtbaren Streits mit ihr entziehe. Bei ihm traut sie sich nicht *smiling*

Das mit Abstand schwerere Thema sind Schuldgefühle.(Trauma-) Therapien hatte ich schon. Auch sehr gute und erfolgreiche. Ich habe viel gelernt aber dieses Thema bleibt hartnäckig- Es sitzt einfach zu tief und hat seinen Ursprung wohl in der Beziehung u.a. zu meiner Mutter. Intellektuell ist mir alles klar. Ich weiß nicht wie ich es erklären soll. Ich habe das Gefühl, dass ich aufhöre zu existieren, wenn nahestehende Menschen auf mich sauer sind oder ich denke Enttäuschung hervorzurufen. Und der Gedanke, dass meine Kinder es besser haben (nicht materiell sondern gefühlsmäßig) bringt mich auch heute noch dazu meine alten Gefühle auf sie zu projizieren. Abhängig von der Tagesform. Das ist ein langes Thema und zu viel für dieses Forum. Aber vielleicht haben sie noch mehr Tipps? Ich denke mal die letzten Fragen sind darauf hin gemünzt.*wink*

Diese Fragen stehen grad eh bei mir an. Antworten hab ich noch nicht. Natürlich weiß ich was mit meiner Freizeit anzufangen und ich möchte endlich (m)ein eigenes Leben führen. Hoffe, dass ich das hinkriege, bevor meine Eltern vollends pflegebedürftig sind.

Vielen Dank fürs Lesen.

Unentspannte Grüße zurück *hypocritically* *laughing*

PS: Der Schlüssel ist zum Glück wieder aufgetaucht.


[/quote]
21.07.2016, 18:08 Uhr | akkito
s.o......
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: akkito
21.07.2016, 17:35 Uhr | akkito
Hallo Marina,

erstmal vielen Dank für die aufbauenden Worte. Es tut schon gut, wenn neutrale Menschen Ihre Meinung sagen und mich darin bestätigen, was zu tun ist. Tja, eigentlich weiß ich was ich tun müsste. Kann leider auch nicht so aus meiner Haut, aber ich übe mich. Loslassen fällt mir unheimlich schwer, als Kontrollfreak kein wunder *wink*

Das mit dem Auto ist nun mal ein neuer. Vor der Anschaffung war ich auch bei einem alten Gebrauchtwagen. Mein Mann hat mich davon überzeugt, dass ein Neuwagen sicherer und nicht so reparaturbedürftig ist. So ist es zum Leasingwagen gekommen. Aber ich weiß im Grunde meines Herzens, dass ich ihr den streichen muss. Sie hat ein Ultimatum gesetzt bekommen, dass sie ab September dafür zahlen muss. Also muss sie arbeiten oder eine Lehre anfangen, um sich das ansatzweise finanzieren zu können. Das gleiche gilt für den Handyvertrag. Ich muss mich nur noch damit abfinden, dass sie bestimmt tagelang untertauchen wird, um bei mir ein schlechtes Gewissen zu erreichen.

Meine Schwester will sie nicht aufnehmen. Klar, bei 1,5 Zi. und 45 qm. Ich würde allerdings nicht meine Hand dafür ins Feuer legen. Schlechtes Gewissen und nicht Loslassen können liegen in der Familie.

Ich fürchte mich davor, auch sie völlig aus den Augen zu verlieren. Hab mich bei meinem Sohn dran gewöhnt. Hab meine Tochter wohl etwas zur Unselbstständigkeit erzogen (Mist *sad* )jetzt mach ich mir Sorgen, was aus ihr wird. Besonders wenn wir das Auto streichen und sie irgendwo hin verschwindet.

Tja... da muss ich wohl durch.

Lieben Gruß
21.07.2016, 09:11 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo akkito,

als Moderatorin in diesem Unterforum der Virtuellen Beratungsstelle begrüße ich Sie herzlich!

Sie schildern einige Stationen Ihres Lebens, das von Brüchen und Belastungen geprägt ist. Während Sie eine neue stabile Beziehung führen und somit einen Neuanfang erreichen konnten, rechnet Ihr Sohn noch mit ihnen ab und Ihre Tochter lebt ihren eigenen Stil auf Kosten anderer Menschen. Ihre Mühe ist nicht belohnt worden und Sie fragen sich, was schief gelaufen ist. Das ist im Nachhinein kaum zu ergründen und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Jedenfalls nicht allein von Ihnen! Die Idee mit der Mediation war prima, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt stehen die negativen Gefühle Ihres Sohnes im Weg. Er macht seinen Weg und Sie sollten lernen, die Situation erst einmal so stehen zu lassen.

Ihre Tochter ist volljährig, besitzt allerdings noch nicht die Reife, um sich zu organisieren bzw. hat keine Lust, ein strukturiertes Leben zu führen. Tatsächlich sollten Sie mit Ihrem Mann überlegen, welche finanzielle Unterstützung Sie ihr noch geben und mit der Tochter darüber sprechen, ob sie vielleicht auf eigenen Füßen stehen möchte. Sie will Geld verdienen, also könnte sie den ganzen Tag arbeiten und sich ein Zimmer mieten...Ein geleastes Auto ist kostspielig und es zeigt sich, dass Ihre Tochter im Moment nicht in der Lage ist, verantwortungsvoll damit umzugehen. Auch die Sache mit dem Schlüssel kann Folgekosten nach sich ziehen, weil normalerweise alle Schlösser ausgetauscht werden müssten. Sie sollte für den Schaden aufkommen.

Sie quälen sich mit Schuldgefühlen herum, die Sie nicht dadurch verlieren können, dass Sie sich alles gefallen lassen oder gegenüber Ihrer Tochter sehr großzügig sind. Dieses Thema könnte im Rahmen einer Therapie bearbeitet werden, wenn es für Sie zu viel wird. Ich rate Ihnen dazu, sich stärker auf sich selbst zu konzentrieren und Ihr jetziges Leben in der neuen Beziehung. Wie gestalten Sie Ihre Freizeit? Welche Interessen haben Sie? Was unternehmen Sie? Was macht Ihnen Spaß und tut Ihnen gut?

Gerne tauschen wir uns hier weiter mit Ihnen aus!

Herzliche Grüße und eine große Portion Gelassenheit wünscht

bke-Clara-Winzenberg *smiling*
21.07.2016, 07:50 Uhr | marinadiezweite
Hallo akito, du hast kein einfaches Leben gehabt. Alleinerziehend ist wohl selten einfach. Dein Sohn, der jetzt vernünftig ist, hätte als Kind gern mehr erreicht. Er hat es aber nicht durch die psychischen Probleme. Ich finde das mit der Mediation toll, dass du das gemacht hast. Letztlich konntet ihr beide nicht aus eurer Haut. Du nicht, indem du dich verteidigst oder erklärst. Und er nicht, indem er einfach immer dir an allem Schuld gibt.
Es ist immer leicht, einem anderen die Schuld an Problemen zu geben. Kinder machen das gern. Insbesondere wenn Mamas das beste für ihr Kind wollen. Und keine Fehler machen wollen. Sowie die Verluste des Partners auch noch ausgleichen wollen. Und finanziell alles stemmen wollen.
Du hast dich entschuldigt, obwohl es vielleicht gar keinen Grund für das Entschuldigen gibt. Wer nach bestem Wissen und Gewissen handelt und aus der Mutterliebe heraus, kann doch nicht alles falsch gemacht haben.
Ich habe das Gefühl, bei der Mediation wollte er dir gern nochmal die Worte im Munde umdrehen. Denn die Entschuldigungen hat er bestimmt nicht gern gehört. Das passte nicht in das Bild, dass dein Sohn inzwischen von dir hatte. Er hat sich wohl verschlossen, weil es auch schwer ist, zu sagen, Mama, ja ich versteh dich.
Nun machst du fürchte ich bei der Tochter ähnliche Fehler. Nämlich gar nicht, dass du dich zu wenig engagierst. Sondern aus Angst und Mitleid zu viel.
Sie hat die Chance auf ihr Abi. Wenn sie diese vertut. Geld ihr wichtiger ist oder es einfach zu schwer für sie ist. Das ist alles verständlich. Und Reden und Überreden hilft da wenig. Aber Eltern sind auch nicht dazu da, den Kindern ein bestmögliches Leben zu bieten. Deine Tochter hat ja Recht, sie ist 18. Wenn sie nicht Abi versuchen wollte, das schadet höchstens ihr mal später.
Ich denke mal, mit dem Leasingfahrzeug, das hättet ihr auf keinen Fall machen sollen. Schon ein netter umgänglicher Fahranfänger fährt sich die eine oder andere Beule ins Auto. Auch bei Rot über die Ampel, das passiert einfach. Ich hab drei Kinder, frag mich mal, wie viele kleine und große Unfälle die schon hatten. Ein kleines altes Auto hätte es auch getan. Kinder können halt nicht immer vorsichtig sein.
Auch Schlüssel verbaseln ist nicht ungewöhnlich. Aber es ist natürlich megaärgerlich.
Ja, ich würde ihr das Auto wegnehmen. Da braucht man gar nicht sauer sein, aber das war wohl keine gute Idee mit dem Leasing. Und nun kann man ja diese Entscheidung verändern.
Dass Oma und Opa Geld geben, ich würde es ehrlich gesagt nicht verbieten und unterbinden. Dadurch, dass du da auch noch aufpassen willst, hast du viel zu viele Konfliktpotential. Wenn sie meinen, sie sollen Schäden bezahlen, sollen sie es tun. Zumal der Vater von deinen Kindern ja anscheinend nichts bezahlt für die Tochter?!
Ein Weltuntergang wäre es auch nicht, wenn deine Tochter zu deiner Schwester ziehen würde. Lass dich da nicht erpressen beziehungsweise versuch da nicht zu ängstlich zu sein. Angst ist kein guter Ratgeber. Deine Schwester lebt von Hartz IV, meinst du denn überhaupt, dass sie deine Tochter aufnehmen würde?
Finanziell schadet es deiner Tochter n icht, sie momentan sehr kurz zu halten. Nur dadurch lernt sie zu begreifen, dass man als Erwachsener irgendwann selbst für sich aufkommen muss. Was am besten durch eine berufliche Ausbildung zu schaffen ist.
Du möchtest gerne Tipps. Ich raten dir, die Ratschläge für deine Tochter aufs Minimum zu reduzieren. Sie nicht weiter zu drängeln. Stell ihr aber kleine Aufgaben. Sonst habt ihr schnell immer die gleichen Themen. Aufgaben wären Gemeinschaftsräume ordentlich zu halten.
Leih ihr kein Geld mehr. Wenn sie nicht bezahlen kann, bekommt sie eben eine Mahnung, erspart dir Enttäuschungen.
21.07.2016, 07:42 Uhr | marinadiezweite
Hallo akito, du hast kein einfaches Leben gehabt. Alleinerziehend ist wohl selten einfach. Dein Sohn, der jetzt vernünftig ist, hätte als Kind gern mehr erreicht. Er hat es aber nicht durch die psychischen Probleme. Ich finde das mit der Mediation toll, dass du das gemacht hast. Letztlich konntet ihr beide nicht aus eurer Haut. Du nicht, indem du dich verteidigst oder erklärst. Und er nicht, indem er einfach immer dir an allem Schuld gibt.
Es ist immer leicht, einem anderen die Schuld an Problemen zu geben. Kinder machen das gern. Insbesondere wenn Mamas das beste für ihr Kind wollen. Und keine Fehler machen wollen. Sowie die Verluste des Partners auch noch ausgleichen wollen. Und finanziell alles stemmen wollen.
Du hast dich entschuldigt, obwohl es vielleicht gar keinen Grund für das Entschuldigen gibt. Wer nach bestem Wissen und Gewissen handelt und aus der Mutterliebe heraus, kann doch nicht alles falsch gemacht haben.
Ich habe das Gefühl, bei der Mediation wollte er dir gern nochmal die Worte im Munde umdrehen. Denn die Entschuldigungen hat er bestimmt nicht gern gehört. Das passte nicht in das Bild, dass dein Sohn inzwischen von dir hatte. Er hat sich wohl verschlossen, weil es auch schwer ist, zu sagen, Mama, ja ich versteh dich.
Nun machst du fürchte ich bei der Tochter ähnliche Fehler. Nämlich gar nicht, dass du dich zu wenig engagierst. Sondern aus Angst und Mitleid zu viel.
Sie hat die Chance auf ihr Abi. Wenn sie diese vertut. Geld ihr wichtiger ist oder es einfach zu schwer für sie ist. Das ist alles verständlich. Und Reden und Überreden hilft da wenig.
Ich denke mal, mit dem Leasingfahrzeug, das hättet ihr auf keinen Fall machen sollen. Schon ein netter umgänglicher Fahranfänger fährt sich die eine oder andere Beule ins Auto. Auch bei Rot über die Ampel, das passiert einfach. Ich hab drei Kinder, frag mich mal, wie viele kleine und große Unfälle die schon hatten. Ein kleines altes Auto hätte es auch getan. Kinder können halt nicht immer vorsichtig sein.
Ja, ich würde ihr das Auto wegnehmen. Da braucht man gar nicht sauer sein, aber das war wohl keine gute Idee mit dem Leasing. Und nun kann man ja diese Entscheidung verändern.
Dass Oma und Opa Geld geben, ich würde es ehrlich gesagt nicht verbieten und unterbinden. Dadurch, dass du da auch noch aufpassen willst, hast du viel zu viele Konfliktpotential. Wenn sie meinen, sie sollen Schäden bezahlen, sollen sie es tun. Zumal der Vater von deinen Kindern ja anscheinend nichts bezahlt?!
Ein Weltuntergang wäre es auch nicht, wenn deine Tochter zu deiner Schwester ziehen würde. Lass dich da nicht erpressen beziehungsweise versuch da nicht zu ängstlich zu sein. Angst ist kein guter Ratgeber. Deine Schwester lebt von Hartz IV, meinst du denn überhaupt, dass sie deine Tochter aufnehmen würde?
Finanziell schadet es deiner Tochter n icht, sie momentan sehr kurz zu halten. Nur dadurch lernt sie zu begreifen, dass man als Erwachsener irgendwann selbst für sich aufkommen muss. Was am besten durch eine berufliche Ausbildung zu schaffen ist.
19.07.2016, 16:04 Uhr | akkito
Hallo Louise,

danke für deine Antwort. Da ich nicht so ellenlang schreiben wollte, habe ich nicht geschrieben, dass mein Sohn heute wohl gut zurecht kommt. Mehr als das. Er hat wohl noch depressive Phasen, aber sonst ist er sehr selbstständig. Reist viel, liebt teure gute Kleidung, hat Freunde, hat den Bachelor mit Auszeichnung und macht seinen Master ab Oktober in Cambridge. Er hat ein gutes Leben (soweit ich weiß).Als er das richtige Studienfach gefunden hatte und in der Hauptstadt eine kleine Wohnung beziehen konnte, ging es aufwärts.. Sorry für das Missverständnis. Seine Vorwürfe beziehen sich auf die Kindheit und auf seine depressiven Momente im Heute.
19.07.2016, 09:26 Uhr | Louise-19
Hallo, Akkito.
Mach Dir klar, daß beide Kinder im Prinzip erwachsen sind,
besonders Dein Sohn.
Und ja, vielleicht findet er sein Leben zur Zeit Schxxx,
aber
er ist nicht drogensüchtig,
nicht hochverschuldet oder kriminell,
und hat kein uneheliches Kind.

Ich denke, er kommt einigermaßen zurecht,
und Du brauchst Dir da keine Sorgen zu machen.
Dann ist er halt wütend auf Dich und schiebt Dir die Schuld für alle seine Probleme in die Schuhe.
Das ist ok.
Das hilft ihm, mit seinem Leben besser zurechtzukommen,
und hoffentlich seine Schwierigkeiten nach und nach in den Griff zu kriegen.

Und wenn er das einigermaßen geschafft hat, so in paar Jahren,
dann werdet ihr als Erwachsene auf Augenhöhe hoffentlich Kontakt haben können.
Alles Gute,
paß auf Dich auf!
Louise

Treffer: 10

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