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28.05.2017, 21:12 Uhr | mesielein
Mein Partner, den ich seit Ende 2003 habe, der mich sehr unterstützte in all den manchmal komplizierten Jahren, er erlebte auch Streß mit seinem Sohn , der gleichaltrig mit meinem Sohn war. Zunächst machte er sich zwar lustig, als ich die Idee hatte, zu einem der damaligen Hilfeplangespräche einen Anwalt hinzuzuziehen, meinte ,ich möge mich nicht lächerlich machen.
Nun, ich bin ein Mensch, dem manchmal die Meinung anderer Leute am ...vorbei geht, gut so! Diese Anwältin sagte denn auch:"Es ist nicht selten, dass Eltern das erbitten.."
Zu dem besagten Termin war das auch bitter nötig. Auf dem Protokoll fand sich nämlich der unverschämte Satz des Jugendamtes:"Frau XYZ hat kein weiteres Interesse am Umgang mit ihrem Sohn.."woher sie diesen Mist hatte, wusste sie sicherlich selbst nicht. Ich forderte, dass man diesen Satz sofort herausnahm, sonst würde ich das Protokoll nie unterschreiben..
Zurück zum Thema Mediation.
Wenn da was gebraucht wird, muß man sich anschauen, was für eine soll es denn sein? Eine, wo Anwälte auf beiden Seiten sitzen, ein Richter evtl.als Mediator? DAS hatte mein Partner.Gerichtsnahe Mediation gibt es also,aber auch Mediationen, wo Mediatoren nun absolut keine Gesetze benötigen. Was sollen die auch, wenn man doch normalen menschlichen Verstand voraussetzen dürfte? Bei Streitigkeiten um ein oder mehrere Kinder sitzen dann also Mutti und Vati (allein) dem unabhängigen Mediator gegenüber. Wenn das funktioniert! Sprich:beide Seiten müssen sich schon achten, respektieren, an einer einvernehmlichen Lösung interessiert sein.Der Mediator erarbeitet dann mit beiden Seiten Vereinbarungen, die schriftlich festgehalten werden. Ob das nun auch für eine evtl.spätere Verhandlung ,die man evtl.doch noch haben möchte, nutzbar ist, weiß ich nicht. Richter und Anwälte haben es nun natürlich leichter. Sie machen ihre Preise, haben Gesetze. Aber ich würde keinem Mediator in die Augen sehen, der plötzlich sagt:"Nun bin ich für einen Moment nicht Mediator,sondern RICHTER...", das geht doch meiner Meinung nach nicht, dann hätte man auch gleich zum Anwalt gehen können.

Ein Mediator muß absolut unabhängig sein, benötigt, wenn er das eben freiberuflich macht, keine Gesetze, wo sollte er die her haben? Wenn in Schulen schon Kinder und Jugendliche angeleitet werden, die Mediation machen könnten, die haben auch keine Gesetzbücher zu liegen. Was sollte also bei einer Mediation normal sein, zwischen sich streitenden Eltern? Das Kind ist ja nicht anwesend, es geht aber um das Kind. Fragen, Forderungen, Ideen usw.: das alles schriftlich vorbereiten, dann vortragen. Mit vernünftigen Argumenten sollten vernunftbegabte Menschen umgehen können, es geht ja um das gemeinsame Kind, um dessen Wohl!

Das damalige Hilfeplangespräch beim Jugendamt hätte Hilfe sowohl für das Elternteil sein sollen, wie auch für das Kind. War es aber lange Zeit nicht, weil viele Faktoren da hinein spielten. Es ging oft um seltsame Themen wie Erbe, wieso hat Mutti diesen oder jenen Freund, wieso ist da Vati zu oft nicht bei den Gesprächen, sondern der neue Freund der Mutter, was suchen Oma und Opa bei so einem Gespräch. Wenn einem Kind frühzeitig Flausen ins Ohr gesetzt werden - als Beispiel - :"Du kannst sogar, wenn du 18 Jahre alt bist, erben!", dann entwickelt es nur noch stärker Bezug zu Geld und Geschenken. Um erben zu können, muß das Kind doch wissen: dazu müssen Mutti und Vati tot sein, kann es sich das vorstellen, will es das? Sicher doch nicht!
Das Jugendamt möchte bei einer Mediation nicht vorgeführt werden, bei der Mediation, die mein Partner in Gang setzte, wurde es das. Der Anwalt meinte, er sollte sich auf die andere Seite setzen. Wie auch nicht, wenn in Akten beim Jugendamt Seiten fehlen, Frage: wieso? Wer hatte da was zu verbergen und warum? Meinem Freund und mir wurde bitter deutlich: Kindeswohl und Hilfe für die Eltern: das war in unseren Fällen oft nicht angesagt. Ich habe aber in //Edit// eine sehr viel bessere Hilfe 1992 erfahren, kommt immer auf die MENSCHEN an, die auf solchenÄmtern arbeiten, das Jugendamt selbst ist weder schlecht noch durchweg gut,ob oft überfordert: das weiß ich natürlich nicht.

//Edit: bke-Stephan-Bäcker: Ortsnamen entfernt, um die Privatsphäre zu schützen//
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Stephan-Bäcker
31.05.2017, 11:12 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
Hallo mesielein,

ein herzliches Willkommen an Sie auch in diesem Unterforum der Virtuellen Beratungsstelle der bke!

Vielen Dank für Ihren persönlichen Beitrag zu Erfahrungen mit Mediation! Es scheint in diesem Fall nicht rund gelaufen zu sein. Schade! Mediation an sich ist vom Grundgedanken her sinnvoll. Welcher Anbieter Mediation wie praktiziert ist unterschiedlich. Allerdings haben wir bei fast allen Dienstleistungen Qualitätsunterschiede. Ich halte es für wichtig, dass Ratsuchende einen Prozess beenden, wenn sie merken, dass sie sich nicht angenommen fühlen oder sich eine Situation eher verschlechtert als verbessert. Ebenfalls wichtig sind die Klarheit der Erwartungen an das Angebot und die Klarheit der Rahmenbedingungen. In bestimmten strittigen Fällen wird Mediation nicht funktionieren können, wenn keinerlei Kompromissbereitschaft vorliegt.

Herzliche Grüße
bke-Clara-Winzenberg *smiling*
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Clara-Winzenberg
30.05.2017, 10:10 Uhr | marinadiezweite
Hallo mesilein, du hast sicher in manchen Dingen REcht. Mediation kann nur gut laufen, wenn sich die Beteiligten an einen Tisch setzen. Dass dort Pannen passieren, ist übrigens nicht normal. Eher ist es so, dass wir über die Pannen hören und über gut gelaufene Mediationen ja nichts erfahren. Es kostet soweit ich informiert bin, ganz schön viel Geld. Ist aber in manchen Fällen sicher einen Versuch wert. Dass die Mediatoren vielleicht nicht die Gesetze kennen, mag übrigens auch sein. Es geht ja dabei um eine gute Regelung im Sinne aller Beteiligten. Oder ums Überlegen, wie die nächsten Schritte aussehen können. Ein Mediator in der Schule will und kann ebenso kein gesetzeskundiger sein. Weil es um dinge geht, die man versucht so zu regeln. Und wo je nach Thema was einvernehmliches herauskommen soll.
Gelingt das nicht, in der Schule geht es um Streitigkeiten schlichten zum Beispiel, dann ist klar, dass dann doch andere Stellen bemüht werden müssen.
Weißt du, wenn du erstmal mit Anwälten zu tun hast, wird es teilweise wirklich schwierig. Nicht weil alle Anwälte das Recht verdrehen. Aber sie sind halt bei Ehescheidungs- und Kindesunterhaltssachen sowie Besuchsregelungen nur soweit informiert, wie der eine Ehepartner das erzählt. Der andere Part erzählt es seinem Anwalt halt teilweise ganz anders. Und was einem nicht richtig erscheint, kann man nicht mehr einfach durch einen mutigen Anruf beim Ex klären. Auch nicht mehr durch einen Anruf beim gegnerischen Anwalt. Das geht nicht. Da wirst du verwiesen, dass nur die Anwälte miteinander korrespondieren. Was sich manchmal Jahre hinzieht. Wir hatten bei meiner Scheidung das Besuchsrecht komplett selbst regeln können. So ist der Punkt schon mal abgehakt. Sonst schwebt man, in unserem Fall waren es über zwei Jahre, in einem Nimmermannsland.
Letzlich bezahlt man alles, was mit Anwälten geregelt werden muss.
Es ist natürlich gut, wenn auch die Kinder dabei sind. Aber sicherlich geht das meist nicht beim ersten Mediationstermin. Denn meist gibt es mehrere Themen. Und - das sag ich jetzt nur aufgrund meiner eigenen Erfahrungen - sind die Kinder eh hin- und hergerissen. Und wollen möglichst nicht noch lange gefragt werden, wo sie am liebsten bleiben wollen. Oder was sie gegen den scheidenden Elternteil vorzubringen haben. Womöglich noch gefragt werden, du kommst doch alle vierzehn Tage, oder? Meine waren zunächt vor allem froh, dass sie zusammenbleiben konnten. Und das wir in einen schönen Ort zogen, wo sie sich die Wohnung mit aussuchen durften.
Na ja, mit Geld locken oder auf Geld fixieren. Das ist sicher nicht schön. Wie du schon sagst, Kinder erben, wenn ein Elternteil stirbt. Das tun sie übrigens auch schon mit 10 oder 12. Und sie tun es, egal, ob die Eltern nett oder scheußlich sind. Ich kann mir dennoch nicht vorstellen, dass Kinder einfach darauf warten, dass ihr doofer Elternteil, zu dem sie nicht mehr wollen, verstirbt.
Ich finde es erfreulich, dass irgendwann die Kinder eh alt genug sind, selbst zu entscheiden, ob sie zu dem getrennten Elternteil wollen. Da braucht man sie gar nicht überreden oder ihnen abraten.
Okey, daher finde ich, wenn es eine Möglichkeit gibt, sich nochmal unter Aufsicht zusammenzusetzen, sollte man das probieren.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite

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