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17.09.2017, 04:33 Uhr | Knallerbs
Hallo, ich weiß nicht ob ich hier richtig bin.
Mein Mann hat RLS und hat durch die Medikamente eine Impulskontrollstörung. Er ist mal mehr, mal weniger verbal aggressiv. Wir haben drei Kinder, 16, 4 und 4 und sind beide voll berufstätig.
Aktuell befinde ich mich am Limit. Nach einer Medikamentenumstellung im Frühjahr, hoffte ich auf Besserung. Aktuell ist es aber eher schlecht und ich weiß nicht welche "Sicherungsmaßnahmen" ich ergreifen sollte. Er spricht teilweise stark abweisend mit den Kindern. Ich frage mich, ob es Zeit ist, das Jugendamt zu informieren, seine Neurologin, die engste Familie und enge Freunde sind aktuell die einzigsten die den Zustand kennen. Ich habe Angst davor, das jemand der nicht weiß wie weit das hier alles "in Arbeit" ist, das Jugendamt informiert und ich dann ohne Kinder da stehe. Ich weiß nicht ob es das überhaupt gibt, das Familien Kinder einfach weg genommen bekommen.
Über Informationen wie ich mich am besten verhalte, würde ich mich freuen
LG knallerbs
18.09.2017, 08:35 Uhr | marinadiezweite
Hallo Knallerbs, es geht, wenn ich dich richtig verstehe, auch um deine Überlegungen. Ob du das Jugendamt informieren solltest, eh es ein anderer tut. ?! Nun, verkehrt ist das nicht. Ich überlege aber auch, ob der Umgang deines Mannes mit seinen, euren Kindern nicht etwas verändert werden sollte. Ich meine, bei allem Verständnis für eine Erkrankung. Und die Nebenwirkungen der Medikamente. Aber Sicherheit, die ist ja n icht dadurch gegeben, dass das Jugendamt informiert wird. Eher, indem dein Mann bei ausfallenden Bemerkungen aus dem Bereich der Kinder genommen wird. Ich meine, drei Kinder, zwei davon klein. Die können das nicht immer verstehen, was da gerade passiert. Da müssen definitiv auch die Kinder etwas ''geschützt'' werden. Du kannst deinem Mann sagen, dass er sich gegenüber schwächeren, den Kindern, vernünftig benimmt. Es muss doch nicht sein, dass sie mehr unter der Krankheit leiden als dein Mann.

Sicherlich mag es ihm schlecht gehen. Impulskontrollstörung. ''Lernen'' kann er aber sicherlich, dass er dann sich zurückzieht. Diesen Tipp hast du ja schon bekommen. Den solltest du ihm auch weitergeben. Es ist wahrscheinlich einfacher, er wird etwas ruhiger als dass man wartet, bis Nachbarn der raue Ton bei euch auffällt. Nimm das ernst, dass du und die Kinder sich nicht richtig wohlfühlen. Da dein Mann ja sicher auch Dinge versteht, kannst du durchaus mit ihm über deine Ängste sprechen.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
18.09.2017, 01:57 Uhr | AnjaLe
Hallo knallerbs,

wie schafft es Dein Mann, damit voll berufstätig zu sein? Wie gehen seine Kollegen damit um? Ich kenne das nur so, das Menschen, je nach Ausprägung der Symptomatik, keine Schichtarbeit leisten können oder nur auf einem sog. leidengerechten Arbeitsplatz zurecht kommen. Geht er nur zu dieser einen Ärztin? Hattet ihr mal andere Meinungen dazu eingeholt, insbesondere zu der Medikation, z.B. in einer darauf spezialisierten Institutsambulanz? Oder war er mal stationär in einer Neurologie?
Ich denke, wenn es wirklich von Medikamenten kommt, müsste das Problem zu lösen sein, aber das lässt sich natürlich so nicht beurteilen. Auf eine Meinung alleine würde ich mich da keinesfalls verlassen. Bekommt er Eisen, oder wird der Spiegel regelmäßig überprüft?

Wegen "verbalen" Äußerungen wird das Jugendamt die Kinder nicht abholen!

Vielleicht schreibst Du ein wenig mehr zu den Fragen von Serafina und mir, damit sich ein klareres Bild ergibt.

VG
Anja
17.09.2017, 13:27 Uhr | bke-Claire-Diallo
Hallo Knallerbs,


ich begrüße sie von Seiten der ModeratorInnen sehr herzlich in unserem Elternforum. Vielen Dank für Ihre vertrauensvolle Anfrage.

Sie meinen RLS- Syndrom, also ruhelose Beine, starker Bewegungsdrang in den Beinen?

Ich schließe mich zunächst den Fragen meiner Vorschreiberin an.

Kinder werden nicht so schnell aus dem Haushalt genommen, es gibt vorgeschaltet andere Hilfen zu Erziehung. Allerdings denke ich, dass hier die therapeutische Hilfe für Ihren Mann im Vordergrund stehen muss. Stehen Sie denn selbst im Austausch mit der Neurologin? Sieht Ihr Mann auch einen Zusammenhang zwischen den Medikamenten und seiner Impulskontrollstörung?

Gerne bleiben wir mit Ihnen hier im Dialog.


Viele herzliche Grüße für heute
bke-Claire-Diallo
17.09.2017, 10:27 Uhr | -serafina-
Hallo Knallerbs,

besteht die gestörte Impulskontrolle jetzt dauerhaft oder tritt sie periodisch auf? Wenn Letzteres, was sagt denn Dein Mann selber in "klaren" Momenten dazu? Wie findet er das und hat er wirklich gar keinen Einfluss auf sein Verhalten? Gäbe es die Möglichkeit zwischen Euch beiden zu vereinbaren, dass er sich lieber erstmal zurückzieht, wenn es wieder soweit ist? Oder wenn er das nicht bemerkt, dass Du ihm vereinbarte Signale gibst? Was sagt die Neurologin dazu? Ist halt so?

Das Jugendamt nimmt die Kinder so schnell nicht raus. Wenn, dann müsste schon so schlimm sein, dass Du selbst bereits hättest handeln müssen. Aber wie schlimm ist es denn genau, ich kann mir gerade gar kein Bild machen, in welchem Bereich das liegt.

Ich glaube, Ihr könnt das Euren Kinder nicht dauerhaft zumuten. Und wenn Deine Nerven blank liegen, kannst Du auch den Kindern weniger Halt geben in der Situation. Natürlich müsstet Ihr das den Kindern jeweils altersgerecht erklären. Aber zu sagen, die Medikamente sind schuld und Euer Papa kann nichts dafür, dass er Euch anschreit/beschimpft/abwertet, ist auch schwierig. War Dein Mann schon vorher eher impulsiv oder hat er sich quasi völlig verwandelt durch die Medikamente?
Serafina

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