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19.09.2017, 16:46 Uhr | ElisabethChristiane
Meine Tochter ist 14 Jahre, und depressiv. Die Diagnose kam vor ca. 4 Monaten, es geht aber anscheinend schon länger so. Ich mache mir Vorwürfe. Ich habe es nicht bemerkt. Ich hätte es bemerken können, aber ich war zu 'numb'. Im Nachhinein fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Der Rückzug, das traurig sein, usw. Aber ich habe das alles als Pubertät abgetan.
Ich bin Onkologin, auf einer Kinderstation. Ich sehe daher viele Kinder denen es wirklich schlecht geht. Villeicht wollte ich es deshalb nicht sehen. Ich dachte einfach, sie seie physisch ganz gesund, deshalb wird das psychisch ja wohl auch so sein.
Bis ich vor ca 5 Monaten dann ihre Oberschenkel gesehen habe. Ich war damals total perplex, ich dachte es gehe ihr gut. Dem war aber sichtbar nicht so. Ich bin dann mit ihr zu einer Psychologin, usw.. und irgentwann bekam sie ihre Diagnose.
Weil es ihr dann immer schlechter ging kam sie wegen akuter Suizidgefahr in eine psychosomatische Klinik. Dort war sie dann 3 Monate und 2 Wochen. Es geht ihr trotz Medikamente und 2 mal die Woche Psychotherapie nicht besonders gut.

Aber seit sie aus der Klinik zurück ist weiß ich nicht wie ich mit ihr umgehen soll.

Mich macht das total fertig, ich gebe mir die Schuld an ihrer Erkrankung.

Wie soll/kann ich mit ihr umgehen? Hat wer Tipps im Umgang mit depressiven Kinden?
20.09.2017, 12:40 Uhr | bke-Claire-Diallo
Hallo ElisabethChristiane,


als eine der ModeratorInnen dieses Elternforums begrüße ich Sie sehr herzlich und bedanke mich für Ihren Beitrag.

Sie machen sich Vorwürfe, den Zustand Ihrer Tochter nicht richtig eingeschätzt zu haben. Sie sollten hier weniger streng mit sich sein. Es ist in der Tat nicht einfach Symptome wie Rückzug, Traurigkeit bei Jugendlichen, als Krankheitsanzeichen zu erkennen. Eben auch, weil sich hier Verhaltensweisen die der Pubertät zugeordnet werden, überschneiden.

Sie haben dann richtig gehandelt, indem Sie therapeutische Hilfe eingeleitet haben.
Jetzt ist Ihre Tochter aus der Klinik zurück und weiter in psychotherapeutischer Behandlung. Sie sind weiter beunruhigt, weil es Ihrer Tochter nicht erkennbar besser geht. Psychische Erkrankungen brauchen Zeit und Geduld. Das ist sicher eine Herausforderung für Ihre Tochter, für Sie als Mutter und auch für Ihre Mutter/Tochter Beziehung. Wichtig finde ich, dass auch Sie in die Behandlung einbezogen werden. Ihre Unsicherheit, wie jetzt mit der Tochter umgehen, ist völlig nachvollziehbar und auch Sie brauchen hier einen Ansprechpartner.

Versuchen Sie, die Krankheit nicht als das allesbestimmende Thema auf einen Sockel zu stellen. Wichtig ist, dass Sie im Gespräch mit Ihrer Tochter bleiben, dass sie weiß, dass sie sich immer an Sie wenden kann und Sie ihr zuhören. Machen Sie ihr Angebote von gemeinsamen Unternehmungen und akzeptieren Sie auch gegebenenfalls, wenn ihre Tochter das nicht möchte. Marinadiezweite hat bereits erwähnt, dass Sie Ihre Tochter auch fragen können, was ihr gut tut und was sie gerne unternehmen würde.

Ich wünsche Ihnen noch einen hilfreichen Austausch mit anderen Eltern und grüße Sie für heute sehr herzlich.


bke-Claire-Diallo
20.09.2017, 07:59 Uhr | marinadiezweite
Hallo ElisabethChristiane, ich glaube, deine Frage jetzt ist verständlich. Hast du dich zu wenig gekümmert, warum ist es dir nicht aufgefallen. Da muss man erstmal mit fertig werden. Wer das bei seinem Kind erlebt hat, weiß aber auch, dass es oft überhaupt keine oder nur wenige schleichende Hinweise gab. Sicher, du warst vielleicht nicht viel zu Hause, oder deine Tochter kam dir sehr selbstständig vor. Dann entgeht einem vieles.
Ist nur leider auch nicht hilfreich. Denn Schuld im Sinne von Fehlern oder Schuld im Sinne von es nicht bemerkt haben hilft einem nicht so richtig weiter. Jetzt geht es eher darum, wie mit der Tochter umgehen. Es gibt nicht immer offensichtliche Ursachen. Pubertät an sich ist nicht für jeden einfach. Manche Kinder sind hochsensibel, halten nicht alle Gefühle so aus. Was sagt dein Mann dazu? Hat er Ideen.
Was hat man denn in der Behandlung alles herausgefunden. Ich denke mal, dass du im Gespräch mit deiner Tochter bleiben solltest. Das ist nicht einfach, man neigt dazu, viel zu fragen. Und sie selbst hat das vielleicht auch noch nicht verkraftet.
Es schadet aber nicht, zu fragen, was ihr gut tut. Was ihr mal zusammen machen wollt. Ab und zu, nicht stets und ständig.
Bei den Medikamenten gibt es Möglichkeiten. Ein anderes Medikament, das besser angepasst ist.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
20.09.2017, 01:49 Uhr | Sonnenschein143
Das ist sehr schwierig.Kann Sie Dir die Frage beantworten,ob Sie irgendwas beschäftigt bewusst,wo Sie darunter leidet.Also eine Freundin von mir ging es in jungen Jahren auch so,sie ist jetzt in Behandlung mit einer Tiefenpsychologie und dort ist ans Tageslicht gekommen,das Sie tief im inneren noch nicht mit der damals kranken Oma abgeschlossen hat!
19.09.2017, 18:28 Uhr | ElisabethChristiane
Sonnenschein143 schrieb:
Hallo.Mache Dir bitte keine Vorwürfe,man geht doch nicht direkt von einer Depression aus,wenn das Kind mal schlecht gelaunt und traurig ist.Wenn ich fragen darf,ist denn mal was gravierendes in Eurer Familie vorgefallen.Eine Trennung des Papas oder dergleichen?Wir haben hier so einen ähnlichen Fall,der Junge von meinem Freund ist 13 und Ihm steht der Klinik Aufenthalt jetzt bevor.Irgendwas was der kleinen so zusetzen könnte,wo sie nicht mit klar kommt????Was haben die denn in der Klinik gesagt,was es für Hintergründe haben könnte?Ich weiß wie Du Dich fühlst!!!!


Ja, man geht nicht direkt von einer Depression aus. Leider ist es aber ärztlich bestätigt.
Es ist nichts 'gravierendes' vorgefallen. Ihr Vater und ich haben uns vor ihrer Geburt getrennt, meinen neuen Freund sieht sie einfach als Ersatzpapa an.
Es gibt nichts. Das macht mich so fertig. Vllt gibt es was, was ich nicht weiß. Bezweifle ich aber eher.
19.09.2017, 17:59 Uhr | Sonnenschein143
Zeige Ihr das Du Sie lieb hast,hinter Ihr stehst und Sie immer zu Dir kommen kann,egal was ist.Frage Sie,ob man was besser machen kann,wie Du Ihr helfen kannst,das es Ihr wieder besser geht.Hat bei Euch in der Familie jemand Depressionen?Auch wenn es nicht mein eigenes Kind ist,aber wir machen das hier auch alles gerade durch,nur bei uns ist noch viel Aggressivität im Spiel,nicht zur Schule gehen und und.
19.09.2017, 17:53 Uhr | Sonnenschein143
Hallo.Mache Dir bitte keine Vorwürfe,man geht doch nicht direkt von einer Depression aus,wenn das Kind mal schlecht gelaunt und traurig ist.Wenn ich fragen darf,ist denn mal was gravierendes in Eurer Familie vorgefallen.Eine Trennung des Papas oder dergleichen?Wir haben hier so einen ähnlichen Fall,der Junge von meinem Freund ist 13 und Ihm steht der Klinik Aufenthalt jetzt bevor.Irgendwas was der kleinen so zusetzen könnte,wo sie nicht mit klar kommt????Was haben die denn in der Klinik gesagt,was es für Hintergründe haben könnte?Ich weiß wie Du Dich fühlst!!!!

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