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13.04.2019, 00:21 Uhr | Thomaso
Hallo

Ich (Vater) möchte einmal etwas über meine Tochter (14 Jahre) schreiben. Vielleicht hat der ein oder andere eine ähnliche Erfahrung.

Meine Tochter brüllt nur rum, wenn Sie zum Beispiel mein Ladekabel für das Handy nicht bekommt. Sie hat einige bekommen und diese sind alle jetzt kaputt. Heute wollte sie wieder meins haben, und ich wollte es ihr nicht geben (ist mein letztes). Das ging sehr lange (5-10 Minuten), was um 22 Uhr nochmal doppelt so laut wirkt. Sie hat dann meine Taschen durchsucht und rumgebrüllt. Ich hab mich zurückgehalten, meine Frau ist dann aber eingeknickt. Meine Frau sagte dann zu mir, dass ich (Vater) schuld sei und den Streit wollte. Ich wollte aber, dass sie in diesem Fall nicht ihren Willen bekommt. Meine Tochter ist nur noch am Handy und schaut Serien. Wenn Sie von der Schule kommt, geht sie in ihr Zimmer und chattet, oder schaut Serien. Täglich ist sie wahrscheinlich bis zu8 Stunden am Handy. Morgens chattet sie so lange, dass es jeden Tag hektisch wird zur Schule zu kommen. Ihr Zimmer ist so vermüllt, dass sie nur noch mit geschlossenen Vorhängen darin ist. Wenn ich sie (die Vorhänge) öffne, fängt sie an rumzubrüllen. Sie macht so gut wie nichts mehr für die Schule. Nur 5et Noten. Früher war ich traurig, wenn die Schule schlecht läuft. Es wird mir aber mehr und mehr egal. Sehr oft bekommen wir Mitteilungen von den Lehrern, dass es Fehlstunden gab und Fehltage. Wenn wir sie darauf ansprechen, wird ausgewichen, gelogen und gebrüllt. Es bringt bei ihr nichts zu fragen, warum ist das so... Es kommt immer eine Antwort zurück, die bei mir ein Unwohlsein auslösen. Das schlimmste ist aber, dass sie rumbrüllt. Vor kurzen standen die Nachbarn vor unser Tür weil sie so laut war. Wenn ich ihr etwas nicht geben will, dann fängt sie an meine Frau (ihre Mutter) zu mobben (und wird auch ihr gegenüber Handgreiflich), bis wir uns streiten und am Schluss wirft mit meine Frau vor, dass ich Schuld sei. Sie ist kein Einzelkind (hat eine 5jährige Schwester von der sie nichts wissen will). Manchmal hat sie teure neue Kleidung, von der wir nicht wissen woher sie das Geld hat. Ich könnte einen ganzen Roman schreiben. Aber das bringt nichts. Ich hab schon oft gelesen Geduld... Aber wir können nur alles zulassen und ignorieren, oder es knallt. Wir brauchen eine Veränderung. Ich weiss aber nicht was ich machen soll. Wenn ich an sie denke werde ich nur noch wütend. Sie spielt ständig das Opfer.
13.04.2019, 19:43 Uhr | Ruba
Hallo Thomaso,
Deine Tochter hat euch gut im Griff. Es ist ein schwieriges Alter und es wird irgendwann besser.
Wicht ist, dass ihr mit ihr im Gespräch bleibt und alles nicht so ernst nehmt.
Wenn sie eine Klasse wiederholen muss, ist das kein Weltuntergang. Und vermüllte Zimmer gehören zur Pubertät.
Bei Ladekabeln empfehle ich biegsame, die nicht so schnell kaputt gehen. Ohne Handy ist das Leben einer 14jährigen eine Qual.
Allerdings macht mich stutzig, dass sie teure Sachen hat, deren Herkunft ihr nicht kennt. Meint ihr, dass sie stiehlt? Kennt ihr ihre Freunde?
Und rum brüllen geht gar nicht. Auf Geschrei würde ich nicht reagieren. Wer etwas möchte hat höflich zu fragen.
Dass eure Tochter ins Heim kommt, steht nicht zu befürchten. Sucht euch ruhig externe Hilfe. Und versucht öfter mal etwas Nettes gemeinsam zu unternehmen. Sie ist immer noch euer kleines Mädchen.
13.04.2019, 14:21 Uhr | Thomaso
Hallo an Alle. Vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, meinen Beitrag zu lesen und an alle die geantwortet haben.

Es gab einige Hinweise, und einige Fragen denen ich nachgehen werde.

Im Moment bin ich der Meinung, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Ich muss irgendwo Hilfe holen. Meine Frau sagt, dass sie da nicht mitmacht, da sie befürchtet, dass das Kind (14jährige Tochter) ins Heim kommt. Natürlich will ich das nicht.

Heute zum Beispiel war es wieder so, dass ich Kopfhörer brauchte. Sie hat 3 Stück von mir bekommen. Also bin ich in Ihr Zimmer hab die Vorhänge aufgemacht. Sie hat ihre Serie geschaut und wurde wieder laut und erwähnte den Streit von gestern.

Meine Frau sagte, dass die Kopfhörer kaputt sind und ich das wissen müsse. Ich wäre nur in das Zimmer meiner Tochter um Streit zu suchen.

Ich weiss wie sie reagiert. Aber ich denke auch, dass es egal ist. Wenn Sie etwas braucht gebe ich ihr das auch. Ich hab meiner Frau gesagt, dass es kein Zustand ist, dass wir zuhause Angst haben müssen wenn wir in Ihr Zimmer gehen...

Aber gut. Ich muss mir irgendwo Hilfe suchen. Ohne meine Frau, da ich nicht mehr so weitermachen will.

Vorstellbar wäre für mich, dass mal jemand zu uns nach Hause kommt und unsere Situation zuhause sieht.
Vielleicht ändert sich ja etwas bei uns.
13.04.2019, 10:32 Uhr | Louise-19
Hallo Thomaso,
dazu kann ich keine qualifizierte Antwort geben, denn das wäre eine Situation gewesen , in der meine Eltern (schon viel früher) geschlagen hätten. Meine Antwort wäre also : "Zurückbrüllen". Bis sie weint. (Wahrscheinlich nicht so gut.)

Aber zu dem Handy kann ich was sagen: Das Handy ist DAS Kommunikationsmittel überhaupt. Ohne Handy ist für sie wahrscheinlich wie in Isolationshaft.
UND wenn das Handy nicht aufgeladen wird, und gar keinen Strom mehr gespeichert hat, stürzt es komplett ab. Du erreichst niemanden mehr, Du bist völlig allein und abgeschnitten von der Außenwelt. Wahrscheinlich für die Tochter der Super-GAU.

Bloß ist sie mit 14 zu kurzsichtig um daran zu denken. Sie braucht zwingend ein Ladekabel, aber das fällt ihr erst ein , wenn es schon so weit ist.
Vorschlag: Verkaufe ihr jeweils Dein gebrauchtes Ladekabel zum Neupreis.
Alternativ könnte sie während des Aufladens ihr Zimmer aufräumen: Aufgeladen wird nur, so lange sie aufräumt. In diesen ca. 2 Stunden müßt ihr sie natürlich überwachen, mit ihrem Handy in der Hand.

Entschuldigungen für die Schule würde ich auch nicht mehr schreiben, aber ihr immer wieder sagen, daß sie so sitzen bleibt / Sechsen bekommt / die Schule wechseln muß / keinen Abschluß bekommen wird (welches davon sicher zutrifft).
Gruß, Louise
Zuletzt editiert am: 13.04.2019, 10:39 Uhr, von: Louise-19
13.04.2019, 09:56 Uhr | bke-Kira-Morgenthal
Guten Tag Thomaso,

ich begrüße Sie herzlich bei uns im Elternforum!

Beim Lesen von Ihren Offenbarungen habe ich das Gefühl, dass Sie ganz schon geladen und frustriert sind! Ihre Ungeduld und Hilflosigkeit kennen einige Eltern hier. Ihre Tochter fordert Sie und Ihre Frau ganz schon auf! Das klingt nach einer "geladenen Stimmung" bei Ihnen zu Hause. Deshalb finde ich es wichtig, dass Sie sich mit anderen Eltern hier austauschen und überlegen, wie es für sie als Familie weiter gehen kann. Manchmal entlastet alleine die Tatsache, dass man nicht alleine mit solchen Problemen kämpft und manchmal braucht man aber auch konkrete Vorschläge und Lösungen. Wonach suchen Sie im Moment?

Sie als Eltern brauchen Kraft und Sicherheit, um diese Phase Ihres Kindes durchzustehen. Von der "Geduld" wollen Sie nichts mehr hören. Was wünschen Sie sich und wie könnte eine Veränderung dann aussehen? Wie Sie bestimmt schon ahnen, wird sich die Tochter (in dieser Lebensphase) nicht komplett ändern. Was könnten Sie als Eltern gut gebrauchen oder ändern?

Zudem habe ich beim Lesen den Eindruck, dass Sie nicht nur auf die Tochter, sondern auch auf die Mutter sauer sind. Kann das sein, dass Sie auch von Ihrer Frau wünschen, etwas anders zu machen: zum Beispiel konsequenter zu sein? Kann das sein, dass die Mutter sich einiges gefallen lässt und Sie es als kontraproduktiv erleben?

Schön, dass Sie uns gefunden haben. Hier können Sie im Austausch mit anderen Eltern überlegen, wie Ihre nächsten Schritte aussehen könnten. Es könnte an der Zeit sein, sich Hilfe auch vor Ort zu holen: zum Beispiel in einer Erziehungsberatungsstelle für die ganze Familie oder bei Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten für die Tochter? Wie sehen Sie das? Was würde Ihre Tochter dazu meinen?

Einen hilfreichen Austausch!

Mit freundlichen Grüßen

bke-Kira-Morgenthal
13.04.2019, 09:36 Uhr | marinadiezweite
Hallo Tomaso, ich nehme an, dass dieser Problemzustand schon eine lange Zeit besteht. Bestimmt ist es gut, seinen Frust und seine Wut mal von der Seele zu schreiben. Nun überlege ich, möchtest du noch mehr solche Berichte von anderen Eltern? Würden sie dir in irgendeiner Form helfen? Ich habe gerade entschieden, dass es bestimmt noch viele ungute Berichte gibt. Ich könnte auch was dazu beitragen. Aber es fühlt sich nicht gut an, weil man dann meint, das ist normal. Oder meint, dann leiden ja andere Eltern auch.
Eigentlich seid ihr beide Eltern momentan die Opfer, obwohl eure Tochter euch das Gefühl gibt, dass sie das Opfer für alle ist. Ich glaube, sehr wichtig wäre, dass ihr euch einigt, du und deine Frau. Fängt bei Kleinigkeiten an. Wegen der Nachbarn um 22 Uhr ''einzuknicken'', damit Ruhe ist, finde ich n icht gut. Schätze aber irgendwie, dass deine Frau regelrecht Angst hat. Die Tochter vermittelt ja auch Angst an euch. Das finde ich weder gut noch normal.
Dahinter steckt natürlich viel Not der Tochter. Schule mau, Flucht in Handy... . Aber das ist ja kein Grund, sich mit den Eltern dauernd zu zoffen, und ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen. Und sich überall daneben zu benehmen.
Um Schule solltet ihr euch zusammen mal kümmern. Ihr müsst ja sicher für Fehlstunden eine Entschuldigung schreiben. Das würde ich nicht mehr tun. Vielmehr sollte sie alles ausbaden, was da an Problemen kommt. Wer krank ist, kann mit den Eltern zum Arzt. Das ist dann eventuell viel peinlicher als Papa einen Idiot zu nennen, weil er die Gardinen aufzieht.
Ich persönlich würde gar keine Vergünstigungen mehr erlauben. So quasi ab 20.00 Uhr ist Feierabend mit allem. Kabeldiskussionen zu später Stunde nein. Anschreien auch nein, das ist Babykram.
Ein Nein sollte vor allem ein Nein bleiben, auch bei Kleinigkeiten wie Ladekabeln. Es geht gar nicht darum, ob es dein letztes ist, was du hergeben sollst. Und wenn du sieben Stück hättest. Ich würde es nicht raustun. Geld hat sie ja auch genug und kann offensichtlich nicht mit Ladekabeln umgehen. Man kann sich selbst eines kaufen.
Wie gesagt, da solltest du dir einig werden mit deiner Frau. Denn die Tochter merkt vor allem, dass ihr euch nicht einig seit und euch an ihr aufreibt. Und vor allem, deine Frau notfalls auch noch gegen dich ist.
Das vermüllte Zimmer und die Schule, da sollte was passieren. Wahrscheinlich ist sie sehr schlecht in der Schule und frustriert. Vielleicht kann man in einem Gespräch Eltern, Schüler, Schule eine gemeinsame Lösung anstreben. Schuljahr wiederholen zum Beispiel. Das muss ihr aber klar sein, dass Schule die erste Kinderpflicht ist.
Vermüllte Zimmer, ja, Gardine würde ich wohl nicht aufziehen. Oder morgens vielleicht doch? Da würde mir garantiert mal volle Pulle der Kragen platzen. Aber wer nicht in die Schule kann, der kann aufräumen. Behälter bereitstellen, ein Zeitlimit setzen und (leichte) Unterstützung anbieten.
Ich hab das auch gehabt bei meinem ältesten Sohn. Ich hab dann alles in Papierkorb, Wäschekorb und blaue Säcke. Danach gab es immer zum Beispiel Freitag eine halbe STunde, los jetzt räum auf. Alles raus. Wer keine Wäsche mehr hat, der wird schon bald fleißig. Und Essen geht grundsätzlich nicht mit ins Zimmer!!! Auch habe ich um Mithilfe im Haushalt gebeten. Das lenkt ein wenig von den anderen Problematiken ab. So schwer es auch fällt. Das bringt manchmal eine bessere Stimmung. Zum Beispiel, wenn man zusammen kocht.

Treffer: 6

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