Liebe Eltern,

wie wichtig ist es Ihnen, gemeinsam mit der Familie zu essen? Den Tag zu besprechen, Vorhaben zu diskutieren, zu tratschen, zu lachen? Oder ist Ihnen das zu chaotisch? Ist es besser, das Essen in Etappen zu organisieren? Erst die Kinder, dann mit etwas mehr Ruhe die Erwachsenen?

Wie reagieren Sie, wenn beim gemeinsamen Essen mal etwas schief geht? Wenn absichtlich gerülpst oder gepupst wird? Wenn es zu wild ist? Wenn Jugendliche sich nicht am Gespräch beteiligen? Mein Tipp ist: Gelassen bleiben. Aber das ist sehr schwierig. Welche Tipps haben Sie?

Viele Grüße schickt Ihnen

bke-Stephan-Bäcker

Guten Abend Pauliprinzessin,

danke für den Einblick in Ihr Familienleben. Für mich hört sich das gut und harmonisch an. Aber vielleicht sind wir ja Dinosaurier , und es gibt auch andere Ideen. Und gemeinsames Essen ist vielleicht gar nicht soooo wichtig?

Wie ist das bei Ihnen, liebe Eltern?

Viele abendliche Grüße,

bke-Stephan-Bäcker

guten morgen Herr Bäcker,
das gemeinsame Essen ist eigentlich richtig wichtig. Um eben auch etwas gemeinsam zu erleben, auch Dinge zu besprechen und sich nicht aus den Augen zu verlieren.
Bei älteren Kindern und natürlich auch den extremen Arbeitszeiten geschuldet findet dies in vielen Familien kaum noch statt.
Am Couchtisch ist bei uns nur mal die Ausnahme, dann ist es aber ein "Schnittchenteller" plus Gemüseteller auf den dann alle zugreifen.
Gegessen wird am Esstisch- in der Küche als kleine Runde, am Esstisch wenn alle da sind.
Allerdings habe ich mir abgewöhnt abends noch für alle den Tisch klar zu machen. Um 20 Uhr erst gemeinsam zu essen ist einfach zu spät. Daher, es tut mir manchmal leid, muss mein Mann sich selbst etwas zusammen suchen und allein essen. Ich selber esse abends gar nicht und das Kind mit 16 macht sich was wenn es Appetit hat oder fragt ob ich was mache. Dann setze ich mich aber immer dazu.

Liebe Eltern,

ich hole meinen Beitrag nochmal hoch. Denn ich finde, das ist ein interessantes Thema. Wie wichtig sind gemeinsame Aktionen wie gemeinsames Essen? In meinem Beratungsalltag bekomme ich regelmäßig mit, dass diese Tradition in einigen Familien nicht mehr gelebt wird. Oft gibt es keinen großen Tisch mehr, der von allen genutzt wird. Gegessen wird fast ausschließlich zu unterschiedlichen Zeiten, am tiefen Wohnzimmertisch vor der Glotze, am Katzentisch in der Küche, im Jugend- oder Arbeitszimmer. Die Zeit wird nicht mehr bewusst reserviert. Oder eigene bzw. berufliche Bedürfnisse dafür zurück gestellt.

Gemeinsam an einem Tisch sitzen, zusammen essen, lachen, weinen, ärgern, Spaß haben, Zeit verbringen, erziehen ... am gemeinsamen Esstisch geht sicher noch viel mehr - ist das überholt? Vielleicht werde ich so langsam spießig, oder altmodisch: Aber für mich gehört das dazu, auch wenn es nicht mit Druck und Ärger erfolgen sollte. Gemeinsame Mahlzeiten passen sicher nicht immer 3 mal täglich aber X mal die Woche?

Diese Fragen stellt sich und Ihnen

bke-Stephan-Bäcker

der grüßend jetzt sucht, wo es eine Abkühlung geben könnte