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03.04.2017, 12:59 Uhr | bke-Clara-Winzenberg
@all

Der gläserne Mensch

„Das Kommunikationssystem entwickelt sich in rasantem Tempo. Die Vernetzung von Mensch und Computer schreitet immer schneller voran. Datenflüsse vollziehen sich schon über kleinste Geräte am Handgelenk oder das Betreten von Räumen. Doch was passiert mit all diesen Daten? Und wie sicher sind dabei eigentlich noch die Gedanken?“ (hrfernsehen).

Alles, was wir im Netz tun, google, smart phone-Nutzung, sms, WhatsApp, e.mail, wird registriert, gespeichert und ausgewertet. Das Netz weiß, was wir morgen kaufen werden, wo wir uns aufhalten, mit wem wir kommunizieren und wie gesund wir sind. Ist uns und unseren Kindern diese Tatsache bewusst?

Was meinen Sie? Diskutieren Sie mit!

Herzliche Grüße
Bke-Cara-Winzenberg und bke-Claire-Diallo *smiling*
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Clara-Winzenberg
10.04.2017, 20:32 Uhr | AnjaLe
Hallo,

ich denke, das man in Deutschland eigentlich sehr gut "noch" ohne das alles zurechtkommt. Moderner Analphabetismus ist das nicht - noch nicht, denn es gibt noch Printmedien und auch Bargeldzahlung. Ich habe aber lange im Ausland (Skandinavien) gearbeitet, da war es anders. Da ging mit Bargeld so gut wie nichts mehr, nur noch Karten oder Handyzahlung. Da wurden Schüler per App über Unterrichtsausfälle und Verspätungen im Schulbusverkehr unterrichtet, damit sie in der Kälte nicht so lange raus sind. Auch viele Administrative Dinge ließen sich nur Online abwickeln, allerdings ist in einem Flächenland nicht in jedem Ort ein Amt, so hatte das vielel Vorteile.

Vorteile verpasse ich auf jeden Fall, so gibt es im ÖPNV Angebote nur als Online,-Handyticket erhältlich sind, und sehr viel günstiger sind, als die, die es normal zu kaufen gibt. Aufschläge für Schalterverkäufe, Servicepauschalen ect. kann man schon sparen, sicher eine Frage der Abwägung.

Ich überlege nur gerade, wie sich das im Hinblick auf die demographische Entwicklung und die Zunahme von Alzheimer/Demenz verhält, wenn sich eine Gesellschaft digitalisiert?

Viele Grüße

Anja
10.04.2017, 15:25 Uhr | bke-Claire-Diallo
Vielen Dank AnjaLe und marinadiezweite für Ihre Beiträge zu unserem Thema.


Das hört sich für mich alles ziemlich bedrohlich an. Insofern habe ich mich gefragt, wo kann ich eigentlich noch einwirken, im Sinne von mich schützen und wo eben nicht.
Auch wenn ich mit WhatsApp überall erreichbar bin, muss ich deshalb nicht auf alles eingehen. Zugegeben, da gehört dann manchmal auch Mut dazu, nämlich sich unbeliebt zu machen. Bonuskarten kann ich auch ablehnen. Verpasse ich dann vielleicht Vorteile? Alles eine Frage der Abwägung? Welchen Spielraum habe ich, der in mein Lebenskonzept passt?

Ich habe einen Freund, der rigoros sowohl Handy, wie auch Smartphone und Internet für sich ablehnt. Moderner Analphabetismus oder alternative Verweigerung- und somit Schutzhaltung? *dizzy*


Lieber Gruß

bke-Claire-Diallo
05.04.2017, 02:36 Uhr | AnjaLe
Hallo,

ein noch größeres Problem stellen meiner Meinung nach sog. Bonuskarten dar. Hier hat der Anbieter die komplette Adresse und kennt sozusagen das gesamte Kaufverhalten. Diese Daten werden dann "verkauft" und wie ich kürzlich hörte, u.a. an Krankenkassen und Sozialbehörden. Insofern hier ein Datenabgleich stattfindet, kann also durchaus auch der Realname mit den Systemen abgeglichen werden. So weis die Krankenkasse, wie sich welches Mitglied ernährt. Das Sozialamt kann so feststellen, wieviel ein Leistungsempfänger einkauft, ob hier möglicherweise eine Bedarfsgemeinschaft verschleiert wird? Durch Einsatz solcher Karten an Tankstellen kann ein Bewegungsprofil erstellt werden, das Gleiche gilt für den Einsatz solcher Karten von Fluggesellschaften oder Bahnunternehmen und elektronischen Mautsytemen.
Noch interessanter wird das, wenn erst einmal das Bargeld abgeschaft wird, die Einführung von Gebühren bei Bargeldabhebungen und die Schließungen von Fillialen sind erste Schritte in diese Richtung. Wenn dann selbst eine öffentliche Toilette mit Karte bezahlt werden muß, ist der Mensch komplett Gläsern. Manchmal frage ich mich, wie weit dieser Prozess schon fortgeschritten ist. Vielleicht ist es auch besser, das man es nicht weis.

Anja
04.04.2017, 08:24 Uhr | marinadiezweite
Hallo bke Clara Winzenberg, ja, wie sicher sind Daten und Gedanken? ich überlege schon, ob wir uns überhaupt so sehr vernetzen und verwhatsappen sollten. Es ist ja nicht nur Otto-Versand, ebay und sonstige, die unsere Gewohnheiten kennen. Überall, wo ich mal online gekauft habe. Da wird beim nächsten Mal gefragt, Sie sind doch Frau XY, sonst bitte hier klicken. Schon beim Schauen fürs Kaufen werde ich ja gläsern. Ich klicke vormerken und schon hab ich paar Sachen, wo der Anbieter weiß, aha, interessiert sich für Bücher... . Noch schlauer ist: Kürzlich angesehen. Da zeigt mir ein Buchversandt, was ich mir vor zwei Minuten als letztes angesehen habe. Obwohl ich gar nichts auf den Merkzettel geschrieben habe. Noch spannender, er sortiert mir gleich ähnliche Bücher dazu.
Otto-Versand sortiert mir ähnliche Kleidung dazu. Möbelversandhäuser sortieren mir gleich ähnliche Sofas dazu.
Na ja, zunächst scheint das nicht so schlimm. Beunruhigend ist es trotzdem ein wenig.
Whatsapp hab ich noch nicht lange. Ich fand immer, ich brauch das nicht. Erlebe aber auch, dass ich zu einer meiner Gruppen nicht dazu gehöre. Alles wird über whatsapp ausgetauscht, Bilder Witze, Termine. Und oft wird genöhlt, dass ich ja kein Whatsapp habe, man mir eine teure SMS schicken muss.
Also hab ich nun whatsapp. Stelle dadurch fest, ich bin auch schon gläsern, direkt und indirekt. Kommt eine Nachricht, wo bist du gerade, kannst du mal eben das und das machen. Schon schreib ich, nee, bin gerade dort und dort.
Vorher war ich unerreichbar, wenn ich unterwegs war. Kein Arbeitskollege hatte meine Handynummer. Nun muss ich mich fast ein wenig entschuldigen, dass ich gerade zu weit weg bin, um mal eben vorbeizuschauen.
DAs ist für mich auch schon gläsern.
Gläsern finde ich auch Angebote. Man braucht nur einmal eine Reise online buchen, schon kommen von irgendwoher Angebote. Keine Ahnung woher. Ich kann diese löschen, seh aber auch die Gefahr, dass man z.B. emails nicht immer sofort als solche erkennt, die man besser löschen sollte. Könnte ja sein, dass das tatsächlich richtig ist, dass mir xy schreibt, weil ich bei Firma sowieso eine Reise gebucht habe.
Auch extrem finde ich persönlich diese ganzen Bewertungsportale. Lass ich mir was schicken, selbst wenn es nur ein Schräubchen für 1 Euro ist, sollte ich alles bewerten. Da fühl ich mich auch ganz schön gläsern.

Treffer: 5

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