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08.06.2018, 10:13 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Liebe Eltern,

wann sollten Kinder oder Jugendliche das erste Smartphone bekommen? Also ein Spielecenter, voll funktionsfähiger Computer, Zugang zum Internet, kann auch telefonieren, DAS Kommunikationsmittel um mit allen Freundinnen und Feunden in Kontakt zu sein, Ablenkung, Spaß, Notrufzentrale, Fotoapparat, Musikbox und noch ganz viel mehr.

Wann ist das richtige Alter dafür?

Viele Eltern machen sich Sorgen, das Kind könnte ausgeschlossen sein, wenn es nicht Teil der elektronisch vernetzten Klassengruppe ist, Einladungen nicht erhält.

Andere Eltern befürchten einen zu frühen Zugang zu nicht kindgerechten Inhalten, Kontaktaufnahme durch Fremde mit schlechten Hintergrundgedanken, Abhängikeit.

Vielen gibt es Sicherheit, weil Ihr Kind immer erreichbar ist und sich schnell Hilfe holen kann.

Auch die Aspekte: Ein super Spielzeug, handlich, Unterhaltung Spaß, immer dabei, können eine Rolle für die Entscheidung spielen.

Wann ist Ihr Kind reif genug, um mit dem derzeit wohl wichtigsten Kommunikations- und Unterhaltungsmedium umzugehen? Und woran können Sie erkennen, dass es reif genug dafür ist?

Ich freue mich auf einen Austausch mit Ihnen und schicke

viele Grüße,

bke-Stephan-Bäcker
Zuletzt editiert am: 08.06.2018, 10:18 Uhr, von: bke-Stephan-Bäcker
31.10.2018, 11:57 Uhr | Besen74
hej zusammen

Bei uns ist es noch nicht akut (Kinder 1. und 2. Klasse). Von meiner Seite hätte ich keinen Bedarf, sie auszustatten, und sie haben auch noch nicht den Wunsch geäussert. Aber das kommt sicher noch; spätestens in der vierten scheinen etliche Eltern ihrne Kindern dann doch Smarties auszuhändeigen. Eine Kollegin mit älteren Kindern gab mir den Tip, wenn es denn dann sein müsse, ihnen ein I-Phone zu geben - weil man da sehr viel besser die Funktionen und Inhalte einschränken kann, die die Kinder sich anschauen können; kann das hjemand bestätigen oder widerlegen? *smiling*

Mein Plan ist, es so lang wie möglich rauszuzögern... Im Grunde mag ich die Dinger gerne - nutze sie zum Zeitung lesen, Kinderschuhe bestellen, mir vergessene Hausaufgabenblätter schicken lassen und offene Fragen über Saurier und Steinzeitmenschen schnell per wikipedia zu klären. Aber ich bin Mitte 40 und darf eine Menge, was die nicht dürfen *happy* (und muss dafür auch ne Menge machen, was die nicht machen müssen *hypocritically* ) und ich merke janauch, wie das Fon mich ablenkt - nicht zur Ruhe kommen lässt - mir die Möglichkeiten nimmt, achtsam zu sein, mal Leere und Stille eintreten zu lassen, mich umzuschauen, meine Umwelt wahrzunehmen... Tagebuch zu schreiben.... mit dem zu arbeiten, was ich konkret habe (denn online hat man immer alles und noch tausend Sachen dazu).

Aber ich gebe mir Mühe, den Kindern nichts von dem zu zeigen, was IHNEN SPass machen könnte. Ich denke, das kriegen sie schon früh genug mit. ZB beim Sport des Grossen mussich manchamal den Kleinen mitnehmen und ihn beschäftigen. Andere Eltern lassen ihre dann was auf dem Smartie spielen oder schauen. Klar funtkioniert das besser als Buch vorlesen oder Uno spielen und am Ende doch schimpfen müssen. Oder auf Bahnreisen - klar sind sie vier Stunden am Stück still wenn ich sie glotzen lasse, und die anderen Reisenden sind auch begeistert. aber ich denke halt dass der bequeme Weg nicht immer der beste ist und ich ihn nur dann beshreiten möchte, wenn es absolut ums "Überleben" geht (zb habe ich sie mal vor den Fernseher gesetzt als mein Mann und ich großen Krach hatten und eine halbe Stunde Ruhe zum Sorteiren benötigten) .

Hier weiter unten hab ich es ganz gut gelesen: Man muss nicht gleich immer alles mit allen teilen! Klar ist es angenehm und grossartig, aber ne Menge ist angnehm und grossartig, das uns auf Dauer und im Übermaß weiter bringt und vllt schadet. Alkohol, Chips und Schokolade zB. Und wir Eltern sind ja auch ein Stück weit da um "doof" und "gemein" zu sein und dafür zu sorgen, dass sie nichts tun was sie vielleicht gut finden aber auf Dauer schädlich ist.


LG
B
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Besen74
13.09.2018, 14:16 Uhr | Philipa
Hallo zusammen,

ich glaube bin der Meinung, dass Kinder früher und gemässigt reinwachsen sollen. In der Zeit vor der Pupertät ist man als Elternteil noch mit Meinungen gefragt. Man bekommt "seltsame" Nachrichten gezeigt und Tipps werden angenommen. Es herrscht noch ein gutes Vertrauensverhältnis. (Hoffentlich zumindest)

Dann kommt eine Zeit in der man sagen kann was man will, weil es von den Eltern kommt ist es pauschal schon mal falsch.
Deshalb finde ich 9/10 ein gute Alter. Sie verstehen, dann schon was von Datenschutz, Privatsphäre, Kettenmails, Cybermobbing usw. und hören auch zu. Der Umgang kann geprobt werden bis andere Ratgeber gesucht werden. Und wenn es gleichaltrige sind, wissen die ja u.u. auch nicht mehr.

Und man kann sagen was man will, aber die Eltern dienen auch dort als Vorbild. Wenn ich den Kindern alles verbiete, aber das Handy selbst nie aus der Hand lege, dann bin ich nicht glaubwürdig. Also einen vernünftigen Umgang vorleben.
10.07.2018, 21:46 Uhr | AnjaLe
Hallo,

die Auflage war ja bis zum 12 Geburtstag befristet. Ich denke, das ein Richtwert von 12 Jahren +/- 1 Jahr das richtige Alter für ein Smartphone ist. Andernfalls werden die Kinder in den Klassen zu Außenseitern. Leider kann ich nirgends finden, in welcher Jahrgangsstufe die Medienkunde in NRW unterichtet werden soll, da dies erst ab 2021 der Fall ist.

Einen Laufzeitvertrag für ein Kind abzuschließen halte ich für Unsinn. Es gibt heute beim Discounter eine Allnet-Flat und 1,5 GB für 7,99 €, das reicht vollkommen aus. Es ist schwer, Kindern etwas zu verbieten, was "alle" haben. Junge Mütter schieben den Kinderwagen vor sich her und schauen aufs Smartphone, andere merken in der Schlange nicht, das es weitergeht oder verpassen im Bus ihren Ausstiegshalt. Mittlerweile wird die nächste Generation 5G eingeführt, Autos werden vernetzt, neue Modelle werden mit eCall ausgestattet ... die Entwicklung geht rasend schnell voran.

Wie sagte Michail Gorbatschow mal „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ , das gleiche gilt auch für die Entwicklung auf diesem Gebiet.

Letztendlich verbleibt die Verantwortung bei den Eltern, aber letztendlich ist hier auch Erziehungskompetenz gefordert, indem die Kinder an die Medien herangeführt werden.

LG
Anja
10.07.2018, 07:49 Uhr | marinadiezweite
Hallo, hab gerade auch das Gerichtsurteil gelesen. Ja, welche Eltern wollen sich wohl per Gerichtsbeschluss Handyverbote oder Erlaubnisse aufdrücken lassen. Ich glaub, da ist es besser, Eltern haben einfach Mut zu Auseinandersetzungen mit den Kindern. Schon wenn man das hört von den Teenies, andere haben das auch. Ja, viele Kinder haben alles, und von allem mehr oder was besonderes und besonders teures. Kenne sogar Fälle, wo die Omas und Opas Smartphones gesponsert haben. Dennoch bleiben bis zum 18. Lebensjahr die Eltern diejenigen, über die auch die Verträge laufen.
Einem 8-jährigen würde ich weder technisch noch finanziell die Möglichkeit des Smartphones geben. Nicht mal, wenn so verlockend Zweithandyangebote gemacht werden. Sollte es nötig sein, dass mein Kind von der Schule oder von Freizeitaktivitäten anruft, tut es ein einfaches prepaidhandy.
Dann kann man vor allem die Computer- und Internetzeit besser im Blick behalten, da dann nur von zu Hause aus gesurft werden kann.
Ich finde, ab 14 könnte man sich mit den Gedanken an ein Smartphone befassen. Auch die Kinder in das Drumherum einbeziehen, also Umfang des Vertrages und Nutzungsmöglichkeiten. Sobald man da freie Hand gibt, kann man außerhalb des Zuhauses schlecht kontrollieren, ob damit Blödsinn gemacht wird.
Ich persönlich finde es peinlich, wenn Lehrer den Schülern ihre Handys abnehmen müssen, da diese im Unterricht damit simsen. Ne, simsen ist ja out, Whatsapp ist ja angesagt. Aber solche Kämpfe in der Schule wären mir unangenehm. Da erscheint es mir einfacher, den Umfang der Handynutzung zu begrenzen. Und auch die Kinder drauf hinzuweisen, dass im Unterricht sowieso das Handy ausbleibt.
09.07.2018, 21:21 Uhr | AnjaLe
Hallo,

Folgendes ging heute durch die Medien:

Urteil zur Kindererziehung Gericht erlaubt Achtjähriger Nutzung von Smartphone

Handy-Regeln vom Familiengericht? Die Mutter einer Achtjährigen ist gegen eine entsprechende Auflage vorgegangen - erfolgreich. Doch ganz ohne Regeln geht es auch laut Oberlandesgericht Frankfurt nicht.

Darf das Gericht bestimmen, wie viel Internet und Smartphone für ein Kind gut ist? Wie immer bei rechtlichen Fragen lautet die Antwort: Es kommt darauf an.

Im konkreten Fall legte das Familiengericht am Bad Hersfelder Amtsgericht in einem Streit zweier Eltern darüber, wo die gemeinsame Tochter nach der Trennung leben soll, quasi nebenbei Handy-Regeln für die Achtjährige fest. Diese Auflage hat das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt in einem am Montag veröffentlichten und nicht anfechtbaren Beschluss kassiert (Az: 2 UF 41/18).

Bis zwölf sollte das Kind kein Smartphone haben

Das Familiengericht hatte der Mutter das Recht zur Aufenthaltsbestimmung ihrer Tochter zugesprochen. Das verband es jedoch mit Auflagen zum Umgang mit Handy und Internet: Die Mutter müsse "feste Regeln, insbesondere verbindliche Zeiten und Inhalte hinsichtlich der Nutzung von im Haushalt verfügbaren Medien (insbesondere TV, Computer, Spielkonsole, Tablet) für das Kind finden".

Darüber hinaus sollte die Mutter ihrer Tochter kein eigenes und frei zugängliches Smartphone mehr zur Verfügung stellen. Die Auflage wurde bis zum zwölften Geburtstag des Kindes befristet. Die Frau ging juristisch gegen diese Bestimmungen des Familiengerichts vor.
Familien sollen Umgang mit Medien selbst regeln

Das OLG befand nun, die Handy-Regel sei ein Eingriff in die Grundrechte der Mutter. Für derartige Vorgaben von staatlicher Seite gebe es hohe Hürden. Sie seien nur gerechtfertigt, wenn "das körperliche, geistige oder seelische Wohl des Kindes oder sein Vermögen gefährdet wird“. Und dabei müsste "ziemlich sicher sein", dass das Kind tatsächlich einen Schaden erleide.

Dass die Achtjährige ein Smartphone besaß und zu Hause bei ihrer Mutter freien Zugang zum Internet hatte, sah das OLG nicht als eine solche Gefahr an.

Gleichzeitig betonten die Richter, dass Kinder nur "zeitlich begrenzt und inhaltlich kontrolliert" Medien nutzen sollten. Denn es gebe durchaus "verstörende oder schädigende Inhalte" im Netz. Wenn Kinder digitale Medien nutzten, müsse das pädagogisch begleitet werden. Wie das genau aussehen soll, bleibe zunächst den Familien überlassen.

Veröffentlicht am 09.07.18 um 12:00 Uhr

Quelle: hessenschau.de/kim
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: AnjaLe
01.07.2018, 01:38 Uhr | Omami
Hallo, ich bin schon eine etwas ältere Mama von 3 eigenen Kindern und verwitwet. Seit etwas mehr als 6 Jahre habe ich 3 Pflegekinder. Diese sind heute im Alter von fast 10, fast 12 und 15 Jahre. Bei meinen leiblichen Kindern ( mittlerweile 29, 31 und 34 Jahre alt) gab es noch nicht das Thema Smartphone, damals war es der Gameboy, Nintendo und später der Computer. Meine Kinder bekamen diese Geräte immer erst 2 bis 3 Jahre später als die meisten ihrer Freunde und dann auch nur zeitlich begrenzt. Wenn es Schwierigkeiten in der Schule gab, wegen unerledigter Hausaufgaben oder keine Vorbereitung für Proben usw. gab es auch Nutzungsverbote bis zu einer Woche. Meine Kinder haben dies auch akzeptiert und da ich damit auch sehr konsequent umgegangen bin, hat es auch gut funktioniert.
Heute bei meinen Pflegekindern, läuft es ähnlich. Ich muss dazu sagen, dass die Kinder, bevor sie zu mir kamen, in ihrem Elternhaus vor dem Fernseher "geparkt" wurden und der Große, mit damals gerade mal 8 1/2 Jahre schon einen eigenen Facebook Account hatte. Da verwundert es sicher nicht, dass dieses Kind in der Förderschule war. Nachdem die Kinder dann bei mir waren, gab es ein ganzes Jahr lang, weder Fernseher noch Computer, geschweige denn ein Handy. Wir waren sehr viel draußen, ich habe die Kinder im Fußballverein angemeldet und wir sind regelmäßig zur Bücherei gegangen. Nach ca. 2 Wochen hatte ich den Förderschüler in der Grundschule angemeldet und heute ist er als 15 jähriger in einer Realschule mit einem Notendurchschnitt von 1,8. Das alles, bin ich mir sicher, hätten wir nicht geschafft, wenn er schon mit 10 bis 12 Jahren ein Handy bekommen hätte, so wie es heutzutage schon fast üblich ist.
Mein Pflegesohn hat mit 14 Jahren sein erstes Smartphone bekommen, da hatten seine Mitschüler, bis auf eine Ausnahme, alle schon eines. Anfangs durfte er sein Handy mit in die Schule nehmen, als er aber, trotz zweimaliger Belehrung, damit nicht verantwortungsvoll umging ( Pornoseiten geöffnet usw.) durfte er es nur noch nachmittags zu Hause, nach den Hausaufgaben benützen. Weil er das Handy auch nur zum Zocken benützt, darf er es unter der Woche nur eine Stunde täglich nutzen. Am Wochenende versuchen wir es zur Zeit, dass er es ab Nachmittag behalten darf, er sich aber bemühen soll, nicht die ganze Zeit zu zocken, sondern dass er es schafft, das Teil auch mal wenigsten für kurze Zeit wegzulegen. Ich möchte ihm damit auch zeigen, dass so ein Handy sehr schnell süchtig machen kann.
Seine Geschwister haben noch kein Handy, dürfen auch nur am Wochenende Fernsehen oder am Computer altersgerechte Spiele spielen, wobei die Spielzeit auf jeweils 1 Stunde begrenzt ist und jeder darf beim anderen eine Stunde mit zuschauen. Alle drei haben diese Regeln akzeptiert und wissen auch, dass es Spielverbote gibt, wenn es in der Schule nicht klappt. In ihrer Freizeit lesen die drei sehr gerne, spielen Lego, gehen zum Sport, fahren Fahrrad oder spielen draußen.
Anmerken möchte ich noch, dass alle drei, auch Trauma bedingt, an einer Konzentrationsstörung leiden, die im Moment medikamentös behandelt wird. Aber selbst wenn sie diese Konzentrationsstörung nicht hätten, bin ich der Meinung, dass ein Kind vor dem 14. Lebensjahr noch kein Smartphone haben sollte, da ihm damit ein Stück gesunde Kindheit genommen wird. Viele meiner Bekannten jammern, dass ihre Kinder nur noch auf ihre Handys glotzen, merken aber nicht, dass sie daran zum Teil selbst schuld sind. Sicher ist es im Moment einfacher und bequemer, seinem Kind so ein Handy zu überlassen um damit oft endlosen Diskussionen aus dem Weg zu gehen, aber letztendlich finde ich, lohnt es sich.
01.07.2018, 01:38 Uhr | Omami
Hallo, ich bin schon eine etwas ältere Mama von 3 eigenen Kindern und verwitwet. Seit etwas mehr als 6 Jahre habe ich 3 Pflegekinder. Diese sind heute im Alter von fast 10, fast 12 und 15 Jahre. Bei meinen leiblichen Kindern ( mittlerweile 29, 31 und 34 Jahre alt) gab es noch nicht das Thema Smartphone, damals war es der Gameboy, Nintendo und später der Computer. Meine Kinder bekamen diese Geräte immer erst 2 bis 3 Jahre später als die meisten ihrer Freunde und dann auch nur zeitlich begrenzt. Wenn es Schwierigkeiten in der Schule gab, wegen unerledigter Hausaufgaben oder keine Vorbereitung für Proben usw. gab es auch Nutzungsverbote bis zu einer Woche. Meine Kinder haben dies auch akzeptiert und da ich damit auch sehr konsequent umgegangen bin, hat es auch gut funktioniert.
Heute bei meinen Pflegekindern, läuft es ähnlich. Ich muss dazu sagen, dass die Kinder, bevor sie zu mir kamen, in ihrem Elternhaus vor dem Fernseher "geparkt" wurden und der Große, mit damals gerade mal 8 1/2 Jahre schon einen eigenen Facebook Account hatte. Da verwundert es sicher nicht, dass dieses Kind in der Förderschule war. Nachdem die Kinder dann bei mir waren, gab es ein ganzes Jahr lang, weder Fernseher noch Computer, geschweige denn ein Handy. Wir waren sehr viel draußen, ich habe die Kinder im Fußballverein angemeldet und wir sind regelmäßig zur Bücherei gegangen. Nach ca. 2 Wochen hatte ich den Förderschüler in der Grundschule angemeldet und heute ist er als 15 jähriger in einer Realschule mit einem Notendurchschnitt von 1,8. Das alles, bin ich mir sicher, hätten wir nicht geschafft, wenn er schon mit 10 bis 12 Jahren ein Handy bekommen hätte, so wie es heutzutage schon fast üblich ist.
Mein Pflegesohn hat mit 14 Jahren sein erstes Smartphone bekommen, da hatten seine Mitschüler, bis auf eine Ausnahme, alle schon eines. Anfangs durfte er sein Handy mit in die Schule nehmen, als er aber, trotz zweimaliger Belehrung, damit nicht verantwortungsvoll umging ( Pornoseiten geöffnet usw.) durfte er es nur noch nachmittags zu Hause, nach den Hausaufgaben benützen. Weil er das Handy auch nur zum Zocken benützt, darf er es unter der Woche nur eine Stunde täglich nutzen. Am Wochenende versuchen wir es zur Zeit, dass er es ab Nachmittag behalten darf, er sich aber bemühen soll, nicht die ganze Zeit zu zocken, sondern dass er es schafft, das Teil auch mal wenigsten für kurze Zeit wegzulegen. Ich möchte ihm damit auch zeigen, dass so ein Handy sehr schnell süchtig machen kann.
Seine Geschwister haben noch kein Handy, dürfen auch nur am Wochenende Fernsehen oder am Computer altersgerechte Spiele spielen, wobei die Spielzeit auf jeweils 1 Stunde begrenzt ist und jeder darf beim anderen eine Stunde mit zuschauen. Alle drei haben diese Regeln akzeptiert und wissen auch, dass es Spielverbote gibt, wenn es in der Schule nicht klappt. In ihrer Freizeit lesen die drei sehr gerne, spielen Lego, gehen zum Sport, fahren Fahrrad oder spielen draußen.
Anmerken möchte ich noch, dass alle drei, auch Trauma bedingt, an einer Konzentrationsstörung leiden, die im Moment medikamentös behandelt wird. Aber selbst wenn sie diese Konzentrationsstörung nicht hätten, bin ich der Meinung, dass ein Kind vor dem 14. Lebensjahr noch kein Smartphone haben sollte, da ihm damit ein Stück gesunde Kindheit genommen wird. Viele meiner Bekannten jammern, dass ihre Kinder nur noch auf ihre Handys glotzen, merken aber nicht, dass sie daran zum Teil selbst schuld sind. Sicher ist es im Moment einfacher und bequemer, seinem Kind so ein Handy zu überlassen um damit oft endlosen Diskussionen aus dem Weg zu gehen, aber letztendlich finde ich, lohnt es sich.
23.06.2018, 09:15 Uhr | Louise-19
Hallo, Pauliprinzessin,
geh unter die Esoteriker, sag, Smartphone und Tablet senden schlechte Vibrationen aus, und Du hast nichts dagegen, daß Dein Sohn sie besitzt, aber er soll sie bitte beim Vater aufbewahren.
Oder als Kompromiß: Das eine beim Vater aufbewahren, und das andere nur außerhalb der Wohnung benutzen, bzw, wenn Du nicht in der Wohnung bist.
Gruß, Louise
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Louise-19
20.06.2018, 12:16 Uhr | Pauliprinzessin
bke-Stephan-Bäcker schrieb:

Ich mache mal ein Gedankenbeispiel: Angenommen, Sie liebe Eltern, hätten in Ihrer Jugend die Möglichkeit gehabt, immer Ihre Freunde dabei zu haben. Wichtige Gedanken sofort mitzuteilen, zu informieren, wie toll die Pizza aussieht, die Sie gerade selbst gebacken haben, davon sogar ein Foto zu verschicken. Der besten Freundin gleich zu schreiben, dass Sie sich verliebt haben. Mitzuteilen, wie doof die Eltern gerade sind und wie ungerecht das ist. Hätten Sie diese Gelegenheit nicht auch gerne genutzt? Oder die Gelegenheit ergriffen, die Hausaufgaben abschreiben zu können, auch wenn Sie sich nicht treffen können *hypocritically* (-: ?

Aber wann sind Kinder und Jugendliche reif genug, das wirklich zu nutzen? Was müssen sie können, erlebt und bewältigt haben, um auch den Fallen der Smartphones nicht zu erliegen?

Das fragt sich und Sie

bke-Stephan-Bäcker


Das ist ganz anders gewesen früher! Wir haben unsere Freunde täglich nicht nur in der Schulzeit getroffen, sondern auch auf dem Schulweg hin und zurück, jeden Nachmittag auf der Straße. Wenn man miteinander "spielen " wollte hat man es gar nicht nötig gehabt erstmal zu telefonieren - man stand einfach vor der Tür. Das Telefon welches meine Eltern angeschafft hatten war mit einem Schloss versehen- nur die 112 konnte gewählt werden! Denn jede Einheit kostet 20 Pfennige, zusätzlich zur Grundgebühr!
Auch TV Geräte hatte man zwar, eine Kindersendung gab es erst nachmittags. Am vormittag hatte man ein Testbild mit Testton und auch Nachts ging es von einer Sendung direkt in den Testmodus! Fotos von irgendwelchen Gebäcken usw besitze ich nicht dafür aber tatsächlich noch echte Fotos im Album oder auch Dias aus meiner Kindheit, Viel besser als auf irgendwelchen Geräten gespeichert und nie wieder angesehen.
In dem Moment wo mein Sandkastenfreund von seiner Oma den ersten Computer mit entsprechenden Spielen drauf hatte war er nicht mehr erreichbar für mich. Verabredung zum gemeinsamen Hausaufgaben machen und üben für die Klassenarbeit oder ausarbeiten des Referates endete damit, dass ich zwei Stunden immer nur hörte- gleich, gleich muss nur noch kurz zu ende spielen! Natürlich wurde dann nicht mehr gelernt und ich musste das Referat allein ausarbeiten....
Die Kiddies benötigen keine mobilen Kommunikationsmittel- sie können miteinander sprechen. Ist ein Schüler verunfallt oder soll sonst abgeholt werden oder nach Hause gibt es noch so etwas altmodisches wie ein ganz normales Telefon im Sekretariat!

Das was Sie beschreiben grenzt dann schon teilweise an Suchtverhalten! Es ist vollkommen unnötig den ganzen Tag sein Leben mit anderen Menschen außerhalb zu teilen. Wenn man Pizza backen will , klar dann lädt man sich die Freundin/ den Freund ein und man backt zusammen! Kommunikationsgeräte und Spielkonsolen etc sind kein Ersatz für persönliche soziale Kontakte und da muss man als Eltern ganz schön aufpassen, dass es nicht nur zwei oder drei Stunden mit Headset spielen über Entfernung gegeneinander ist sondern eben Bewegung, gemeinsame Aktionen mit echten Menschen!
Unser Kinderarzt hat uns für unseren Sohn ganz klar erklärt, dass es natürlich viel einfacher ist mit einer Maschine umzugehen- die wird nicht sauer, traurig, will auch mal bestimmen usw...
Wir hatten gerade "Methodentage" ende 6. Klasse. Da ging es exakt um dieses Thema . Auch die Gefahren die dadurch entstehen inklusive Selbsteinschätzung und mitbringen der ganzen Mobilgeräte die man so zu hause hat.
Unser Sohn hat sich sehr zu meiner Verärgerung ein neues Smartphone beim Vater durch sehr gute Noten "verdient". Vorher hatte er ein einfaches Mobiltelefon, welches eigentlich meistens zu hause im Regal lag und nur mal mitgenommen wurde wenn es tatsächlich notwendig war( er war allein in fremder Umgebung, sollte fremde Strecke mit dem Bus fahren)Zusätzlich musste Papa zum 13. Geburtstag auch noch ein Tablett spendieren....Das Ergebnis: Er steht auf und hat Smartphone und Tablet in der Hand. Aufsehen mit uns am Frühstückstisch sitzen ist eine Zumutung für ihn. Statt dessen dudelt schon am frühen morgen irgendein you tube video. Große Katastrophe ist wenn wir mal einen Tag nicht online sind und bestimmte Spiele dann nicht gespielt werden können. Die schmeißen mich aus dem Clan, ich verliere so und so viel Punkte und anderes... Da wird auch ein großer Druck innerhalb der online Gruppen aufgebaut, der für mich gefährlich ist. Zu hause haben wir keine PS oder ähnliche Geräte. Die hat er nur beim Papa. Damit kann er gut umgehen.
Eine neue Musikanlage MP 3 fähig und auch mit Bluetooth hat er zum Geburtstag bekommen. Allerdings nur, weil sein Radiorekorder nicht mehr funktionierte und er seine Hörbücher noch jeden Abend anhört. Einen eigenen TV besitzt er nicht. Wir schauen dann am Wochenende gemeinsam einen Film, streamen dann auch schon mal etwas interessantes. In der Woche ist er um 8 auf dem Weg ins Bett.
19.06.2018, 08:05 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Hallo Mona108,

danke für Ihren Beitrag. Ich mache mal ein Gedankenbeispiel: Angenommen, Sie liebe Eltern, hätten in Ihrer Jugend die Möglichkeit gehabt, immer Ihre Freunde dabei zu haben. Wichtige Gedanken sofort mitzuteilen, zu informieren, wie toll die Pizza aussieht, die Sie gerade selbst gebacken haben, davon sogar ein Foto zu verschicken. Der besten Freundin gleich zu schreiben, dass Sie sich verliebt haben. Mitzuteilen, wie doof die Eltern gerade sind und wie ungerecht das ist. Hätten Sie diese Gelegenheit nicht auch gerne genutzt? Oder die Gelegenheit ergriffen, die Hausaufgaben abschreiben zu können, auch wenn Sie sich nicht treffen können *hypocritically* (-: ?

Aber wann sind Kinder und Jugendliche reif genug, das wirklich zu nutzen? Was müssen sie können, erlebt und bewältigt haben, um auch den Fallen der Smartphones nicht zu erliegen?

Das fragt sich und Sie

bke-Stephan-Bäcker
12.06.2018, 10:31 Uhr | Mona108
Meine Älteste hat mit 14 Jahren ein Smartphone bekommen, hatte auch zuvor kein Handy.
Sie ging damit allerdings nicht besonders verantwortungsbewusst (also was ich so darunter verstehe) um. Zuerst ja, dann folgten aber Vorfälle, wo sie Nacktfotos einer Klassenkameradin rein stellte usw.
Außerdem wurde es immer schwieriger, sie dazu zu bewegen, das Smartphone zu gegebener Nachtstunde wegzulegen oder uns auszuhändigen. Dies wurde dann richtig problematisch, wenn sie morgens zur Schule nicht mehr aufstehen mochte, nachdem sie abends stundenlang mit ihrem damaligen Freund oder anderen Jugendlichen emotional aufreibende Sprachnachrichten austauschte.

Mein Sohn wird demnächst 13 und nutzt ein Handy (auf dem man nur telefonieren kann), wenn es vonnöten ist (also ungefähr 4x/Jahr).
Ansonsten kommt er auch ohne aus.
Ich weiß jetzt schon, dass er -wenn möglich- unbegrenzt im Internet surfen und Spiele spielen würde. Dafür hat er momentan ein IPad zeitlich begrenzt zur Verfügung. Er ist übrigens der einzige in seiner Klasse ohne Smartphone, aber das stört ihn interessanterweise nicht.


Meine unrealistische Vorstellung davon, wann ein Kind alt genug ist für ein Smartphone ist: mit 18. Frühestens. ODER wenn Jugendliche im Ausland reisen, wo es Sinn macht, sich jederzeit im Internet bewegen zu können. Haben wir früher aber auch ohne geschafft. Da musste man die Leute halt fragen, wo man lang muss. *wink*
11.06.2018, 12:04 Uhr | bke-Stephan-Bäcker
Hallo AnjaLe,

danke für Ihren Beitrag.

Ich finde es notwendig, dass in den Schulen ein gutes Konzept zur Einbindung von digitalen Medien vorhanden ist. Um dann die Vorteile der Bildschirmmedien nutzen zu können, eben das vernetzte Lernen, die schnelle Beschaffung von Informationen und noch andere Dinge. Aber eben gerade nicht, um lediglich Bücher zu ersetzten.

Es gibt viele junge Leute, die sich durch die Führerschein-Apps hervorragend auf die theoretische Fahrprüfung vorbereiten. In der Prüfung gibt es inzwischen sogar Videos. Da passen die Handys tatsächlich gut. Wenn ich allerdings ausschließlich alles digital erledige, würde ich auch Einschränkungen befürchten.

Liebe Eltern, meine Eingangsfrage besteht noch: Welches Alter ist das Richtige für ein Smartphone? Und warum?

Viele Grüße,

bke-Stephan-Bäcker
09.06.2018, 23:00 Uhr | AnjaLe
Hallo,

ich denke, das sich alle Eltern spätestens mit der Einschulung, also 6 Jahre, mit dem Thema beschäftigen sollten. Ab dann sind die Kinder irgendwann alleine unterwegs und so ein Gerät kann auch eine Notrufsäule sein.

In NRW wird das Fach Digitalkunde eingeführt. Eigentlich könnte jetzt jeder sagen, auch die Schule ist lernfähig, trotzdem hinken wir, was den Gebrauch und die Einbindung solcher Geräte angeht ( z.B. elektronisch vernetzte Klassengruppe) im Vergleich mit Skandinavien um Jahre hinterher.

Sicher sind Ängste begründet. Kürzlich hörte ich eine Diskussion, in der es darum ging, warum für viele Jugendliche die Fahrprüfung eine offenbar nicht zu bewältigende Herausforderung darstellt- 5x durchfallen ist eher die Regel als die Ausnahme. Es wurde vermutet, das es sich dabei um mangelnde Alltagskompetenz handelt, auch das Wort "Digitale Demenz" wurde genannt. Zu meiner Zeit folgte nach dem 3 Mal der Idiotentest. Da kamen auch die Kinder schmutzig vom Spielplatz zurück, heute mit leerem Akku ...

Vg
Anja

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