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04.12.2018, 11:50 Uhr | bke-Lorenz-Bauer
Liebe Eltern,

bei der morgendlichen Lektüre der Zeitung (aus Papier) ist mir folgende Überschrift aufgefallen: "Bringt den Kindern das Meditieren bei". Dieser Satz wurde von einem Fachmann im Rahmen einer Veranstaltung im Umfeld des aktuellen "Digital-Gipfels" der Bundesregierung geäußert. "Bildung und Digitalisierung" stehen dort auf der Tagesordnung. Gefordert wird, dass unsere Kinder in der Schule zum einen technisch, insbesondere softwaretechnisch zum anderen auch in Ihrer Fähigkeit, mit den aus dem Internet gewonnenen Informationen eigenverantwortlich umzugehen, ausgebildet werden. Soweit so gut. Nicht ganz neu, denke ich.

Die Forderung, "Bringt den Kindern das Meditieren bei" geht meines Erachtens darüber hinaus und bringt einen wesentlichen Aspekt mit ins Spiel. Unsere Kinder werden oft alleine gelassen mit der Masse an für sie attraktiven "Social Media-Verpflichtungen" und geraten in einen regelrechten Strudel, aus dem Sie oft nicht mehr rauskommen. Ganz am Rande: Auch uns Erwachsenen kann es so gehen, oder?

Achtung, das soll keine General-Kritik sein! Es stellt sich jedoch schon die Frage, welchen Ausgleich, welche Alternativen kennen unsere Kinder. Etwas, das sie "erdet" in der Komplexität der digitalen Herausforderungen. Den Kindern die Fähigkeit zu meditieren oder andere Entspannungstechniken nahe zu bringen, vielmehr sie schon von Kindheit an als etwas Selbstverständliches wie Schlafen oder Essen zu vermitteln, ist bestimmt eine Überlegung wert, wenn es um Bildung geht. Meditieren kann Menschen in ihrer Widerstandsfähigkeit stärken für alle Krisen, die auch immer kommen mögen.
Digitalisierung & Co kommen so und so (das reimt sich sogar *wink* ), wie schaut es jedoch mit einem angemessenen (analogen) Ausgleich für die Seele aus? Was meinen Sie dazu?

Viele Grüße
bke-Lorenz Bauer
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 15:00 Uhr, von: bke-Lorenz-Bauer
05.01.2019, 15:21 Uhr | bke-Gregor-Grüntal
Hallo,

war gerade ein wenig am "Stöbern" und bin auf diesen Beitrag des Kollegen gestoßen. Und ich finde den Gedanken wirklich sehr interessant!!!! Alle sprechen von Medienkompetenz, Digitalisierung und von Tablets in Schulen - aber wo finden Kinder zu sich selbst zurück, lernen Stille auszuhalten und für sich zu nutzen, Meditation, Selbstvergessenheit, Staunen? Wer nimmt sich die Zeit eine Ausstellung mit Kindern aus Kinderperspektive anzuschauen, wo lernen heute Kinder etwas über Spiritualität, Würde und Respekt?

Nachdenkliche Grüße

bke-Gregor-Grüntal
11.12.2018, 20:53 Uhr | bke-Lorenz-Bauer
Guten Abend AnjaLe,

ich denke, der Fachmann hat keine konkreten Vorstellungen. Interessanterweise war es ja der "IT- bzw. Digitalsierungs-Fachmann", der das von sich gegeben hat. Kein Pädagoge! Ich denke, ihm geht es insgesamt darum, den Kindern -klar, auch den Erwachsenen- einen verträglichen Umgang mit diesen Veränderungen in unserer Gesellschaft mit auf den Weg zu geben.
Sie haben völlig Recht, Sport, Musik & Co sind genauso wichtig und dienen einem gesunden Ausgleich zu allem Digitalen. Meditation hat meines Erachtens nochmal einen anderen Sinn (neben vielen anderen, bin da beileibe kein Fachmann), nämlich das permanente automatisierte Denken in unserem Kopf zunächst wahrznehmen und auch reduzieren zu lernen. Diese Idee dahinter zu verstehen, ist schon wirklich viel verlangt von Kindern*hypocritically* . Würde jedoch mehr Augenmerk darauf gelegt werden, Kindern -nicht ausschließlich Meditation sondern auch andere Formen von Spiritualität- vorzuleben, von Anfag an nahe zu bringen, dann wäre dies bstimmt eine Bereicherung für ihr Leben. Neben all den Bereicherungen, die der technische Fortschritt samt Digitalisierung ohne Frage mit sich bringt.

Dazu braucht es jedoch eine Haltungsänderung und einen langen Atem -steter Tropfen höhlt den Stein *wink*-, was in der Gesellschaft, in der wir leben, eine Herausforderung sein dürfte. Darf es auch sein, diese Methoden und Tchniken haben ihren Ursprung schließlich auch nicht hierzulande.

Na ja, da könnten wir noch lange diskutieren, ich halte jede Idee, die in diese Richtung geht, für lohnend *smiling* !

Viele Grüße
bke-Lorenz Bauer
Zuletzt editiert am: 11.12.2018, 20:55 Uhr, von: bke-Lorenz-Bauer
05.12.2018, 10:29 Uhr | AnjaLe
Hallo Herr Bauer,

ich denke schon, das es zusammen passt. Kürzlich las ich, das Yoga bzw. Meditation an britischen Privatschulen zum Tagesritual gehört. Es ist sozusagen fester Bestandteil, um geistige Freiräume zu schaffen. Kindermeditaion ist auch keine so neue Erfindung. Es sollte jetzt schon eingeführt werden, nicht erst in Zusammenhang mit der Digitalisierung, denn die kommt nicht von heute auf morgen und schon jetzt sind viele Kinder psychisch krank.

Bei der Digitalisierung wird hier der 2. vor dem 1. Schritt überlegt. Wer heute die (digitalen) Medien verfolgt, hört, das diese Initiative der Bundesregierung so gut wie keine Chancen hat, den Bundesrat zu passieren. Hier liest man Aussagen wie "Der Bund hat keine Ahnung" oder von einem Eingriff in die "Kernkompetenz der Länder".

Wieviel Mediation am Tag fordert denn der Fachmann? Man wird auch nicht alle dazu zwingen können und es eignet sich auch nicht für alle. Einen Ausgleich kann auch Reiten, Kanu fahren, lesen (richtiges Buch) oder andere Sportarten bieten, oder einfach nur chillen.

Schlecht ist die Idee mit der Meditation nicht, sie müsste allerdings in einem Gesamtkonzept eingebunden sein. *unsure*

VG
Anja

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