bke-Elternberatung

bke-Elternberatung anonym
kostenfrei
datensicher
Bundeskonferenz für
Erziehungsberatung e.V.

Forum - Themenansicht

25.12.2015, 19:53 Uhr | Daniela-73
Hallo und frohe Weihnachten an alle Forenuser und Moderatoren

Ich bin neu hier und habe eine Frage zu einer Klassenfahrt.

Meine Tochter (9.Klasse) macht in Frühjahr 2016 eine Klassenfahrt nach London. Die Reise wird nicht direkt von der Schule bestellt, also es handelt sich dabei um eine reguläre Pauschalreise eines Busunternehmers, auf dem die Klasse gebucht ist und in einem Hotel außerhalb der Stadt wohnt. Sie beinhaltet lediglich das Frühstück. Aber was ist mit den anderen Mahlzeiten? Ich weiß, das klingt jetzt vielleicht ein wenig übervorsichtig, aber ich mache mir Sorgen, das meine Tochter nicht genug zu Essen bekommt. Eine Bekannte sagte mir, das die Kosten dafür dort allgemein sehr hoch sind und es kann meiner Meinung nach nicht sein, das sich die Schüler 4 Tage lang lediglich von Fritten und Burgern ernähren müssen und sich die Schule nichts davon annimmt. Es ist ja nicht so wie in Gastfamilien, wo die Schüler an den regulären Mahlzeiten teilnehmen und Verpflegung für den Tag mitbekommen.

Bis jetzt hat sich die Schule zu den Nebenkosten nicht geäußert, insbesondere fragen sich das auch Familien aus sozial schwächeren Schichten. Die Fahrt kostet 389 Euro Ü/F, also laut dem Katalog des Veranstalters, darin enthalten ist eine Stadtrundfahrt, keine Eintritte und öffentliche Verkehrsmittel, das wird dann von den Schülern extra bezahlt.

Wird so etwas nicht mehr bezuschusst, warum orientiert man sich an Katalogpreisen?

Die Schule ist angeblich nicht in der Lage einen Kostenrahmen zu benennen, da es sich um ein neues Konzept von Klassenfahrten in europäische Metropolen handelt und es keine Erfahrungswerte gibt?! Außerdem erscheinen mir diese Kosten für einen 4 tägigen Aufenthalt jetzt schon viel zu hoch. Das Hotel liegt mit Bus/U-Bahn 1 ½ Stunden vom Zentrum entfernt. Am 3 Tag sollen die Schüler in Gruppen selbstständig von den Hotel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt fahren und sich dort an einem zentralen Ort treffen. Sie sollen sich dort durchfragen um sich in der Stadt in englischer Sprache zurecht zu finden. Dabei handelt es sich um 14/15 jährige Kinder!

Was, wenn sich einer in so einer Riesenstadt verfährt/verirrt oder sonst wie abhanden kommt?

Verletzt die Schule hier nicht die Aufsichtspflicht?

Ist die Schule nicht verpflichtet, im Rahmen einer solchen Veranstaltung eine gescheite, abwechslungsreiche Verpflegung sicher zu stellen?

Hat jemand hier Erfahrung mit einem solchen Reisekonzept und wie wurde es da gehandelt?

Ich freue mich auf Eure Antworten und Meinungen.

LG
19.06.2016, 11:39 Uhr | marinadiezweite
Hallo Daniela, ich finde es gut, dass du dich nochmal meldest. Und sicher hast du Recht, man kann nicht alle Probleme vorher lösen, erahnen, wissen.
Die Busfahrt, das ist nicht gut gelaufen. Sicher solltet ihr das als wichtige Infos weitergeben, damit die nächsten Englandfahrten besser laufen. Ist halt so, dass immer eine Klasse damit anfängt und die nächsten erst von den Erfahrungen profitieren.
Meine Tochter war ja vor paar Jahren in London, also Studienfahrt über Schule. Sie kamen auf einem Flughafen weit ausserhalb an. Waren noch glaub ich so zwei Stunden bis zur Unterkunft unterwegs. Die jedoch war sehr zentral. Was sich für alle Aktivitäten als sehr praktisch erweist.
Es gibt nur wenige relativ günstige Unterbringungsmöglichkeiten in London. Selbst die sogenannten Jugendherbergen, die im Zentrum liegen, kosten viel Geld. Und man teilt sich ein Zimmer mit diversen Leuten.
Nun, das ist einfach London. Ich finde, es schadet für die paar Tage nicht.
Auch schadet nicht, zu erfahren, dass einfache Toastbrote und ein Glas Nutella ca 12 Euro kosten.
So eine Fahrt und Erfahrung sollten die Jugendlichen nicht missen. Wir hatten vorher die Info, dass wir eine Auslandskrankenversicherung abschließen sollten, die etwa 14 Euro kostet. Das ist echt ein Klacks. Für kleinere Sachen kann man einfach in ein Londoner Krankenhaus gehen und wird dort kostenlos behandelt.
Wir hatten auch keinen Handykontakt. Ich finde, das ist auch nicht nötig. Die wichtigsten Kontakte gehen über die Lehrer und untereinander.
Als meine Tochter später nochmal auf eigene Faust in London war, haben wir die Kontakte immer auf das NÖtigste beschränkt. Sonst ist man ganz schnell ruiniert. Dafür gibt es an vielen Stellen, sogar in den Jugendherbergen kostenfreie Surfmöglichkeit. E-Mail und so.
19.06.2016, 10:18 Uhr | Daniela-73
Hallo

Die Klassenfahrt ist nun vorbei und fand ohne besondere Vorkommnisse statt. Ich will damit sagen, niemand ist verloren gegangen, krank geworden oder es hat anderweitige Probleme gegeben, bis auf ein Mädchen, das wohl in der U-Bahn Platzangst und Panik bekam.
Fazit:

Meine Tochter sagte nur, dass die Zeit viel zu kurz war, um alles zu sehen. Von 4 Tagen alleine 2 im Bus, wenn man den Tag der Stadtrundfahrt dazu zählt, waren es gut 3 Tage. Denn der Bus brauchte alleine 2 Stunden, um wieder in die Stadt zu kommen, da das Hotel so weit außerhalb lag. Auch was die Anreise betraf, so wurde die Gruppe mit einem Zubringer um 05.00 Uhr morgens zu einem Sammelhof des Veranstalters gebracht, wo die eigentliche Fahrt erst um etwa 07.30 Uhr begann. Der Bus steuerte dann noch 2 Städte an und Ankunft war gegen 17.00 Uhr, also 12 Stunden nur im Bus, eine längere Pause bot lediglich die Schifffahrt! Im Bereich des Hotels gab es keine Möglichkeiten, etwas zu Essen zu bekommen, nur im Hotel selbst, zu horrenden Preisen! Das bereitete auch den Lehrern Kopfzerbrechen! Essen von auswärts ins Hotel zu bestellen oder dort zu verzehren (Pizzataxi) war nicht erlaubt! Man konnte das Problem aber dahin gehend lösen, das der Busfahrer sich bereit erklärte,
Brühwürstchen auf dem Parkplatz aufzuwärmen.

Die Organisation lag hier in der Verantwortung des Busunternehmens und nach meiner Meinung war dies nicht auf eine Schülergruppe zugeschnitten! Vielleicht sollten die Schulen hier doch eigene Programme auflegen, die mehr auf die Bedürfnisse der Schüler zugeschnitten sind und mehr Freizeit bieten. Auch ist es ratsam, vielleicht im Vorfeld zu schauen, ob vielleicht ein Schüler Platzangst hat, der sollte auf die U-Bahn verzichten. Nicht jedes Landei kennt solche Verkehrsmittel. Dass gleiche gilt für Flugangst! Eltern als Begleitpersonen miteinzubeziehen ist in solchen Fällen auch keine schlechte Lösung.

Noch etwas zu Übermutterung und übertriebener Fürsorge. Ich hatte in einem anderen Beitrag, wo es um die Selbstständigkeit von Jugendlichen ging, Beiträge gelesen, die offensichtlich auch auf mich gemünzt waren *blushed* . Ich nehme das aber nicht persönlich, sondern möchte dazu folgendes Antworten.

Das Problem ist, das wenn bei so einer Klassenfahrt etwas passiert, dann plötzlich die Eltern in der Pflicht sind, die Kastanien aus dem Feuer zu holen! Was passiert denn, wenn ein Kind dort krank wird oder verunglückt? Die Eltern haben sich doch darum zu kümmern, dass entsprechende Versicherungen abgeschlossen werden, möglicherweise haben sie sich auch das Geld für die Klassenfahrt vom Munde abgespart und sind gar nicht in der Lage, dorthin zu reisen, oder verstehen die Sprache nicht! Interessiert das die Schule – Nein! Schmerzensgeld, Renten, Schadensersatz nach Unfällen im Ausland oder auch Inland, wer fordert die ein? Anwaltskosten? Klagen im Ausland gegen den/die Verursacher? Unternimmt die Schule da was – Nein!

Solange die Eltern am Ende die Kastanien aus dem Feuer holen müssen, ja, da haben sie auch zu bestimmen, was mit den Kindern geschieht (auch auf Klassenfahrten) und nicht die Schule, die am Ende den Schwanz einkneift! Das hat nichts mit übertriebener Fürsorge zu tun!
Es bleibt also an den Eltern hängen und daher denke ich, sollte man „besorgte Mütter“ auch nicht verurteilen, die solche Reisen allgemein infrage stellen, zumindest solange die Kinder minderjährig sind.

Vielleicht noch ein Tipp an andere Eltern. Bei Handy-Prepaid Karten empfiehlt es sich, sog. EU-Optionen zu buchen, sonst kann es passieren, das das Guthaben schon am 1. Tag aufgebraucht ist. Sollte die Kommunikation dadurch zusammenbrechen, geraten auch die Mütter schnell in Panik!

Und ja, es gab einige Mütter, die minutiös wussten, wo sich das Kind befand. Zu denen gehörte ich aber nicht!

Allen einen schönen Sonntag.

Daniela
23.04.2016, 18:45 Uhr | figuralis
Hallo, mein Sohn war in der achten Klasse in England - er hat es überlebt und nicht nur das *laughing* Die Schüler waren in Gastfamilien untergebracht; es gab jeden Tag Programm und einen ganzen Tag in London. Dort durften sie in Kleingruppen unterwegs sein (wenn sie sich vorher nicht daneben benommen hatten!) - niemand ging verloren, und Fish & Chips für ein paar Tage gingen auch, zumal es abends in den Gastfamilien auch noch etwas zum Essen und für den London-Tag auch ein Lunchpaket gab.

Mein Sohn besucht eine Gesamtschule mit hohem Migrationsanteil: Alle Kinder konnten mitfahren, für die Hartz IV-Empfänger wurde die Fahrt übernommen, außerdem hat in einem Fall plötzlicher Not der Förderverein geholfen. Und auch die beiden Inklusionskinder waren mit dabei!

LG
figuralis
12.04.2016, 07:49 Uhr | marinadiezweite
Hallo Daniela, es stimmt. Früher gab es Klassenfahrten mit Schüleraustausch. Ich kann mich daran erinnern. Weiß aber auch, dass diese Fahrten nicht wesentlich günstiger als eine normale Klassenfahrt waren. Wir haben einen Schüleraustausch mit Frankreich gemacht. Dazu gehörte ja, dass wir tüchtig Französisch büffelten. Sonst macht das ganze ja keinen Sinn. Es kamen dann alle mit. Auch die Klassenkameraden, die kein Wort Französisch konnten. Denn Französisch war freiwillig ab der 6. Klasse glaub ich.
Ich weiß noch, dass wir in einer Art Jugendherberge untergebracht waren, die etwas nobler sind als deutsche Jugendherbergen. Mit Gasteltern war nichts, dort haben wir nur einmal Abendbrot gegessen. Einen Tag nahmen wir am Französischunterricht der Schule teil. Jo, damit das unter Schüleraustausch laufen konnte. Dennoch hat auch diese Fahrt richtig viel Geld gekostet. Was wohl in etwa so einer heutigen Fahrt mit ca 400 Euro entsprechen würde. Wir waren auch alle erst 15 oder höchstens 16. Und in Paris kann man sich auch verlaufen.
Frankreich ist teuer, Paris um so mehr. Wir haben viel Kultur und Kunst gesehen. Es war einfach toll.
Solche Fahrten werden viele Jugendliche später nicht wieder machen, weil es als Einzelreise einfach zu teuer ist.

Mein Sohn hat mit seiner Klasse eher einfache Fahrten innerhalb Deutschlands gemacht. Das ergab sich durch seinen Leistungskurs und seine zweite Fremdsprache, dass nicht ins Ausland gereist wurde. Er hatte Latein. Und die Lehrerin hat sehr drauf geachtet, dass die Fahrt günstig war. Da in der Klasse meines Sohnes viele Kinder richtig armer Eltern waren. Ist ja nicht nur das Fahrtgeld, viel schwieriger ist für manche Eltern das Taschengeld.
Auch in Jugendherbergen wird meist nur Halbpension gewählt. Sonst ist man ja total angebunden. Die Kinder haben zweimal Maces dann auch überlebt. Klar, Supermarkt in Deutschland ist nicht so teuer wie eine Packung Toast in London. Aber das gehört auch einfach dazu. Und auch bei dieser Fahrt waren die Eltern trotz Sparsamkeit mit ca 300 Euro reinen Fahrtkosten, Aktivitäten und Unterkunft dabei. Ich bekam die Hälfte als Zuschuss, da wir nicht in Hartz IV sind, dennoch ziemlich ''arm' waren, was wir angeben aber nicht detailliert belegen mussten.
11.04.2016, 10:08 Uhr | Pauliprinzessin
Daniela-73 schrieb:
Hallo

Vielen Dank nochmals für die Antworten.
Zu meiner Schulzeit hat man unter einer Klassenfahrt halt noch was anderes verstanden als heute. Sinnvoll fand ich auch den Schüleraustausch in Gastfamilien, wo man auch die Kultur und die Eigenschaften des Lebens in den anderen Ländern kennen lernte. Gut, das gibt es heute auch noch, wird aber hier in der Region so gut wie von keiner Schule praktiziert, obwohl es sich eigentlich sehr kostenneutral gestalten lies. Unterkunft und Verpflegung stellen die Gastfamilien, das beruht auch auf Gegenseitigkeit. Bis auf etwas Taschengeld und die Kosten für den Reisebus ...na gut. Aber ich hatte hier allgemeine Bedenken, ich glaube, nach Germanwings und den Terroranschlägen in Paris und Brüssel würde sich da jeder irgendwie Gedanken machen. Nur, so etwas zu verhindern liegt nicht in der Macht der Schule. Inwieweit so etwas noch Zukunft hat, weis ja auch keiner, denn wie soll es funktionieren, wenn durch Inklusion und Migration Kinder in die Klassen kommen, die aus verschiedenen Gründen nicht daran teilnehmen können, sei es durch eine Behinderung oder Reisbeschränkungen. Darüber sollten sich die Schulen auch einmal Gedanken machen. Sie davon auszuschließen wäre mehr als ungerechnet, wenn nicht diskriminierend - bleibt am Ende also doch nur noch die gute alte Jugendherberge oder eine deutsche Großstadt.

Daniela


Hallo Daniela,
Bedenken kannst du natürlich haben. Allerdings gibt es nun mal nirgendwo absolute Sicherheit. Ebenso kann deine Tochter morgen von der Stadtbahn überrollt werden....Und Terroranschläge innerhalb Deutschlands gab es bereits in den 70ern, hast Du die RAF vergessen? Herr Schäuble sitzt seit ewigen Zeiten im Rollstuhl, dies hat er einem Anschlag zu verdanken. Flugzeuge stürzen auch schon immer mal ab und Busse verunglücken ebenfalls regelmäßig. Nur heute ist es gefühlt alles häufiger, weil es in allen Medien so präsent ist. Das war früher nicht der Fall. 9/11 ´, daraufhin wurde kurzfristig alle Menschenansammlungen ausgesetzt, Konzerte fielen aus usw. Kurze Zeit später lief alles wieder normal ab. Es gibt als immer Idioten und es wird immer so sein, dass wir innerhalb kurzer Zeit wieder zum normalen Alltag zurück kehren werden. Die Israelis fahren weiter an die Strände trotzdem dort ab und zu mal eine Bombe explodiert. Sie fahren auch weiter Bus und Zug und treffen sich in Cafees. Die Palästinenser in ihrem Ghetto bauen ihre Häuser wieder auf und bekommen Kinder, sie wissen, dass es vielleicht in einigen Monaten ihr Haus nicht mehr geben wird und geben trotzdem nicht auf. Wir in Europa leben derzeit noch sehr sicher und komfortabel.
Klar, der Gedanke der Inklusion ist nett aber eben nicht für alle durchsetzbar. Aber- es gibt für Menschen mit Handicaps mittlerweile Begleitungen die auch mit auf Klassenfahrt kommen, wenn notwendig. Mein Sohn fährt jedes Jahr mit und die Schulbegleitung natürlich auch sonst ginge es nicht z.B. Bezahlt wird dies über die entsprechenden Hilfen (Jugendamt,Sozialamt). Menschen mit geringem Einkommen erhalten die Kosten über das BUT Paket (Wohngeld, Sozialhilfe, ALG 2 Empfänger) vollständig. Menschen mit Migrationshintergrund können auch mitfahren, es sei denn sie sind noch im Asylverfahren. Sie haben ansonsten entsprechende Papiere. Klar da ist es manchmal die Kommunikation, aber dafür gibt es dann sicher hilfreiche Eltern von Klassenkameraden die bei Organisation und Übersetzung im Notfall einspringen können. Es wird eigentlich niemand ausgegrenzt, es sei denn er gehört zu der Klasse die wir "Mittelstand" nennen. Gerade genug Einkommen um keine staatliche Unterstützung zu erhalten aber eben auch nicht genug um davon noch teure Klassenfahrten ansparen zu können. Eventuell gibt es dafür einen Sozialfonds der Schule?
Klassenfahrten sollen immer einen Bildungshintergrund haben. Klar, dieser Bildungshintergrund war früher innerhalb Deutschlands und wohl nahezu alle Klassen waren irgendwann auch in Berlin mit Mauer- und Gefängnisbesichtigung genannt DDR. Durch ein freies Europa mit Reisefreiheit hat sich der Hintergrund erweitert. Und wir haben auch gestöhnt ob der immensen Kosten der Klassenfahrten unserer Kinder. Sie sind aber nie verhungert oder völlig verwahrlost wieder gekommen auch nicht bei Selbstversorgung über den Tag. Der Segeltörn in Holland war eben als Festigung der Klassengemeinschaft und des Teamgeistes getarnt, die Skifreizeit mit Ausrüstung diente auch der sportlichen Ertüchtigung, da mussten wir durch.
10.04.2016, 11:30 Uhr | Daniela-73
Hallo

Vielen Dank nochmals für die Antworten.
Zu meiner Schulzeit hat man unter einer Klassenfahrt halt noch was anderes verstanden als heute. Sinnvoll fand ich auch den Schüleraustausch in Gastfamilien, wo man auch die Kultur und die Eigenschaften des Lebens in den anderen Ländern kennen lernte. Gut, das gibt es heute auch noch, wird aber hier in der Region so gut wie von keiner Schule praktiziert, obwohl es sich eigentlich sehr kostenneutral gestalten lies. Unterkunft und Verpflegung stellen die Gastfamilien, das beruht auch auf Gegenseitigkeit. Bis auf etwas Taschengeld und die Kosten für den Reisebus ...na gut. Aber ich hatte hier allgemeine Bedenken, ich glaube, nach Germanwings und den Terroranschlägen in Paris und Brüssel würde sich da jeder irgendwie Gedanken machen. Nur, so etwas zu verhindern liegt nicht in der Macht der Schule. Inwieweit so etwas noch Zukunft hat, weis ja auch keiner, denn wie soll es funktionieren, wenn durch Inklusion und Migration Kinder in die Klassen kommen, die aus verschiedenen Gründen nicht daran teilnehmen können, sei es durch eine Behinderung oder Reisbeschränkungen. Darüber sollten sich die Schulen auch einmal Gedanken machen. Sie davon auszuschließen wäre mehr als ungerechnet, wenn nicht diskriminierend - bleibt am Ende also doch nur noch die gute alte Jugendherberge oder eine deutsche Großstadt.

Daniela
27.03.2016, 08:46 Uhr | marinadiezweite
Hallo Daniela, auch ich kann deine Bedenken verstehen. Würde aber trotzdem raten, dass du dir nicht allzuviel Kopf machst. Klar, in Deutschland gibt es auch schöne Städte. Und Maces gibt es auch überall, wie hier angesprochen wurde. Der Unterschied ist eindeutig, dass man sich in London ganz anders zurechtfinden, seine Sprachkenntnisse anwenden kann. ES geht ja zum Glück bei Klassenfahrten nicht nur um Mittagessen.

Welche Konzepte haben die Lehrer den hinter dem Ganzen, was soll alles gemacht werden. Fragt da nochmal nach, wie das Programm ist.
Ein anderer Aspekt ist einfach, dass ab der 8. 9. Klasse die Fahrten in neue unbekannte Welten gehen sollen. Hier besonders um die Verbesserung der Englischkenntnisse. Und Gruppen zu dritt finden sich eigentlich gut in London zurecht.
Auch Sauffahrten wo abends nur gefeiert wird und in der Disko verbracht, gibt es ja heute eigentlich nicht mehr. Ich denke schon, dass alles Hand und Fuß hat.
Ich denke, es gibt nirgends richtige Sicherheit. Und durch die Angst muß man glaub ich durch.
Was die Verpflegung betrifft, das ist in London so, dass es kaum Angebote gibt mit Mittagessen. Dadurch würde so eine Fahrt noch teurer. In London kosten schon einfache Unterkünfte in der Form einer Jugendherberge, mehrere Personen in einem Zimmer, richtig viel Geld.
Man kann durch die freie Planung notfalls was abblasen. Meine Tochter hatte zum Beispiel mit paar Klassenkameraden geplant, das Riesenrad London Eye zu besuchen. An dem Tag war es aber sehr voll. Da haben sie sich das anders organisiert und ausfallen lassen. Man versucht ja die Schüle in die Planung einzubeziehen. Dadurch ist ihnen London gar nicht mehr so fremd. Jeder Schüler hatte sogar vor Antritt der Reise einen Londonplan.
Bei uns gab es eine Möglichkeit, einen Antrag bei der Schule zu stellen und einen Zuschuss zu erhalten. (Hab ich bekommen und das war nicht wenig). Bei Personen, die sich das gar nicht erlauben können, weil in Hartz IV, gibt es für mehrtägige Fahrten sogar Komplettzuschüsse. Ohne Essengeld, logo.
Für die Kinder ist es halt einfach ein Erlebnis.
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: marinadiezweite
26.03.2016, 16:05 Uhr | Ruba
Hallo Daniela,
ich kann Deine Bedenken verstehen, aber dann dürftest Du auch niemanden in der Berliner oder Hamburger U-Bahn fahren lassen und sämtliche Flughäfen der Welt schließen. London ist da nicht gefährlicher als jede andere Großstadt auch und Du kannst Dein Kind ja nicht unter eine Glasglocke setzen. Es ist tatsächlich nicht Aufgabe der Schule sich um die Einreisebestimmungen zu kümmern, das müssen die Eltern schon selber erledigen.
Tatsache ist, dass wir unsere Kinder nicht vor allem schützen können. Ich bin auch kein Fan von überteuerten Klassenfahrten ins Ausland, da viele Eltern das finanziell sehr beutelt und meiner Erfahrung nach die meisten Teenager in jeder xbeliebigen Stadt hauptsächlich den nächsten McDonalds ansteuern, so dass manches wirklich Perlen vor die Säue geworfen ist. Aber die Schule Deines Kindes hat nun einmal so entschieden und Dein Kind würde es Dir vermutlich sehr übel nehmen wenn es nicht mitdürfte. Mach Dir nicht zu viele Sorgen, London ist eine tolle Stadt und Dein Kind wird Spaß haben.
26.03.2016, 11:06 Uhr | Daniela-73
Hallo

ich wollte das Thema nochmals aufgreifen. Anfang des Jahres konnte dann geklärt werden, das diese Klassenfahrt stattfinden sollte. Den meisten ging es nur um die Kosten - na ja...nun soll sie aber im Mai starten.
Ich mache mir aber nach den Vorfällen in Brüssel mehr und mehr Sorgen um die Sicherheit, wenn ich übelege, das die Schüler dort in U-Bahnen umherirren. Auch wenn man die Bilder von den Fährhäfen in Frankreich sieht, die mit Stacheldraht abgesichert sind - sind das Vorraussetzungen für eine Klassenfahrt? Auch ist noch gar nicht sicher, ob 6 Schüler mit Migrationshintergrund da überhaupt einreisen dürfen, da sollen sich die Eltern drum kümmern ...tun es aber nicht. Die Schule interessiert das nicht.

Frohe Ostern wünscht

Daniela
05.01.2016, 13:40 Uhr | bke-Georg Reuber
Hallo Daniela-73,

ich wünsche Ihnen und ihrer Familie ein frohes neues Jahr. Es ist schön, dass Sie hier Wertschätzung und hilfreiche Vorschläge erfahren konnten. Ich drücke Ihnen bzgl. der Organisation und weiteren Recherche die Daumen.

Beste Grüße

bke-Georg-Reuber
30.12.2015, 22:53 Uhr | Daniela-73
Hallo Ruba

Das ist eine Super Idee Daumen hoch
Ich habe dem Sprecher eine Mail geschrieben und meine Fragen zum Ausdruck gebracht. Telefonisch ist die Familie nicht zu ereichen, sind ja Ferien und meine Tochter meinte, die wären im Urlaub. Ich hatte im Bekanntenkreis rumgefragt und das, was wir Eltern da so unter Klassenfahrten verstanden haben, nämlich die gute alte Jugendherberge, ist wohl nicht mehr gefragt. Eine 10er machte da die Abschlußfahrt nach Mallorca, eine Nachbarin erzählte von einer Segeltour in Holland, da hat sich wohl so einiges geändert.

Nochmals danke an Alle, die mir geschrieben haben und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Daniela
28.12.2015, 18:26 Uhr | Ruba
Ich würde an Deiner Stelle die Ferien nutzen und die Elternsprecherin der Klasse bitten einen Sonderelternabend einzuberufen. Es sind noch zu viele Fragen offen, um das Schreiben einfach so zu unterschreiben.
27.12.2015, 00:41 Uhr | Daniela-73
Hallo Ruba und Herr BKE-Reuber

Danke für Eure/Ihre Antworten.

Meine Tochter hatte den Brief erst am letzten Schultag vor den Ferien mitbekommen. Die Mutter der Freundin meiner Tochter meinte heute, das der Preis gar nicht stimmen kann, es würde nur 255 Euro kosten. Der Preis von 389 Euro käme nur bei Nutzung eines Einzelzimmers zustande, was ja wohl nicht zu sein braucht. Die hatten sich da wohl schon erkundigt.

Teilnehmen soll sie da auf jeden Fall. Das solche Klassenfahrten durchgeführt werden, war allgemein bekannt, nur in welcher Form das jetzt geschieht, eher nicht. Nach den Ferien müssen die Schüler das Blatt unterschrieben wieder mitbringen, das die Eltern damit einverstanden sind. Dazu sind aber zu viele Fragen offen (Versicherung, Auslandskrankenschutz, Kostentranzparenz ...). Meiner Meinung nach ist das alles viel zu kompliziert und in der Tat unrund. Die Kursfahrten dieser Schule nach Frankreich wurden (einschl. Schüleraustausch) abgesagt. Diese eben nicht. Die allgemeinen Sorgen, die man sich da macht, kann man sich nicht so einfach wegdenken.

LG
26.12.2015, 21:39 Uhr | bke-Georg Reuber
Hallo Daniela-73,

Ihnen und Ihrer Familie ein Frohes Fest und einen angenehmen Jahresausklang. Zudem begrüße ich Sie herzlich im Forum der bke.

Die Idee, Klassenfahrten selbstorganisatorisch zu veranstalten ist für die Handlungskompetenz Ihres Kindes bestimmt lehrreich und erschafft Erfahrungswerte anstatt nur in einer Gruppe von Ort zu Ort geführt zu werden - das demotiviert die Kids. Aber im Detail klingt es doch etwas unrund, zu mal die Eintrittspreise betreffend Museen und anderen Sehenswürdigkeiten in London auch sehr hoch sind. Lebensmittel (zubereitet) sind wie schon beschrieben ebenfalls etwas teurer. Zumindest könnten ja die Verantwortlichen der Schule mit den Eltern überlegen, wie die Versorgungslage zu mindestens zum Abend noch gesichert werden kann. Ein gutes Frühstück sollte den halben Tag ausreichen (Vlt. können sich die Kids dort noch Brote schmieren?), zum Mittag kann es ruhig mal ein Snack sein - wenn er bezahlbar ist. Vielleicht wäre es noch hilfreich zu überlegen, ob z.B. ein "The London PASS" in Frage käme. Damit kann man über 60 Sehenswürdigkeiten kostenlos betreten. Bestellbar im Internet.

Ich finde es ok, wenn Sie sich Sorgen machen. Das ist normal. Je mehr Antworten Sie zu Ihren Fragen auch von der Schule bekommen, desto besser können Sie und ihre Tochter sich darauf vorbereiten.

Beste Grüße
bke-Georg-Reuber
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Georg Reuber
26.12.2015, 00:09 Uhr | Ruba
Hallo Daniela,
14-15jährige sind durchaus in der Lage sich in Gruppen (!!!) alleine in London zurecht zu finden, zumal ich davon ausgehe, dass die Lehrer im gleichen Hotel nächtigen und sie daher nicht komplett alleine zurecht kommen müssen. Die öffentlichen Verkehrsmittel in London sind sehr gut ausgeschildert und vermutlich ist eine U-Bahn in der Nähe. Vermutlich gehört es zum Konzept der Klassenreise, dass die Kinder lernen sich selbständig zu orientieren. Heutzutage hat jeder Jugendliche ein Handy und kann im Notfall andere Mitschüler oder den Lehrer kontaktieren.
Vier Tage Fastfood bringen einen Teenager nicht um, auch da finde ich Deine Besorgnis ein bisschen übertrieben.
Allerdings finde ich die Kosten auch recht hoch; London ist wirklich sehr teuer und ihr werdet euren Kindern reichlich Taschengeld mitgeben müssen.
Aber das ist ein Problem, das es in vielen Schulen gibt - völlig überteuerte Klassenreisen.
Für HartzIV-Empfänger gibt es immer Zuschüsse und auch ansonsten gibt es oft über Fördervereine oder spezielle Programme Zuschussmöglichkeiten. Haben sich die Eltern denn mit der Reise einverstanden erklärt ? So etwas wird ja nicht von der Schulseite alleine beschlossen.
Mach Dir mal nicht zu viele Sorgen, Dein Kind kommt schon nicht unter die Räder. Es wird ja nie alleine unterwegs sein und vermutlich wird es die Erfahrung ganz toll finden.

Treffer: 16

Sollten in diesem Thema Inhalte veröffentlicht worden sein, die rassistischen, pornographischen bzw. menschenverachtenden Inhalts sind oder gegen die guten Sitten verstoßen, bitten wir Sie, den Moderator zu benachrichtigen.

Aktuelle Gruppenchats

Eltern-Jugendchat
04.04.24 20:30
Fachkraft bke-Helena-Faber

Elternberatung im Gruppenchat
05.04.24 20:00
Fachkraft bke-Meggie-Mo

Elternberatung im Gruppenchat
12.04.24 20:00
Fachkraft bke-Meggie-Mo

Aktuelle Themenchats

Trennung Scheidung Umgang
14.04.24 20:00
Fachkraft bke-Sven-Galu

Dschungel Hilfesystem
21.04.24 20:00
Fachkraft bke-Sven-Galu

Eltern - Jugendchat
02.05.24 20:00
Fachkraft bke-Sven-Galu

Beratungsstellensuche

Zur Suche bitte Ihre PLZ eingeben und Enter drücken.